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Haare in Anime

Wer mehr als nur 10 Anime schaut wird schnell einige Regeln für das Charakterdesign feststellen. Eine dieser Regeln betrifft die Frisur, und hier speziell die Haarfarbe.

Haare haben einen besonderen Status in Japan, der weit in die Historie zurückreicht. Lange, dunkle bei Frauen ist ein Symbol ihrer adligen Herkunft. Je länger desto besser. Allein über die Frisur der Geisa und was für ein Aufwand es ist diese Frisur zu erstellen und zu pflegen, könnte ich einen ganzen Artikel schreiben; mache ich irgendwann auch noch.

Dämonen tragen meist eine extrem volle, silberweiße Haartracht; im realen Japan wie auch in Anime; Bsp.: Inuyasha aber irgendwie auch Ryoko von Tenchi Muyo.

Plötzlich kurze Haare

Das Abschneiden von Haaren hat eine lange Tradition in Japan und steht für den Abschluss eines Lebensabschnittes, eines Karriereabschnittes oder das Ende einer zugehörigkeit. Samurai haben sich den Zopf abgeschnitten, wenn sie ihre Gefolgschaft aufgekündigt haben und nicht länger Samurai waren.

Dieses Ritual findet man heute noch im Sumo. Die obersten Ränge im Sumo, die Makuuchi, tragen einen den Samurai ähnlichen Zopf, der am Ende aufgefächert ist wie ein Ginkoblatt. Beendet ein Sumotori seine Karriere (speziell Yokozuna, die ihren Rang nicht verlieren können und allein deshalb schon ihre Karriere beenden müssen, wenn Erfolge ausbleiben), dann schneidet er sich in einer Zeremonie diesen besagten Zopf ab. Eine extrem emotionale Sache, selbst für nichtjapanische Verhältnisse.

In Anime zeigt es meinst an, dass ein Charakter einen Abschnitt seiner Entwicklungabgeschlossen hat. Meist ist er persönlich gereift und jetzt ein neuer Mensch … mit neuer Frisur.

Wer Ranma 1/2 kennt wird sicherlich jetzt begreifen, was für ein schockierendes Ereignis es ist, als Akane erst durch einen Unfall/dummen Zufall die Haare abgesäbelt werden und sie später ihre Haare komplett kürzt. Im Anime selbst wird dies durch das Zutat „Die Haare eines Mädchens sind ihr Leben“ wie zu weich übersetzt. Die Reaktion von Kasumi deutet ebenfalls nur ansatzweise an, was für eine riesen Bedeutung dieser für Europäer nur modische Schritt in Japan wirklich ist.

Diese Chaosfrisuren

Die Frisur mit den Spitzen gab es schon bei Astroboy. Chaosfrisuren lassen sich auf Dororo zurückführen. Sie haben zwei Funktionen: den Charakter einer Person zu visualisieren und (das ist bei schwarz-weiß Mange und den frühen s/w-Anime wichtig) die einzelnen Personen gut zu unterscheiden.

dunkle Haare, Pferdeschwanz, über eine Schulter gelegt = Der ruhige/mütterliche Typ; weitere Eigenschaften sind: freundlich, und höflich; Bsp.: Kasumi aus Ranma 1/2 und Patricia von FMA

Pferdeschwanz nach hinten getragen = Ready for Aktion; Bsp.: alle Charaktere in Sailor Mood, Ryoko von Gurren Lagan.

Twintail = youthful naivity and girlieness; das fasst es sehr gut zusammen; gerade bei den Twintails gibt es eine wahre Designexplosion. Das geht los beim eher kurzen Lolli-Look bis hin zu meterlangen Twintails in den wildesten Farben. Warnung: Sehr viele Tsundere tragen Twintail; Bsp.: Buiskee von Hunter X Hunter; Yui von Angle Beats .. Ach ja Tsundere = cute girls with a very short fuse.

Die Originalbezeichnung ist futatsu-yui und wird unterschieden in „über den Ohren“ (Hasenstil) und „hinter den Ohren“ (normal) und „unter den Ohren“ (ländlicher Stil).

