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Hakodate (函館)

Ziel in Hakodate ist eindeutig der Altstadtbereich Motohakodate im Süden. Hier stehen die alten Häuser; gemischt japanisch und englischer Baustil. Die steilen schmalen Straßen am Hang („Slopes“) erinnern ein wenig an San Francisco. Die Straßenbahn ergänzt diesen Flair. Auf wenigen hundert Metern gibt es hier Kirchen, Tempel und Schreine. Hakodate war einer der ersten offenen Häfen Japans. Folglich sind hier viele englische Bauten und alte Verwaltungssitze, z.B. die ehemalige britische Botschaft.

Gleich nebenan stehen die „brick warehouses“, alte Backsteinlagerhäuser am Hafen. Die Gegend ist heute ein Kneipen- und Restogebiet. Das La Vista (war mein Hotel) liegt hier. Ebenfalls im Süden liegt der Berg Mount Hakodate. Ein Seilbahn führt nach oben und gibt den Blick auf den gesamte Stadt frei. Nachts ist der Anblick einmalig. Die Stadt ist links und rechts vom Wasser begrenzt, der Berg auf einer Art Halbinsel. Den Kontrast zwischen den Lichtern der Stadt und dem Meer findet ihr in meinem Blog von der vierten Reise.

Mein Vorschlag: Moto-Hakodate und, wenn noch Zeit ist, zur Festung. Abends dann auf den Berg und die einmalige Aussicht bei Nacht genießen. Wer den Berg früh wieder verläßt kann anschließend in einem Resto bei den Brick Warehouses den Tag ausklingen lassen.

Tip: Plant Hakone als Zwischenstop; auf dem Weg nach Hokkaido oder zurück nach Tohoku. Ihr werdet abends/späten Nachmittag hier eintreffen. Besucht dann den Berg. Am „Hakodatetag“ das oben erwähnte Programm und am nächsten Tag weiter. Ich bin am gleichen Tag mit dem Hokutosei weitergereist. Der Zug fährt um 21:30. Daher den Berg am ersten Tag und die Warehouses am zweiten.

Wer als nächsten Stop Sapporo auf dem Zettel hat, sollte überlegen, ob er Toya zum Zwischenstop erklärt. Der Zug fährt hier eh vorbei. Die Koffer sind ein wenig kniffelig. Aber spätestens in Toyako gibt es ein Busdepot mit Schließfächern. Denkt aber an den Abfahrtszeiten der Busse und Züge (siehe Reiseblog von der vierten Reise).

Otaru (小樽) und Yoichi (余市)

Beide Orte liegen in gleicher Richtung von Sapporo aus an der Bahnstrecke. Otaru wird in den Reiseführern erwähnt. Ein kleiner verträumter Ort. Im 19. Jahrhundert wurde am Wasser ein Kanal und Lagerhäuser angelegt, Otaru wurde zu einem wichtigen Umschlagsplatz. Yoichi ist nur den Fans japanischer Whiskey bekannt. Hier steht die Destillery von Nikka.

Otaru

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Map Otaru
Map Otaru
Map Otaru with bus routes
Map Otaru with bus routes

Yoichi

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Nikka Map
Nikka Map
Nikka Flyer 1
Nikka Flyer 1
Nikka Flyer 2
Nikka Flyer 2

Galerie

Sapporo (札幌)

Die Stadt ist ein Schachbrett, geteilt in Nord und Süd, Ost und West mit laufenden Nummern. Nullpunkt ist in der Mitte. Hier ist eine Parkschneise und hier steht auch der typisch japanische Funktturm. Der Nullpunkt ist auch fast der Kreuzungspunkt der U-Bahn-Linien. Die Kneipenstraße (hat so ein bischen Shibuya-Charakter) ist bei XX.

Greater Sapporo Map
Greater Sapporo Map

Sehenswürdigkeiten in Sapporo:
— MUSS: Clock Tower und Hokkaido Schrein, abends T38 am Bahnhof
— kann: botanischer Garten, alter Verwaltungssitz
— braucht nicht: Sapporo Dome (nur für Architekten und Baseball Fans interessant), Sapporo-Brauerei (nur Museum, kein Braubetrieb), Fischmarkt, Sakemuseum.

Sapporo Map
Sapporo Map

Der Clock Tower, ein kleines Haus mit Turmuhr, ist nördlich der Achse.Das Gebäude ist klein und unspektakulär. Als Wahrzeichen Sapporo aber Pflicht. Das Museum im Tower ist interessant. Besucht es.

