Souvenirs

Was bringt man mit von einer Japanreise? Auf meiner ersten Reise war es unter anderem ein Kamidana mit drei Türen. Das sollte aber nicht die erste Wahl sein. Denn normalerweise ist man auf einen Koffer mit 23kg begrenzt. Es ist also für gewöhnlich wenig Platz und nur ein  paar Kilogramm verfügbar. Daher gilt: Meldet – wenn möglich – für die Rückreise einen zweites Gepäckstück an. Die Kosten liegen irgendwo bei 50 Euro, je nach Fluggesellschaft.

Was bleibt für einen Koffer? Was ist leicht und kompakt? Und was vor allem kommt in Deutschland heil an? Bonsai-Bäume fallen also aus. Gut verpackt können Teetrinker eine japanische Teeschale mitbringen. Kendoka empfehle ich Tenugui. Man bekommt sie an vielen Orten mit lokalen Motiven. Ein Bokken oder Shinai scheitert eventuell an der Größe und könnte am Flughafen für Nervösität sorgen, da es immer wieder Deppen gibt, die Schwerter dabei haben.

Stempel: Fast jede Attraktion hat einen großen Stempel; oft sogar mit einem Datum. Man kann den Stempel auf die Flyer drücken (oft ist dafür eine freie Fläche vorhanden). Ich empfehle eine „Scetch Book“ in Japan zu kaufen. Das ist die Deluxe-Variante eines Notizbuches mit gutem, dickem Papier. Hier in diesem kann man die Stempel ideal sammeln und mit Skizzen und Notizen ergänzen.

Tempelbücher: Man kann in jedem Tempel und Schrein ein Pilgerbuch kaufen. In jedem Tempel oder Schrein, kann man sich den Besuch in das Buch schreiben lassen. Das kostet etwas, aber man hat von jedem besuchtem Tempel / Schrein eine mit Tinte geschriebene Kalligrafie.

  • Schreine wie Meiji Jingu (Tokyo) und Ise (Jingu)
  • Tempel wie Horyu-ji (Ikaruga), Eihei-ji (Fukui) und Koyasan
  • Tokyo Jissha

Ema und Omori: Ema sind kleine Holztafeln. Sie werden eigentlich im Schrein aufgehängt, eignen sich aber auch als Souvenir. Omori sind die kleinen Talismänner aus einem Schrein. Hier gilt allerdings: Hat man einen gesehen hat man fast alle gesehen. Obwohl: Es gibt immer wieder ausgefallene Objekte, z.B. mit Hello-Kitty-Motiv oder mit einem Gundam drauf.

Essen: Da wird jetzt schon etwas schwieriger, aber es ist so japanisch. Wer auf Reisen ist, bringt etwas Essbares mit. Die Chance gibt es an jedem Bahnhof. Oft gibt es kleine Verpackungsgrößen, sodass sich diese leicht im Koffer verstauen lassen. Hier ein paar Beispiele:

  • Hakodate: Shiro Kohibito = weiße Geliebte = weiße Schokolade
  • Dogo Onsen: Botchan Dango = kleine Klebreisbällchen
  • Nagasaki: Kastelle = Sponge Cake = Buskuitkuchen

Im Prinzip gibt es an jedem Ort eine zugehörige Delikatesse oder ein essbares Sounvenir. Wichtig: Nicht jede lokale Delikatesse ist als Souvenir geeignet, z.B. rohe Rinderzunge in Matsushima. Es gibt in diesem Fall eine transportgeeignete Alternative.

Stationary: Japan ist wild auf Stationary (Büroartikel). Ich habe noch nie zuvor in einem Kaufhaus mehrere Regalmeter mit verschiedenen Kugelschreibern gesehen. Ich empfehle die Kugelschreiber „Frixion“, deren Tinte sich durch Reibung (Hitze) löschen lässt. In Deutschland sind die Stifte nicht nur 3 bis 5 Mal so teuer, in Japan gibt es über 20 Farben. Wow. Notizbücher gibt es von einfach bis Deluxe mit handgeschöpften Papier. In Tokyo gibt es sogar einen Shop, bei dem man alles Customizen kann; bis hin zur Farbe der Schnur mit der man das Notizbuch zubindet.

