Archiv der Kategorie: Uncategorized

能 .. Noh Theater

Noh (能) ist die älteste Form klassisches japanisches Theater. Es ist sehr rituell und formalisiert. Wie Kabuki wird es ausschließlich von Männern gespielt. Einige Schauspieler tragen eine spezielle Noh-Maske, über die noch zu schreiben ist. Fast alle Stücke betreffen ein mythologisches Thema.

Die Sprache ähnelt der von Kabuki und ist schwer zu verstehen. Zudem haben einzelne Bewegungen und Posen spezielle Bedeutungen. Außenstehenden erschließt sich Noh daher nur schwer.

Historie

Die Ursprünge von Noh und Kyogen reichen zurück nach China und dort bis ins 8. Jahrhundert. In dieser Form beinhaltete Sangaku, wie es damals genannt wurde, Akrobatik, Gesang, Tanz und Komik.

Weitere Einflüsse hatten u.a. Shirabyoshi, ein traditioneller Tanz am kaiserlichen Hof des 12. Jahrhunderts, sowie Gagaku, Musik und Tanz vom kaiserlichen Hof des 7. Jahrhunderts.

Die Ursprünge des Noh in der noch heute gezeigte Form reichen ins 14. Jahrhundert und sind mit den Namen Kan’ami und Zeami Motokiyo verknüpft. Parallel entwickelte sich Kyogen, das ein Teil der ganztägigen Noh-Aufführungen ist.

In der Edo-Zeit war Noh ein Privileg der Samurai und Adligen. Noh selbst wurde weiter formalisiert und ritualisiert, hat sich seitdem kaum verändert. Damit ist das heutige Noh das Noh der Edo-Zeit.

Mit dem Ende des Tokugawa-Shogunats und Beginn der Meiji-Zeit endete die finanzielle Unterstützung des Noh. Schaustellergruppen und Bühnen verschwanden. Die Unterstützung des kaiserlichen Hofs war eine Folge des Interesse von Diplomaten an dieser Japanischen Kultur. Erst 1957 wurde Noh als wichtiges Kulturerbe von der japanischen Regierung unter besonderen Schutz gestellt.

Seit 2001 ist Noh zusammen mit Kyogen (Komödie, die in Verbindung mit Noh aufgeführt wird) auf der UNESCO-Liste des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit.

Das Ensemble

Das Ensemble besteht aus den Schauspielern, Orchester, Chor und Bühnenassistenten.

  • 囃子 .. Hayashi: Das Orchester besteht aus vier Musikern : Flöte (能管 .. Nokan), Trommeln (大鼓 .. Ozutsumi, 小鼓 .. Kozutsumi und 太鼓 .. Taiko). Die Musiker sitzen auf der Bühne im Hintergrund.
  • 地謡 .. Jiutai: Der Chor besteht aus 6-8 Leuten.
  • 後見 .. Koken: Dies sind ein bis drei Assistenten.

Die Schauspieler lassen sich in 4 verschiedene Rollen unterscheiden:

  • 仕手 .. Shite: Er spielt die Hauptrolle. Bei Rollen, die sich während der Aufführung verwandeln, spricht man von Mae-Shite und Nochi-Shite
  • 仕手連れ .. Shitesure: Er ist der Begleiter des Shite.
  • 脇 .. Waki: Er spielt den Gegenpart.
  • 脇連れ .. Wakitsure: Er ist, analog zum Shitetsure, der Gefährte des Waki.
  • 狂言 .. Kyogen: Er spielt die Kyogen-Stücke zwischen den einzlnen Noh-Stücken.

Da Orchester und Chor ein großer Teil eingeräumt wird, wird Noh oft als japanischen Äquivalent zur westlichen Oper gesehen. Obwohl beim Noh nicht der Schauspieler singt, sondern der Chor. Im Vergleich zur Oper ist der Gsang auch sehr reduziert im Unfang der Tonhöhen und Dynamik. Er hat damit mehr von den gesungen Gebeten der buddhistischen Mönche. Der Gesangsteil eine Noh-Stücks wird Utai genannt, der gesproche Teil Kataru.

Schulen und Familien

Für Shite gab es in der Edozeit vier bedeutende Schulen: Kanze (観世), Hosho (宝生), Komparu (金春), Kongo (金剛). Eine fünfte Schule entstand in der Meiji-Zeit: Kita (喜多). Die älteste der 5 Schulen ist Konparu als Nachfolger von Mimashi, der Gigaku (einer nicht mehr existierenden Form eines Masken-Tanzdrama) im Jahr 612 in Japan einführte.

Waki-Schauspieler entstammen den Schulen Takayasu (高安), Fukuou (福王), und Hosho (宝生). Kyogen wird in zwei Schulen unterrichtet: Okura (大蔵) und Izumi (和泉). 11 Schulen bilden die Musiker aus.

Die Ausbildung des Noh-Schauspielers ist Familientradion und beginnt oft bereits im Alter von 3 Jahren.

Noh ist traditionell rein männlich. Seit WWII gibt es aber auch weibliche Darsteller. In 2009 kamen auf 1200 männliche Schausteller etwa 200 weibliche.

Jede der 5 Schulen hat eine iemoto Familie, die den Namen der Schule trägt und Teil der Tradition dieser Schule ist. Der Iemoto ist es erlaubt neue Stücke zu schreiben oder existierende zu verändern. Aus diesen Schulen stammen die Shite-Schauspieler.

Die Bühne

Die Bühne hat ein spezielles Design. Wer wie ich noch nie ein Noh-Stück gesehen hat, kennt die Bühne dennoch. Sie ist immer wieder Teil eines Shintoschreins. Der erste Schrein, der mir hier einfällt, ist der berühmte Itsukushi Jinja auf Miyajima. Hier werden sogar regelmäßig open-air Nohstücke aufgeführt.

Die zentrale Bühne ist quadratisch und durch die 4 Pfeiler (12-15) begrenzt. Rechts von der Hauptfläche sitzt der Chor (8). Hier ist auch der Sitzplatz des Waki (9). Hinter der Hauptbühne ist der Bereich der Musiker (4-7) und der Wartebereich der Bühnenassistenten (3).

Hinten links ist der Hashigakari (1). Über ihn betreten und verlassen die Schausteller die Bühne. Hier ist auch der Wartebereich des Kyogen (2).

Der Shite steht hinten links auf der Bühne (11). Der Waki agiert vorne rechts (10). Die Positionen sind durch den Pfeiler 13 bedingt und ermöglicht allen Zuschauern, die vorne und links um die Bühne herum sitzen, einen Blick auf die Handlung.

Es gibt keinen Vorhang. Dafür gibt es immer ein Dach, auch bei Bühnen in Gebäuden. Wie beim Sumo markiert das Dach eine heilige Stätte. Das Design leitet sich vom Haiden (Gebetshalle) des Shinto ab.

Die 4 Pfeiler, die das Dach tragen, heißen Shite-Bashira, Metsuke-Bashira, Waki-Bashira und Fue-Bashira, benannt nach der Schauspieler, der am nächsten zu ihm steht.

Wie die Masken ist auch die Bühne aus Honoki gefertigt. Sie hat so gut wie keine dekorativen Elemente mit Ausnahme einer der Malerei einer Pinie hinter den Musikern.

