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USA 48.4 – O’ahu, weiter nach Maui

Heute Abend geht es weiter nach Maui. Ich nutze das Hotelzimmer bis zur letzten Minute und genieße einen Aperol Sprizz auf dem Balkon. Ich parke die Koffer an der Rezeption und starte einen letzten Rundgang durch Waikiki.

Dieser wird aber durch einen Wetterwechsel unterbrochen: Es fängt an zu regnen. Zum Glück habe ich nicht probiert, zum Diamond Head zu laufen. Ich steuere die Hula’s Bar & Lei Stand an. Zeit für einen weiteren Aperol Sprizz. Draußen regnet es jetzt richtig; ein heftiger Sommerregen, wenn man vernachlässigt, dass wir Januar haben.

Gegen 16:30 Uhr hole ich meine Koffer und ein uber bringt mich zum Flughafen. Der Verkehr ist Wahnsinn. Es war eine gute Idee, etwas mehr Zeit einzuplanen. Die beiden schwere Koffer sind aufgegeben. Ich habe zwei Stunden bis zum Boarding. Ganz entspannt.

Aber, der Plan mit Abendessen am Airport gestaltet sich als schwierig. Es gibt nur diese Standarddinger wie Star Bucks. Ich laufe buchstäblich durch den gesamten Flughafen. Bis ans ander Ende. Hier gibt es ein erfrischendes Bier und … Loco Moco. Davon habe ich nur gehört. Es soll ein Hawaii-Klassiker sein: Frikadelle auf Reis mit dunkler Bratensoße und Spiegelei.

Mit dem Shuttlebus geht es dann zu meinem Gate. Der Fahrer ist extrem entspannt. Ich bin der einzige Fahrgast und mir nicht sicher, ob der Bus überhaupt im regulären Betrieb ist oder ob mich der Fahrer einfach so mitgenommen hat. Und natürlich hat mein Flug Verspätung. Egal. Mich hetzt ja keiner. Auch nicht der Gedanke, dass ich doch hätte die Missouri besichtigenkönnen.

Maui — Der Flughafen in Maui ist gefühlt etwas größer als Lübeck. Es sind nur wenige Meter bis zum Gepäckband. Und das ist eigentlich schon draußen. Daußen ist da, wo es regnet. Ein uber bringt mich von Kahalui im Nordern nach Kihei an der Südwestseite der Insel1.

Bereits auf der Fahrt über die 317 spüre ich, dass Maui noch mehr „layed-back“ ist als O’ahu. Ich spüre förmlich die Entschleunigung. Mein Condo ist unten am Kamaole Beach Park. Natürlich ist es fast das letzte Haus am Ende der Straße. Und es ist im zweiten Stock.

Das Condo ist genial: Ein rieisge Wohnzimmer mit offener Küche. Draußen eine große Terasse. Es ist spät, aber der ABC Store hat noch auf. Obstsalat und ein paar Bier. Das reicht. Gleich ist noch ein Videocall mit Toni.

Als letzte Aktion des Tages gehe ich runter zum Strand. Hier ist nichts los. Nicht wie in Waikiki. Keine Partytouristen. Keine Autos. Nur das Meeresrauschen. Kurzer Realitätscheck: Wow. Ich bin auf Maui.

USA 48.4 – O’ahu, Pearl Harbour

Die Idee war eine bequeme Fahrt nach Pearl Harbour und heute Abend das Luau. Aber seit gestern habe ich diese fixe Idee, den Byodo-in zu besuchen. Also los. Highway 1, dann auf 61 und auf der anderen Seite der Insel auf die 83. Ich habe die grobe Strecke noch von gestern im Kopf.

Der Tempel ist wirklich eine Kopie vom Byodo-in in Uji. google sagt, dass er „original- und maßstabsgetreu“ ist. Er wirkt etwas kleiner. Und anders als das Original ist er aus Beton, nicht Holz. Auch gibt es keine Mönche oder Priester. Beeindruckend ist er allemal. Es hat sich gelohnt, den Plan zu ändern. Ich hatte eine Stunde für Fotos eingeplant. Die Stunde ist schnell vorbei. Der Mietwagen muss um 11 Uhr zurückgegeben sein.

Ich habe wieder die Planung ohne die Koffer gemacht. Zum Glück bietet Enterprise an, dass ich die Koffer für ein paar Stunden zwischenlagere. Super. Das rettet mich. Ich kann direkt nach Pearl Harbour durchstarten. Ein uber bringt mich zum Pearl Harbour National Memorial. Von hier starten Shuttle-Boote zum Memorial der USS Arizona.

