Alle Beiträge von seidenpriester

Matsushima (松島)

Matsushima ist eine der drei herausragenden Lanfschaften Japans. Für mich steht sie auf Platz 2 hinter Miyajima und ist definitiv eine Reise wert. Da Unterkünfte hier recht teuer sind, empfiehlt es sich, in Sendai zu residieren und Matsushima als Tagesreise zu planen. Man schafft die wichtigsten Tempel und eine Bootsfahrt durch die Bucht bequem an einem Tag.

Auf Japan-Guide hat der Ort einen Stern. Ich gebe ihm mindestens zwei und die Kategorie „MUSS“. Folgende Orte gehören auf die Liste:

  • Rundfahrt durch die Bucht : MUSS
  • Zuigan-ji : MUSS
  • Entsu-in : SOLL
  • odaido : SOLL
  • Matsushima-jo : SOLL
  • Kanrauntei : KANN
  • Oshima Island : KANN

Die Anreise ist einfach, aber verwirrend. Es gibt zwei Bahnlinien: die JR Senseki Line und die JR Tohoku Main Line. Leider hat jede Linie einen anderen Bahnhof. Die Senseki stoppt in Matsushimakaigan. Die Tohoku stoppt in Matsushima. Beide Linien starten in Sendai, aber auf unterschiedlichen Ebenen.

Ihr wollte Senseki und den Bahnhof Matsushimakaigen! Der Bahnhof liegt im Westen, genau dort wo Matsushima aufhört. Geht man runter zum Wasser, sieht man rechts die Insel Oshima.

Oshima : Eine kleine Inseln mit buddhistischen Meditationsnischen in den Fels gehauen. Die Brücke wurde 2011 zerstört, aber wieder aufgebaut. Viel zu sehen gibt es nicht, aber man braucht auch nur 15 Minuten, maximal. Fazit: KANN

Richtung Norden, am Wasser entlang kommt ein kleiner Park und dahinter die Bootsanleger für die Rundfahrten.

Rundfahrt durch die Bucht : Matsushima übersetzt sich zu Kieferinsel. Und der Name ist Programm. In der Bucht vor Matsushima liegen dutzende kleine Inseln, auf denen Kiefern wachsen; manchmal einige hunderte; manchmal auch nur eine einzige. Die Boote fahren fast stündlich und die Faht dauert etwa eine Stunde. Schaut zuerst, wann die Boote fahren und plant die weiteren Stationen in Matsushima entsprechend. Fazit: MUSS

Die Bootsfahrt führt unkommentiert an den verschiedenen Inseln vorbei. Immer begleitet durch Möwen, die von den Japaners gefüttert werden und einem ständig vor der Kamera schweben. Hinweis: Ich weiß nicht, welchen Schaden der Tsunami 2011 angerichtet hat. Ich weiß aber, dass ein paar Inseln zerstört wurden.

Alternativ kann man mit dem Zug nur bis Hon-Shiogama fahren und dann von der dort mit dem Boot weiter nach Matsushima. Ich habe dies 201x gemacht. Es ist sicherlich was anderes, aber ganz ehrlich? Es lohnt sich nicht.

Hinter den Bootsanlegern gibt es eine kleine Insel, auf dem der Godaido steht,

Godaido : Eigentlich ist es kaum mehr als eine kleiner Pavillion. Der Godaido ist so etwas wie das Wahrzeichen von Matsushima und schon deshalb ein wichtiger Sightseeing-Spot. Alle 33 Jahre werden 5 Statuen des Zuigan-ji hier gezeigt. Das nächste Mal erst in 2039. Der erste Godaido wurde 807 gebaut. Der aktuelle Bau ist von 1604 und überlebte wie durch ein Wunder den Tsunami von 2011 mit nur minimalen Schäden. Fazit: SOLL

Fukuura Island (die Insel am Ende der langen Brücke) habe ich nie besucht. Von daher kann ich hierfür keinen Tip geben, geschweige denn eine Bewertung. Zur Brücke gelangt man, wenn man weiter am Wasser entlang geht. Auf der Inseln kann man etwas Wandern. Zu sehen gibt es nichts spannendes. Fazit: offen.

