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今日は東京から札幌まで行きます。(oder kurz: Standortwechsel)

Heute habe ich einen guten Lauf. Ich bin noch vor dem Wecker um 6;30 wach geworden. Koffer packen, Frühstück, Check-out, 7:45 das Taxi nach (nein, nicht Paris) Hamamatsucho. Die Yamanote wäre einfacher gewesen, aber Rush Hour und ein 30kg-Koffer passen nicht zusammen.

Checkin am Flughafen Haneda: Ich mußte den Koffer auseinanderbauen und die beiden Flaschen ins Handgepäck umlagern. Damit konnte keiner rechnen: Flüssigkeiten ins Handgepäck. Der Aufpreis fürs Übergewicht ist rekordverdächtig: 18kg ÜBER dem Freigewicht kosten 1000円 (< 10€). Ich hoffe Ryanair liest diesen Blog…


Hokkaido

Landung in Hokkaido. Hm. Fühlt sich genauso an wie Honshu. Ich werde von einem Polizisten kontrolliert, Reisepaß und Visum. Japantypisch mit tausend Entschuldigungen und Bitten um Verständnis. Den möchte man nur noch in den Arm nehmen und sagen „Ist ok. Das ist dein Job.“

An dieser Stelle möchte ich mich kurz vorstellen: Ich bin Dennis, Häuptling vom Stamm der „Abwarten“. Ich frage bei JR nach, ob es noch Platz im Hokutosei gibt, obwohl ich seit Tagen weiß, daß der Zug ausgebeucht ist. Wow. Ein Einzelzimmer ist verfügbar !!! Die Rückreise ist gesichert !!! Nachtzug „Hokutosei“ !!! Kostet trotz JRP mehr als ein Hotel, aber egal. Es ist der Hokutosei und ich habe einen Tag mehr fürs Sightseeing.

Gleich danach reißt die Glückssträhne ab: Der nächste Bus nach Shikotsu fährt erst in 2 Stunden und es gibt von dort keine Verbindung nach Sapporo. Also direkt dorthin. Unterwegs fällt mir die etwas andere Dachform auf. Ich vermute es liegt an den Schneemengen im Winter und der daraus resultierenden Dachlast. Auch in München sind die Dächer anders geneigt als Hamburg.

Ich finde den Glücksfaden wieder. Das Hotel ist der Hammer. Zum ersten Mal, daß das Internet untertreibt. Stil pur. Die Lounge schreit nach Jazz und Funk (läuft übrigens gerade über Lautsprecher Lobby). Meine Begeisterung liegt sicherlich nicht daran, daß hier gerade ein Foto-Shooting abgehalten wird. Werde morgen ein paar Fotos machen, um den Neidfaktor zu steigern. *grins* Ab 15 Uhr nehme ich die ersten Stationen in Sapporo in Anlauf.


Sapporo

Sapporo ist schnell erkundet: Clock Tower, Saporro Tower, der Fischmarkt und das Sapporo Bier Museum. All das schaffe ich bis 18 Uhr. Der Clock Tower ist das Wahrzeichen der Stadt. Von der Größe wenig spektakulär. Das Gebäude ist ist aber das älteste in ganz Sapporo und die Uhr läuft seit 130 Jahren zuverlässig. Der Sapporo Tower ist wieder so ein „Funk-Eifelturm“. Er ist vom gleichen Architekten wie der Tokyo Tower. Irgendwie hat jede japanische Großstadt so einen Turm. In Sapporo markiert er zudem den Nullpunkt im Straßennetz. Wie in den USA wird hier in Nord, Süd, Ost und West gezählt.

Das Sapporo Biermuseum ist schon ein guter Fußmarsch, der mich am Fischmarkt (Hummer für über 100€ sind im Angebot) vorbeiführt. Das Museum ist in den alten Gebäuden der Brauerei untergebracht. Ich lerne einige erstaunliche Dinge: Es gibt die Sorte „Sapporo Classic“, die nur auf Hokkaido verkauft wird. Das Rezept stammt, wie die ersten Braumeister, aus Deutschland. Und es gibt die Sorte „Sapporo Edelpils“.