Die Shuttleboote tragen die Nummer 39. Dies ist die Kennung der USS Arizona. Dies macht sie zu offiziellen Tenderbooten der Arizona. Folglich ist das Personal an Bord der USS Arizona zugeordnet. Die USS Arizona wurde am 7. Dezember 1941 beim japanischen Angriff versenkt. 1177 starben an Bord. Fast alle Opfer befinden sich noch im Schiffsrumpf, über dem ich jetzt stehe. Die Geschützbettung ist knapp unter der Wasseroberfläche zu sehen. Regelmäßig steigen Öltropfen auf. Die Kraftstoffbunker sind immer noch gefüllt. Dies ist ein unwirklicher Ort.

Ich mache insgesamt zwei Fahrten rüber zur Arizona. Mein Fehler. Ich war so von dem Ort ergriffen, dass ich vergaß Fotos zu machen. Der Doppeltrip hat den Vorteil, dass ich jetzt weiß, wo ich bei An- und Abfahrt sitzen muss. Und was ich wann fotografieren muss. Und auf der ersten Fahrt ohne Fotos konnte der Ort nachhaltig auf mich wirken.

Ein Blick auf die Uhr. Der Flieger geht um 20 Uhr. Ich sollte um 17 Uhr am Flughafen sein. Backup-Time und so. Das gibt mir genug Zeit, um mit dem Bus rüber auf die Insel zu fahren, um die USS Missouri (BB63) zu besuchen. Mit der Arizona begann der Krieg gegen Japan. Mit Unterzeichnung der japanischen Kapitulation an Bord der USS Missouri endete er.1 Ein Rundgang über das Schiff dauert 60 bis 90 Minuten. Dann bleibt aber exakt null Reservezeit. Und einen Speedrun will ich auch nicht machen. Ich bleibe am Pier und genieße Ansicht und den sonnigen Tag.

Nach einem leckeren Eis geht es mit dem Bus zurück zum Memorial-Park und dann mit einem uber zurück nach Waikiki. Ich habe noch genug Zeit, bevor es zum Laua geht. Vielleicht hätte ich die Missouri noch geschafft. Aber lieber so.

Mehrere Reisebusse bringen uns zum Ort der Luau, das Sea Life Park Aloha Kai Luau and Hawaiian Buffet. Ja. Das Ding ist für Touristen.  Ich erwarte nichts. Ich überschlage kurz. 200 Teilnehmer. Das wird eine Fließbandabfertigung.

Zunächst gibt es den Begrüßungscocktail und ein wenig Bespaßung für die Kids. Ich lehne mich zurück und genieße den Abend. Dann wird das Schwein aus dem Feuer geholt. Das Buffet ist geöffnet. Auch dieser Teil ist eher für amerikanische Touristen. Ich mache einen Bogen um die Kohlenhydrate und genieße den Abend.

Die Dämmerung setzt ein und die Show beginnt. Gezeigt werden verschiedene Tänze aus allen Regionen von Polynesien. Die neue Kamera ist echt ein Shritt vorwärst bei Nachaufnahmen. 6 Jahre Weiterentwicklung bei den Sensoren und das Vollformat mit größeren Pixeln machen sich bemerkbar. Aber ich habe die Rechnung ohne den Akku gemacht. Ich habe nur einen. Und kurz nachdem der erste Balken in der Anzeige weg ist, verschwinden auch die anderen und das Ding ist leer. Den Rest muss ich mit dem Smartphone machen. Dies hat den Vorteil, dass ich die Kamera zur Seite lege und die Show genieße.

Kurz nach Ende der Show werden wir auch schon zurück zu den Bussen beordert. Typisch Amerika: „Show is over, get your ass out of here.“ Alles in allem war es ein gelungener Abend, ein gelungener Tag und ein gelungener Abschluss vor den O’ahu-Abschnitt.

USA 48.3 – O’ahu, Hawaii

Für heute habe ich einen Mietwagen. Ich werde die Westküste auslassen und mich auf die Strecke konzentrieren, die ich gestern mit der Bustour gefahren bin. Mit einem uber geht es zum Flughafen, genauer gesagt zu Enterprise, das etwas abseits von Terminal ist.

