七福神 .. Shichifukunin (die 7 Glücksgötter)

Alle Highlights von Tokyo bereits erkundet? Das Wetter zu gut, um den Tag in einem Museum zu verbringen? Wie wäre es mit einer Pilgertour? Die Tokyo Jissha, die 10 Schreine von Tokyo, hatte ich bereits in einem anderen Blogeintrag vorgestellt. Diese Tour dauert mindestens einen Tag. Es gibt kürzere Alternativen: die Shichifukuninmeguri (七福神めぐり): die Pilgertour der 7 Glücksgötter.

Auf meiner ersten Janpanreise 2004 habe ich die 7 Glücksgötter in Nihonbashi besucht. Damals, in einer Zeit vor Smartphones, WLAN überall und ein gut gefüttertes google-maps, als man auf eine Kopie einer Kopie einer schleckten Straßenkarte angewiesen war, brauchte man Glück, um die Glücksgötter zu finden. Es war eine Schnitzeljagd.

Die Pilgertour ist eigentlich eine Tradition zu Neujahr, wenn die Glückgötter der Sage nach  mit ihrem Schatzschiff anlegen. Das soll einen aber nicht davon abhalten, auch im restlichen Jahresverlauf sein Glück zu suchen.

Mit in der Regel 7 Orten ist der Umfang der Pilgertour relativ übersichtlich. Die drei Pilgertouren, die ich hier vorstellen will sind auf einen Stadteil von Tokyo beschränkt. Damit sind sie ideal, um die Nachbarschaft der Tempel und Schreine innerhalb eines halben Tages zu erkunden.

Ningyocho (Nihonbashi)

Dies ist die kürzestes Tour. Man schafft alle Schreine in etwa 2-3 Stunden. Der Stadtteil Ningyocho liegt nordöstlich der Nihonbashi, die man bei dieser Gelegenheit gleich mitbesuchen kann.  Von Nihonbashi werden Bootsfahrten angeboten. Damit kann man sich mit den Glücksgöttern die Zeit vertreiben, falls man auf die nächste Fahrt warten muss.

Nihonbashi ist eine Bezirk mit vielen Bürogebäuden. Wer über die Mittagszeit auf Göttersuche geht kann Zeuge werden, wie hunderte Büroangestellte auf die Jagd nach einen Mittagessen gehen. Und wie zu diesem Zwecks überall Händler mit Sackkarre Bento verkaufen. (Hier ein mein Blogeintrag aus 2010.)

Fünf Schreine sind klein, kaum größer als drei Parkplätze, und verfügen über kein Schreinamt. Man kann hier folglich keine Ema oder Goshoin erwerben; Ausnahme: Zu Neujahr kann man hier auf Stempeljagd gehen. [old-tokyo.info]

Hinweis: In verschiedenen Quellen werden unterschiedliche Schreine genannt. Ich orientiere mich oben an den Angaben von old-tokyo.com. Die Seite hat ihre Infos aus einem Flyer des Suihiro Schrein. / Ach ja, der Suitengu hat seit 2016 ein neues Gebäude.

Minato

Hier liegen die Tempel und Schreine in einem Bezirk zwischen Tokyo Midtown im Norden, Roppongi Hill im Westen und Tokyo Tower / Sensoji im Südosten. Man kann die Glücksgötter also ideal mit diesen Hotspots kombinieren. Die Tour ist länger als die in Ningyocho. Mit dem Hikawa Jinja ist dafür aber ein Schrein der Tokyo Jissha mit auf der Liste. [matcha-jp.com]

Mukojima (Sumida)

Nördlich vom Tokyo Sky Tree zwischen den Flüssen Sumidagawa und Arakawa liegt der Stadtteil Mukojima. Auch hier gibt es eine Pilgerstrecke. Man sollte im Norden beginnen. Von Tobu-Asakusa (Senso-ji) führt die Tobu-SkyTree-Line zum Haltepunkt Horikiri. Von hier kann sich nach Süden durcharbeiten und wer will kann die Tour mit einem Besuch a Sky Tree abschließen. Soweit ich die Informationen zusammentragen konnte gibt es Wegweiser zwischen den Pilgerorten. [japantravel.com]

Nördlich vom Startpunkt ist der Bahnhof Kita-Senju. Dies ist ein größerer Haltepunkt, der unter anderem von der Hibiya-Line und Chiyoda-Line angefahren wird und als alternative Route zum Startpunkt dient.

weitere Pilgertouren

Ich habe bei meiner google-Suche zwei Touren in Shinagawa gefunden. Hier liegen die Tempel und Schreine allerdings weit verteilt (über 5 Bahnstationen). Für mich persönlich sind sie damit weniger interessant. Hier die Links [Shinagawa 1][Shinagawa 2] und Karten:

Eine weitere Tour, die wieder interessant werden könnte, ist in Kamakura. Mit dem Hase-dera und dem Tsurugaoka Hachimangu sind zwei „must-see“-Orte Teil dieser Tour. [Kamakura].

Mit etwas Nachforschung kann man sicherlich für jeden Ort in Japan und für jeden Stadtteil einer Großstadt eine solche Tour finden.

Wer sind eigentlich diese sieben Glücksgötter

Zwei von ihnen wird man eventuell kennen: Ebisu von der Bierdose und Benten (Benzaiten), da man diese Götten, übrigens die einzige Frau in dieser Gruppe, überall antrifft. Alle Götter mit Ausnahme von Ebisu haben chinesische, indische oder nepalesische Wurzeln. Ebisu ist die einzige japanische Gottheit. [wiki DE ; wiki EN]

  • 大黒  .. Daikoku .. Erde, Wohlstand, Landwirtschaft, Küche, Hochwasserschutz
  • 恵比須 .. Ebise .. Fischerei, Glück und erfolgreicher Handel
  • 弁天 .. Benten .. Musik, hohe Künste, Rede, Literatur, Wasser
  • 毘沙門 .. Bishamon .. Schatz, Krieg, Krieger; buddh. Wächtergott des Nordens
  • 福禄寿 .. Fukurokuji .. Weisheit und langes Leben
  • 寿老人 .. Jurojin .. langes Leben
  • 布袋 .. Hotei .. Zufriedenheit und Seligkeit