Shonen Style = wie der Name schon sagt ist dies eine für Shonen typisch Frisur, meist vom Protagonisten getragen; Bsp.: Son Goku und eigentlich alle Sayajin in Dragonball, Gon in Hunter x Hunter, … Naruto, Yu-Gi-Oh, Pokemon, und so weiter und so fort. Die Charaktereigenschaft ist für gewöhnlich impulsiv und auf der Suche nach einem Abendteuer.

Hime Cut (Prinzessionfirisur) = traditionell und elegant, aber auch einen hohen Status symbolisierend; sehr lange  Haare relativ tief gebunden plus lange Kotletten; diese Frisur  stammt im Prinzip direkt vom kaiserlichen Hofstaat der Heianzeit. Bsp.: Akane VOR dem besagtem Unfall.

Odango buns = ist im Prinzip ein Prinzessin-Lea-Look, und wird i.d.R. von chinesischen Charakteren getragen … Hallo Alltagsrassismus.

Und das Schönste: Es gibt keine Man-Buns !!! Buns sind ausschließlich für weibliche Charaktere. Nehmt das ihr Hipster.

Pomadentolle / Pompadour = rebellisch, ärger suchend oder der extrem selbstbewußte gesellschaftliche Außenseiter; diese Frisur hat einen direkten Bezug auf die gewälttägige Motorradfahrerszene im Japan der 80er; Bsp.: Space Dandy, Jojo

Haarfarbe

Noch mehr als die Frisur visualisiert die Haarfarbe die Charaktereigenschaften und hilft, Personen zu unterscheiden. Dies wird gerade bei Slice-Of-Life-Anime und Harem-Anime deutlich: Ah, blaue Haare und eine rahmenlose Brille, der ältere Tsundere-Typ, die Intellektuelle.

blond = Hauptcharakter oder „the chosen one“; Bsp.: Naruto, Sailor Moon, Trigun und natürlich Dragonball (Super-Saiyajin-Blond); heute nicht mehr so oft wie noch in den 90ern. Der Hintergrund ist sehr profan. Beim Zeichnen bracht es weniger Striche bzw. Arbeit beim Ausfüllen und beim Drucken spart es Tinte. In schwarz-weißen Manga ist Blond grundsätzlich ohne Farbe, also weiß.

ausgeblichene Farben = der Charakter steht in Kontakt mit dem Übernachtürlichem. Hier kann man wieder die Verbindung zu den Dämonen (silberners Haar) schlagen.

weiße Haare = Alter und Weisheit, ist aber auch ein Zeichen für Tod und Geisterwesen (Inuyasha); weiße Haare + weiblich = übernatürlich oder magisch; weiße Haare + männlich + Shonen = könnte ein Indiz für einen schwulen Charakter (Yuri on Ice) sein.

blau = (1) kalt, ruhig, in sich gekehrt; Bsp.: Ayanami Rei von NGE, abe rauch die „Dolls“ und Darker Than Black (bei ihnen kommt noch der ausgeblichene Farbton hinzu) ODER (2) intelligent und schüchtern; fast jeder zweite Harem oder Slice of Life, aber auch meine Waifu Chidori Kaname aus Full Metal Panic ODER (3) „Overachievers“

rot = feurig, impulsiv; Bsp.: Asuka aus NGE; Tsundere-Warnung

orange = ist ein optimistisches rot

grün = (1) eine Verbindung zur Natur ODER (2) hochenergetisch und enthusiastisch; (3) ist aber auch ein Zeichen für eine sanften Charakter; Bsp: jeder zweite Harem oder Slice of Life oder Moe, aber auch Deko von My Hero Academia.

pink = ist so ein Moe-Ding

lila = ist ein Zeichen für Adel, steht aber auch für Macht und eine natürliche Führungspersönlichkeit.


Stand: 24.04.2019

Anime – Genre

Hier will ich kurz die wichtigesten Genre nennen. Die Liste ist nicht komplett und momentan auch mehr ein Baustelle und Stichwortliste. Wie immer: Meine Meinung.