Der Tag endet mit einem Abendessen im Hotelresto „Agoda“. Ich sage euch lieber nicht was ich bezahlt habe. Ich formuliere es so: ich habe ausgiebig gekaut, um die „Kieferbewegung pro Euro“ in einem erträglichen Rahmen zu bringen. Das Abiente ist noch edler als der Rest des Hotels. 3 Kellner (mit Headset) sorgen für einen leisen und reibungslosen Ablauf. Der Koch kommt immer aus der Küche wenn das Essen serviert wird, wie ein Künstler, der sein Meisterwerk präsentiert und die Meinung der Kritiker hören will. Und die Gerichte sind Meisterwerke.


Fazit: Für Sapporo reicht ein Tag. Der Clock Tower ist klein aber sehenswert. Das Biermuseum ist ein kann, kein muss. Ganauso wie der Fischmarkt und der Funkturm. Ich habe den bot.Garten und den Schrein noch nicht besucht, aber auch erst um 15 Uhr mit der Rundreise gestartet. Wenn nicht gerade das Schneefest ist, dann ist Sapporo ein Stop zum Weiterreisen.


Kanji-Lexikon:
Hamamatsucho 浜松町駅, Yamanote 山の手, Flughafen Haneda 東京国際空港, Hokkaido 北海道, Honshu 本州, Hokutosei 北斗星, Sapporo 札幌

Tokyo (mal wieder)

Die letzten beiden Tage bin ich mehr oder weniger ziellos durch Tokyo gelaufen, was auch daran liegt, daß ich nicht wirklich einen Plan habe. Hier die Zusammenfassung:

Tag 1: Die Tag beginnt in Asakusa/Sumidakawa. Mit dem Boot geht es nach Hinode und zu Fuß weiter Richtung zur Rainbowbridge. Was für ein Koloss: 2km lang, 60m hoch; mit 2 Ebenen, unten die Yurikamome und die eine vierspurige Straße; darüber der actspurige Expressway. Hier auf der Hinode-Seite der Brücke spielt übrigens eine Szene des Anime Darker Than Black. Erstaunlich wie nah die Zeichnungem an der Realität sind. Es ist so vertraut, als wäre ich schon mal hier gewesen.

Auf der unteren Ebene gibt es einen Fußweg. In Deutschland würde man „schmaler Weg für Wartungsarbeiten“ sagen. Die Aussicht auf Tokyo ist genial. Der Fußweg ist im Sommer bis 20:30 geöffnet. Mein Glück: Die Feuerwehr testet die Leistung ihres Löschbootes.

Tag 1

Die Rainbowbridge führt nach Odaiba. Dort war ich zuletzt vor 6 Jahren. Damals war das noch eine leere, künstliche Insel. Es gab nur das Fuji TV Building und Aqua City. Jetzt ist es ein Teil von Tokyo; als wäre es schon immer da gewesen. Odaiba hat auch den einzigen Strand in Tokyo. Allerdings ist das Schwimmen in dem etwa 25 Grad warmen Wasser nicht erlaubt. So ist Japan.

Nach einer erholsamen Pause am Strand geht es weiter Richtung Oedo Onsen. Genau genommen ist es ein Sento und eine Welt für sich. Die Schuhe bleiben am Eigang in kleinen Schuhboxen. Dann zieht man sich um und betritt den Innenbereich nur mit Yukata bekleidet. Es sieht wie ein kleines Dorf aus der Edozeit aus. Auf der anderen Seite des „Dorfes“ dann das Sento. (Von hier habe ich verständlicherweise keine Fotos.) Ich vergesse total die Zeit, während ich im Rotenburo sitzend den Tag genieße.

Um 17 Uhr Rücksturz zur Basis und weiter zur Feier bei Thorlabs. Ich habe die Fahrzeiten in Tokyo völlig unterschätzt und bin viel zu spät am Treffpunkt. Das Heishinrou ist wohl der teuerste Laden in Sunshin City. Auch hier keine Fotos; hab in der Hektik die Kamera im Hotel vergessen.


Fazit: Der Tag lief etwas unterdurchschnittlich. Mein Geburtstag kann daran nichts ändern. Das Oedo Osen ist etwas für erfahrene Onsen-Gänger, dann aber Entspannung pur. Der Blick von der Rainbow-Bridge ist super, aber wegen der Zeitaufwendigkeit ein „kann“. Plant den Weg ein, wenn ihr den Rest von Tokyo schon kennt.