Die Hashigakari ist eine Brücke, die zwei Welten verbindet. Sie symbolisiert die mystische Natur des Noh. Die Brücke verbindet die mystische Noh-Welt mit der Realität.

Es gibt keinen Vorhang. Das Stück beginnt mit Betreten der Bühne und endet, wenn die Schauspieler die Bühne verlassen. Bei Veranstaltungen in Gebäude bleibt die Beleuchtung in der Regel an.

Masken

Die Masken (Nomen, 能面 oder Omote, 面) sind ein herausragendes Element des Noh. Sie sind einzigartig. Auffälligste Eigenschaft ist der Wechsel des Gesichtsausdruck mit dem Neigungswinkel der Maske. (Ich habe mir ein Bild von wikipedia geliehen, da ich keines habe.)

Es gibt etwa 250 traditionelle Maskentypen for die Darstellung von verschiedenen Charakteren. Sie bedienen sich dabei Stereotypen zur Darstellung von jungen Frauen, alten Frauen, Männer, Dämonen, Göttern, … Für die Rolle eines erwachsenen Manness wird keine Maske benutzt, da dieses Gesicht von erwachsenen Schauspieler direkt dargestellt werden kann.

Die Masken sind kleiner als das menschliche Gesicht. Dadurch soll der Schauspieler größer wirken. Bei Frauenmasken soll dies zudem die Ästhetik erhöhen.

Verwender wird Zypressenholz aus dem Kisodani (Stichwort: Nakasendo, 2012), das für 6 bis 7 Jahre in frischen und in Salzwasser gelagert wurde. Einzelne Noh-Masken gelten als Kunstwerk.

Die Masken werden aus einem einzigen Block Honoki gefertigt. Die Farben sind naturliche Pigmente. Als Grundierung dient ein Mix aus Leim und Muschelkalk.

Es gibt etwa 450 verschiedene Maskenarten, basierend auf 60 verschiedenen Typen. Die Nohmaske nutzt Stereotypen um verschiedene Personen in Geschlecht, Alter und sozialem Rang darzustellen. Die Maske wird im Regelfall nur vom Shite getragen. Der Waki nutzt diese gelegentlich bei weiblichen Rollen.

Durch die Maske ist es Schauspielern nur durch Körpersprache und Gesten möglich, Emotionen darzustellen.

Auf der anderen Seite sind Masken derart geschnitzt, dass ihr Gesicht je nach Neigung und Lichteinfall unterschiedliche Emotionen zeigen kann.

Die vermutlich älteste Maske ist ein Schatz der Konparu-Schule. Sie soll von Prinz Shotoku (572-622) geschnitzt worden sein.

Wichtige Maskentypen sind:

  • junge Frau (Ko-Omote, Maki-Masu, Waka Onna)
  • mittelalte Frau (Shakumi – ruhig, Fukai – ernst, Daifain – gehässig)
  • alte Frau (Uba – ruhig und bescheiden, Rojo – alt und faltig)
  • komische Frau (O-Kame – bäuerlich und lächelnd)
  • boshafte Frau (Hannya – grün und mit Hörnern)
  • Junger Mann (Kasshiki – Gehilfe, Jifo – Halbgottkind)
  • alter Mann (Kojo – vornehm, Sankojo – bescheiden, Chujo – endler Krieger, Maijo – kahler Mann, Hakujikijo – weißer Bart und Haare, Yorimasu – betagter Krieger, Heida – Krieger)
  • komischer Mann (Hyottoko – verzerrter Mund und asymmetrische Augen)
  • Geister (i.d.R. als blinder Person abgebildet)
  • Götter/Dämonen (Shishiguchi – Löwenkopf, Obeshimi – Monster, Otobide – Göttlichkeit mit hervorstehenden Augen, Tengu – Dämon mit rotem Gesicht, Kurihage – Drache, Oni – Dämon mit rotem Gesicht und Hörnern, Shojo – Seegeist, Buaku – Dämon)
  • Tiere (Kawazu – Frosch, Kitsune – Fuchs, Saru – Affe)
Kostüme und Requisiten

Die Noh-Kostüme (Shozoku) sind teilweise sehr voluminös und ausladend. Sie sind aus Seide und aufwändig bestickt. Wie Noh-Masken sind auch die Shozoku eigene Kunstwerke. Der Aufwand für Shite ist dabei am höchsten, gefolgt von Tsure, Waki, Wakitsure und aikyogen.

Chor und Musiker tragen formale Montsuki Kimono, Hakama und Kamishimo. Die Assistenten (Kuroko) tragen schwarze Kleidung, wie im Bunraku, was sie auf der Bühne „unsichtbar“ macht und als eindeutig als nicht Teil der Handlung kennzeichnet.

In Noh werden nur wenige Requisiten verwendet;primär der Fächer. Der Fächer wird als Ersatz für alle anderen handgehaltenen Requisiten benutzt: Schwerter, Flöten, Schreibpinsel, …

Andere Requisiten werden von den Kuroko auf die Bühne getragen. Anders als im westlichen Theater aber in vollem Rampenlicht und mitten in der laufenden Szene. Besonderheit hier ist, dass die Requisiten in der Regel nur die Außenlinien darstellen. Boote beispielsweise sind nur ein Rahmen in Bootsform. Ausnahme ist eine große Glocke. Sie dient den Schauspielers als Umkleideraum, wenn sie auf der Bühne das Kostüm wechseln müssen.

Wie die Masken sind auch die Kostüme eigene hochgeschätzte Kunstwerke, die in Museen und Privatsammlungen aufbewahrt werden. Ihr Stil ist eine Mischung verschiedener Stiele und Epochen vom 14. bis zum 18. Jahrhundert. Heute benutzte Kostüme sind meist Replikate alter Kostüme, da die Originale zu wertvoll sind. Dennoch kann man immer wieder Kostüme aus dem 16. Jahrhundert auf der Bühne sehen.


Noh-Aufführung

Noh-Aufführungen waren Ganztagsveranstaltungen. Ein volles Programm umfasst 5 Noh-Stücke (eines aus jeder Kategorie), die dem Jo-Ha-Kyuu folgen. Zwischen den Noh-Stücken werden Kyogen-Stücke gespielt.

Heutzutage wird in der Regel ein reduizerter Umfang bestehend aus zwei Noh-Stücken und einem Kyogen-Stück als Abendprogramm gespielt.

Jo-Ha-Kyuu

Das Basiskonzept ist wie bei Kabuki das Jo-Ha-Kyu: ein langsamer Start (Jo, Einführung), eine sich dann immer weiter beschleunigende Handlung (Ha, Entwicklung) und ein schneller Abschluss (Kyuu, Auflösung). Damit ist ein Noh-Stück immer in drei Akte zerlegbar.

Das Jo-Ha-Kyuu erstreckt sich auch über das traditionelle Ganztagesprogramm mit 5 Stücken: 2x Jo, 2x Ha, 1x Kyuu.