Wie gestern geht es auf dem Highway 2 nach Norden. Da ist Dole. Gleich kommt die Kaffeplantage. In Northshore angekommen, biege ich von der 83 ab und stoppe am Hale’iwa Beach. Der Ort ist überschaubar und versprüht Surfer Vibes. In der Brandung vor dem Haleiwa Alii Beach sind ein paar Surfer unterwegs. Und für einen Moment erinnert mich alles an Norddeutschland; der Yachthafen, die Windräder im Hintergrund.

Mein zweiter Stopp ist ist Waimea Bay Beach. Er liegt genau am Ende des Waimea Valley mit dem botanischen Garten. Umgeben von Bergen ist der Strand windgschützt und die Sonne scheint. So gefällt mir das.

Nur ein paar hundert Meter weiter mache ich meinen dritten Stopp in Pipeline, wo ich etwas am Strand herum laufe. Der Wind hat im Vergleich zu gestern gedreht. Es sind kaum noch Wellen da. Stattdessen wird der Himmel stahlgrau. Es sieht nach Regen aus.

Nach einem kurzen Halt am Kawala Beach wechsel ich an die Ostküste, hier ist Malaekahana Beach mein erster Halt. Danach folgt Pounders Beach. Ich verstehe immer weniger, warum Waikiki Beach so ein Hype ist. Die Strände hier haben den besseren Sand. Es sind kaum Leute hier. Das Wasser ist kristallklar. So habe ich mir Hawaii vorgstellt.

RIP Kamera — Und dann passiert es. Meine Kamera macht ein häßliches Geräusch. Sie hatte vorhin schon ein paar Aussetzer. Aber das kier klingt anders. Und es klingt nicht gut. Das aufgenomme Bild bestätigt, dass da was nicht stimmt. Rückblickend begannen die Probleme in Seattle, wo die automatische Belichtungsmessung ausgefallen war und bis heute auch nicht wieder zurück kam.

Ich entferne die Linse und klappe den Spiegel hoch. Das sieht nicht gut aus. Zwei Lamellen des Verschlussvorhangs stehen quer. Sieht so aus, als wären sie aus der Führung gebrochen und haben sich verkeilt. Das kriege ich nicht repariert, schon gar nicht hier. Auch später im Hotel finde ich keinen Weg, den Schaden zu beheben. Diese Kamera ist tot. Ich muss den Rest des Tagen mit dem Smartphone bestreiten. So hatte ich das nicht geplant.

Am nächsten Strand bin ich ganz alleine. Nur ich, der Strand, das Meer und ein Regenbogen über dem Wasser.  Und dann bin ich zurück beim Jurassic Park. jetzt habe ich Zeit für Fotos, aber keine Kamera. Arghhh. Ich würde gerne in das Tal wandern, aber es ist Privatgelände. Schade.

Wohin fahre ich jetzt. Byodo-in. Dann habe ich den abgehakt. Nur dumm, dass der Tempel um 16:30 Uhr schließt und es ist … 16:32 Uhr. Satz mit X. Also geht es zurück nach Waikiki. In Kane’ohe ist ein wenig Verkehrschaos. Ich weiß nicht, ob der Versuch es zu umfahren auch nur eine Minute Zeit gespart hat. Irgendwie habe ich es auf die 72 geschafft.

Letzter Stopp für heute wird Makapuu Beach mit dem Lookout etwas die Straße runter. Ohne es zu wissen, parke ich genau auf der anderen Straßenseite, wo morgen das Luau ist.

Kamerakauf — Zurück im Hotel überlege ich, wie ich mit der Kamera weitermache. Auch wenn es repariert werden könnte. Ich brauche hier und jetzt Ersatz. Morgen ist Pearl Harbour und das Laua. Auf Maui wird es keinen Kameraladen geben und gleich nach Maui kommen New Orleans und Miami. Ich brauche jetzt eine Lösung. Heute. Denn nur jetzt habe ich einen Mietwagen und etwas ausrichten.

Ein Blick ins Internet zeigt. Meine einzige Chance ist ein Best Buy. Das ist die amerikansiche Version von Mediamarkt. Zurück zum Auto und los.Ich erreiche den Best Buy im Regen.

Jetzt beginnen die Probleme: Es gibt keine Pentax. Ich muss das System wechseln. Nikon oder Canon? Nur eine Kamera auf die Schnelle oder mache ich wirklich einen Systemwechsel weg von Pentax und gebe mehr Geld aus. Ich schleiche um die verschiedenen Optionen. Ich habe keine Idee. Ich muss aus dem Bauch entscheiden. $800 oder $1200?