Direkt am Wasser entlang führt die Bundesstraße 45 mit entlichen Souvenirläden. In zweiter Reihe liegen die zwei wichtigen Tempel, die es zu besuchen gilt:

Zuigan-ji : Wenn ihr vom Wasser kommt, steuert diesen Tempel zuerst an. Der Weg führt durch einen kleine Wald mit zig Meter hohen Zedern (Nachtrag: Einige hat der Tsunami, genauer gesagt das Salzwasser erwischt). Der Tempel, gegründet 828, selbst ist berühmt für seine Fusumi (Schiebetüren). Es gibt ein kleines Kunstmeseum. Nicht verpasen sollte man die Meditationshöhlen. Fazit: MUSS

Entsu-in : In diesem Tempel von 1646 befindet sich das Mausoleum von Date Mitsumune. Hinter dem Tempel beginnt ein Bergwald, der Matsushima umgibt, zudem gibt es einen kleine japanischen Steingarten und eine Rosengarten. Klein, fein und entspannend.Fazit: SOLL.

Kanran-tei : Dies ist ein Teehaus an der Straße nahe zum Eingang zum Entsu-in. Es gibt zwei Tatami-Räume mit vergoldeten Fusumi und ein kleines Museum. Am Kanran-tei kann man eine kleine Pause einlegen und grünen Tee trinken.

Zwei weitere Tempel, die ich der Vollständigkeit erwähnen will sind der Yotoku-in und der Tenrin-in.

Matsushima-jo : Ein letzter Ort in Matsushima wird gerne übersehen  (nicht war japan-guide). Es ist die kleine „Burg“. Eine Burg ist es eigentlich nicht. Es sieht eher aus wie ein kleiner Wachturm einer Burg. Der Zustand ist auch nicht der Beste, aber von oben hat man einen schönen Blick über die Bucht. Der Aussichtsturm befindet sich auf Höhe des Godaido. Fazit: SOLL

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide
[Stand 2008]

Aizu Wakamatsu (会津若松)

Leider liegt Aizu-Wakamatsu etwas ab vom Schuß. Die Burg ist allemal eine Reise wert. Während der Kirschblüte entsteht hier das Klischee, das wir von den Reiseprospekten kennen.

Bus Route
Bus Route

In Wakamatsu gibt es 3 Punkte, die man besuchen sollte:

  • Tsuruga-jo (die Burg) .. auf der Karte unten
  • Aizu Bukeyashiki (Samurai Residenz) .. unten rechts
  • Iimoriyama (Pagode beim Berg) .. oben rechts

Die Burg Tsuruga (Kranichburg) ist ein Hammer. Sie wurde 1384 errichtet. Die aktuelle Version ist zwar ein Nachbau von 1965 (das Original wurde 1874 zerstört), das tut der Optik aber keinen Abbruch. Die Burg ist ein Museum und kann besichtigt werden. Sie ist umgeben von einem Park mit Rasenfläche und etlichen Kirschbäumen. Zur Kirschblüte hat man von der Burg einen tollen Anblick.

Es gibt zwei Zugänge zum Burggelände. Einer führt durch die Burgmauern. Nimmt man diesen Weg wird man von der plötzlich auftauchenden Burg förmlich überrascht. Der zweite Weg führt über eine rote Brücke. Der Burggraben unter ihr ist leider nicht mehr vollständig mit Wasser gefüllt. Ein Fotomotiv ist die Brücke dennoch. Leider ist die Wallanlage im Weg, sodaß man die Burg von der Brücke aus nicht sehen kann. (Dafür empfehle ich Matsumoto).

Die Samurai-Residenz Aizu Bukeyashiki ist feudales Anwesens mit Haupthaus mit 38 Zimmern, Nebengebäuden und einer Mühle. Es ist ebenfalls eine Reproduktion. Nur wenige Exponate sind Originale. Einen Besuch ist die Anlage dennoch wert.

Auf dem Hügel Iimoriyama befinden sich die Gräber der Byakkotai. Zum Gedenken an die jungen Samurai von Aizu steht dort unter anderem eine Marmorsäule aus Pompeji (ein Geschenk von Mussolini 1928) und ein Gedenkstein „Ein Deutscher den jungen Rittern von Aizu“, gestiftet vom damaligen deutschen Botschafter Hasso von Etzdorf.[1]

Leider legen die drei Puntke über den Stadtbereich verstreut. Laufen will man die Strecke nicht. Sie ist langweilig und lang. Aber es gibt einen Touristenbus. Er fährt alle 30 Minuten. Wenn man für jeden Punkt 1 Stunde plant und einen Bus verpaßt ist man nach 4 Stunden wieder am Bahnhof.