Die Handlung

Es gibt grob fünf Kategorien von Handlungen:

  • 神物 .. Kamimono / 脇能 .. Waki Noh: Die Handlung ist feierlich. Der Shite spielt einen Kami oder Buddha. Seine edle Identität wird erst am Ende des Stücks offenbart. Er segnet die Handelnden, das Land und die Betrachter.
  • 修羅物 .. Shuramono / Ashura Noh .. 阿修羅能: Es basiert meist auf dem Wirken einer Kriegerlegende. Der Protagonist erscheint als Geist eines Samurai der um Erlösung bittet. Das Drama endet in der Regel mit der Darstellung des Kampfes, indem der Samurai starb.
  • 鬘物 .. Katsuramono / 女物 .. Onnamono: Dies ist oft ein tragisches Liebesdrama mit Sehnsucht, Neid und unerfüllter Liebe. Der Shite spielt hier eine Frauenrolle. Aus diesen Stücken stammt Fukushi Mugen Noh; eine Doppelphantasie-Noh, das Phantasie und Wirlichkeit vermengt.
  • Drama vom Wahnsinn: Dies sind Stücke zu aktuellen Ereignissen.
  • 鬼物 .. Onimono / 切り能 .. Kiri Noh: Hier sind die Taten eines Oni (Oger, Monster) das zentrale Thema. Diese Stücke sind oft mit schneller Handlung und werden als letztes Stück einer Ganztagsausführung gewählt (siehe Jo-Ha-Kyuu).

Elemente eines Noh-Stücks: Tanz

Der Tanz in Noh wirkt rituell und ist stark von symbolischen Gesten und Posen geprägt. Er wirkt surreal und stilisiert. In Noh ist kein Platz für Improvisation. Jede Bewegung hat eine Funktion. Der Tanz ist ein Destillat (Weglassen unwesentlicher Elemente) der Imitation von Gesten, die Aktionen wie Weinen, Kämpfen oder Schamanentänze darstellen. Es gibt auch Gesten für fallende Kirschblüten und den Schein des Vollmonds.

Die starke Formalisierung des Tanzes bewirkt, dass der Schauspieler eine Kata aus wenigen Schritten und Figuren läuft.

Elemente eines Noh-Stücks: Fußarbeit

Die Fußarbeit im Noh ist speziell. Der Schauspieler geht nicht, er gleitet wie ein Geist. Die Ferse verlässt nie den Boden. Der Fuß gleitet mit ebenfalls aufgesetztem Ballen und Zehen nach vorne. Am Ende der Bewegung wird der Ballen und die Zehen kurz gehoben und wieder aufgesetzt.

Noh kombiniert Masken, Kostüme, Requisiten, Tanz, Gesang und Musik in einer einzigartigen Form.

Emotionen werden nicht gespielt, sondern durch Gesten angedeutet.

Die Sprache ist Altjapanisch mit einer für westliche Ohren gewöhnungsbedürftigen Längung von einzelnen Silben und Variation der Stimmlage.

Kategorien von Noh-Stücken
  • 現在能 .. Genzai Noh: handelt von Menschen. Hier werden Emotionen durch interne und externe Konflikte erzeugt.
  • 夢幻能 .. Mugen Noh: handelt von übernatürlichen Wesen (Götter und Dämonen) oder Phantansien. Der Zeitverlauf muss nicht linear sein. Emotionen entstehen primär durch die zeitlichen Rückblenden.
  • 両掛能 .. Ryokake Noh: ist eine Hybridform der zuvor genannten
Arten von Noh-Stücken
  • 劇能 .. Geki Noh: Dramastücke mit Fokus auf die Handlung
  • 風流能 .. Furyu Noh: Tanzstücke

Etikette

Die Etikette für Zuschauer kann mit dem des formalen westlichen Theater vergleichen werden. Es herscht Ruhe. Ein kleines Libretto dient dazu, der Handlung zu folgen.

Applaus am Ende gibt es nur verhalten, wenn die Schauerspieler die Bühne über den Hashigakari verlassen. Jeder Schauspieler erhält seinen eigenen Applaus. Die Schauspieler verneigen sich nicht und kommen auch nicht zurück auf die Bühne.

Zwischen den Akten wird Tea, Kaffee und Wagashi gereicht. Gelegentlich gibt es Omiki (zeremoniellen Sake) nach dem Ende des Stücks. Dies ist ein eindeutiger Einfluss des Shinto.

[Stand: 07/2017]

Nakasendo und Tokaido

Im alten Japan gab es zwei wichtige Handelswege zwischen Edo (Tokyo) und Heian (Kyoto): den Tokaido entlang der Küste und den Nakasendo durch die Berge.

Das Straßensystem im historischen Japan

Mit Übernahme der Ritsuryo-Verwaltungsstruktur im 7. Jahrhundert aus China wurde auch das Poststraßensystem übernommen, um schnell Informationen zu übermitteln.

Die Halte- und Versorgungsorte heißen noch heute in englischen Reisenführern „Post Towns“. Die Post Towns boten Unterkünfte und Versorgungsmöglichkeiten. Man kann sich diese Orte als historische Autobahnraststätte mit Motel vorstellen.

Während des Kamakura-Shogunats (12. Jahrhundert) wurde das Gokishichido-System entwickelt: Die 5 inneren Kinki Regionen  (Goki…) wurden mit den 7 äußeren (…shichi…) mit Fernstraßen (…do) verbunden.

Nach der berühmten Schlacht von Sekigahara folgten über 200 Jahre (Edo-Zeit, ab 17. Jahrhundert) Frieden in der Handel und Kultur florierten und das Fernstraßennetz erneuert und ausgebaut wurde. 5 wichtige Straßen entstanden und bildeten das Rückrad für Reisen des Shoguns und der Daimyos von und nach Tokyo.

Zwei dieser fünf Straßen verbanden den Kaiserhof in Kyoto mit Tokyo, dem Machtzentrum des Shogunats: Der Nakasendo und der Tokaido.

Die Wege waren primär Reiserouten. Schwere Lasten wurden per Schiff transportiert. Frauen war es untersagt alleine zu reisen. Ferner war eine Reiseerlaubnis notwendig. Ein wichtiger und für viele der einzig erlaubte Grund für eine Reise war der Besuch des Ise-Schreins. Auf der Strecke gab es mehrere Kontrollstellen, an denen die Reisedokumente kontrolliert wurden. Der bekannteste Checkpoint ist wohl Hakone (mehr dazu weiter unten).


中山道 .. Nakasendo

Der Nakasendo (中山道 = zentrale Bergstraße) führt durch das zentrale Gebirge Japans. Er ist 534km lang und hatte 69 Post Towns (Liste am Ende des Artikels). Wie der Tokaido beginnt die Strecke an der Nihonbashi führt aber von hier in die andere Richtung. Der Weg führt zuerst in Richtung Matsumoto, bevor er links abzweigt und durch das Kisotal in Richtung Nagoya geht. Nagoya selbst ist nicht Teil der Route. Über Gifu geht es weiter nach Hikone am Biwasee und dann nach Kyoto.

Der Nakasendo führt durch die historischen Provinzen Musashi, Kozuke, Shinano, Mino und Omi. Heute sind dies die Präfekturen Tokyo, Saitama, Gunma, Nagano, Gifu, Shiga und Kyoto.

