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USA 05 – The Coast of Pacific Grove

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
  vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

DEU

Die erste Woche in der neuen Wohnung ist schnell vorbei gegangen, obwohl es nicht viel auszupacken gab. Die Kuche ist mit den wesentlichen Dingen eingerichtet. Ich habe auch schon Geschirr und Küchenutensilien gekauft. Die Sache, die ich eingepackt habe sind ja immer noch auf einem Schiff irgendwo im Atlantik.

Auch ohne Möbel ist dieses Apartment cool. Es kann daran liegen, dass ich nun wirklich in den USA wohne. An die neuen Geräusche nachts muss ich mich noch gewöhnen.

Die Arbeit schreitet voran. Analoge und digitale Signalverarbietung ist nicht meine Stärke. Es gibt einen Grund, dass ich nicht Elektrotechnik studiert habe. Aber was solls. Ich muss ja nur den Teil kapieren, der für die optische Kommunikation unter Verwendung einfacher Photodioden notwendig ist.

Das erste Wochenende in der eigenen Wohnung nutze ich, um die neue Nachbarschaft zu erkunden. Und somit führt mein erster Weg die Prescott Ave runter zur Cannery Row. Es ist der zweite touristische Hot Spot in Monterey neben Fishermens Wharf. Hier stehen die alten Fabriken der Ölsardinenindustrie.

Ich finde den Salty Seal Brewpub, noch eine Brauerei in Monterey? Wow. Das ist dann Nummer 4. Der Rest der Gastronomie ist gemischt. In der Parallelstraße zur zur Cannery Row habe ich aber The Sardine Factory gefunden. Gemäß ersten Infos im Internet ist das Fine Dining. Damit kommt es definitiv auf meine Liste.

Ich die Cannery Row in Richtung Norden. Hier ist das Monterey Bay Aquarium. Der Eintritt ist gesalzen. $65. Und warum kommt mir der Eingangsbereich so bekannt vor? Warum kenne ich das, obwohl ich zum ersten Mal hier bin? Deja Vuz. — Star Trek IV. Der Kinofilm mit dem Wal. Wo sie in der Zeit zurück reisen, nach San Francisco. Mit dem Wal haben sie übrigens gelogen. Es gibt zwar Wale vor der Küste und es fahren Ausflugsboote hinaus zur Walbeobachtung. Aber das Aquarium selbst hat keine Wal. Der Fokus liegt mehr auf Seeotter.

Hinter dem Aqaurium folge ich den Wander- und Radweg nach Pacific Grove. Er zieht sich ander Küste entlang. Ich sehe ein paar Seelöwen. Ansonsten ist die Küste dominiert von scharfkantigen dunklen Felsen und einer Brandung die unentwegt Gischt in die Luft schleudert. Anders als an der deutschen Küste ist es hier sehr bunt. Die Farben der Vegetation sind so ganz anders.

Ich erreiche Lovers Point. Hier gibt es einen sehr kleinen Strand. ich habe aber keine Ahnung, was an diesem Ort so besonders ist. Ich folge weiter dem Ocean View Blvd bis hinauf zum John Denver Memorial. Und wieder habe ich keine Idee, warum der Gedenkstein hier liegt. Klar kenne ich John Denver und ich weiß, dass er zuletzt hier gewohnt hat, aber in Carmel, auf der anderen Seite der Halbinsel.1

Ich bin jetzt am Point Pinos, der Spitze der Monterey Peninsula. Hier ist der Golfplatz, den ich beim Anflug auf den Moneterey Airport vom Flugzeug aus gesehen habe. Ich schleiche mich auf den Golfplatz um Fotos vom Leuchtturm zu machen.

Kurz hinter dem Leuchtturm treffe ich auf die Lighthouse Ave. Sie wird mich zurück nach New Monterey führen. Auf halber Strecke erreiche ich die Gegend um die Forest Ave. Hier sind wieder ein paar Restaurants, die auf meine Liste kommen: Passionfish und Nura. Entspannt sieht auch der Monarch Pub aus. Es bleibt festzuhalten, dass ich mich hier sehr wohl fühlen werde.

Hinter der 13th St. teilt sich die Lighthouse. Ich bin die ganze Zeit bergauf gegangen. Von meiner Seite der Straße kann man jetzt hinunter auf die Monterey Bay schauen. Teilung endet an der David Ave. Hier ist auch der 7eleven, den ich von meiner Wohnungssuche kenne. David Ave und die Parallelstraße Early Ave trennen New Monterey von Pacific Grove.

Mit der Spencer Street habe ich mir eine super Wohngegend ausgesucht. Ich kann von meinem kleinen Balkon den Pacifik sehen, die Küste von Kalifornien. Die berühmten Golfplätze von Pacific Grove, Pebble Beach und Carmel by the Sea sind theoretisch in Fahrradentfernung. Monterey fühlt sich weiterhin an wie ein 6er im Lotto.