Optionen: Am Mt. Bandai kann man gut wandern, bzw. im Winter Ski fahren. Hierfür empfehlen sich als Hotelstandort die Orte Bandai und Inawashiro. Wakamatsu ist als Hotelstandort nur zweite Wahl, aber in jedem Fall eine Tagesreise wert.

BusFahrplan
BusFahrplan

Anreise: Mit dem Shinkansen kommt man bis nach Koriyama. Jetzt befindet man sich 60km westlich vom Fukushima Daiichi Kraftwerk. (Nur so zur Info) In Korimyama muß man in die Ban’etsu West Line umsteigen. Und hier beginnt das Problem. Es fährt nur einmal pro Stunde ein Zug und die Fahrt dauert 1:10h. Drei mal am Tag fährt der Aizu Liner, ein Rapid, der aber auch 1 Stunde unterwegs ist. Man kann also schon bei der Anreise viel Zeit verlieren. 2008 waren die Abfahrtzeiten in Koriyama: 5:56, 6;57, 8:31, 9:43, 10:45, 11:43, 12:50, … spätere Züge lohnen nicht für Tagesausflüge. Will man nur noch nach Wakamatsu ins Hotel sind folgende Züge interessant: 17:43, 19:02, 19:40, 20;51, 21:52, 22:43. Wobei die letzten beiden Züge nur Backup sein sollten. Der letzte ist schließlich erst kurz vor Mitternacht in Wakamatsu.

Ich hatte Wakamatsu als Zwischenstop, als ich von Nikko nach Sendai gewechselt bin. Das war nicht ganz durchdacht, da die Fahrt von Nikko nach Utsunomiya schon zeitaufwendig war. Einfacher wäre ein Stop auf der Strecke Toyko-Sendai. Infos zu den Fahrzeiten und Preisen.

Anreise ab Tokyo mit dem Bus: Auch diese Option gibt es. Der Bus startet in Shinjuku und braucht 4,5 Stunden. Die Busse werden JR und Aizu betrieben. Eventuell gilt also der JRP! Ein interessanter Bus fährt um 7:30 los und ist 12:05 in Wakamatsu. Damit hat man 4 Stunden Zeit, was – wie erwähnt – ausreicht. Interessant sind auch die Busse um 17 und 18 Uhr (Achtung: von Aizu, nicht JR), die für einen Standortwechsel mit späten Check-in im Hotel möglich sind. Und es fährt ein Bus um 23 Uhr, der mit einer ungewöhnlich langen Fahrzeit von über 6 Stunden erst am nächsten Tag um 5:20 in Wakamatsu ist. Bequem ist was anderes, aber hier würde man sich eine Hotelnacht sparen. Der Spaß kostet 4800yen (7000yen für Hin-und Rückfahrt innerhalb von 6 Tagen). Mehr dazu: JR Highway Bus

JR nach Wakamatsu
JR nach Wakamatsu

Ist man erst einmal unterwegs, führt die Reise vorbei am Lake Inawashiro, dem viertgrößten Binnensee Japan. Und es geht vorbei am Mt. Bandai, einer Vulkangruppe mit 1819 Höhenmeter. Eine Anreise von Niigata aus ist ebenfalls möglich. Die Fahrt dauer dann aber über 2,5 Stunden (Ban’etsu West Line fährt nur bis Niitsu, nach Niigata muß man umsteigen). Damit wäre aber eine weitere Durchreiseoption gegeben: Bsp.: Wechsel von Sendai nach Niigata.

Der Vollständigkeit halber: Die Tadami-Line verbindet Wakamatsu mit Urasi, was aber nicht wirklich von Bedeutung sein kann, außer daß hier der Shinkansen Tokyo-Nagano stoppt. Es sind 135km. Der Local wird also knapp 3 Stunden durch die Gegend zuckeln.

Rückreise: Zurück kommt man irgendwie immer. Abends fahren die Züge stündlich. 2008 waren die Abfahrtszeiten: 16:16, 17:37, 18:11, 19:18, 20:09, 21:16, 22:10. Bachtet, daß ihr bei den letzten beiden Zügen evtl aus Koriyama nicht mehr weg kommt.

Rückreise mit dem Bus: Auch hier sind die Uhrzeiten 17 und 18 Uhr attraktiv. Vorsicht, danach folgt nur noch der Übernachtbus um 23 Uhr mit Ankunft in Tokyo um 6:10 am nächsten Tag.