Historie

Der Ursprung des Nakasendo entstand im 7. Jahrhundert, um Kinai (heute die Kansai-Region inkl. Kyoto) mit den Tosando-Provinzen zu verbinden. Er basierte dabei auf existierenden Straßen. Beispiel hierfür ist der Abschnitt im Kisotal: Der Kisoji verband 11 Post Towns (33, Niekawa bis 43, Magome) bevor er Teil des Nakasendo wurde. Weitere Namen des Nakasendo sind daher auch Tosando (東山道 = Route der östlichen Bergregion; nicht östliche Bergroute! *)) und Kisokaido (木曾街道),

Während der Sengoku-Periode (15.-17. Jahrhundert) war der Tosando unter der Kontrolle der Clans Takeda (Kai-Provinz), Ogasawara (Shinano), Kanamori (Hida) und Oda (Mino).

In der Edo-Zeit wechselte der Name zu  Nakasendo mit zwei verschiedenen Schreibweisen (中山道 und 中仙道). 1716 wurde durch das Tokugawa-Shogunat die Schreibweise 中山道 festgelegt.

Der Nakasendo heute

Der Nakasendo in seiner ursprünglichen Form existiert nur noch in einzelnen Teilstücken. Ein sehr schönes Stück des Nakasendo kann noch heute erwandert werden (siehe Abschnitt Kisodani).

Heute gibt es eine Serie von Highways, die den Nakasendo „ersetzen“. Die Straßen liegen teilweise neben, teilweise direkt auf der alten Trasse):

  • Tokyo – Takasaki (Route 17),
  • Takasaki – Karuizawa (Route 18)
  • Saku – Shimosuwa (Route 142)
  • Shimosuwa – Shiojiri (Route 20)
  • Shiojiri – Ena (Route 19)
  • Mitake – Maibara (Route 21)
  • Maibara – Kusatsu (Route 8)
  • Kusatsu – Kyoto (Route 1)

Die JR-Chuo-Main-Linie folgt fast komplett dem alten Nakasendo. Die exaktere Auflistung der JR-Strecken, die den Nakasendo entlangfahren ist: Takasaki Line, Shinetsu Main Line, Chuo Main Line, Taita Line und Tokaido Main Line

Das Kisodani (heute)

Das Kisotal bietet ein Besonderheit: Die Bäume im Tal haben eine hohe Qualität. Es war den Bürgern bei Todesstrafe verboten, das Holz zu benutzen.

Leider führte dies auch dazu, dass viele Post Towns heute nicht mehr existieren, da sie verfallen sind. Wie ein wunder ist der schönste erhaltene Streckenabschnitt des Nakasendo genau hier.

Der etwa 9km lange Abschnitt verbindet Tsumago (Station 42, Nagoya-Präfektur) und Magome (Station 43, Gifu-Präfektur), die jede für sich einen Besuch wert sind. Bekannt wurde dieser Abschnitt durch Shimazaki Toson, der über die Folgen der Meiji-Restauration schrieb (Novelle „Before the Dawn“).

Die Anreise ist sehr einfach. Die Zuglinie Chuo folgt im Groben dem Nakasendo und bietet Haltepunkte nahe Tsumago und Magome. Ein Bus verbindet die Bahnstationen und die Orte sowie die Orte selbst miteinander.Der Besuch beider Orte und eine Wanderung auf dem Nakasendo können an einem Tag erledigt werden, wenn das Hotel dicht bei ist. Den Präfekturwechsel sollte man bei der Hotelsuche berücksichtigen, da viele Websites nach Präfekturen sortieren bzw.  fiiltern.


Tokaido

Der Tokaido (東海道 = östliche Seeroute) ist die andere, weitaus bekanntere Reiseroute zwischen Tokyo und Kyoto. Er folgt, wie der Name vermuten lässt, der Küstenlinie und war die weitaus stärker bereiste Route der Edozeit. Die Bekanntheit der Strecke führte zu eine Serie von Ukiyo-e-Drucken, die wieder zur Bekanntheit der Strecke führte, die bis heute anhält (mehr dazu weiter unten).

Der Tokaido ist 488km lang. Er beginnt wie der Nakasendo an der Nihonbashi (Nullpunkt des japanischen Straßennetzes) und geht entlang der Küste über Hakone nach Nagoya und weiter durch die Berge südlich des Biwasee nach Kyoto. Der Tokaido verfügt über 53 Post Towns (Liste ist am Ende des Artikels). Die letzte Station in Kyoto ist wie beim Nakasendo die Sanjo-Ohashi.

Der Osakakaido (大阪街道) ist eine Verlängerung des Tokaido von Kyoto nach Osaka mit 4 Stationen. Hinweis: Wenn von den 57 Stationen des Tokaido die Rede ist, dann sind die 53 Stationen des eignetlichen Tokaido und die zusätzlichen 4 Stationen des Osakakaido gemeint.

Historie

Nach Einrichtung des Ritsuryo-Straßensystems war der Tokaido nur eine Straße zweiter Klasse. Sie begann in Seta und querte unter anderem die Provinzen Omi,  Ise und Hitachi. Vom Tokaido zweigten 3 wichtige Straße ab: Der Ise-ji zum Hauptschrein Ise-Jingu (Shima-Provinz), der Kai-ji in die Provinz Suruga und eine Straße  in die Provinzen Shimousa und Awa auf der Bosohalbinsel. Im 12. Jahrhundert (Kamakura-Shogunat) wurde der Tokaido die wichtigste Straße Japans. [Die Tokaido-Region bestand aus den Provinzen Iga, Ise, Shima, Owari, Mikawa, Totomi, Suruga, Izu, Kai, Sagami, Musashi, Awa, Kazusa, Shomousa und Hitachi.]

Der Tokaido heute

Der Tokaidokorridor ist heute die wichtigste Reiseroute Japans, denn die Strecke verbindet die größten Städte Japans: Tokyo, Yokohama, Nagoya, Kyoto (und Osaka). Teile des alten Tokaido werden dabei heute noch benutzt, z.B. als Teil der Nationalstraße 1.

Die JR-Tokaido-Strecke (Main Line und Shinkansen) folgenden im groben der alten Tokaidostrecke und haben daher den Namen. Autofahrer folgen der Tomei- und der Meishin-Expressways.

Vereinzelt existieren noch im Original erhaltene kurze Streckenabschnitte. Aus Touristensicht ist der Abschnitt im Hakonegebiet zu nennen. Zusätzlich zur alten Strecke exisitert hier noch ein Nachbau der Grenz- und Zollstation Hakone. (Trivia: Die Hakonestation teilt Kanto von Kansai, was nicht übersetzt nichts  anderes bedeutet als östlich bzw. westlich der Grenzstation).

Tokaido in Kunst und Literatur

Die Novelle Tokaidochu Hizakurige von Jippensha Ikku ist eine „virutelle“ Reise entlang des Tokaido.

Am Bekanntesten sind wohl die Holzdrucke (Ukiyo-e) Tokaido Gojusan tsui. Die Künstler Kuniyoshi, Hiroshige und Kunisado kreierten für jede Station auf dem Weg eine typische Szene von der Reisestrecke. Man kann diese Ukiyo-e vergleichen mit Urlaubsfotos. Darüber hinaus gibt es viele zeittypische Details zu entdecken, teilweise gut getarnt, um die damalige Zensur zu umgehen. (Dabei fällt mir ein, dass ich mir ein Set davon auf meiner nächsten Japanreise kaufen muss.)

