Heute passiert nicht viel. Erster Stop japanisches Frühstück. Kann ich immer noch nicht damit anfreunden.
Zweiter Stop . Jigokudani Monkey Park. Der Ryokanbetreiber fährt mich bis zum Beginn des Wanderweges. Es ist das gleiche Auto wie 2004. Wow. Erfahre, dass in Japan die Steuern ab einem gewissen Alter des Fahrzeugs steigen. Die Karre kostet mittlerweile ein Vermögen.
Wanderweg zum Park ist entspannt und ruhig. Ich bin alleine. Dann der kurz vorm Park die Abzweigung. Ich erinnere mich. Ein paar Fotos. Affen klettern gerade den Hang hinaus und kommen mir über die Brücke entgegen. Mal lässt sich etwas Abstand. Aber sonst geht jeder seines Weges. Völlig normal hier.
Weiter zum Park. Eintritt. Den Weg entlang. Hmmm. Meinte immer, das Onsen wäre rechts. Falsch gedacht. Ein paar Affen baden. Naja. Vom Futter angelockt, dass die Parkbetreiber ins Wasser werfen. Ist alles doch ein wenig Show für die Touristen. Fotos.
Fußmarsch nach Shibu Onsen. Der Weg ist länger als in der Erinnerung. Im Ort dann Tageslichtfotos von den 9 Badehäusern. Am Tag hat der Ort keinen Charm.
Weiter nach Yudanaka. Auch der Weg ist lang. Bin erst um 13:30 wieder am Ryokan. Kein Mittag. Training startet um 14 Uhr.
Man ist das kompliziert. Schlimmer als Iaido. Jeder Handgriff hat einen Grund. Das Ansetzen des Pfeils am Bogen, das Spannen über dem Kopf. Alles. Weicht man ab, klappt es nicht, oder es wird unnötig schwer. Dabei trainiere ich nur mit einem 10kg-Bogen. Reicht völlig. Der Betreiber hat einen Bogen mit 80kg Spannung. Wow. Jetzt kapiere ich. Den mit Muskelkraft zu spannen ist nahezu unmöglich. Das geht nur mit der Technik, die ich gerade lerne. Das Halten des Pfeils und der Sehne und des ganzen Bogen mit drei Fingern und dem Knie. Alles ergibt einen Sinn, wenn man die Bogenspannung um das 8-fache erhöht.
Um 18 Uhr beginnt die Onsen-Tour. Den Schlüssel für Shibu-Onsen gibt es nicht mehr für Yudanaka-Gäste. Ich bekomme einen Pass für zwei Hotelonsen in Yudanaka und besuche zusätzlich öffentliche Onsen. Gerate im zweiten Hotel in eine Show für Hotelgäste. Gemischter Eindruck. Der Entertainer ist motiviert und sicherlich nicht schlecht, aber mit mir sind nur 8 Gäste im Saal. Hat was von der „Kreuzfahrt der Verdammten“ (vgl. TV-Serie Frasier).
Kurzer Abstecher nach Shibu-Spa. Nicht viel los. Entweder bin ich Off-Season oder mit Shibu geht es bergab. Schlendere ein wenig in Yakuata durch die Straßen. Shoppe ein paar japanische Badelatschen als Erinnerung. Dann Rückmarsch und ein wenig Onsen im eigenen Ryokan.
Fazit: Ich habe 2004 alles richtig gemacht. Die Erinnerungen konnte ich heute auffrischen und aktualisieren, gleichzeigt wird klar, dass ich sie nicht wiederholen kann. Keiner kann das. Nie mehr. 2004 ist vorbei. Der Ort hat sich verändert.
Highlight war definitiv Kyodo, auf wenn ich nicht sonderlich gut war. Aber: Ein Mal die Scheibe getroffen.