Tag 2: Die heutige Rundreise beginnt am Yushima Tenmangu. Den hatte ich am ersten Tag nicht besucht. Die Götter sind wohl darüber erzürnt und haben mir einen Schnupfen vepaßt … Es könnten auch die ganzen Klimaanlagen gewesen sein; Indoor 20 Grad. Outdoor 34 Grad. Das Holz des Schrein ist dunkler geworden. Ich muß das mal mit den Fotos von 2004 vergleichen.

Der Kyu Iwasaki Tei ist einer der acht Gärten in Tokyo und gleich um die Ecke. Ich habe ihn noch nie besucht. Es ist auch kein richtiger Garten, sondern ein altes Herrenhaus in westlichem (viktorianischem) Stil. Ein sehr schönes Gebäude mit dunklen Hölzern und von Hand bemalten Tapeten. Die Veranda auf der Rückseite hat US-Südstaaten-Charme.

Tag 2

Man wandelt durch das Haus und ein Schritt weiter steht man im japanischen Trakt mit Schiebetüren und Tatamimatten. Dieser abrupte West-Ost-Übergangast überrascht. Kurze Pause und ein Eis der Sorte „Grüner Tee“ garniert mit roten Bohnen und Matcha-Pulver. Wenn ich von Eis rede, meine ich die japanische Version: feines crushed Ice mit Sirup für den Geschmack.

Dann geht es weiter in den Uenopark. Ich will wissen, wo diese Statue „Samurai mit Hund“ (Statue von Saigō Takamori) steht. Gefunden. Die Liste „Dinge im Ueno-Park“ ist (außer den Museen für Regentage) komplett. Weiter zum Kanda Myojin. Es ist der Schrein von vorgestern Nacht. So ein Zufall. Der Schrein leuchtet in orange-rot und ist sicherlich einer der schönsten in Tokyo.

Nebenan ist der Yushima Seido und eine Nokolai-Kirche. Damit haben wir die 3 wichtigsten Religionen Japans innerhalb von 200m. Der nächste Park auf meiner Liste ist der Koishikawa Korakuen hinter dem Tokyo Dome. Eine sehr schöne Anlage, wenn auch nicht so schön wie der Rikugien oder Hamarikyuteien. Er hat mir etwas zu viel Wald und ich vermisse die weiten Flächen. Eines wird mir klar: Man sollte japanische Gärten mehrere male besuchen und jedes mal eine andere Laufrichtung wählen. Man sollte auch einmal morgens und einmal abends gehen.

Tag 2 – Nachmittag

16:30 Uhr erfolgt der Rücksturz zur Basis. Ich shoppe bei  Yodobashi Kamera in Akihabara den Audiorekorder Zoom H1. Das Projekt „Sound of Japan“ kann somit starten. Das Mikro ist nicht das Beste. Aber ich will auch keine 250€ ausgeben. Morgen werde ich in Sapporo erste Tests machen.

Um 18 treffe ich mich mit Hide. Da ich mich in Higashi-Ikebukuro etwas verzettel, finde ich Hide erst gegen 19 Uhr. Es folgt ein kurzer Stop bei Thorlabs Japan. Der Computer vom OCT macht Probleme, und wo ich schon mal da bin… Dieser Abend findet seinen Abschluß in einem netten kleinen Izakaya in Sunshinecity, Mit Bier und Sake, Yakitori und Edamame. Es sind zwar nur Kneipensnacks, aber unerreichbar lecker.

Auf dem Weg zurück ins Hotel stolpere ich über die Harley von vor 2 Jahren. Jetzt will ich den Besitzer kennenlernen. Also noch auf einen Absacker ab in den kleinen Ramenshop. Die Kommunikation läuft zur Hälfte auf Japanisch. Cool.


Fazit: Dieser Tag 3 ist definiert das Mittelfeld dieser Reise. Den Kanda Myoin hebe ich in die Stufe des „muss“. Yushima Seido kann man auslassen. Die besuchten Park sind alle sehenswert. Der Tag krankte etwas an dem Motto „Die Reste aus dem Reiseführer“. Den Abend rettete dann Hide.