Ich muss entscheiden, hier und vor allem heute. Die Canon RP ist die technische beste und auch teuerste Option. Es ist eine Bridgekamera. Sie wirkt wie eine DSLR, hat aber keine Spiegel und keinen Verschlussvorhang, kommt stattdessen aber mit einem Bildschirm als Sucher, der Wasserwaage und Histogramm einblendet. Das könnte hilfreich sein. Und es ist eine Vollformatkamera. Der Chip hat die klassischen 36×24 mm. Das Objektiv ist standard, deckt aber 24-105 mm ab. Mehr als die anderen Kameras.Nur die $1200 sind schmerzhaft.

Egal. Kaufen, bevor ich mich umentscheide. Und … ist nicht mehr auf Lager. Was? Jetzt habe ich mich zu einer Entscheidung durchgerungen, und nun das. Aber es gibt noch wechle im anderen Best Buy nördlich von Pearl Harbour. Also los. Zurück ins Auto und durch den Regen in Richtung H1. Ich habe keine Ahnung wie ich den Verkehrsknoten ohne Fehler gemeistert habe, aber ich bin auf dem H1. Nichts kann mich aufhalten. Am Flughafen vorbei. An Pearl Harbour vorbei. Kamehameha Highway. Und da ist auch schon der Best Buy.

Ich suche einen Mitarbeiter, schildere mein Problem. Wir finden ein der letzten Versionen der Canon RP. Jetzt schnell die Kreditkarte durchziehen, bevor ich es mir anders überlege. Hoffentlich war die Entscheidung richtig.

Zurück zum Hotel nehme ich Highway 201. Damit habe ich jetzt jeden Highway auf O’ahu befahren. Abendessen vom Foodtruck rundet den Abend ab. Die letzte Aktion für heute ist das Auspacken der Kamera und das Laden des Akkus.

USA 48.2 – O’ahu, Hawaii

Heute geht es früh los. Ich muss bereits um 8:15 am Sammelpunkt vor dem Waikiki Beach Marriott Resort. Zum Glück ist das gleich die Straße runter. Wir werden auf mehrere Busse aufgeteilt. Dann geht die Fahrt los. Wir fahren am Diamond Head vorbei und folgen der Küste.

Unser erster Stopp ist am Halona Blowhole. Es ist eine Felsformation mit Löchern, aus denen bei der richtigen Strömung und Brandung Wasser empor geschleudert wird. Heute scheinen diese Bedingungen nicht erfüllt. Egal. Ich interessiere mich fotografisch eh für Halona Beach Cove auf der anderen Seite vom Parkplatz. Hier wurden die Szenen mit der Meerjungfrau in Pirates of the Caribbean – On Strangers Tide gedreht.

Wir fahren weiter und passieren Makapu’u Lookout. Den Ort muss ich mir für morgen merken, wenn ich den Mietwagen habe. Ese geht an der Ostküste entlang nach Waimanalo. Es folgt ein Stopp der Kategorie Touristenfalle am Hawaiian Island Cafe. Es war mir klar, dass jeder zweite Stopp einem etwas verkaufen will. Hier steht auch das Pinapple Tent, wo man Ananasstücke und Sponge Cake kaufen kann. Der Betreiber ist Cousin Jay; ein Muskelpaket wie The Rock, der übrigens auf O’ahu aufwuchs.

Dann geht es zunächst über Highway 3 zurück nach Honolulu. Wir fahren an Pearl Harbour vorbei und auf Highway nach Norden. Unser nächster Stop ist Dole Plantation. Es ist eine riesige Ananas-Plantage der Firma Dole mit viel Bespaßung für Kinder … und ja, einem Souvenirshop. Zumindest kann ich ein paar Ananas fotografieren. Ich dachte immer, die wachsen auf Bäumen. Es sind aber eher flache Pflanzen mit je nur einer Ananas etwa auf Kniehöhe.

Aktuell stecken wir fest. Unser Bus wurde kontrolliert und hat einen technischen Mangel. Ein Reifen hat zu wenig Luft. Wir dürfen nicht weiterfahren und müssen auf einen Techniker warten.