Sapporo Clock Tower Flyer 1
Sapporo Clock Tower Flyer 1
Sapporo Clock Tower Flyer 2
Sapporo Clock Tower Flyer 2

Der Hokkaidoschrein liegt hervorragend in einem Waldgebiet am Rande Sapporos, das auch zum wandern ideal ist. Mit der U-Bahn kommt man fast bis vor die Tür. Der Schrein selbst hat einen sehr schönen Innenhof. Er ist kleiner als der Meiji Jinja und gewinnt durch diese Kompaktheit enorm an Charme. Die Stimmung bei Regen ist noch besser.

Sapporo Botanic Garden Flyer 1
Sapporo Botanic Garden Flyer 1
Sapporo Botanic Garden Flyer 2
Sapporo Botanic Garden Flyer 2

T38 ist eine Etage im Hochhaus, das zum Bahnhof gehört. Etage 38F. Man hat einen Blick in alle Richtungen. Bei Nacht sehr schön. (siehe aus Reiseblog der vierten Reise). Er ist also ein idealer Anlaufpunkt nachdem alle Sehenswürdigkeiten geschlossen haben und man noch nicht müde genug fürs Hotel ist. Die Restos in dem Gebäudekomplex sind zahlreich.

Sapporo Beer Flyer 1
Sapporo Beer Flyer 1
Sapporo Beer Flyer 2
Sapporo Beer Flyer 2

Vorschlag: Plant einen Tag plus den Anreisetag. Packt den T38 in das Abendprogramm. Vom Bahnhof zum Clock Tower — weiter zum Funkturm — (kurzer Abstecher zum Fischmarkt) — den Park entlang gen Westen und wieder nach Norden zum alten Verwaltungssitz — weiter zum botanischen Garten — zurück zur Nullachse, um die U-Bahn zu nehmen — Hokkaido Jinja — Wanderung im Waldgebiet. Man schafft das knapp an einem Tag. Sinnvoller ist aber ein Split ab auf einen Tag und ein paar Punkte schon auf den Tag der Anreise oder Abreise.

T38 Flyer 1
T38 Flyer 1
T38 Flyer 1
T38 Flyer 1

Tip: vernachlässigt Sapporo. Bei günstigen Zugverbindungen schafft man Clock Tower und Funktturm / Park am Anreisetag; den Hokkaido Jinja am Abreisetag. Der Rest an Sapporo ist optional. (Die Sache ist natürlich komplett anders, wenn man im Winter hier ist und das Schneefest stattfindet.) — Wer sich zwischen Hokodate und Sapporo entscheiden muß, sollte Hakodate wählen.

Daisetsuzan (大雪山)

Das Daisetsusan ist eine Gebirgsformation in Zentral-Hokkaido. Sie liegt südlich von Asahikawa. Das ist auch der Ort, den man per Zug von Sapporo aus ansteuert, um dann weiter zu einem der Einstiegsorte in die Berge zu gelangen.

Das Daisetsusan ist vulkanischen Upsprung. Die Wanderung führt einen über alter Kraterränder vorbei an Calderas. Das Gebiet ist immer noch heiß! Es gibt Onsen (in machen kann man, andere sind gesundheitschädlich), an manchen Stellen steigen Schwefeldämpfe auf. Mit dem Asahidake hat das Gebiet einen aktiven Vulkan. Der hat zwar keinen Krater mit Lava, aber die Schwefeldämpfe, die einem Sicht und Atem nehmen sind auch nicht ohne.

Daisetsuzan 1
Daisetsuzan 1
Daisetsuzan 2
Daisetsuzan 2

Ein Tagesausflug (Asahidake und Kurodake):
Für einen Tagesausflug sind die Orte Asahidakeonsen und Sounkyoonsen gute Startpunkte. Man kann bequem in einem Tag auch von einem zum anderen Ort wandern oder die Caldera umrunden. So eine Tagestour hat den Vorteil, daß man kein Zelt braucht; die einzige Übernachtungsmöglichkeit im Berg.

Zwischen Asahidake im Westen und Kurodake im Osten liegt eine große Caldera mit 4 Gipfeln. Über den Kurodake im Osten kann man nach Sounkyo Onsen absteigen. Der Asahidake im Westen ist ein aktiver Vulkan, auf dessen Flanke man ebenfalls ins Tal, nach Asahidake Onsen, gelangt.

Wenn man nur eine Richtung wandert, nimmt man sein Gepäck mit, oder man muß schauen, wie man wieder zurück kommt. Es gibt z.B. einen Bus von Asahidake Onsen nach Asahikawa, der Anschluß die JR nach Kamikawa hat, die den Bus nach Sounkyo bedient. Das liest sich nicht nur kompliziert. Wenn ein Anschluß verpaßt wird, wars das. Und man ist über 3 Stunden im Bus. Daher habe ich den Hobbit gemacht „Hin und wieder zurück“.