Cyber: Nahe Zunkunft; hoch technisiert. Cyperspace, Kybernetik, Roborter mit KI. Teileweise hat man in Tokyo das Gefühl, dass diese Zukunft gar nicht so weit weg ist. Beispiel: Ghost in the Shell

Cyberpunk: wie Cyber nur mit einer düsteren Gesamtstimmung. Die Gesellschaftsordnung ist teilweise der Anarchie des Punk gewichen. Beispiel: Bubblegum Crisis, AD Police, Akira

Moe: Das Rezept ist einfach. Kleine, süß gezeichnete weibliche Charaktere mit großen Kulleraugen. Meist langweilige Storyline.

Mecha: Hier geht es um große Roboter, meist von Jugendlichen gesteuert, die mehr oder weniger Freiwillig in diese Situation geraten sind. Beispiele: Gundam, Macross, Dual, Neon Genesis Evangelion, … In der Regel ist die Zielgruppe männlich, unter 16. Die Roboter können alles: große Waffen, fliegen, usw. Patlabor ist da ein Sonderfall. Der Anime spielt im Jahr 1998. Die Roboter können nicht fliegen, habe eine begrenzte Akkulaufzeit, und auch sonst ist die Welt sehr realitätsnah.

Shonen:  Mange und Anime für die Zielgruppe „heranwachsende männliche Jugendliche“. Die behandelten Themen sind entsprechend.Man könnte Mecha als ein Untergruppe auffassen. Oder alles mit Monsters, Gut gegen Böse. Beispiel: Dragonball, Naruto, Onepeace // Anime für die weibliche Zielgruppe heißen Shojo.

„Slice of Life“: Diese Anime sind für mich die Seifenoper unter den Anime. Sie erzählen einfach aus dem Leben der Charaktere. Meist sind es Schüler. Lernen, erste Liebe, usw.

Harem: Meist oder immer eine Kombination aus 3-4 Mädchen und einem Jungen. Letzteres ist meist nicht die hellste Kerze auf der Torte. Prinzipiell bleiben die meisten Romanzen im Anfang stecken. Beispiele: Love Hina (sehr auf der Comedyseite)

Fantasy: Klar: Drachen, Zauberer und Elfen. Beispiel: Records of Lodoss War

Games: Ich weiß nicht, ob dieses Genre schon einen Namen hat. Das kam so in 2014 auf. Der Hauptcharakter wird in ein Computerspiel teleportiert. Im Prinzip gab es das schon bei Hunter x Hunter mit dem Spiel Greed Island. Beispiel: Sword Art Online.

Etchi: Sehr viel Oberweite, viele Pantyshots. Ecchi ist eine netto Form für pervers. Frivol ist ein Adjektiv, das passen könnte; oder erotisch, wenn auch in einem anderen Sinn. Es wird sehr viel angedeutet. Meist ist des „entscheidende Detail“ verdeckt, viel zu unscharf und verschwindet im Nebel (wo auch immer dieser herkommt). Explizite, pornografische Szenen fehlen aber völlig. Es ist also gerade noch so eben „jugendfrei“. Meist mir sehr viel Situationskomik gemischt. Beispiel: Oh my Buddha, Chobits

Hentai: Hier ist die Grenze überschritten. Sexszenen sind nicht ausgeschlossen. Japan tickt anders. Sexualität und Darstellung solcher weicht von westlichen Normen und gesetzlichen Grenzen ab. Die wohl größte Abweichung zum westlichen Verständnis ist Tentakelsex. Auf dieses Theama gehe ich nicht weiter ein. Das ist definitiv nicht mein Fachgebiet.

Es sind Zeichentrick, aber die Charaktere sind teilweise als Jugendliche dargestellt. Das Subgenre Lolicon bzw. Shotacon spezialisiert sich auf Darstellung von 8-13 jährigen Mädchen und Jungen in knapper Unterwäsche. Damit ist die Grenze zu pädophilen Darstellungen sehr sehr nah und ggf. überschritten. Ich sage nur Edathy. — Nochmals: Japan tickt anders. Sailor Moon ist da drüber eine Kinderserie aber auch ein Fetisch.