Trivia: in den 1980ern hat der Künstler William Zacha den Tokaido bereits und sein Set von 55 Siebdrucken erstellt. Die Bilder illustrieren das Buch Tokaido Journey, in dem William Zache einen Reisebericht abliefert (quasi ein Reiseblog bevor es das Internet gab). Der britische Maler Nigel Caple erstellte ein Set von 53 Bildern Ende der 1990er mit den alten Ukiyo-e-Drucken als Vorbild.

Das Spiel Tokaido

2012 kam ein Spiel mit dem Namen Tokaido raus. Hier startet man in Kyoto und reist über 53 Stationen nach Tokyo. Auf dem Weg sind mehrere Aktivitäten möglich: Onsen besuchen, Souvenirs kaufen, Leute treffen, Bilder malen, gutes Essen genießen. Eigentlich genau das, was eine gute Japanreise ausmacht.

Das Spiel steht noch auf meiner Wunschliste. Wil Wheaton (ja genau DER) hat eine Folge in der das Spiel vorgestellt wird: *Link zu Youtube*


Verbindung zwischen Tokaido und Nakasendo (Tosando)

Um Tosando und Tokaido zu verbinden wurden mehrere Straßen gebaut, die im Prinzip die Grundlage der heutigen Highways 52, 151, 153 und 22.


69 Nakasendo Post Towns

Der heutige Name des Ortes ist in eckigen Klammern. Meist ist der Orte heute ein Stadteil oder Ort innerhalb einer großen Stadt. Die 69 Stationen des Nakasendo sind, beginnend in Tokyo:

Ich hätte die Orte gerne nach den alten Provinzen sortiert, aber hier ist mein Wissen zu dünn aufgestellt.

53 Tokaido Post Towns

  • Startpunkt: Nihonbashi (Musashi-Provinz)
  • Musashi-Provinz: (1) Shinagawa, (2) Kawasaki, (3) Kanagawa, (4) Hodogaya
  • Sagami-Provinz: (5) Totsuka, (6) Fujisawa, (7) Hiratsuka, (8) Oiso, (9) Odawara, (10) HAKONE
  • Izu-Provinz: (11) Mishima
  • Suruga-Provinz: (12) Numazu, (13) Hara, (14) Yoshiwara, (15) Kambara, (16) Yui, (17) Okitsu, (18) Ejiri, (19)Fuchu, (20) Mariko, (21) Okabe, (22) Fujieda, (23) Shimada
  • Totomi-Provinz: (24) Kanaya, (25) Nissaki, (26) Kakegawa, (27) Fukuroi, (28) Mitsuke, (29) Hamamatsu, (30) Maisaka, (31) Arai, (32) Shirasuka
  • Mikawa-Provinz: (33) Futagawa, (34) Toyohashi, (35) Goyu, (36) Akasaka, (37) Fujikawa, (38) Okazaki, (39) Chiryu
  • Owari-Provinz: (40) Narumi, (41) Miya
  • Ise-Provinz: (42) Kuwana, (43) Yokkaichi, (44) Ishiyakushi, (45) Shono, (46) Kameyama, (47) Seki, (48) Sakashita
  • Omi-Provinz: (49) Tsuchiyama, (50) Minakuchi, (51) Ishibe, (52) Kusatsu, (53) Otsu
  • Zielpunkt: Sanjo-Ohashi

Die Strecke für heute durch die Präfekturen: Tokyo, Kanagawa, Shizuoka, Aichi, Mie, Shiga und Kyoto


*) 東山道: Die Bergkette die vom Biwasee nordöstlich von Kyoto bis nach Aomori läuft wird östliche Bergregion genannt. Der Tosando ist der Weg durch diese Region.

[Stand 09/2017]

歌舞伎 .. Kabuki

Kabuki, die urjapanische Form des Theater, kombiniert Gesang, formalen Tanz aus dem Noh und Pantomime. Es hat große Ähnlichkeit mit Noh ist aber weniger formell, da es im Gegensatz zu Noh zur Unterhaltung der Massen gedacht war. Seit 2008 ist auf der UNESCO immaterielles Kulturerbe der Menschheit.

Ungeachtet der Ableitung des Worten Kabuki von kabuku, lesen sich die Kanji 歌舞伎 einzeln als „Gesang“, „Tanz“ und „Fertigkeit“, also die Kunst von Gesang und Tanz.

Der Vergleich mit westlichen darstellenden Künsten ist schwer, da es kein Äquivalent gibt. Theaterstücke waren Ganztagsveranstaltungen über mehrere Stunden und ein gesellschaftliches Ereignis. Hier ein paar der Besonderheiten von Kabuki, das es von westlichen Theater unterscheidet:

Die Schauspieler
  • Frauenrollen: Alle Rollen werden von Männern gespielt. Schauspieler, die sich auf weibliche Rollen spezialisiert haben, werden Onnagata (女形) genannt. Die Spezialisierung ist notwendig, da in Japan Frauen andere Bewegungen/Gesten, anderes Vokabular und eine andere Sprachmelodie haben. (Bei den Männerrollen gibt es den harten Aragoto-Stil und den weichen Wagoto-Stil.)
  • Gesten und Bewegungen: Sie sind oft übertrieben und teilweise stilisiert.
  • Die Sprache: Die Sprechweise ist sehr gewöhnungsbedürftig. Einzelne Silben werden lang gezogen. Die Stimmhöhe variiert bis ins Falsett. Es ist schwer zu verstehen, selbst für moderne Japaner.
  • Das Make-up (Kumadori): Basis ist ein komplett weißes Gesicht. Farbige Streifen unterstreichen die Linien des Gesichtes. Die Farbe symbolisiert den Charakter der Figur:
    • Rot = Passion, Heldentum, Aufrichtigkeit, Positives
    • Blau, Schwarz = Verschlagenheit, Hinterhalt, Neid, Negatives
    • Grün = übernatürliche Wesen
    • Violett = noble Herkunft
  • Mie (見得): Der Blick. Es ist eine Technik, um die Dramatik zu erhöhen. Der Schauspieler nimmt mit großen Gesten eine bestimmte Pose ein. Finale ist ein leichtes Wackeln des Kopfes mit klarem Blick geradeaus in der Pose. Dann bleibt er für ein paar Sekunden bewegungslos stehen.
  • Kostüme: Die Kostüme in den historischen Stücken sind extrem aufwendig. Große, ausladende Kimono.
Die Bühne
  • 花道 .. Hanamichi: Der Blumengang ist Teil der Bühne und reicht in den Zuschauerraum. Er ist etwa 1m breite und reicht bis zur Rückseite des Zuschauerraums. Er erlaubt dem Schauspieler einen dramatischen Auftritt oder Abgang. Teilweise finden sogar ganze Szenen auf dem Hanamichi statt. Zudem fühlen sich die Zuschauer in die Handlung eingebunden, da diese inmitten ihnen stattfindet.
  • Das Orchester: Die Musiker sitzen oft mit auf der Bühne und sind in das Bühnenbild integriert.
  • Drehbühne (Mawari-butai) und Aufzüge (Seri): Diese wurden bereits im 18. Jahrhundert Teil des Kabuki. So konnte die Szene gewechselt werden, sei es um verschiedene Orte oder eine Reise darzustellen. Die Aufzüge sorgen für dramatische und unerwartete Auftritte und Abgänge inmitten der aktuellen Szene. Aufzüge wurden auch eingesetzt, um Teile des Bühnenbildes zu bewegen. In Kotohira ist eine solche Bühne von 1835 noch heute in Betrieb; nur die Rollenlager wurde gegen moderne Versionen ausgetauscht.
  • Chunori: Seit dem 19 Jahrhundert fliegen Darsteller über dem Auditorum. Hierzu ist ein Seilzug von der Bühne zur hinteren Seite des Zuschauerraums gespannt und endet der im Obergebschoss. Der Seilzug ist oft oberhalb des Hanamichi.
  • Vorhang: Der Vorhang ist einteilig und wird von Hand auf- und zugezogen. Die Vorhang ist traditionell schwarz, rot und grün gestreift. Selten sieht man weiße Streifen anstelle von grün.
  • Doncho: Der äußere Vorhang (Doncho) kam erst in der Meijizeit auf und ist ein Einfluss aus dem Westen. Dieser Vorhang zeigt ein Motiv passend zur Jahreszeit, in der die Handlung spielt.
Besonderheiten während der Aufführung
  • Kuroko (黒子): Vollständig in Schwarz gekleidete Assistenten sind teilweise in der Szene zu sehen und reichen Requisiten, ändern das Bühnenbild oder die Gaderobe der Darsteller. Im Japan gelten diese schwarzen Personen als unsichtbar, obwohl sie mitten im Bühnenbild stehen.
  • Hiki Doku: Kleine Wagen werden benutzt, um das Bühnenbild zu verändern oder zu ergänzen, während der Vorhang offen ist und das Stück läuft. Teilweise mitten in einer Szene.
  • Hikinuki unf Bukkaeri: Wenn die wahre Natur eines Charakters offenbart wird, geschieht dies oft durch einen schnelles Wechsel des Kostüms. Hierzu werden oft zwei Kostüme übereinander getragen, und das obere wird von Kuroko blitzschnell entfernt. Hierdurch vollzieht sich die Verwandlung lief vor den Augen der Zuschauer.
  • Zwischenrufe: Während der Aufrufe rufen Zuschauer immer wieder die Namen von Schauspielern. Oft wiederholen diese dann ein Teil der aktuellen Szene und das gerade ausgeführte Mie. Achtung: Die Zwischenrufe sind immer gut getimt und unterbrechen das Spiel nie an einer unpassenden Stelle; also nicht probieren.
Schauspieler

Die Schauspieler stammen oft aus Familien mit langer Tradition. Posen, Makeup, Gesten sind Teil der Familientradition und werden von früher Kindheit an gelernt. Gleiches gilt für Onnagate-Rollen.

Alle Schauspieler tragen, ähnlich wie Sumoringer, Künstler-/Bühnenname unter den sie bekannt sind. Der Name wird oft vom Vater übernommen und so über Generationen weitergereicht und ist daher bedeutend und ruhmreich. Der Name ist verknüpft mit einzelnen Rollen und Acting Styles. Der Schauspieler übernimmt nicht nur den Namen, sondern auch alles wofür er steht.

Shumei (襲名) ist die Zeremonie in der ein Schauspieler seinen Bühnennamen erhält.

Schauspieler können den Bühnennamen wechseln. Mit dem neuen Namen übernehmen sie die Tradition dieses Namen, was ein neues Kapitel in Ihrer Karriere startet.

Geschichte

Begründet wurde Kabuki 1603 im Kitanoschrein, Kyoto durch mehrere Miko. Der Tanz basierte auf dem religösen Nembutsu Odori, angereichert um obzöne Gesten und Bewegungen. Das Wort Kabuki leitet sich von „kabuku“ ab, was frei übersetzt „schockierend, bizarr“ bedeutet. Kabuki erlangte schnell Popularität und viele Kabuki-Gruppen entstanden. Kabuki waren ganztägige Veranstaltungen und die erste Popkultur Japans.

Kabuki war neben aktuellen Themen und aktueller Mode immer auch mit Prostitution verknüpft und die Stücke oft „erotisch aufgeladen“. 1629 wurden Frauen daher auf der Bühne verboten. Männer spielten nun Männer- und Frauenrollen. 1652 wurde auch jungen Männern das Kabuki untersagt, da auch diese für Prostitution zur Verfügung standen. Kabuki war zudem ein Quelle für Rowdytum und Trunkenheit.

Ende des 17. Jahrhundert wechselte der Repertoire von Tanz zu Drama. Das goldene Zeitalter brach an: Der Aufbau der Stücke wurde formalisiert, die heute noch gezeigten Charaktere und Stilemelente wie Mie und Kumadori entstanden. In dieser Zeit kamen auch Einflüsse und Stücke vom Bunraku ins Kabuki.

Mehrere Feuer im 19. Jahrhundert dienten dem Shogunat als Vorwand, die Kabuki-Theater aus der Innenstadt zu verbannen. Im Fokus stand weniger der Brandschutz, sondern die Kontakte zwischen Künstlern, Prostituierten, Händlern und anderen Bürgern. In Edo wurde das Theater nach Asakusa verlagert. Weitere Reglementierungen ließen das Kabuki in den Untergrund verschwinden. Die Saruwakamachi mit dem Nakamura-za, dem Ichimura-za und dem Kawarazaki-za wurde der neue Theaterdistrikt. Claude Monet und anderen europäische Künstler wurden während dieser Zeit auf Kabuki und Uki-e aufmerksam. Leider ging die Tradition von Kostümen, Makeup und Geschichten in dieser Zeit teilweise verloren.

Mit Beginn der Meiji-Ära 1868 kehrte der Kaiserhof von Kyoto zurück nach Edo (Tokyo). Auch Kabuki kehrte zurück und zeigt teilweise radikal moderne Ansätze und Stile. Der kulturelle westliche ausgerichtete Wandel in der Gesellschaft spiegelte sich im Kabuki wieder. Im Prinzip war es das Interesse des Westen am Japanischen, was das traditionelle Kabuki retten sollte. Denn dies bewegte den Kaiser dazu am 21.04.1887 eine Aufführung zu sponsoren.

Nach WWII war Kabuki kurz wegen seiner Unterstützung der Kriegsbemühungen Japans verboten. Das Verbot wurde aber bereits 1947 wieder aufgehoben. Dennoch hatte es Kabuki schwer, da die Stücke zu sehr die alten Ideale predigten. Alte Stücke mussten neu aufgesetzt und interpretiert werden. Nakamura Senjaku war der wichtigste Schauspieler dieser Zeit, die auch „Zeitalter von Senjaku“ genannt wird.

Heute ist Kabuki Bestandteil des japanischen Kulturprogramm wie bei uns das Theater. Es ist präsent und hat seinen berechtigten Platz im Kanon der darstellenden Künste. Kabuki hat es in die Popkultur (Anime) geschafft. Es gibt sogar Kabukigruppen mit Frauen für Onnagata-Rollen und reine Frauengruppen (Debüt in 1953). Seit 1975 gibt es Kopfhörer, die das Stück erklären oder einfach nur das gesprochene Wort wiedergeben. Seit 1982 gibt es diese Hilfe auch in Englisch. Kabukigruppen gehen auf internationale Turneen. Kabuki adaptiert Stücke von Shakespeare. Westliche Autoren schreiben Kabukistücke. Und Kabuki versucht sich an aktuellen/modernen Themen.