Kanji-Lexikon: Tokyo 東京, Asakusa 浅草, Sumidakawa 隅田川, Hinode 日の出, Odaiba お台場, Akihabara 秋葉原, Higashi-Ikebukuro 東池袋, Rainbowbridge レインボーブリッジ, Edo 江戸, Yukata 浴衣, Sunshinecity サンシャインシティ, Tokyo Dome 東京ドーム, Saigō Takamori 西郷 隆盛, Yodobashi Kamera ヨドバシカメラ, Sento 銭湯, Rotenburo 野天風呂, Izakaya 居酒屋, Oedo Onsen 大江戸温泉物語,  Sake 酒, Yakitori 焼き鳥, Edamame 枝豆, Ramen ラーメン, Yushima Tenmangu 湯島天満宮, Kyu Iwasaki Tei 旧岩崎邸庭園, Uenopark 上野公園, Kanda Myojin 神田明神, Yushima Seido 湯島聖堂, Koishikawa Korakuen 小石川後楽園

高円寺阿波おどり (Koenji Awa Odori)

Der Tag startet mit meinem Fruehstücksklassiker: Reis + Misosuppe, dazu Kaffee und 2 Brötchen. Dieses Jahr ergänzt durch eine Banane (man muß auch mal was Neues wagen).

Dann gehe es los. Akihabara und über Nihonbashi weiter zur Ginza. Ich laufe die Strecke, bei den Temperaturen nicht unbedingt die beste Idee des Tages. Die Route hat zwei Überraschungen parat: Nihonbashi ist eine einzige Baustelle und das Kabuki-za an der Ginza haben sie abgerissen. Damit sind zwei geplante Foto-Shootings abgesagt. Einzige Ausbeute bisher ist ein Foto vom Fluß Kanda. Die Häuser sind bis ans Wasser gebaut. Das ist Tokyo. Jeder Zentimeter wird genutzt.

Compact Tokyo

Auf nach Ebisu. Die Station ist nach der gleichnamigen Brauerei benannt, die dort einmal stand, nicht umgekehrt. Ich genehmige die Führung auf japanisch (habe nichts verstanden). Dann geht es zur Bierprobe. Hier(von) vestehe ich mehr.

Die Gegend im die Brauerei heurm ist irgendwie anders als der Rest von Tokyo. An der Straße stehen Bäume. Der Zugang zur Bahnstation ist ein Eyecatcher; schwer zu beschreiben. Auf dem Ebisu-Gelände steht ein altes Herrenhaus; keine Ahnung, ob es ein Original ist. Optisch paßt es so gar nicht in diese Megacity. Abschließend geht es rauf zur Aussichtsplatform. Ich kenne Tokyo von oben, aber diese Perspektive ist neu. Am Horizont erkenne ich den Landmark Tower von Yokohama. Das Häusermeer ist durchgehend. Wo hört Tokyo auf, fängt Yokohama an?

Weiter zur Cosplay-Bridge. Keiner da? Dafür eine Bühne und Awa Odori-Tänzer. Nicht nur in Koenji scheint heute ein Festival zu sein. Es ist voll. Ich kann einen guten Platz an der Absperrung erringen. Der Sponsor ist übrigens Volkswagen.

Meiji Jingu mae

Zurück im Hotel frage nach dem Weg zum Koenji Awa Odori. Praktisch, der Zug von Ochanomizu fährt sogar direkt dorthin. Die Größe des Festival, habe ich ein wenig unterschätzt. Es ist rappelvoll. Von der Bahnstation konnte ich auf die Hauptstraße blicken und die Parade sehen. Aber die direkten Wege sind von der Polizei gesperrt. Ich verliere die Orientierung. Laufe durch die überfüllte Gassen. Überall werden Snacks und Getränke verkauft. Volksfeststimmung.

Ich laufe zick-zack. In einer kleinen Straße treffe ich auf Tänzer. Es ist eng, aber die Stimmung ist einmalig. Nach ein paar Minuten zieht es mich weiter. Ich finde die Hauptstraße und kann mir – keine Ahnung wie – einen guten Platz sichern. Die Bilder sprechen für sich. Die Kulisse ist übrigens tiptop. Mir gegenüber ist eine Tribüne. Von dort hat man die bessere Aussicht, aber ich habe stattdessen die Lampions als Hintergrund.

Die Stimmung ist super. Ich sitze auf einer Tatamimatte, genieße ein Bier und mache Fotos. So macht Japan Spaß; Mittendrin statt nur dabei. – Habe übrigens die Japaner verblüfft, als ich ohne Aufforderung die Schuhe ausgezogen habe, bevor ich auf die Tatami getreten bin.