Links: Ich war zwei Mal im Frühjahr 2008 in Wakamatsu. Hier die Blogeinträge …
Aizu Wakamatsu und ein Bus und drei Tage später Aizu Wakamatsu und ein See

Karte Wakamatsu
Karte Wakamatsu
Karte Bandai Region
Karte Bandai Region

wikipedia-Artikel zu Aizu-Wakamatsu

Reiseführer – Tohoku

東 北 地 方 (T Ō H O K U)

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide
[English Version]

Die Region Tohoku umfasst den Norden der Insel Honshu und umfasst die Prefekturen Fukushima, Yamagata, Miyagi, Iwate, Akita und Aomori. Die Grenze verläuft grob in Ost-West-Richtung auf halber Strecke zwischen Nikko und Koriyama. Die Präfektur Niigata, die sich entlang des japanischen Meers bis fast nach Tsuruoka erstreckt, gehört jedoch nicht hinzu.


[Ich bin ein Fan von japan-guide.com. Das Bild ist ein URL-Link]

Die Region wird durch drei Shinkansenstrecken erschlossen, die alle in Tokyo starten. Der Tohoku-Shinkansen geht hinauf bis Aomori und wird dort zum Hokkaido-Shinkansen. In Fukushima zweigt der Yamagata-Shinkansen ab, in Morioka der Akita-Shinkasen.

  • Tokyo – Shin-Aomori : 190-205 Minuten (Hayabusa)
  • Tokyo – Shinjo : 210-220 Minuten
  • Tokyo – Akita : 225-235 Minuten

In Tohoku liegen einige Orte, die wirklich eine Reise wert sind: z.B.: Matsushima, Hiraizumi, Kakunodate. Viele Orte sind aber selbst für mich nich ein weißes Blatt Papier. Für eine erste Japanreise würde ich Kanto, Chubu und Kasai empfehlen, da hier die Kracher liegen. Tohoku ist was für die zweite Reise. Zusammenfassung (Regel: SOLL ist MUSS wenn KANN):

  • MUSS: Matsushima, Kakunodate
  • SOLL: Sendai, Hiraizumi, Aizu-Wakamatsu, Yamadera
  • kann: Morioka, Kitakami
  • auslassen: Naruko (solange Schlucht geschlossen)

盛岡 : Morioka, Iwateken — kann, 1 Tag

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide

Morioka hat ein paar Sehenswürdigkeiten: Ruinen der Burg, ein Baum (Ishiwarikazura), der einen Stein gespalten hat und Nationalschatz ist. Highlight ist der Hoon-ji; ein Tempel mit 500 kleinen Buddha-Statuen (Marco Polo und Kublai Khan). Ich finde, dass keines einen längeren Aufenthalt rechtfertigt. Es reicht völlig aus, Morioka als Stop zwischen zwei Hotels zu besuchen. Ausnahme: Kischblüte. Morioka ist einer der Spots im Norden.


仙台 : Sendai, Miyagiken — SOLL, 1 Tag

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide

Sendai hat definitiv Sehenswürdigkeiten, die man bei einem strammen Programm und mit Hilfe des Loopli-Busses an einem Tag schafft:u.a. Zuihoden Mausoleum, Osaki Hachimangu und Rinno-ji. Die Burgruine ist eher optional.  Wählt man Sendai als Basislager sind folgende Tagesausflüge denkbar: Matsushima, Hiraizumi, Kitakami und auch Yamadera. Wakamatsu ist etwas zu weit weg. Naruko lohnt derzeit nicht, da die Schlucht immer noch gesperrt ist (Stand 2016).


松島 : Matsushima, Miyagiken — MUSS, 1 Tag

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide

Die Landschaft ist definitiv ein Hingucker. Es ist eine der drei berühmten Landschaften. Man sollte auch die Tempel Zuiganji und Entsuin besuchen. Wer in Matsushima übernachten will, kann Sendai zum Tagesausflüg machen. Dennoch empfehle ich Sendai als Basislager, da es durch den Shinkansen günstiger liegt.


北上 : Kitakami, Iwateken — kann, 1/2 Tag

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide

Der Ort ist nur wegen seines Freilichtmuseums interessant, das einen Stop wert ist. Der Tenchochi-Park ist ein Sakura-Spot. Kitakami eignet sich ideal als Zwischenstop, da es an der Shinkansenstrecke liegt. Wenn man einen Stop außerhalb der Kirschblüte nicht einrichten kann, verpasst man allerdings nichts (aus meiner Sicht), daher nur das Label „muss nicht“.