Das Stück

Es gibt drei Arten von Kabukistücken:

  • 時代物 .. Jidaimono: Die sind klassische Stücke mit historischen Themen; meinst aus vor der Sengokuära. Die Handlungen hatten die Samurai als zentrales Thema.
  • 世話物 .. Sewamono: Stücke von nach der Sengokuäre, mit bürgerliche Themen. Samurai rückten aus dem Fokus; Handwerker, Händler, Bauern waren jetzt Zentrum der Handlung.
  • 所作事 .. Shosagoto: Tanzstücke

Jidaimono: Die Kategorie entstand durch das Verbot von akutellen (und kritischen) Themen. Die meisten Handlungen spielen in der Zeit der Gempai-Kriege (um 1180) und Nanbokucho-Krieg (um 1330). Autoren umgingen die Zensur, indem sie aktuelle, kritische Themen einfach in diese Zeit verlagerten. Beispiel hierfür ist das Stück Kanadehon Chuushingura: Es spielt in den 1330ern, hat aber die Rache der 47 Ronin (aus dem 18. Jahrhundert) als Basis.

Sewamono: Diese Stücke fokussierten in Drama und Romanzen der einfachen Bevölkerung (nicht-Samurai) der Stadt. Der romantische Doppelselbstmord eines Liebesbeziehung, die in diesem Leben aufgrund äußerer Umstände nicht bestehen darf, entstand in diesen Stücken.

Randnotiz: Das Stück „Sonezaki Shinju“ (Doppelselbstmord aus Liebe) wurde 1723 verboten, da es zu viele reale Nachahmner gab. Auch heute noch ist diese Thema in der Jugendkultur aktuell und findet immer wieder Opfer.

掛け声 .. Kakegoe: Während das Stück läuft, rufen Zuschauer den Bühnennamen des Schauspielers und den Yago (屋号, Namen von Schaustellerfamilie). Es ist ein Zeichen von Bewunderung und Feedback für den Zausteller, das seine Peformance dem Publikum gefällt. Höchstes Kompliment ist das Kakegoe des Namen des Vaters des Schauspielers. Hierbei muss man wissen, dass Kabuki eigentlich immer eine Familientradition oft über mehrere Generationen ist.

Aufbau eines Kabukistückes

Kabuki war und sind, anders als westliches Theater, Ganztagsveranstaltungen. Das führende Konzept ist  Jo-Ha-Kyu (序破急): starte langsam; beschleunige immer weiter und beende es schnell.

Die Handlung ist in 5 Akte geteilt: Jo nimmt die ersten beiden Akte ein, stellt die Charaktere und den Plot vor. Ha übernimmt den dritten und vierten Akt. Im dritten Akt ist meist ein Moment von großem Drama oder Tragödie; ein Kampf ereignet sich oft während des vierten Aktes. Der fünfte und letzte Akt ist Kyu. Er ist der kürzeste Akt und schließt den Plot.

Die Quelle von Handlungen für Kabuki teilt sich in speziell geschriebenen Kabukistücken und Joruri (Adaption von Noh, Bunraku und Foklore), wobei die Kabukithemen mehr in Richtung Komik und (leichte) Unterhaltung tendieren und fokussiert auf den Schausteller. Joruri fokussiert hingegen auf Handlung und den Vortrag der Handlung. Die Handlungen wurde daher oft verändert.

Es gibt Unterschiede zwischen Edo und Kamigata (Osaka-Kyoto-Region). Edo-Kabuki war extravagant, bunt, schrill und geagt. Kamigata blieb natürlicher und realistischer. Um 19. Jahrhundert gab es eine gegenseite Beeinflussung, aber der prinzipielle Unterschied blieb bestehen.

Wichtige Theater in Japan
  • Tokyo: Kabuki-za (das neue Gebäude eröffnete 2016), Meiji-za, Shinbashi Enbujo, the National Theater
  • Kyoto: Minami-za
  • Osaka: Shin Kabuki-za, Shochiku-za
  • Fukuoka: Hakata-za
  • Kotohira: Kanamaru-za; das älteste Kabuki-Theater Japans von 1835
  • Akita: Kosaka
  • Nagoya: Misono-za
[Stand 06/2017]

文楽 .. Bunraku

Bunraku (文楽) ist japanisches Puppentheater. Der wohl größte Unterschied zu westlichen Puppentheater ist die Tatsache, dass man den Puppenspieler auf der Bühne sieht. Seit 2005 ist Bunrako auf der UNESCO-Liste für mündlichen/immaterielles Erbe der Menschheit und seit 2008 Teil des immateriellen Kulturerbe.

Neben Bunraku gibt es andere Formen von Puppenspielen in Japan, die in Japan Ningyou Joururi (人形浄瑠璃) genannt werden. Man kann also sagen, dass Bunraku eine Subform von Ningyou Joururi ist. Awaji-Puppentheater (Insel südlich von Kobe) ist nach Bunraku die zweite bedeutende Ausprägung Ningyou Joururi.

Ningyouzukai .. Die Puppenspieler

Die Puppen werden durch drei Personen bedient: Der Omazukai ist der erste Puppenspieler. Er bedient den Kopf und den rechten Arm. Er wird unterstützt vom Ashizukai, der die Füße bedient und dem Hidarizukai, der den linken Arm steuert.

Alle Puppenspieler stehen um die Puppe herum auf der Bühne. Sie tragen schwarze Anzüge und Gesichtsmasken (sie  sehen fast aus wie KKK-Anhänger in Schwarz). Die schwarze Farbe macht sie „unsichtbar“. Bei einer guter Performance ist man derart auf die Puppe konzentriert, dass man die Spieler nicht mehr wahrnimmt.

Aufgrund der Maske agieren die Puppenspieler mit eingeschränkter Sicht, was viel Training voraussetzt. Der Ashizukai hält in der Regel Kontakt zur Hüfte des Omazukai, der ihm dadurch die geplante Bewegung der Puppe signalisieren kann. Der Hidarizukai agiert hingegen unabhängig, also ohne direkten Körperkontakt. Die Karriere als Ningyouzukai beginnt als Ashizukai. Jede Stufe benötigt etwa 10 Jahre, sodass eine guter Omazukai auf 30 Jahre Berufserfahrung zurückblicken kann.

Beim Stil des Dezukai trägt der Omazukai als Einziger einen Kimono und keine Maske. Er ist immer deutlich neben der Puppe zu sehen.

Die Puppen

Die Puppen sind mit einer Höhe von etwa 1,5m fast lebensgroß. Einen Körper haben die Puppen nicht. Dieser wird nur durch die versteiften Kleidungsteile simuliert.

