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Eheiji (永平寺)

Zuerst: Kennt jemand Fukui? Vermutlich nicht. Der Tempel Eihei-ji ist sicherlich schon eher ein Begriff. Um es kurz zu machen: Eihei-ji ist aus meiner Sicht der einzige Grund nach Fukui zu fahren. Es ist genauso mit Ikaruga (kennt keiner) und dem Horyu-ji.

Der Tempel ist definitiv einen Besuch wert, wenn man auf der Ecke ist. Er besteht aus mehreren Gebäuden (insgesamt über 70), die durch Korridore verbunden sind. Eihei-ji wurde 1244 von Dogen gegründet und der Ursprung des Zen-Buddhismus in Japan.

Ich habe den Tempel 2012 in einem Crashkurs besucht. Der Grund war die Anreise. Fukui selbst ist relativ gut an das JR-Netz angebunden. Der Ort liegt an der JR Hokuriyu-Line, die Osaka/Kyoto mit Kananzawa verbindet. Kanazawa ist seit 2014 (?) an das Shinkansennetz angebunden. Vom Bahnhof muss man dann aber 30min mit Bus weiterfahren und fahren nur eine handvoll Busse am Tag. Und der letzte Bus zurück fährt um 1620 Uhr. Und so geschah es, dass gegen 14 Uhr in Fukui war, mir aber für den Tempel weniger als 45 Minuten blieben.

Da Fukui nichts zu bieten hat und einzige andere Sehenswürdigkeit die Burg in Maruoka ist, wäre mein Tip: Tagesausflug ab Kanazawa (45 min mit dem Ltd. Express; Achtung: 90 min mit dem Local).

  • Busse ab Fukui: 0845, 9020 (nur So), 0955, 1050, 1150, 1255 1350 1450
  • Buss ab Eihei-ji: 0900 (nur So), 1030, 1130, 1230, 1330, 1430, 1530, 1620
  • Stand 11/2017; Fahrzeiten findet ihr hier: Eiheiji Line

Der Tempel bietet Übernachtungen an. Diese sind aber ein Einblick in das Leben eines Mönchs, inkl. aufstehen früh morgens um 4 Uhr, Zen-Training, usw. Das ist also  was für Puristen.

Yudanaka (湯田中) / Shibu Onsen (渋温泉)

Yudanaka Onsen und Shibu Onsen findet man eventuell nicht im Reiseführer, wikipedia oder einer Straßenkarte. Beide Orte gehören zu der Stadt Yamanouchi (山ノ内町).

In Yudanaka ist die Bahnstation (Endstation) und in Shibu Onsen sind DIE badenden Affen. Letztere kennt man aus Film und Fernsehen und sicherlich aus jedem Reiseführer.

Es gibt zwei Möglichkeiten nach Yamanouchi zu reisen. Die eine ist per Bus (dazu später mehr). Die andere ist per Zug. Die Bahnlinie Nagaden fährt ab Nagano. Man muss dabei beachten, dass die Bahnstation nicht Teil des JR-Bahnhofs Nagano ist, wo der Shinkansen hält. Verlasst den JR-Bahnhof über den Westausgang (also in Richtung Stadtmitte). Vor euch seht ihr den Bushaltebereich. Geht recht entlang in Richtung Hauptstraße. Irgendwo da ist der Eingang zu Nagaden. Die haben den Bahnhof umgebaut. Ich finde mich auf google-maps gerade nicht zurecht. Kann sein, dass der Eingang jetzt irgendwo in dem Kaufhaus Midori versteckt ist.

In Yudanaka wird es einfacher. Der Bahnhof ist am Nordwestende des Ortes. Geht die Straße hinab, so gelangt ihr zum Fluss. In Yudanaka gibt es eigentlich nur Hotels; beidseitig des Flusses.

Flussaufwärts geht es nach Shibu Onsen. Ich warne euch gleich. Es sind etwa 2km und die Strecke totlangweilig. Es gibt eine Alternativroute (auch 2km), aber dazu verweise ich auf googlemaps. In Geta ist die Strecke eine Herausforderung.