Gore: Kein eigentliches Animegenre. Aber man sollte den Begriff kennen. Er steht für viel Blut, viele abgetrennte Körperteile und sehr viel dargstellte Gewalt.

Anime – ein paar Beispiele

Kommen wir zu Listen. Was ist Pflichtprogramm? Was sind Klassiker? Welche Anime haben Meilensteine gesetzt? Was sind meine Favoriten? … Wie auch schon im letzten Blog: Das meine Meinung. Meine. Meine. Meine.

Meine Favoriten sind (mehr oder weniger):

Ghost in the Shell: Ganz klar. Thema, Zeichenstil, Charaktere. Da passt alles. 3 Kinofilme, 3 Staffeln. Motoko Kusanagi (The Major) und die Tachikoma sind Kult. In Japan kennt sie jeder.

Trivia: 2 Szenen aus dem ersten Anime kennt jeder, der Matrix gesehen hat. Japp. 1:1 übernommen. Zum einen die Verfolgungsjagd auf dem Marktplatz, selbst ein paar Wassermelonen müssen dran glauben. Die zweite Szene ist der Kampf im Museum. Schaut beides mal parallel. Und ganz ehrlich, Carrie-Anne Moss würde einen guten Major abgeben. Apropos: Der Major blinzelt nicht ein einziges Mal in dem Film. Für die Waffenwirkung auf Materialen sind die Zeichner übrigens nach Guam gefahren. Deshalb gibt es auch keine Funken, wenn die Projektile den Marmor zerfetzten.

Schaut euch zuerst den Kinofilm an. Er ist ein Meilenstein für Anime. Die Visualisierung ist in die Jahre gekommen, hat 1995 aber Maßstäbe gesetzt und ist weiterhin einmalig. Es ist zudem einer der Anime, die das Genre im Westen berühmt gemacht haben. Das Thema ist sehr philosophisch. Danach empfehle die die beiden Staffeln Stand alone Complex. Ich halte die erste Staffel für besser.  Die zweite ist dafür etwas düsterer. Anschließend Solid State Society. Erst danach solltet ihr euch an Innocence wagen. Dieser zweite Kinofilm ist ein echter Mindfuck. Kein Popcorn-Anime und sehr düster.

Patlabor: Die Serie ist mehr auf der Comedy-Schiene. Die beiden Kinofilme sind anspruchsvoll, wenn man sich auf das Thema einlässt. Zitat: „Ist die Abwesenheit von Krieg bereits Frieden? … Birgt nicht jeder Frieden die Saat des nächsten Krieges in sich?“ — Mal kurz drüber Nachdenken. Dann ein Blick nach Osteuropa. Tip: Patlabor 2 ist aus den 90ern.

Cowboy Bebop: Die Musik von Yoko Kanno ist ein Grund, aber auch die Story. Genre: Eindeutig Comedy. Der Kinofilm hat auch wieder das Zeug zu einer Realverfilmung.

Records of Lodoss War: Das ist der Herr der Ringe unter den Anime. Eine Fantasy-Story mit Elfen und Zwergen, Zauberen und Rittern. Pflichtprogramm für alle AD&D-Fans.

Bubblegum Crisis: Der Inbegriff von Cyberpunk. Der Zeichenstil der OVA ist total 80er. Bubblegum Crisis 2040 ist ist im 2000er-Stil. Beide Storylines sind gut und haben das Genre geprägt.

Trigun: Das ist irgendwie Comedy und dünstere Geschichte in einem. Trigun lohnt sich definitiv. Ich mag diese Sprünge zwischen Ernsthaftigkeit und totalem Anime-Slapstick

Neon Genesis Evangelion: Ich tue mir schwer damit, diesen Anime hier einzusortieren. Aber er ist so wichtig, dass er zum Pflichtprogramm gehört. NGE ist kontrovers. Es gibt genug um einen eigenen Post (später einmal) zu schreiben. Es ist ein Mecha, nein besser ein Anti-Mecha. Es gibt riesige Roboter, die in Wahrheit keine  Maschinen sind, sondern mehr oder weniger willenlose Clone eines Monsters.