Das aufwändigste Bauteil der Puppen ist der Kopf (Kashira) und die rechte Hand, die vom Hauptpuppenspieler gesteutert werden. In der Regel sind die Augen steuerbar, gelegentlich Mund und Augenbrauen. Bei Charakteren, die sich (in Dämenen) verwandeln, kommen Mechanismen hinzu, die das Gesicht transformieren. Der Kopf wird oft für verschiedene Rollen verwendet, da es zu aufwendig ist, für jede Figur einen neuen Kopf herzustellen. Es werden nur Kleidung und Perücke getauscht. Der Kopf bekommt meist eine neue Lackierung/Farbe.

Die Kleidung ist aufwendig und detailliert. Sie besteht in der Regel aus Junban (Art Unterkleidung; nicht Unterswäsche), Kitsuke (Unterkimono), Haori (Weste) und Uchikake (Robe). Ist die Kleidung beschädigt und verdreckt, wird sie getauscht. Der Vorgang wird Koshirae genannt.

太夫 .. der Tayu

Die Puppenspieler sind still. Die Geschichte wird vom Tayu erzählt. Er übernimmt auch alle Sprechrollen der Puppen. Es ist seine Aufgabe, die Emotionen der Figuren darzustellen. Gestik und Mimik unterstüzen seinen Vortrag, auch wenn die Puppe im Fokus stehen und alle Blick auf sie gerichtet sind. Vor Beginn des Stücks verbeugt sich der Tayu vor seinem Script, und bezeugt so seinem Respekt vor dem Text, den er vortragen wird. Bei langen Stücken wechseln die Tayu während der Aufführung mehrfach.

Der Tayu wird von einem Shamisenspieler begleitet. Die Shamisen sorgt für die Stimmung in der Szene. Sie ist etwas größer als eine normale Shamisen, was einen dunkleren, volleren Ton zur Folge hat. Selten wir die Shamisen von der Shakuhachi (Flöte) und der Koto (Handtrommel) begleitet. Tayu und Shamisenspieler sitzen in einem speziellen Bühnenbereich (Yuku) rechts von der Hauptbühne.

Die Bühne

Die Bühne besteht aus drei Teilen: Yuka, Tesuri und Funazoko. Die Yuka ist der Bereich wo der Tayu sitzt. Er ist rechts von der Hauptbühne. Eine Drehbühne lässt den Tayu erscheinen und verschwinden. Gleichzeitig kann so der Tayu getauscht werden.

Der Tesuri ist eine Erhöhung, auf dem die Handlung der Puppen dargstellt wird. hinter der Tesuri ist die Funazoko, eine Vertiefung in der die Puppenspieler laufen. Damit der Ashizukai arbeiten kann, muss der Omazukai etwa 20cm höher sein. Der Omazukai trägt deshalb spezielle, hohe Geta.

Gesichte von Bunraku

Die Theaterform entstand um 1648 in Osaka und stand immer im Schatten von Kabuki. Der bekannteste Bunraku-Theater steht in Osaka. Das Bunrakuza, gegründet 1805, ist in „Walking Distance“ zu Dotomburi. Ein weiteres bedeutendes Theater ist in Tokyo. Ich hab noch nicht raus, wo es steht.

Nach dem zweiten Weltkrieg ist die Zahl der Schauspielertruppen auf unter 40 gesunken. Viele von Ihnen geben nur 2-3 Veranstaltungen im Jahr, meist in Kombination mit einem lokalen Fest. Am Bunrakuza in Osaka laufen nur 5 Darbietungen in Jahr, jede davon für nur 2-3 Wochen.

Heute (2017) gibt es auch Bunraku-Gruppen, die auf Welttournee gehen, um diese alte Tradition in der Welt bekannt zu machen. Am bekanntesten ist hier die Truppe aus Awaji. Weitere Gruppen mit internationalem Programm sind  Tonda aus Shiga-ken, Imada, Kuroda und Iida (Kagano-ken). Die letzten beiden blicken dabei auf eine über 300 Jahre alte Tradition zurück.

[Stand: Juli 2017]

Anime vs. Reallife – Full Metal Panic

Die Handlung spielt westlich von Tokyo in Bezirken Chofu und Setagaya. Während der Titelmusik wird in einer Einstellung der Ort Tamagawa genannt. Dies ist ein Fluss im Süden von Chofu und Setagaya. Kann man bei google-maps nicht verfehlen.

泉川: Chidori Kaname geht in der ersten Folge von der Bahnstation 泉川 der Keio-Linie (man beachte den magentafarbenen Streifen am Zug)  zur Schule. Eine Bahnstation mit diesem Namen gibt es nicht. Dafür aber die Station 仙川. Beide werden „Sengawa“ gelesen. Ein optischer Vergleich ist kniffelig, aber es passt. Man achte auch den Baum mit dem Geländer vor dem Bahnhofsgebäude. Die Station ist 10 Stops westlich von Shinjuku und liegt 6km südlich von Kichioji.

Jidai Highschool: Die Schule ist laut Film die Tokyo Metropolitain Jindai High School. Sie liegt 250m südlich von Sengawa Station. Das stimmt mit Ausgang überein, den Chidori Kaname nimmt.

Tiger Manson: In der zweite Folge der Fumoffu-Serie wird gesagt, dass Chidori in der „Tiger Manson in Tamagawa … neben dem Tennisplatz“ wohnt. Dies passt zum Intro, das den Fluss Tama zeigt. Es ist ein Gebäude mit mindestens 7 Etagen (Fahrstuhlanzeige). Ein Tennisplatz existiert auf halber Strecke zwischen dem Fluss und der Bahnstation Keio-Tamagawa. Damit wäre die Wohnung Tamagawa 7chome. Ein Tiger Manson ist dort aber nicht verzeichnet. Eine genauere Eingrenzung ist nicht möglich. Und die Bebauung passt nicht. Um die Tennisplätze herum sind Einfamilienhäuser.

Chofu Station: In der gleichen Folgen fahren Sagara und Chidori mit dem Fahrrad zum Bahnhof Chofu. Der liegt eine Station nördlich von Keio-Tamagawa und würde das Umsteigen ersparen. Klingt sinnvoll.

Die Bilder passen nicht mehr. Der Vorplatz von Süden (vom Fluss) kommend ähnelt dem im Anime grob. In Fumoffu ist Chofu ein oberirdischer Haltepunkt. Google maps zeigt aber einen unterirdischen Bahnhof. Ein Blick auf die Luftaufnahme zeigt, dass die Bahnlinie zwischen Chofu und Kokuryo überbaut wurde. Die Strecke war mal oberirdisch.

Die Ansage im Zug „Express nach Shinjuku mit nächsten Stop in Meidaimae“ stimmt. Sengawa liegt auf halber Strecke und wird vom Express nicht angefahren.

Der Bahnhof 口領 (2. Folge der ersten Staffel, Minute 16:00) existiert nicht. Ich vermute gannz stark, dass es 国領 (Kokuryo) ist. Er liegt 3 Stationen westlich von Sengawa an der Keio-Linie. Das würde passen, wenn Chidori nach Chofu fährt, um dort in die Keio-Sagamihara-Linie umzusteigen, die runter zum Fluss Tamagawa führt. Der Anime zeigt einen oberirdischen Haltepunkt mit einfachen überdachten Banhsteigen. In Google-Maps ist es ein unterirdischer Bahnhof. Aber wie schon erwähnt sehen die Luftaufnahmen danach aus, als wäre die Strecke erst vor wenigen Jahren überbaut worden.