Weiter geht es auf der 99 in Richtung Norden. Wir fahren an riesigen Ananasfeldern vorbei. Dann kömmen Kaffeebäume. Wirklich? Kaffee? — Wir sind zurück an der Küste. Das hier ist North Shore, das Surferparadies. Wir biegen ab in das Waimea Valley. Hier wird gerade gedreht. Der Bus fährt langsam an der Filmcrew vorbei. Es ist eine Mischung aus Park, Freilichtmuseum und botanischem Garten.

Wir haben etwa 90 Minuten. Wenn ich es bis zum Wasserfall schaffen will, wird das ein Speedrun. So schnell bin ich dann aber doch nicht unterwegs. Die Gegend ist einfach so entspannend. Ich schaffe es zum Wasserfall und habe sogar Zeit für ein paar Umwege und ein Craftbeer. Dieser Stopp war wirklich die Reise wert, zumal ich ihn nicht auf der Liste hatte.

Wir fahren jetzt durch Pipeline. Hier standen die ersten Häuser mit einer zentralen Wasserversorgung (water pipeline). Wir sehen Wellen und Surfer. Ich schätze die Wellenhöhe auf 4-5m. Gestern war wohl mehr los.

Für Lunch stoppen wir bei Tanaka Kahuku Shrimp. Hatte ich schon erwähnt, dass solche Busreisen eine Touristenfalle sind? Egal. Ich habe Hunger. Tempura Shrimp für mich. Die nächsten beiden Orte, Kahuku und La’ie, merke ich mir für morgen. Wir sind jetzt zurück an der Ostküste. Ich weiß nicht genau wo wir sind, aber wir fahren gleich am ehemaligen Haus von Dwayne The Rock Johnson vorbei.

Bei Kualoa Beach fährt der Bus extra langsam. Rechts blicken wir in ein grünes Tal. Man kennt es aus Jurassic Park, Lost und Jumanji. Auf der anderen Seite der Bergkette stoppen wir am Kualoa Park. Die Insel voraus heißt China Man Hat Island.

Der letzte Stopp ist gleich um die Ecke bei Tropical Farms Macademia Nuts; natürlich ist es wieder gedacht, dass Touristen Geld ausgeben. Hier wird auch Kona Kaffee verkauft. Es ist der Kaffee den wir heute vormittag gesehen haben. Der Geruch ist intensiv nach dunkler Schokolade. Einzigartig. Ich probiere ihn heiß und kalt. Das ist nicht der normale Kaffee, den ich aus Europa oder den USA kenne. Das ist seine eigene Sache. Er ist so gut, dass ich sogar ein Paket kaufe. — Um hier Irrtümer vorzubeugen. Es ist Kona Kaffee mit Macademia versetzt. Reiner Kona-Kaffee ist unbezahlbar. 225g kosten $36. Mein Blend nur $11. Außerdem will ich dieses Schokoaroma.

Das wars. Es geht zurück nach Waikiki Beach. Wir fahren am Byodo-in vorbei. Auch den merke ich mir für morgen. Die Rückfahrt führt uns wieder durch die Berge in der Mitte der Insel. Dieses Mal auf der 61. Zurück in den Schluchten der Hoteltürme lasse ich den Abend ausklingen. Es geht erneut zur Tikibar. Dieses Mal aber nicht für Drinks, sondern für den Sonnenuntergang, der gleich stattfindet. Ja, ok. Danach habe ich einen Drink geordert. Dinner gibt es erneut von einem der Foodtrucks.

USA 48.1 – O’ahu, Hawaii

Sonntag, 21.01.2024 — Das ist der Tag. Der Tag, an dem ich mich von Toni verabschiede. Wir stehen ein letztes Mal für eine lange Zeit gemeinsam auf. Vom Hotel geht es direkt zum San Francisco Airport. Nach dem Ausladen der Koffer wird es emotional. Ich habe keine Ahnung wie ich mit der Situation umgehen soll. Toni fährt los. Eine Szene wie im Film. Ich schaue hinterher.

Ich reiße mich zusammen und gehe zum Checkin. Die Koffer sind unterwegs. Ich begebe mich zum Gate. Ich brauche einen Drink; mindestens einen. Die letzten Tag waren ein Abschied von so vielen Dingen: NPS, Whisky Club und Comanche Wine Club, mein Apartment (das ich jetzt schon vermisse), Monterey; und nun Toni und Kalifornien.