平泉 : Hiraizumi, Iwateken — SOLL, 1 Tag

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide

In Hiraizumi kann man fast einen ganzen Tag verbringen. Nahe am Bahnhof gibt es den Tempel Motsuji. Von hier aus gibt es einen netten Wanderweg den Berg hinauf und durch einen kleinen Wald zum weitläufigen Areal des Chusonji. Weitere Attraktionen sind etwas entfernt, aber machbar. Alternativ kann man versuchen, Kitakami zu besuchen. Für Hiraizumi muss man in Ichinoseki (2 Stationen) oder Kitakami (6 Stationen) vom Shinkansen in einen Local der Tohoku Main Line wechseln.


会津若松 : Aizu-Wakamatsu, Fukushimaken — SOLL, 1 Tag

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide

Aizu-Wakamatsu ist über Koriyama zu erreichen (oder Niigata; dauer aber). Die fahrt mit dem Local dauert. In einem engen Zeitplan sollte dies berücksichtigt werden. Die Stadt bietet u.a. eine Burg, die während der Kirschblüte ein Kracher ist, eine alte Samurai-Residenz und eine Pagode mit helixförmiger Treppe. Es gibt einen Bus, der einem das Laufen erspart. Alles ist an einem Tag zu schaffen. Auch mit der langen An- und Abreise.


角館 : Kakunodate, Akitaken — MUSS, 1 Tag

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide

Das alte Dort besteht entlang einer Straße aus alten Samuraihäusern. Nahezu alle Häuser sind offen für Touristen, teilweise in kleine Museen oder Manufakturen umgebaut. Man kann hier bequem einen Tag verbringen. Man braucht nicht hetzen. Der Ort liegt an der Akita-Shinkansenstrecke zwischen Morioka und Akita. Hinweis: Kakunodate ist ein Teil der Großgemeinde Semboku. Eventuell muss man über diesen Suchbegriff googeln.


鳴子温泉 : Naruko Onsen, Miyagiken — auslassen 1 Tag

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide

Naruko liegt ziemlich abseits aller Reiserouten und hat dann auch nicht viel zu bieten. Der Narukoschlucht, den Gysier und der kalten Hölle. Leider ist die 2,5km lange Schlucht seit 2014 gesperrt. Damit hat Naruko seine Hauptattraktion verloren. Die kalte Hölle ist ein kleiner Waldweg mit einem Bach, der von Quellen im Gestein links und rechts des Weges mit kochend heißem Wasser (!) gespeist wird.

Naruko leitet sich von naru koe no sato (鳴る声の郷) ab, was „Platz mit dem donnernden Geräusch“ heißt. Naruko liegt am Nordhang des Lavadoms, der sich in der Mitte der Caldera des Naruko-Vulkan befindet. Der Vulkan gilt als aktiv. Der letzte Ausbruch 837 sorgte für den Namen und erzeugt einen tagelangen Ausstoß von heißem Wasser.


山寺 : Yamadera, Yamagataken — SOLL, 1/2 Tag

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide

Yamadera ist ein berühmter Tempel im gleichnamigen Ort, der vor über 1100 Jahren gegründet wurde. Er liegt an/auf einem steilen Berg. Über 1000 Stufen führen nach oben. Er ist sicherlich ein Highlight, allerdings neben einem Museum das einzige in dem Ort, was sich lohnt. Die Anreise lohnt nur von Sendai aus, oder Yamagata.


Meine Idee für Tohoku in 6 Tagen:

  • (Tag 0: Anreise nach Sendai)
  • Tag 1: Sendai
  • Tag 2: Matsushima (Tagesausflug)
  • Tag 3: Hiraizumi (Tagesausflug)
  • Tag 4: Wechsel nach Morioka (und Besuch Morioka)
  • Tag 5: Kakunodate (Tagesausflug)
  • Tag 6: Abreise mit Zwischenstop in Kitakami

Nicht im Plan: Yamadera, Naruko und Aizu-Wakamatsu, sowie Orte, die ich noch nicht besucht habe.


am Shinkansenan Hauptlinienan Nebenstreckeabseits (Bus)
Kakunodate *Yamadera **Lake Towada *Nyuto Onsen ***
SendaiAizu-Wakamatsu *Bandai *Dewa Sanzan **
KitakamiMatsushima *Ochijuku *Hachimantai *
MoriokaHiraizumi *Appi Kogen *Shirikami Sanchi
AomoriHirosaki *"Sanriku-Küste" *Zao Onsen *
FukushimaNarukoTonoGinzan Onsen *
AkitaIshinomakiShimokita Peninsula *
Kaminoyama OnsenYokote
YamagataTsuruoka
Iwaki