Kurodake Asahidake Plan
Kurodake Asahidake Plan

Mit Standortwechsel (Gepäck auf dem Rücken) sind mehrere Wege möglich. Man kommt an vielen Stellen ins Tal. Wer auf ein Hotel und eine Dusche verzichten kann, sollte definitiv die „große Traverse“ in Angriff nehmen. 5 Tage Daisetsuzan.

Es ist auch möglich vom die Caldera zu umrunden und beide Gipel zu besuchen. Hier empfiehlt sich Sounkyo Onsen als Startort. Die Seilbahn bringt einen nahe an den Kurodake. Dann auf der Südroute zum Asahidake und über die Nordroute zurück zum Kurodake. Die Sache hat nur einen Haken: Es sind knapp 22km. und summiert über 2300 Höhenmeter, die man rauf und wiede runter muß. Mit Pufferzeit braucht man 10 Stunden; man muß mit der ersten Seilbahn rauf und mit der letzten wieder runter. Und man darf nicht trödeln. Wo kein Schnee liegt … Bei der Landschaft ein Frevel.

Ich habe es nur gemacht, da ich Zelten hasse, den Asahidake besteigen wollte und nicht mit dem Bus zurück wollte. Und ich bin immer sehr schnell unterwegs. Die Strecke hat mit an meine Grenzen gebracht. — Bei der Abfahrt ins Tal wollte ich aus dem Sessellift aussteigen und hatte plötzlich keine Kraft mehr in den Knien. Das Personal mußte mir helfen auszusteigen. Das erklärte auch den besorgten Blick des Rangers oben an der Station, als er mich sah. Ich muß ziemlich durchgerockt ausgesehen haben. Trotz der 4 Liter Wasser habe ich an diesem Tag 3 kg abgenommen. Kein Witz.

Kurodake Asahidake
Kurodake Asahidake

Die große Traverse
Sie verläuft in Nord-Süd-Richtung und kreuzt das Gebiet zwischen Asahidake und Kurodake. Am Kurodake gibt es ein größeres Basiscamp mit Toilette. Ich bin die Traverse nicht gegangen. Im Netz gibt es aber genug Blogs. [Dies war nicht zuletzt der Grund für meine kleine Reise. Das Gebiet sah so bizarr aus in den Blogs. Ich mußte es sehen.] Ihr müßt Zelt und die gesamte Verpflegung mitnehmen!!!

Tips (nicht nur) für Anfänger:
Die Tips sind ein wenig an meinem Tagesausflug orientiert. Die große Traverse braucht wesentlich mehr Hinweise. Die unteren Punkte gelten aber auch für sie.

  1. Für einen Tagesreise im Gebirge quatiert euch in Sounkyoonsen ein. Das Public Onsen ist eine ideale Entspannung nach der Wanderung. Das Yamanoue wirkt unscheinbar und ist eher schlicht. Das Personal hat aber so viele Pluspunkte bei mir gesammelt, daß ich einfach Werbung machen muß.
  2. Macht den Tagesausflug rund um die Caldera. (Den Asahidake als Bonus nur, wenn ihr gut in der Zeit (Punkt 5) seid und bei guter Kondition. Der Aufstieg ist fies und kräfteraubend.)
  3. Startet früh mit der ersten Seilbahn um 8 Uhr. Gegen Abend nimmt die Bewölkung oft zu. Die Aussicht früh morgens ist göttlich, wenn das Tal noch mit Nebel gefüllt ist.
  4. Startet nur bei gutem Wetter. Hört auf die Ranger und das Hotelpersonal. Die kennen das Wetter und seine Launen. Es gibt kein Handyempfang. Im Erstfall kann man keine Hilfe holen.
  5. Macht euch einen Zeitplan. Die Zeiten auf den Karten sind realistisch. Plant etwas Reservezeit am Ende ein und versucht immer vor dem Zeitplan zu sein.
  6. Nehmt zuerst die Südroute. Ein Gipfel auf der Nordroute liegt etwas abseits der Wanderstrecke. Man kann ich auslassen, wenn die Zeit knapp wird oder die Kräfte schwinden.
  7. Unterschätzt den Abstieg ins Tal nicht. Man ist müde, hat das Ende vor Augen und die Kräfte schwinden. Zudem muß man bergab ständig bremsen, das geht auf die (müden) Knochen. Es gibt auf den letzten Metern somit ein erhöhtes Verletzungsrisiko!
  8. Ich habe zusätzlich ein „Ausstiegsszenario“ gehabt: Wenn ich hinter dem Zeitplan am Asahidake eintreffe oder konditionelle Probleme habe, steige ich dort ab und nehme den Bus zurück. Das vermeidet das Risiko die letzte Seilbahn zu verpassen. Den Weg ins Tal bei Dämmerung/Dunkelheit zu wagen ist gefährlich.
  9. Nehmt genug Verpflegung mit: 5l Wasser braucht ihr bestimmt, dazu Kohlenhydrate – die einzig sinnvolle Anwendung von Snickers und Co.
  10. Denkt immer daran: Keine Handynetz, kein Rettungswagen und abseits der Wanderwege, niemand, der einen im Notfall findet.
  11. Ach ja, Bären gibt es auch! Also dieses doofe Glöckchen mitnehmen, nicht ganz alleine Wandern und auf keinen Wald außerhalb der Basisstationen campen.
Asahidake Ropeway 1
Asahidake Ropeway 1
Asahidake Ropeway 2
Asahidake Ropeway 2