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Nordic Fuzz Con – Abreise

Um 7:45 Uhr erfolgt der Weckruf, etwas eine Stunde vorm Anlegen. Zeit für Fotos von Travemünde. Die Sicht kenne ich: Links der Priwallstrand wo ich als Kind mit meinen Eltern den Sommer verbraucht habe. Die ehemalige DDR-Grenze kann man immer noch erahnen. Rechts der Kurstrand von Travemünde. Vor uns das Maritim-Hotel und die Nordermole. Dahinter die 4-Mast-Bark Passat3.

Ein vertrauter Anblick. Aber ich habe ihn noch nie aus dieser Höhe gesehen. Das 9. Deck eines Fährschiffes ist was anderes als der Blick von einem Segelboot aus, kurz über der Wasserlinie.

Jetzt habe ich auch ein Foto von den beiden Leuchttürmen von Travemünde. Der alte Turm von 1827, der 1974 der dienstälteste Leuchtturm Deutschlands war und vom Leuchtfeuer auf dem Maritim-Hotel abgelöst wurde, das bis heute mit 117 m das höchste Leuchtfeuer Europas ist.

Bei meiner nächsten Fahrt brauche ich Fotos vom Priwall. Dann werde ich auch den Akku laden und nicht auf Reserve arbeiten.

Ich habe den ganzen Tag für die Rückfahrt. Da bleibt genug Zeit für einen zweiten Besuch bei meinen Eltern. Kurz vor 17 Uhr wird es dann Zeit für die Rückfahrt nach Koblenz. Keine Ahnung wie der Verkehr sein wird. 18 Uhr Hamburg, 19 Uhr Bremen alleine könnte zäh werden. Widererwarten fließt der Verkehr sehr entspannt. Die Fahrt ist totlangweilg und ich bin kurz nach 23 Uhr wieder in Koblenz. Morgen geht auch schon wieder die Arbeit los. Die nächste Con ist in ferner Zukunft. Fokus liegt nun wieder auf den Blogeinträgen für die USA und meine Japanreise im September.

Nordic Fuzz Con 5

Heute ist der letzte Tag der NFC. 5 Tage gehen schnell vorbei. Zur Feier des Tages, und da nichts auf meinem Terminkalender steht, außer der Closing Ceremony, gönne ich mir ein Frühstück. Danach verlade ich alle Dinge (außer meinem Tail) im Auto und checke kurz vor 12 Uhr offziell aus.

Mit Kamera geht es zurück zum Clarion. Eigentlich wollte ich nur ein paar Abschlussbilder machen und danach etwas Sightseeing in Malmö. Den Plan habe ich aber schnell gestrichen, als ich sah, wie viele Furs hier noch im Fullsuit rumlaufen. Es scheint, als will keiner nach Hause.

Es ist so viel los, dass ich gar nicht weiß, wohin ich meine Kamera zuerst halten soll. Was aber auffällt, ist, dass fast nur Fursuiter hier sind. Ich hatte genau das Gegenteil erwartet: den Suit zur Abreise bereits gut verpackt und jeder, der noch hier ist, hat maximal seinen Tail dabei. So kann man sich irren.

Erst um 18 Uhr, als es bereits dunkel ist, sage ich der NFC wirklich Good Bye. Der Nebel wird immer dichter. Es fing gestern Abend schon an. Heute ist es eine dicke Suppe. Am letzten Tag ist das OK, und trägt natürlich auch zur depressiven Stimmung bei. Wir hatten so viel Glück mit dem Wetter.

Zurück am Hotel frage ich nach einem guten Restaurant fürs Abendessen. Man empfiehlt mir das Bullen. Es ist eine kleine, urige Kneipe mit gedämpfter Musik und Licht und dunklem Holz, So eine richtige, gemütliche Kneipe. Ich entscheide mich für das Pfeffersteak und werde nicht enttäuscht. Klar hätte ich auch Köttbullar bestellen können.

Um 20:40 Uhr gebe ich mir selbst das Startsignal. Mit dem Auto geht es durch den Nebel zurück nach Trelleborg. Bis zum Hafen ist die Fahrt einfach.

Im Hafen wird es dann kompliziert. Ich muss zum Anleger E. Und so folge ich den Schildern: „A ist hier; zu B bis H geht dort entlang“. Es folgt „B ist hier; zu C bis H geht es dort entlang“. Soweit so gut. Es folgen C und D. Nur jetzt kommt das Schild für F. Wo ist E geblieben? Ich fahre etwas zurück. Nein, ich habe nichts verpasst. Wo ist E? Ich suche und frage einen Hafenarbeiter. Ja, die Beschilderung ist etwas konfus. Wirklich? Ist mir gar nicht aufgefallen. Ich soll einfach den Schildern für F folgen. Leicht gesagt. Wo war noch mal der Wegweiser zu F? Es dauert ein wenig, bis ich wieder auf Kurs bin und dann auch E finde. Und genau deshalb fahre ich immer mit ausreichend Reservezeit.

Bevor die Schranke aufgeht und wir an Bord können kommt noch der Zoll vorbei. Die typischen Fragen nach Schnaps und Zigaretten. Naja, außer: Habe ich Schlagringe oder Pfefferspray dabei? Damit hatte ich nicht gerechnet und frage prompt zurück, warum das bei der Ausreise so wichtig ist und nicht bei der Einreise gefragt wurde. Eine Antwort bekomme ich nicht. Ist vielleicht auch besser so.

