Das Daisetsusan ist eine Gebirgsformation in Zentral-Hokkaido. Sie liegt südlich von Asahikawa. Das ist auch der Ort, den man per Zug von Sapporo aus ansteuert, um dann weiter zu einem der Einstiegsorte in die Berge zu gelangen.
Das Daisetsusan ist vulkanischen Upsprung. Die Wanderung führt einen über alter Kraterränder vorbei an Calderas. Das Gebiet ist immer noch heiß! Es gibt Onsen (in machen kann man, andere sind gesundheitschädlich), an manchen Stellen steigen Schwefeldämpfe auf. Mit dem Asahidake hat das Gebiet einen aktiven Vulkan. Der hat zwar keinen Krater mit Lava, aber die Schwefeldämpfe, die einem Sicht und Atem nehmen sind auch nicht ohne.
Ein Tagesausflug (Asahidake und Kurodake):
Für einen Tagesausflug sind die Orte Asahidakeonsen und Sounkyoonsen gute Startpunkte. Man kann bequem in einem Tag auch von einem zum anderen Ort wandern oder die Caldera umrunden. So eine Tagestour hat den Vorteil, daß man kein Zelt braucht; die einzige Übernachtungsmöglichkeit im Berg.
Zwischen Asahidake im Westen und Kurodake im Osten liegt eine große Caldera mit 4 Gipfeln. Über den Kurodake im Osten kann man nach Sounkyo Onsen absteigen. Der Asahidake im Westen ist ein aktiver Vulkan, auf dessen Flanke man ebenfalls ins Tal, nach Asahidake Onsen, gelangt.
Wenn man nur eine Richtung wandert, nimmt man sein Gepäck mit, oder man muß schauen, wie man wieder zurück kommt. Es gibt z.B. einen Bus von Asahidake Onsen nach Asahikawa, der Anschluß die JR nach Kamikawa hat, die den Bus nach Sounkyo bedient. Das liest sich nicht nur kompliziert. Wenn ein Anschluß verpaßt wird, wars das. Und man ist über 3 Stunden im Bus. Daher habe ich den Hobbit gemacht „Hin und wieder zurück“.
Mit Standortwechsel (Gepäck auf dem Rücken) sind mehrere Wege möglich. Man kommt an vielen Stellen ins Tal. Wer auf ein Hotel und eine Dusche verzichten kann, sollte definitiv die „große Traverse“ in Angriff nehmen. 5 Tage Daisetsuzan.
Es ist auch möglich vom die Caldera zu umrunden und beide Gipel zu besuchen. Hier empfiehlt sich Sounkyo Onsen als Startort. Die Seilbahn bringt einen nahe an den Kurodake. Dann auf der Südroute zum Asahidake und über die Nordroute zurück zum Kurodake. Die Sache hat nur einen Haken: Es sind knapp 22km. und summiert über 2300 Höhenmeter, die man rauf und wiede runter muß. Mit Pufferzeit braucht man 10 Stunden; man muß mit der ersten Seilbahn rauf und mit der letzten wieder runter. Und man darf nicht trödeln. Wo kein Schnee liegt … Bei der Landschaft ein Frevel.
Ich habe es nur gemacht, da ich Zelten hasse, den Asahidake besteigen wollte und nicht mit dem Bus zurück wollte. Und ich bin immer sehr schnell unterwegs. Die Strecke hat mit an meine Grenzen gebracht. — Bei der Abfahrt ins Tal wollte ich aus dem Sessellift aussteigen und hatte plötzlich keine Kraft mehr in den Knien. Das Personal mußte mir helfen auszusteigen. Das erklärte auch den besorgten Blick des Rangers oben an der Station, als er mich sah. Ich muß ziemlich durchgerockt ausgesehen haben. Trotz der 4 Liter Wasser habe ich an diesem Tag 3 kg abgenommen. Kein Witz.
Die große Traverse
Sie verläuft in Nord-Süd-Richtung und kreuzt das Gebiet zwischen Asahidake und Kurodake. Am Kurodake gibt es ein größeres Basiscamp mit Toilette. Ich bin die Traverse nicht gegangen. Im Netz gibt es aber genug Blogs. [Dies war nicht zuletzt der Grund für meine kleine Reise. Das Gebiet sah so bizarr aus in den Blogs. Ich mußte es sehen.] Ihr müßt Zelt und die gesamte Verpflegung mitnehmen!!!
Tips (nicht nur) für Anfänger:
Die Tips sind ein wenig an meinem Tagesausflug orientiert. Die große Traverse braucht wesentlich mehr Hinweise. Die unteren Punkte gelten aber auch für sie.
- Für einen Tagesreise im Gebirge quatiert euch in Sounkyoonsen ein. Das Public Onsen ist eine ideale Entspannung nach der Wanderung. Das Yamanoue wirkt unscheinbar und ist eher schlicht. Das Personal hat aber so viele Pluspunkte bei mir gesammelt, daß ich einfach Werbung machen muß.
- Macht den Tagesausflug rund um die Caldera. (Den Asahidake als Bonus nur, wenn ihr gut in der Zeit (Punkt 5) seid und bei guter Kondition. Der Aufstieg ist fies und kräfteraubend.)
- Startet früh mit der ersten Seilbahn um 8 Uhr. Gegen Abend nimmt die Bewölkung oft zu. Die Aussicht früh morgens ist göttlich, wenn das Tal noch mit Nebel gefüllt ist.
- Startet nur bei gutem Wetter. Hört auf die Ranger und das Hotelpersonal. Die kennen das Wetter und seine Launen. Es gibt kein Handyempfang. Im Erstfall kann man keine Hilfe holen.
- Macht euch einen Zeitplan. Die Zeiten auf den Karten sind realistisch. Plant etwas Reservezeit am Ende ein und versucht immer vor dem Zeitplan zu sein.
- Nehmt zuerst die Südroute. Ein Gipfel auf der Nordroute liegt etwas abseits der Wanderstrecke. Man kann ich auslassen, wenn die Zeit knapp wird oder die Kräfte schwinden.
- Unterschätzt den Abstieg ins Tal nicht. Man ist müde, hat das Ende vor Augen und die Kräfte schwinden. Zudem muß man bergab ständig bremsen, das geht auf die (müden) Knochen. Es gibt auf den letzten Metern somit ein erhöhtes Verletzungsrisiko!
- Ich habe zusätzlich ein „Ausstiegsszenario“ gehabt: Wenn ich hinter dem Zeitplan am Asahidake eintreffe oder konditionelle Probleme habe, steige ich dort ab und nehme den Bus zurück. Das vermeidet das Risiko die letzte Seilbahn zu verpassen. Den Weg ins Tal bei Dämmerung/Dunkelheit zu wagen ist gefährlich.
- Nehmt genug Verpflegung mit: 5l Wasser braucht ihr bestimmt, dazu Kohlenhydrate – die einzig sinnvolle Anwendung von Snickers und Co.
- Denkt immer daran: Keine Handynetz, kein Rettungswagen und abseits der Wanderwege, niemand, der einen im Notfall findet.
- Ach ja, Bären gibt es auch! Also dieses doofe Glöckchen mitnehmen, nicht ganz alleine Wandern und auf keinen Wald außerhalb der Basisstationen campen.