Koenji-Awa-Odori

Das Fest ist zu Ende. Ich lasse den ersten großen Besucherstrom in Richtung Bahnhof ziehen. Ich mache die Bekanntschaft mit einem „Samurai“; genauer gesagt eine Schauspieler. Sein Outfit erinntert mich an Sanjuro Kuwabatake aus Yojimbo von Kurosawa (einer meiner Lieblingsfilme). Zurück in Ochanomizu gehe ich zu Fuß in Richtung Akihabara und finde dabei einen Schrein. Die Beleuchtung ist definitiv einen Schnappschuß wert. Außerdem trage ich schon die ganze Zeit das Stativ mit mir rum. Zu irgendwas muß es ja nützlich sein.


Fazit: Perfekter Japan-Auftakt. Hoffentlich kann ich das noch toppen. Diesen Tag buche ich trotz leichter „Zähigkeit“ am Anfang als vollen Erfolg. Morgen dann Odaiba. — Wer die Chance hat, das Koenji-Awa-Odori zu besuchen, sollte es unbedingt machen. Ich verspreche ein einmaliges und umwerfendes Japanerlebnis.


Nachtrag: Hier ein paar Infos zum Koenji-Awa-Odori …
– Die offizelle Webpage webpage.
Youtube video von 2010 (bin aber nirgends zu sehen :-)
– ein weiteres video auf Youtube von 2006.
Denkt euch den PC und den Bildschirm weg und baut euch in die Atmosphäre der videos ein. Japan, 28°C, spätabends, Yakitori und Asahi Bier; und keine Verpflichtung außer die, im hier und jetzt zu sein … Deshalb fliege ich nach Japan und nicht nach „Malle“.


Kanji-Lexikon: Miso (みそ, 味噌), Yakitore (焼き鳥), Kabuki (歌舞伎), Cosplay (コスプレ), Tatami (畳, trad. auch 疊, 疉 oder 疂), Koenji Awa Odori (高円寺阿波おどり),  Akihabara (秋葉原), Nihonbashi (日本橋), Ginza (銀座), Ebisu (えびす), Odaiba (お台場),

Der Flug (einmal Emirate bitte)

Gestern musste ich tatsächlich noch ein Hotel umbuchen. Da wurde ich schon ein wenig nervös. Nun ist das Gepäck aufgegeben (und diesmal wird es bis Tokyo reisen, nicht wie 2008). Ich habe meine online-Boardingkarte. Dies ist wohl der Zeitpunkt an dem man sagen kann: Es geht los.

Der Flug: HamburgDubaiNarita

Auf beiden Abschnitten wird es eine 777 sein. Die Sitzplätze sind fast optimal. Sie liegen am Gang; einmal sogar in der ersten Reihe. Mehr Beinfreiheit ist bei Economy nicht drin. Der erste Flugabschnitt wird 7 Stunden dauern. Es folgen 2,5h Aufenthalt in Dubai und weitere 9 Stunden bis zum Ziel. In Summe 18,5 Stunden. Das ist lang, sehr lang. Die Sibirienroute dauert nur 13 Stunden inkl. Umsteigen. Bei 580€ will ich nicht meckern. Ach ja… der Klassiker: „Hamburg 14 Uhr, Regen, die Frisur hält; War um 10 Uhr noch beim Friseur.

Abflug in Hamburg
Abflug in Hamburg

Mitternacht (Ortszeit) Dubai

Bis hierher war der Flug extrem angenehm. Beinfreiheit wie in der Business Class. Und die Bar war auch nur 5m entfernt. Das Essen war das Beste, was ich je an Board gegessen habe: Lachs, Hühnchen in Currysoße, Strawberry Cheesecake. Jetzt sitze ich bei Starbucks am Ende des Terminals. Caramel Macchiato (muss sein) und Falafel & Mint Yoghurt Wrap. Die Sorte gab es in UK nicht. Lecker. 22 AED (etwa 5€).

Apropos Terminal. Das Ding list lang. Man braucht zu Fuß etwa 30 min. um von einem Ende zum anderen zu gelangen; mindestens. Es geht immer nur geradeaus. Das Gebäude ist fast so lang wie die Start- und Landebahn. Zwischendurch wird die Ebene gewechselt. das bringt etwas Abwechselung. Kaufen kann man hier alles. Wir sind in Dubai. Gold wird hier nach Kilo bezahlt. Es wird ein Maybach verlost. Es gibt Whiskey für über 1000 Dollar zu kaufen. Einfach irre.