NGE ist nichts für Kinder, zum Ende wird es blutig. Folge 18 war übrigens so brutal, dass TV Tokyo die Serie benahe abgesetzt hätte. Diese Folge reicht locker an Elfenlied heran. Die Charaktere habe allesamt einen Knacks weg. Verständlich wird das Ganze, wenn man bedenkt, dass der Autor damals unter schweren Depressionen litt.

Wer aber nach Japan reist, wird NGE finden. In Hakone gibt es einen NGE-Shop. Hakone ist der Standort von NeoTokyo. Kleiner Tip: Verzichtet auf Folge 25 und 26. Endet diese Serie mit einem Cliffhänger. Die letzen beiden Folgen sind schlecht. Das Studio hat sogar ein neues Ende geschrieben (Death und Rebirth), da es zu viele Protestbriefe von Fans gab. Und das neue Ende ist auch nicht viel besser.

Trivia: Die Namen der Nebencharaktere sind fast ausschließlich die Namen von WWII-Kriegsschiffen. Der Titelsong ist ein Karaoka-Klasssiker der etwa 100 Millionen Mal pro Jahr gespielt wird.

Hunter X Hunter: Das ist ein Anime für Jungendliche (ab 12). Dennoch. Die Story ist gut gemacht. Der Charakter Hisoka ist so etwas wie der Joker in Batman ist: hinterhältig, tödlich und undurchsichtig. Die zweite Serie (Greed Island) ist etwas heftiger, hält sich aber im Rahmen. Es soll noch ein Remake geben. Das kenne ich aber nicht.

Meine Favoriten (kann man sich antun)

Dieses Teil der Liste habe ich erfunden, damit der erste Teil nicht zu lang wird. Nicht unbedingt die DVD kaufen. Leiht euch die DVD aus oder sucht euch einen legale Stream.

Gun Smith Cats: Nur drei Episoden, aber gut.

Tenchi Muyo: Die Serie gibt es mit ähnlicher Story in zwei Versionen. Kann man sich beide anschauen. Ganz lustig. Aber: Tut euch die Kinofilme nicht an und auch nicht das Spinoff Tenchi in Tokyo und Tenchi Muyo GXP. Die sind wieder dritte Teil vom Matrix.

Full Metal Panic: Animecomedy at its best, dazu etwas Mecha. Muss man gesehen haben. Es gibt drei Teile. Der erste pendelt zwischen Comedy und Mecha. Der zweite (Fumoffo) ist ganz Comedy, der dritte Teile (2nd Raid) ist eher ernster und auf der Mecha-Kampfschiene.

Full Metal Alchemist (Brotherhood): Es gibt zwei Versionen die die gleiche Geschichte erzählen. Ich kann nicht sagen, welche besser ist. Sehenswert sind sie beide. Brotherhood orientiert sich nahe am Manga und ist die zweite Version. Die erste Version wurde so früh gezeichnet, dass der Manga noch nicht zu Ende war. Die Autoren mussten folglich eine eigene Storyline entwickeln; mit dem ok der Autoren, die absolut begrüßte, dass Manga und Anime unterschiedliche enden. Hat leider nicht jeder der Fans kapiert. Üble Anfeindungen waren die Folge.

Steins;Gate: Mysterie, ganz nett gemacht. Hat die Option ein Klassiker zu werden. Bin noch nicht ganz durch mit dem Ding. Es geht um Zeitreise, aber nicht nach dem Motto: Zeitsprung, Dinge machen, Rücksprung. Es geht mehr um das Konzept und die Auswirkung von Zeitreisen auf die Zeitlinie.

Darker Than Black: düstere Story. Coole Actionszenen. Schaut nur die erste Staffel.