Shibu Onsen ist klein und der alte Stadtkern liegt auf der Nordseite des Flusses. Hier sind die „9 public onsen“. Allerdings ist der Zugang seit ein paar 2010 (?) beschränkt auf Hotelgäste von Shibu Onsen. Gäste aus Yudanaka sind raus. Wer das Glück hat, die Onsen besuchen zu dürfen, sollte sich ein Tenugi kaufen. An jedem Onsen befindet sich ein Stempel. Ziel ist es, das ganze Tenugi abzustempeln, inklusive Schrein und Tempel. Das Tenugi ist ein geniales Souvenir. Man sollte aber wirklich die 9 Onsen besuchen und nicht nur Stempel.

Von Shibu Onsen bis zum Monkey Park sind es über 5km !! Dies gilt zu beachten, wenn man im Winter da ist. Ich sage nur: viel Schnee. Es gibt Busse, bis zum Beginn des Wanderweges. Die letzten 1.6km muss man aber in jedem Fall laufen. Auf dem Weg können einem schon die ersten Affen begegnen. Regel: Respektvollen Abstand halten. Für gewöhnlich haben die Affe kein Interesse an Menschen, können aber gefährlich werden, wenn sie sich bedroht fühlen.

Der Affenpark ist kaum mehr als das Onsen-Becken, dass man immer auf den Fotos sieht. Die Affen werden auch durch Futter angelockt. Auch wenn die Affen und die heiße Quelle zuerst da waren, mittlerweile sind sie eine kalkulierte Touristenattraktion. Besuchen sollte man den Ort trotzdem, zumal er bekannt ist aus Film und Fernsehen. Man kann sagen: Schau, da war ich schon mal.

Hinter Shibu Onsen beginnt das Skigebiet Shiga Kogen. Hier fanden die olympischen Winterspiele 1998 statt. Das Shigebiet ist zugleich ein Teil des Joshin’etsu-kogen National Park. Im Winter ist Skifahren angesagt, im Sommer gibt es ein paar schone Bergwanderwege. Es fährt ein Bus in das Gebiet. Die Fahrzeiten habe ich nicht.

Was mir bis 2013 nicht bewusst war — und damit kommen wir zur zweiten Anreiseoption (Bus) — ist die Tatsache, dass Kusatsu eigentlich gleich um die Kurve. ist. Von Shibu nach Kusatsu sind es vielleicht 25km Luftlinie (Straße 42km). Von ShigaKogen zu Mt Shirane sind es 15,2km. Das riecht nach einer genialen Möglichkeit den anderen Ort (auf der anderen Seite der Berge) zum Tagesausgflug zu machen. Das klappt aber nicht im Winter. Denn dann ist die Passstraße wegen meterhohem Schnee geschlossen. Plant auch keinen Fußmarsch. Den zum einen sind 15km im Schnee ein Tagesmarsch. Zweitens braucht ihr Schneeschuhe und GPS, denn die Straße unter dem Schnee.

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide

Bessho Onsen (別所温泉)

Bessho Onsen ist ein kleiner verträumter Onsenort, der ideal für Entspannung und Entschleunigung ist. Wie in den meisten kleinen Onsen-Orten gibt es nicht viel zu tun und der Winter ist die schönste Jahreszeit.

Der Ort ist überschaubar. Es gibt eine zentrale Hauptstraße die sich vom Bahnhof aus quer durch den Ort zieht. Viel ist hier nicht los. Die meisten Hotels hab ein eigenes Onsen. Wem das nicht reicht, oder mit schmalen Budget ein kleineres Ryokan gewählt hat, kann auf 4 Badehäuser zurückgreifen.

Der Ort hat drei kleine Tempel, die optisch jetzt nicht den Hering vom Teller ziehen, aber zwischen den Badestops eine nette Abwechselung sind. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle den Anruka-ji. Er ist der älteste Zen-Tempel in der Region und hat eine seltene, 8-eckige Pagode.

Besucht habe ich den Ort zu Neujahr 2013. Damit verbunden war viel Bewegung am Kannon-Tempel und die besagte Hauptstraße war gefüllt mit Verkaufsständen.

Ich habe den Zeitauwand mit 2 Übernachtungen angegeben. Das mache ich sonst nie. Den Ort selbst kann man in weniger als einen halben Tag erkunden; theoretisch als sogar Tagesausflug von Tokyo aus. Aber dann wird as nichts mit der Entschleunigung. TIP: Bucht ein Hotel mit Onsen und bucht mindestens einmal das oppulente Abendessen, wenn es angeboten wird. Das sind zwei Abende mit Essen, Onsen (bei Nacht) und Gemütlichkeit. Tagsüber verplempert ihr einfach die Zeit. [Ich war nur eine Nacht da, weil ich weiter nach Kusatsu Onsen bin. Das reicht, aber war nicht entspannend genug.]

