Feuerwehr in Japan

Japan hat wohl die am Besten ausgerüstete Feuerwehr, die ich kenne. Wie in den USA gibt es Pumper, Engines und Ladder. Daneben gibt es eine Menge Spezialfahrzeuge und -einheiten wie Super Pumper, HazMat und das Hyper Rescue Team. Allerdings sind die Fahrzeuggrößen der Standardfharzeuge, na wir sagen mal: süß. Die meisten Fahrzeuge, die ich gesehen habe, sind kaum größer als ein TSF. Das hat in Japan ganz praktische Gründe. In Tokyo gibt es neben den riesigen 8-spurigen Straße viele kleine Gasse, die kaum breit genug sind für ein einzelnes Auto. Als Lübecker kann man da als Beispiel die düstere Querstraße nennen. In Japan war das nur keine Einbahnstraße. Viele Shoppingstraßen sind so schmal. Mit großen Autos kommt man da nicht durch. Die kleinen Dinger sind mit ihrem kurzen Radstand verblüffend wendig.

Die kleinen Löschzwerge sehen sehr chaotisch aus. In Deutschland gibt es immer große Rolltüren, die die Geräte verdecken. Die Aufbauten in Japan hingegen sind offen. Aber der Trend bei neuen Fahrzeugen geht auch in Japan in Richtung Kofferaufbau mit Rolltüren. Auffällig ist die Saugeleitung. Sie besteht aus einem Stück und ist fest an der Pumpe montiert (siehe Foto). Eine TS habe ich in Japan bisher nicht gesehen, also muß das Fahrzeug selbst an die Wasserentnahmestelle.

Und dann gibt es da eine Unmenge von Spezialfahrzeugen. Sie sind alle für den Katastrophenfall. In Japan gibt es kein THW. Die Aufgaben fallen in den Bereich der Feuewehr. Hinzu kommt die ständige Gefahr durch Erdbeben. Daher gibt es viel Ausrüstung zur Suche und Rettung verschütteter Personen. Und die Verspieltheit der Japaner kommt hinzu. Es gibt Löschroboter.

Das schönste sind aber die Details jenseits der Fahrzeuge. Hydranten sind immer durch große Schilder sichtbar gemacht. Das Schild ist nicht nur zum leichten Finden. Für Autofahrer is es wichtig. Man darf, wie in Deutschland auch, auf Hydranten nicht parken. Anders als in Deutschland wird das in Japan sehr teuer, wenn man erwischt wird. Und sie kontrollieren. Oh ja. Und es ist so einfach, denn da ist ja dieses weit sichtbare Schild.

Die Deckel der Hydranten sind in jeder Stadt, in jedem Stadtbezirk anders. Da müßte man fast eine Fotoserie starten.

Die Löschwassereinspeisung ist fast immer an der Vorderseite des Hauses und nicht wie bei uns irgendwie hinter den Müllcontainern. An so einer prominenten Stelle glänzen sie in Edelstahl, als kämen sie direkt von einem Messestand.

Und was es in Japan auch gibt: Öffentliche Feuerlöscher! Bei uns würden die Dinger kein Wochenende überstehen, ohne das irgendwelche Krawallos Blödsinn damit anstellen. Aber das Partyvolk in Japan ist weitaus sozialer aus das Deutsche. Jeder weiß um die Wichtigkeit dieser Löschmittel und egal wie wild eine Party ausufert, Feuerlöscher sind tabu. (Es könnte natürlich auch daran liegen, daß man seinen Job verliert oder von der Hohschule fliegt, wenn man sich dermaßen daneben benimmt. In Japan ist es immer noch so, daß man bei zu schlimmen Entgleisungen sein Gesicht verliert und für eine Firma untragbar wird.

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