Death Note: Uh, finster, finster: Sicherlich ein Anime der im Gedächtnis bleibt und ein Klassiker werden wird. Story: Schüler findet Notizbuch; schreibt den Namen einer Person hinein,stirbt diese. Dazu noch etwas Allmachtsphantasie und der Anime ist perfekt. Trivia: Der Anime ist in einigen Staaten in den USA auf dem Index. Weniger wegen der visuellen Brutalität, sondern mehr wegen des Konzeptes eines „Deathnote“, einer Todesliste.

Hellsing: Der Vampir Alucard (Tip: lest das mal rückwarts) ist auf Zombiejagd. Quasi der Blade unter den Anime. WARNUNG: Gore. Sehr viel Blut, abegetrennte Körperteile, Gewalt. Definitiv erst ab 16. Hellsing Ultimate ist nicht unbedingt eine zweite Staffel, sondern eine Neuinterpretation des gleichen Manga. Teilweise noch blutrünstiger als die erste Version.

Baccano: sehr verwobene Handlungstränge und Zeitsprünge. Im Prinzip geht es um drei Personengruppen, die im gleichen Zug unterwegs sind. Nur leider überleben nur wenige diese Reise. Ihr Ableben ist mit viel roter Farbe inszeniert. Hat auch des Zeug zum Klassiker

Meine Favoriten (die sind auch ganz gut)

Diese Filme sind im mehr Comedy oder für Jugendliche. Und ja, auch wenn ich nicht die Zielgruppe bin, habe ich die Serie dennoch geschaut … weil sie gut sind. Kaufen würde ich diese Anime nicht. Die Kategorie ist: „Erwähnenswert“.

Love Hina: Ja, ich weiß. Ecchi, Harem, … völlig übertrieben; kann man sich aber mal anschauen

Slayers: Die Comedyversion von Fantasy. Man darf diese Serie nicht ernst nehmen und nicht zu viel erwarten. Sie hat ihre Momente, und deshalb ist sie auf der Liste, aber das wars. Das ganze ist sehr von Slapstick getragen.

Irresponsible Captain Taylor: Nicht so gut wie Tenchi, hat aber seine Momente.

Hyper Police: Ganz süß. Wie alle Filme zuvor auf der Comedy-Schiene unterwegs.

Code Geass: Ähnlich finster und brutal wie Death Note.

Elfenlied: Die Story ist nicht prall: Mysteriöses Mädchen mit unsichtbaren zusätzlichen Händen (Vektoren), bricht aus einer Forschungstation aus und wird von Jugendlichen in Kamakura gefunden. Eigentlich ganz nett gemacht, wenn der Weg dieses Mädchen nicht mir abgetrennten Körperteilen gepflastert wäre. WARNUNG: Gore; nichts für Kinder. Ich glaube dieser Anime ist nur auf der Liste gelandet, da ihn jeder kennt. Beachtlich, da ästhetisch, ist das Intro, das so gar nicht auf das vorbereitet, was danach kommt.

Sonstiges (bekannt, aber nicht so)

Das ist so die Kategorie: Viele reden drüber, viele finden es toll. Teilweise sind diese Anime Klassiker. Nur mein Fall sind sie nicht, was nicht heißen soll, dass ich sie nicht gesehen habe. Ich habe sie gesehen und dann mein Urteil gefällt:

City Hunter: Uh. Ja. Muss man mal gesehen haben. 3 bis 4 Folgen reichen. Aus den 80ern. Fällt fast unter Ecchi. Zitiere ich bei dem Thema: Gebäude, die den Handlungsort eines Anime kennzeichnen.

Amaenaideyo (englisch Oh my Buddha) ist der klassische Ecchi. Wer wissen will, was es mit diesem Animegenre auf sich hat. Das ist in meinen Augen der Klassiker. Viel Oberweite und viele „Pantyshots“ ohne jemals die Grenze zu überschreiten. Mehr hat diese Serie (und das Genre) nicht zu bieten.

Chaos:HEAD ist teilweise ganz nett, fällt aber in Summe bei mir durch. Mit Rouroni Kenshin ist auch so, jaaaa, knapp an gut vorbeigeschrammt. Ranma ist auch sowas. Anfang 90er. Ganz gut gemacht. Aber viel zu lang und dann totgelaufen.