Anreise: Die Anreise ist denkbar einfach und erfolgt ab Ueda (Shinkansenhaltepunkt auf der Strecke Tokyo-Nagano) mit einer kleinen Privatbahn, die in Bessho Onsen endet. Man kann sich nicht verfahren.

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Matsumoto (松本)

Ein kleiner Ort abseits der Shinkansenstrecken, der sich aber gut von Nagano aus erreichen lässt. Viele Attraktionen gibt es hier nicht. Eigentlich nur die schwarze Burg. Die ist dafür ein echter Hingucker.

Vom Bahnhof aus geht es 400m die Ekimaedori (dt. Straße vor dem Bahnhof) entlang bis zur ersten großen Kreuzung. Dort biegt man links ab. Von hier sind es etwa 800m. Auf halber Strecke quert man den Fluss. Dahinter rechts ist der Yohashira-Schrein. Nichts besonderes, aber wenn man schon mal da ist.

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An der Burg angekommen sollte man unbedingt einmal um sie herum gehen. Sie ist einfach schön. Die besten Blick hat man von der Westseite. Hier steht auch die rote Brücke. Das ist ein Postkartenmotiv.

Auf dem Rückweg kann man nach dem Fluss links abbiegen in Richtrung Agata. Hier gibt es einen Park. Und die ersten hundert Meter entlang der Nakamachi stehen alte Häuser. Für den Rückweg zum Bahnhof wählt man die Ekimaedori. Sie führt einem am Fukashi-Schrein vorbei. Der gesamte Umweg sind etwa 2km (also etwa 25min plus die Zeit, die man in Park und Schrein verbringt).

Entweder man plant Matsumoto als Tagestrip, wenn man in Nagano verweilt. Interessant ist die Kombination mit dem Kisodani. Einige Züge durch das Kisodani fahren mit Stop in Matsumoto bis nach Nagano. Im Prinzip kann man in Matsumoto einen Zwischenstop einlegen. Dabei muss das Ziel nicht unbedingt Nagano sein. Der Shinkansen nach Tokyo benötigt nur 2,5 Stunden.

Bedenkt: Matsumoto kann man sich in 3 Stunden erlaufen. Nur die Burg schafft man in der halben Zeit. Dieser ist fürwahr etwas für die Durchreise. Auch denkbar, aber etwas sportlich, wäre es, Nagano zu erkunden und einen Abstecher nach Matsumoto zu machen, dort zu Abend essen und zurück zum Hotel. Nagano und Matsumoto auf der Durchreise zu besuchen halte ich sportlich, aber für machbar, wenn man nicht trödelt und sich auf die Highlights beschränkt.

Nagano (長野)

In Nagano fanden 1998 die Olympischen Winterspiele statt. Touristen zieht es eher zum Zenko-ji, einem großen buddhischen Tempel. Ein Besuch ist Pflicht, wenn man hier auf der Ecke ist. Die Frage, ob man extra und nur dafür nach Nagano fährt, ist eine andere.

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Der Weg zum Tempel ist lang. Nehmt den Bus. Er fährt fast bis vor die Tür. Die U-Bahn fährt in einer parallelen Straße. Ihr müsst an der Station Zenko-ji-shita aussteigen. Der Tempel liegt dann 500m (?) westlich (?) entlang der Hauptstraße. Das obere Ende der langen Straße kann man auf dem Rückweg laufen. Hier liegen ein paar Geschäfte für Souvenirs. Wenn man keine Lust mehr hat, nimmt man den nächsten Bus zurück zum Bahnhof.

Nagano ist die Endstation einer Shinkansenstrecke, die in Tokyo startet. Damit liegt Nagano auf dem Weg in die Berge, zum Beispiel nach Yudanaka und Shibu-Onsen (hier wurden Abfahrt und Slalom ausgetragen; die badenden Affen sind hier zu Hause). Da es neben dem Zenko-ji nichts wichtiges gibt, eignet sich der Ort als Zwischenstop. Bei einer geeigneten Reiseroute können Nagano und Matsumoto an einem Tag erledigt werden.