Sounkyo Onsen (層雲温泉)

Der Ort ist nicht verkehrt, aber ein Großteil der Sounkyo-Schlucht war 2010 immer noch gesperrt. Ein Taifun hatte vor ein paar Jahren viele Wanderwege zerstört.Von den 7 Wasserfällen der Schlucht sind nur noch 2 zugänglich. Sie sind ganz nett und einen Besuch wert, wenn man in Sounkyo ist. Wegen den Fällen nach Sounkyo zu fahren wäre jedoch falsch.

Es gibt eine wenig spektakuläre Felsformation 5km entfernt, die in vielen Reiseführern erwähnt wird. Bis dahin ist es ein 3,7km Marsch durch einen Straßentunnel. Es fährt nur ein einziger Bus am Tag. Ohne Fahrrad würde ich die Reise nicht antreten. Hier an der Felsformation endet die Schlucht.

Sounkyo Onsen
Sounkyo Onsen

Von Sounkyo aus in die andere Richtung zieht sich die Schlucht etwa 3 km lang hin. Die Wände der Schlucht und der kleine Bach bilden eine schöne Szenerie. Entlang des ganzen Tals stehen viele leere Gebäude, ehemalige Hotels. Hier begreift man, daß Sounkyo – spätestens seit dem Taifun – die Besten Zeiten hinter sich hat.

Bleibt der verträumte Ort selbst, mit seiner Fußgängerzone. Am Anfang der Fußgängerzone gibt es einige Resto, am Ende liegt die Seilbahn; ein Startpunkt für Wanderungen im Daisetsuzan-Gebirge. Links gibt es ein öffentliches Onsen. Im gleichen Gebäude liegt ein einfach Ryokan, das Yama-no-ue. Im Übernachtungspreis inbegriffen ist eine Eintrittskarte für das Onsen.

Sounkyo Gorge
Sounkyo Gorge

Fazit: Sounkyo ist nur etwas für Leute, die nichts tun wollen oder für diejenigen, die im Daisetsusan wandern wollen. Mehr dazu auf der Seite zum Daisetsuzan.

Vorschlag: Plant die Ankunft oder Abfahrt so, daß ihr am diesem Tag einen Abstecher zu beim Wasserfall machen könnt. Das ist in 2 Stunden ganz bequem zu schaffen. Wer noch zwei Stunden mehr übrig hat, kann etwas in die Gegenrichtung wandern und die Schlucht genießen. Tip: Tag der Abereise. Aufstehen um 8 Uhr. Bus um 14 oder 16 Uhr.

Sounkyo Ropeway 1
Sounkyo Ropeway 1
Sounkyo Ropeway 2
Sounkyo Ropeway 2

Daisetsusan: Sounkyo eignet sich als Start und/oder Endpunkt für Wanderungen im Gebirge. Allerdings haben die Japaner (wie so oft) eine Treppe gebaut. Diese führt vom Endpunkt der Seilbahn zum Gipfel des Kurodake. Das sind 2,3km Felsen, Geröll und Holzbalken, die so etwas ähnliches wie eine Treppe bilden.

Wer eine Reise durch das Daisetsuzan für eine heißes Onsen und ein richtiges Bett unterbrechen will, sollte bedenken, daß der Kurodake abseits der Traverse liegt. Vom Bauscamp muß man erst auf den Gipfel und dann diese besagte Treppe hinab. Die Strecke sind etwa 90min. Hinzu kommen die Fahr- und Wartezeit für Sessellift und Seilbahn (30 -45 Minuten).

Sounkyo Kurodake
Sounkyo Kurodake