Onepeace, Pokemon, Digimon, Gundam, Inuyasha fallen bei mir auch durch. Vielleicht weil sie so bekannt sind. Oder aber weil es solche nervigen Endlosserien sind. Oder auch nur, weil sie nicht mein Stil von Anime sind oder weil sie einfach nur schlecht sind.

Silent Möbius: Auch ein Anime der finsteren Art. Einige Folgen haben mich nicht überzeugt. Ich wollte ich aber erwähnt haben.

Und dann gibt es da ja noch … Ninja Scroll, Cyber City Oedo, MD Geist, Weisskreuz, Dual, DNA^2, Berserk

Klassiker (für Erwachsene) / Meilensteine

Diese Filme gehören irgendwie in jede ernst zu nehmende Animesammlung.: Akira, Ghost in the Shell, Neon Genesis Evangelion, Bubblegum Crisis, Records of Lodoss War, Armitage, Cowboy Bepop

Akira: Wohl der erste Anime, der das Ganze außerhalb Japans bekannt gemacht hat.

Ghost in the Shell: Der erste Kinofilm hat Meilensteine in der Bildsprache gesetzt, aber auch bei der Komplexität des Themas. Die Handlung leicht locker für einen anspruchsvollen Realfilm.

[mehr später]

Die Bekannten

Sailor Moon, Pokemon, Gundam, Dragonball; aber auch Heidi (ja, die Zeichentrickserie ist ein Anime!) und Kimba, der weiße Löwe. Ebenfalls bekannt sind sicherlich Prinzessin Mononoke, Chihiros Reise und Mein Freund Tottoro.

[mehr später]

 

 

Japan und Anime

Anime können erstaunlich genau sein, teilweise beängstigend. Für zukünftige Reisen habe ich geplant, ausgewählte Orte aus Anime zu suchen und zu fotografieren. Neben den Orten sind auch die Geräusche und Kleinigkeiten sehr real. Die Zikaden, die Melodie der Ampeln, Schranken und Züge. Das ist 1:1 Japan. Eines haben alle Anime aber gemeinsam: Zu wenig Menschen auf den Straßen. Ein Detail, das ich den gestressten Zeichnern verzeihe.

Gundam und ANA

Nun gibt es so viele Genre der Anime und unzählinge Zielgruppen. Anime ist ein komplexes Thema. Darüber kann man einen eigenen Blog schreiben. Andere machen das auch; ich nicht.

(1) Anime ist nicht (nur) Sailor Moon, Digimon und One Peace

Anime ist vielseitiger. Es gibt verschiedene Genre. Da ist alles dabei. Oft fallen Anime auch in mehrere Kategorien: Mecha, Moe, Cyperpunk, Harem, Etchi, Hentai, Slice of Life, … mehr dazu zwei Blogs weiter

(2) Nicht jeder Anime ist für jeden geeignet.

Es gilt eher: Für Jeden gibt es einen Anime; will sagen, für jede Zielgruppe (Teenager weiblich, Kinder, Büroangestellter männlich zwischen 24 und 40, Rentner, Studenten, …) gibt es Mangaund damit auch Anime.

(3) Anime sind Manga: falsch

Manga sind die Bücher (Comics). Anime sind Zeichentrickfilme. In der Regel sind Anime Verfilmungen der Comics; ähnlich wie es Romanverfilmungen gibt. Die Handlung ist dann meist sehr komprimiert oder wird abgewandelt. Viele Anime werden erstellt, um den zugehörigen Manga zu bewerben. Der Anime erzählt einen Teil des Manga und endet dann als Cliffhanger. Die Fortsetzung findet sich in den Manga.

(4) Anime sind nicht nur endlose Serien

Ja die gibt es. Hunderte Endlosfolgen von Gundam, Dragonball, One Peace, usw. Das sind komischerweise die Serien, die hier im Westen jeder kennt. Die meisten Anime haben aber nur eine Staffel mit 13 oder 26 Folgen (um den Manga zu promoten).