Ausgefallenes

Japan ist der Ort der speziellen Souvenire. Ich bin immer wieder an Orten gewesen, bei denen das Ereignis später Teil des Souvenirs war. OK, das ist schwer zu erklären. Hier zwei Beispiele aus der Welt der Onsen:

  • Shibu Onsen (Yudanaka): Es gibt 9 öffentliche Onsen. Man kann für 300yen ein Handtuch kaufen. An jedem Onsen ist ein Stempel (ja, wir sind wieder bei Stempeln angekommen). Ziel ist es, alle 9 Onsen, den Tempel und den Schrein abzustempeln. Das Handtuch ist als Souvenir einzigartig. Ich habe mittlerweile 3 Stück.
  • Kurokawa Onsen: Man kann für 1000yen ein kleine Holzscheibe erwerben. Auf der Rückseite sind 3 Aufkleber mit den man drei Onsen gratis besuchen kann. Die Holzscheibe ist quasi Teil dieser „Tageskarte“. Mit ihr um den Hals getragen outet man sich als Onsenfan. Und am Ende des Tages ist es ein cooles Souvenir.

Die Kappabashi: Für Fans der japanischen Küche empfehle ich die Kappanashi in Tokyo. Sie ist nache des Senso-ji in Asakusa. Die Straße ist eigentlich für Restaurants gedacht. Hier kriegt man jedes erdenkliche Küchenutensil: Heya für Okonomiyaki, Edelstahl-Stäbchen zum Kochen, Nudelsiebe für Ramen und Udon. Masu als Holz für Sake. Hier bekommt an auch die typischen rotem Lampions und Fahnen, die man vor den Izakaya findet.

Zu Neujahr: Zu Neujahr ist es Teil der Neujahrstradition, sich einen Pfeil in die Tür zu hängen. Die Pfeile bekommt man im lokalen Schrein.  aber Vorsicht. Die Federn am Pfeil können beim Transport leicht kaputt gehen.

Foto-Box: Kennt ihr noch diese Paßbildautomaten, die es mal am Bahnhof gab? In Japan sind die ein Hit. Ist aber eher was für U-20, weiblich.

Nur als Photobeweis

Und dann gibt es da noch die Dinge, die man nicht einpacken, aber zumindest fotografieren kann:

  • Leuten der Tempelglocke zu Neujahr (habe ich 2013 gemacht): Ein Foto muss reichen, aber der Beweis steht im Tempelbuch, wo jeder, der die Glocke läuten durfte namentlich erfasst ist.
  • Dachziegel kaufen (2014, Ikaruga): Die Idee fand ich genial: Für die Renovierung des Horyu-ji (die ältesten Holzgebäude) muss Geld organisiert werden. Also konnte jeder einen Pate für einen Dachziegel werden. Der Dachziegel wurde mit dem Namen versehen und man wurde in die Spenderliste eingetragen. Der Name ist heute sicherlich vom Regen abgewaschen, aber ein Dachziegel trug mal meinen Namen.

In Japan, wie in jedem Urlaub, gibt es viele Dinge, die man nur als Erinnerung (und Foto) mit nach Hause nehmen kann. In Japan ist das aber denkbar einfach.


Mit zweiten Koffer, sollte unbedingt Sake, Shochu und Whisky auf die Liste. Selbst Sake aus dem Tetrapack (leicht) ist besser als die Plörre, die man hier bekommt. Shochu ist japanischer Wodka. Ich empfehle Shochu aus Kastanien. Wer Whisky mag, sollte in Japan einkaufen. Trotz der Steuern in Japan ist der Whisky im Vergleich zu Deutschland günstig. Beispiel: Suntory Kakubin kostet bei Ebay über 40€. In Japan bekommt man ihn umgerechnet für etwa 15€.


WICHTIG: Bei großen Mengem beim Zoll durch die rote Tür und den Stoff anmelden und versteuern! Hier sind die Zollfreigrenzen (Stand 2017):

  • Brantwein (über 22%) = Shochu und Whisky: 1 Liter ODER
  • Spirituosen (unter 22%): 2 Liter ODER
    die beiden eine Anteil der zuvorgenannten PLUS
  • nicht schäumende Weine = Sake: 4 Liter UND
  • Bier: 16 Liter

Auch wenn Sake technisch gesehen ein Bier ist, fällt es Zolltechnisch in die Kategorie Wein. Versucht nicht zu diskutieren. Ich habe es probiert. Es klappt nicht. Da das mit dem UND und ODER eventuell verwirrt, empfehle ich bei Kombinationen sicherheitshalber den Weg durch die rote Tür.

  • Waren bis zu einem Wert von 430: Also Vorischt, wenn man eine Kamera oder Handy kauft.

Mit nur einem Koffer ist man für Alkohol auf Duty-Free-Shopping begrenzt. Meist ist es teuer und macht nicht so viel Spaß wie Sake von einem seiner besuchten Orte.