An Bord starte ich sofort einen letzten Fursuitwalk und verwirre Personal und Passagiere. Und wir legen auch schon ab. Es sind nur 70 LKW an Bord in 10 PKW. Sehr, sehr übersichtlich. Ich habe das riesige Schiff im Prinzip für mich selbst.

Draußen ist es zappenduster. Keine Sterne. Keine Leuchtfeuer. Der Nebel veschlingt alles jenseits von 100 m. Selbst das andere Ende vom Schiff ist kaum zu erkennen. Gegen 1 Uhr bin ich in meiner Kabine. Feierabend.

Nordic Fuzz Con 4

Der Samstag beginnt mit dem Fursuit-Photoshoot. Anders als das erste Gruppenfoto mit allen Teilnehmern, ist diese erst um 12 Uhr und nur für Fursuiter. Es ist mir ein wenig mehr Schlaf vergönnt.

Direkt im Anschluss beginnt der Fursuit-Walk quer durch die Altstadt von Mälmo. das Wetter ist genial dafür. Ich habe für den heutigen Tag meinen guten Kimono ausgepackt. Hoffentlich macht jemand ein Foto, sonst habe ich wieder keins.

Nach dem Walk beginnt der normale Con-Alltag mit Panels und Veranstaltungen. Der Kimono ist sicherlich ein Hingucker. Aber Okayama Denim ist schwer. Mit Haori wiegt das Ding sicherlich 8 kg. Zeitig fürs Abendessen zieht es mich zurück ins S:t Jörgen. Ich wechsel in den komfortableren Yukata-Style. Dann geht es ins Valhalla für ein paar Veranstaltungen.

Ich habe keine Reservierung für das Haunted House. Folglich warte ich auf eine Gruppe, in der noch ein Platz frei ist. Das Haunted House ist eines der vielen Dinge, die extra für „Spirit of the Zen Garden“ im Con-Programm sind. Das muss man nutzen. Leider kann ich kein Trinkgeld spenden: Das geht nur per Smartphone und googleWallet oder AppleWallet. Mit LineageOS auf meinem Phone ist mir der Zugriff verwehrt (weil google die Daten nicht ansaugen und missbrauchen kann).

Anschließend verbringe ich zu viel Zeit in der Arcade. Dieser blöde Yamanote-Simulator. Zurück im Clarion warten weitere Panels, u.a. zu japanischen Yokai. Dann ist es wieder Zeit für das „Howling at the Moon“. Ein letzter Besuch auf dem Dancefloor und so endet der letzte Abend der NFC.

Es wirkt, als wäre den ganzen Tag nichts passiert. Im Gegenteil. Es war viel los, aber es gibt keine spannende Geschichten zu erzählen.

Nordic Fuzz Con 3

Heute ist Freitag. Dieser Tag steht im Zeichen der Öffentlichkeit. Am Nachmittag ist der Bereich des Clarion Hotels auch für Nicht-Con-Teilnehmer geöffnet. Viele Familien mit Kindern werden die Chance nutzen. Ich habe die Kamera heute zu Hause gelassen.

Der Tag beginnt (zu) früh. Um 10:30 Uhr ist bereits das Gruppenfoto für alle. So früh nach dem Abend mit dem AfterBark. Das muss man nächstes Mal anders planen.

Nerd Market — Diese ist nicht teil der Dealers Den. Er erinnert mich etwas an Akihabara. Alte Computerspiele. Animefiguren. Brettspiele. Alles was Nerds glücklich macht. Zum Glück finde ich nichts, was ich unbedingt kaufen muss.

RPG, Tekken, Blood at the Cloktower, Mahjongg — Passend zur Arcade gibt es an allen Tagen Panels mit Rollenspielen, Computerspielen und Tabel Top. So intensiv habe ich das auf keiner Con vorher gesehen.

Artist Alley — Auch diese ist nicht Teil des Dealers Den. Hier können Kreative ihr Werke zeigen und verkaufen. Das Zeitfenster ist begrenzt. Aber es lohnt sich für alle, die nicht die ganze Con an einem Verkaufsstand in der Dealers Den verbringen wollen.

Da es so viel zu tun gibt, verpasse ich einige coole Fotogelegenheiten wie Cats and Boxes. Naja, ohne Kamera eh schwierig. Heute ist auch der Con-Klassiker, die Fursuit Dance Competition.

Der Dancefloor öffnet wie auch schon die Tage zuvor um 20:30, mit wechselnden DJs. Musik für mich ist nicht wirklich dabei. Aber mein Musikgeschmack ist auch sehr besonders.

Howl at the Moon — Auch dies ist eine täglich wiederkehrende Veranstaltung um Mitternacht. Und der Name ist Programm. Alle K9 versammeln sich und es wird ein Mond in der Lobby hochgezogen. Und dann machen Huskies was Huskies gerne tun: Die Mond anheulen. Es ist so genial einfach. Und warum auch immer. Es macht Spaß.