Fußgängerbrücken findet man überall in Tokyo und Japan. England Straßen sind geprägt vom Roundabout, die meist nicht mehr sind als ein weißer Kreis auf der Kreuzung. Japan hat seine Fußgängerbrücken. Sie reichen von einfach Überführungen mit zwei Treppen bis hin zu komplexen Systemen, die mit Bahnhöfen und Gebäuden verschmelzen. Letztere sind nicht zuletzt Kunstwerke, die es schaffen den Begriff von „ebenerdig“ aufzuheben.
Daneben haben sie einen rein praktischen Grund. Auf Straßenebene gibt es keine Ampel für Fußgänger. Man will sich auf nicht ausmalen, wie der Verkehr hier kollabiert, wenn die Autofahrer auf Fußgänger achten müssen oder Füßganger eine Ampelphase für sich beanspruchen. Tokyo ist zu kompakt, zu intensiv. Man muß die Ebenen trennen, sonst klappt gar nichts.
Iidabashi und Shimbashi
Die Fußgängerbrücke in Iidabashi ist ein kompletter Ring. Unter dem Ring liegt eine riesige Straßenkreuzung. Über dem Ring liegt ein Expressway. Sie liegt direkt am JR Bahnhof Iidabashi und ist fast wie eine Einstiegsdroge für Brückenfans. Die Brücke zwischen Ginza und Shimbashi ist ein guter Beweis dafür, daß viele Überführungen erst spät in die Straßenplanung eingebaut wurden. Der Expressway war in diesem Fall schneller. Diese Brücke war 2004 einer der wichtigsten Eindrücke von 3D-Tokyo. Mein zweiter Fußmarsch durch Tokyo führte mich an Shimbashi vorbei nach Nihonbashi und über diese Brücke.
Shiodome
Eines der komplexesten Gebilde ist das Pedestrian Deck in Shiodome, das unter anderem in dem Buch „21st century Tokyo – A guide to Contemporary Architecture“ erwähnt wird. Die Architektur in Shiodome hat ihren eigenen Blogeintrag. Besucher von Shiodome können sich dieser Gegend auf zwei Arten nähern: Über die U-Bahn (langweilig) oder über Hamarikyu Teien. Der Garten bietet an sich ein einmaliges Erlebnis. Verläßt man ihn am Nordtor steht man von fast direkt vor der Fußgängerbrücke. Sie geht über in ein Labyrint aus Wegen durch Hochhäuser von Shiodome. Die Stufen hinauf sind Stufen in das moderne Tokyo, einer ander Welt.
Osaka, Saporro, …
Die Fußgängerbrücken haben teilweise den Status einer einfachen Überführung hinter sich gelassen. Viele werden bereits geplant, um den Fußgängerverkehr komplett vom Straßenverkehr zu entkoppeln. Sie sind Teil der Städteplanung. Hier die Planung für Gifu. Die Züge fahren bereits in der 2. Ebene. Der Strom der Passagiere soll dann direkt in die Fußgängerbrücke führen und dann auf die Busstationen und die andere Straßenseite verteilen.