Ich brauche noch einen Drink. Meine Stimmung wechselt langsam in Richtung „Alter, ich fliege nach Hawaii“. Boarding. Und auf geht es. Der Flug dauert 6 Stunden. Zum Glück holen die Zeitzonen 2 Stunden wieder zurück. Der Flieger landet wie geplant um 15:26 Uhr. Und dies ist wohl der erste Flughafen, der ein Atrium hat in der Sicherheitszone hat.

Die Beschilderung für Baggage Claim sind verwirrend, aber ich finde meine Koffer. Ein uber bringt mich vom Airport zum Hotel. Honolulu habe ich mir anders vorgestellt. Das ist eine Großstadt1. Waikiki Beach wird Hotelhochhäusern dominiert. Mein Hotel ist in dritter Reihe.

Wow. Zimmer im 34. Stock mit Blick aufs Wasser. Die anderen Hotels versperren ein wenig die Sicht. Die Aussieht ist trotzdem genial. Das Zimmer ist eine Suite mit Küche und separatem Schlafzimmer.

Der Tag ist fast vorbei. Ich gehe runter zum Strand. Ich bin wirklich in Hawaii. Ich habe ein Hotel in Waikiki Beach. Ich stehe am Strand einer Insel mitten im Pazifik. Irgendwo weit hinter dem Horizont ist die Datumsgrenze und weit dahinter Papa-Neuguinea und Australien. Und Japan ist nah. Während in Kalifornien alles zweisprache in Englisch und Spanisch war, ist hier alles zweisprachig in Englisch und Japanisch. Selbst die Busse zeigen die Route in Japanisch.

Hier am Strand ist das Twin fin Hotel mit seiner Tiki Bar & Grill. Au ja. Wenn schon Hawaii, dann einen Mai Tai aus einem kitschigen Tiki-Glas. So muss das. Ich genieße den Sonnenuntergang.

Es blibt nur noch die Frage nach dem Abendessen. Ich entscheide mich für Streetfood. Es ist nicht fancy, aber lecker. Ich schlender noch ein wenig durch die Straßen und am Strand entlang. Dann ist es an der Zeit, das Hotelzimmer zu genießen; samt Blick vom Balkon in Nacht, mit der Stadt unter mir.

Montag, 22.01.2024 — Was für ein Morgen. Die Sonne scheint und ich blicke, yes, aus dem 34. Stock runter auf den Strand von Waikiki. Mit der Kamera bewaffnet geht es runter zum Strand. Das hier Geflügel frei rum läuft habe ich gestern schon gesehen; erinnert mich ein wenig an Heihei von Moana2.

Der Sand am Kohio Beach ist mehr Ockerfarben als an der deutschen Ostseeküste. Und er ist recht grob. Er fühlt sich unter den Füßen an wie nasser, grober Kies. Der Strand ist in meinen Augen overrated. Aber der Blick ist schon genial: Gelber Sand, Palmen, die weißen Hotelhochhäuser.

Für heute ist nicht viel geplant. Es soll ein Urlaub werden; nicht wie sonst mit durchgeplanten Aktivitäten, sondern einfach Urlaub. Vielleicht brauche ich das genau jetzt. Ich muss ein Jahr USA verarbeiten. Und wo geht das besser als in einer Tiki-Bar mit Blick auf den Strand und einem Tiki in der Hand. Ja, es ist cheesy. But, come on: Hawaii, Waikiki Beach. Den Becher nehme ich als Souvenir mit nach Hause. Der passt schon irgendwie in den Koffer. Lunch ist auch eine Idee. Ein BBQ Pork Sandwich hat meine Aufmerksamkeit.

Der Tag schlendert so dahin. Ich schaffe es, eine Busrundfahrt für morgen und ein Luau für Donnerstag zu organisieren. Das wird — da bin ich mir sicher und mache mir keine Illusionen — eine Touristenfalle. Aber ich werde schon etwas daraus machen. Und ich bekomme einen Teil der Insel zu sehen, noch bevor ich den Mietwagen habe.

Den Sonnenuntergang genieße ich heute vom Balkon aus. Ich vergesse, Fotos zu machen. Vielleicht genau deshalb habe ich ihn genossen. Im Einkaufgsladen im Hotel decke ich mich mit Getränken ein. Ich muss daran denken, dass das erhöhte US-Gehalt vorgestern zu Ende ging. Ich muss meine Ausgaben langsam auf deutsche Verhältnisse zurück schrauben. Hawaii ist sicherlich ein denkbar ungünstiger Ort dafür. Und so gibt es Abendessen vom Foodtruck; Korean Style.