(4) Manga ist Zeichentrick und für Kinder: Falsch

Die in Europa bekannten Shonen sind für Kinder/Jugendliche. Aber das ist nur eine Sorte von Anime. Wie erwähnt gibt es für jede Zielgruppe etwas.

Meine Lieblingsanime sind Ghost in the Shell und Patlabor. Von beiden Anime gibt es Staffeln und Anime in Kinofilmlänge. Die Themen sind was für Erwachsene. Gerade Ghost in the Shell. Für das jüngere Publikum ist das nichts.

WARNUNG AN ALLE ELTERN: Es gibt etliche Anime, die definitiv nichts für Kinder sind: Hellsing und Berserk sind gute Beispiele. Man sollte genau hinschauen, was die Kleinen gucken. In der Seitenleiste ein paar AMV-Videos, die das Ganze gut zusammenfassen.

Elfenlied wirkt zunächst wie jugendtauglich, aber bereits nach wenigen Minuten beginnt das erste Blutbad mit abgerissenen Körperteilen und blutüberströmten Kindern. Auch Akira ist nichts für Zartbeseitete: wenig Blut, aber mit Potential für Albträume. Selbst Neon Genesis Evangelion ist sehr drastisch, zumal am Ende nahezu alle im Kugelhagel sterben.

Das Problem ist, dass Anime der japanischen Kultur folgen. Dort gibt es einen anderen Umgang mit Sex und Gewalt. Hinzu kommt diese westliche Fehleinschätzung, dass Zeichentrick für Kinder ist.

(5) Manchmal stirb der Held

Anime ist nicht Pocorn-Hollywood mit Happy End. Viele Anime haben für westliche Verhältnisse ein unbefriedigendes Ende. Da sind sind die Cliffhanger (siehe oben). Manchmal stirbt auch der Held einfach, um die Serie zu beenden. Bestes Beispiel: Cowboy Bebop.

(6) Untertitel (subs) /vs/ Snychronisation (dubs)

Hier scheiden sich die Geister: Es gibt wenige gute Sychronisationen. Meine Meinung. Wer nur deutsches Fernsehen schaut, wird das evtl. nicht bemerken. Aber gerade bei Anime trägt die japanische Stimmmelodie sehr viel zum Charakter der Figur bei. Das geht bei der Synchro verloren.

In Amerika unterscheidet man zwischen Pre-Cowboy-Bebop und Post-Cowboy-Bebop. Das Problem war der Ansatz, dass Anime für Kinder sind. Die Stimmen sind daher stark überzeichnet und quietschig gesprochen. Das änderte sich erst mit Cowboy Bebop.

Ob es für deutsche Synchronisationen eine solche markante Grenze gibt, kann ich nicht sagen. Ich schaue Anime im Originalton mit Untertitel (OmU). Es gibt nur wenige Ausnahmen.

(7) Für Animeunkundige hier ein paar Namen für einen Einstieg.

  • Meine Favoriten: Ghost in the Shell, Patlabor, Cowboy Bebop
  • Slapstick und Jugendlichtauglich sind: Trigun, Tenchi, Cpt. Taylor, Full Metal Panic
  • Klassiker: Akira, Neon Genesis Evangelion
  • weniger bekannte Klassiker sind: Bubblegum Crisis
  • Was wenige wissen: Biene Maya, Captain Future, Kimba der Löwe

Nächste Seite: Meine Meinung zu ein paar Anime …

The Orville 2×05

Dies gehört in die Kategorie „Video /vs/ Real Life“. Ich arbeite mich gerade durch die 2. Staffel von The Orville. Sieht so aus, als hätte ich schon auf dem Planten Regor 2 übernachtet.

Also, das links ist definitiv der Landmark Tower. Mein Zimmer vorletzte Woche war im oberen Drittel, im 53. Stockwerk, egal ob er jetzt in Yokohama steht oder in der Hauptstadt auf Regor 2.

[erstellt: 01. Juni 2019]