In der Karte aufgeführt, aber keine Touristenorte (idR sind es Umsteigepunkte)

  • Koriyama (umsteigen für Aizu-Wakamatsu)
  • Ichinoseki (umsteigen für Hiraizumi)
  • Hachinohe
  • Yamagata (umsteigen für Yamadera)
  • Shinjo (Endstation des Yamagata-Shinkansen)

Toya (洞爺)

Vom Bahnhof Toya Eki, fährt ein Bus auf die andere Seite des Berges nach Toyako. Laufen will man diese Strecke nicht. Toyako ist der Ort am gleichnamigen See. Die Insel in der Mitte ist aber Ziel von Ausflugschiffen. Auf dem See und der Insel im See war ich nicht. Dieser Teil von Toya ist aus meiner Sicht total langweilig.

In Toyako kann der zerstörte Stadteil (zerstört durch einen Vulkanausbruch in den 90er Jahren) besichtigt werden. Er dient als eine Art Mahnmal. Die Natur holt sich diesen Teil langsam zurück, sodaß der beklemmende Eindruck langsam schwindet. Es wächst im Sinne des Wortes Gras über die Sache. Am Eingang zu diesem Areal gibt es ein Museum.

Toya Nakajima Map
Toya Nakajima Map

Von Toyako fährt ein anderer Bus zum Showazan. Showazan ist der Lavadom, der sich seit 1943 immer weiter auftürmt. Seine orange-gelbe Erde erzeugt einen irren Kontrast zum umgebenen Wald (siehe Fotos im Blog der vierten Reise). Gleich neben dem Showazan geht eine Seilbahn in das ältere Kraterfeld. Hier kann man wandern. Die Wanderung auf dem „Kraterrand“ wird mit einer schönen Aussicht zur einen Seite und Vulkangelände mit gelegentlichen Schwefelschwade auf der anderen belohnt. Kurz vorm Ende des Wanderweges (Sackgasse) führt ein Weg bergab Richtung Meer und JR-Gleise. Nach Karte endet der Weg in Usu (Bahnhof). Der Weg hat mindestens 6km. Ist aber zeitlich eine Alternative zum Rückweg mit Seilbahn, 2 Bussen und den ganzen Wartezeiten; vorausgesetzt, man will nicht nach Toya oder Toyako zurück (Beim Zwischenstopp-Prinzip lagert irgendwo das Gepäck). Ich bin den Weg nicht gegangen, kann also nichts garantieren.

Toya Usu Map
Toya Usu Map

In google Maps gibt es auch noch einen Weg der zum neuen Kraterfeld führt. Dieser Weg ist auf den Touristenkarte vor Ort nicht eingetragen. Ich weiß nicht, ob er zugänglich ist. Der Weg ist stark verzweigt mit Sackgassen. Der Weg endet an der Straße zwischen Toyo und Toyako. Hier ist auch eine Bushaltestelle.

Wichtig: Man sollte auf keinen Fall ohne Karte oder gegen die Uhr/Dämmerung hier wandern. Das ist ein aktives Vulkanfeld mit Schwefeldämpfen. Das ist nicht ohne Risiko (ich weiß wovon ich Rede — Erste Reise Hakonegebiet). Werdet niemals leichtsinnig. Bleibt auf den offiziellen Wegen. Wenn ein Weg gesperrt ist, haltet euch daran.

Usuzan Ropeway 1
Usuzan Ropeway 1
Usuzan Ropeway 2
Usuzan Ropeway 2

Vorschlag: Wer nicht unbedingt hier her will, läßt den Ort links liegen. Ansonsten ist die Option zu prüfen, auf dem Wechsel z.B. von Hakodate nach Sapporo hier einen Stop einzulegen. Die Anfahrt ab Sapporo ist echt lange. Die beiden Busse mit der verbundenen Wartezeit extrem nervig. Bei der Nicht-Zwischenstoplösung und etwas Zeitpolster im Rücken ist der Weg durchs neue Kraterfeld zu prüfen.

Toya Bus TimeTable 1
Toya Bus TimeTable 1
Toya Bus TimeTable 2
Toya Bus TimeTable 2