Das Terminal unterstreicht den Luxus. Bei den Gates mit der kleinen Nummer (da wo der StaBa ist) stehen meterhohe Palmen.

Zwischenstop in Dubai
Zwischenstop in Dubai

Narita und das Ritual

Um 3.15 Uhr geht es weiter. Noch 9 Stunden bis Japan. Dieser Abschnitt kommt an Sitzqualität und Essen nicht an den vorherigen Flug ran, ist aber ganz ok. In Narita starte ich das Ankunftritual um 18:25 Uhr: JRP stempeln, Suica laden, Bier und Atarime kaufen, dann zum Keisei Liner. Ich werde wie immer den Local nehmen.

Tradition seit 2004
Tradition seit 2004

Es gibt ein Problem: der Hokutosei ist ausgebucht. Ich muß die Rückreise von Hokkaido nach Tokyo umplanen. Ich verliere einen Tag in Hakodate, oder in Sounkyo Onsen. Das muß ich noch mal überlegen. Ich ich brauche ein Hotelzimmer für die Nacht, die ich gedanklich im Zug verbringen wollte . — Aber vorerst weiter im Plan: Meine Ankunft in Tokyo ist um 20:35 Uhr. Wir haben 31 Grad und eine Luftfeuchte wie in einer Waschküche … wie nach einem Gewitterschauer; nur ohne Abkühleffekt.

Kanji-Lexikon:
Narita (成田), Suica (スイカ), Hokutosei (北斗星), Tokyo (東京), Sounkyo Onsen (層雲峡温泉), Hakodate (函館)

Noch 3 Tage (alle Hotels gebucht)

Ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe alle Hotels beisammen. Es wird Sounkyo Onsen und nicht Asahidake Onsen. Hakodate hat bestätigt. Letzte verbleibende Unsicherheit ist der Nachtzug zurück nach Tokyo. Den Hokutosei kann ich erst in Japan buchen. — Davon hängt dummerweise ab, ob ich das Hotel in Hakodate um einen Tag verschieben oder einen Tag mehr in Tokyo buchen muß, oder …

Fest steht, daß dies der logistisch aufwendigste Trip nach Japan wird: Inlandsflug, präzise Wechsel zwischen den Hotels (von Sapporo nach Wakkanai gibt es genau zwei Züge am Tag und von Wakkanai nach Asahikawa nur eine Verbindung). Bei allen Reisen zuvor habe ich mich einfach auf den Bahnsteig gestellt und den nächstbesten Zug genommen. Auch der Nachtzug, der nur innerhalb Japans gebucht werden kann, ist ein Novum; ebenso die Fährverbindung nach Rishiri. Und ich werde diesmal, keinen einzigen Shinkansen betreten.

Leider habe ich es sträflich vernachlässigt nach Ryokans zu suchen. 80% der Reise werde ich in westlichen Hotelzimmern verbringen. Das wird bei der nächsten Reise definitiv anders. — Die Reiseroute ist wie folgt:

— 28.08. bis 31.08. Tokyo
— am 01.09 Flug mit Skymark nach Chitose
— 02.09. bis 04.09. Sapporo
— am 05.09. Zugfahrt nach Wakkanai
— 06.09. abends die Fähre nach Rishiri
— 06.09 bis 08.09. Rishiri
— am 09.09. Zugfahrt nach Sounkyo Onsen
— 10.09. bis 11.09. Sounkyo Onsen
— am 12.09. Zugfahrt nach Hakodate
— 13.09. Hakodate
— in der Nacht vom 13./14.09. (oder 14./15.09) den Hokutosei
— 15.09 bis 19.09. Tokyo

Wie auch bei den Reisen zuvor sind das nur die „Basiscamps“. Jeden Tag geht es irgendwo anders hin.

Kanji-Lexikon:
Shinkansen (新幹線), Hokutosei (北斗星), Ryokans (旅館), Tokyo (東京), Chitose (千歳), Sapporo (札幌), Wakkanai (稚内), Rishiri (利尻島), Sounkyo Onsen (層雲峡温泉), Hakodate (函館), Asahikawa 旭川, Shinkansen 新幹線, Ryokans 旅館, Chitose 千歳