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Essen und Trinken (Kanji-Crashkurs)

Immer noch ein Hindernis auf meinen Japanreisen sind die Speisekarten. In Touristenorten gibt es sie auch mit westlichen Buchstaben (dann in der Regel in Englisch), aber meinereiner stolpert gerne in Izakaya und andere Prte, wohin sich sonst kein Tourist hin verirrt. Dann ist man reduziert auf sein Kanji-Wissen.

Fangen wir mit Essen an. Die wichtigsten Gerichte (zu fast allen Gerichten habe ich einen eigenen Eintrag) sind:

  • うどん = udon = Nudelsuppe mit dicken Weizennudeln
  • そば = soba = Wie Udon, nur mit Buchweizennudeln
  • ラーメン = ramen = Nudelsuppe auf Basis einer Gemüse, Soja, Fisch oder Fleischbrühe; sehr lecker; Urpsrung ist China, daher die Katakane; sonst aber gemacklich mit Udon verwandet.
  • お好み焼き = Okonomiyaki = Mischung aus Pizza und Omelett
  • 焼(き)鳥 = Yakitori = kleine Holzspieße mit Hänchenfleisch
  • 串焼き = kushiyaki = Oberbegriff für Holzspieße mit Gegrilltem
  • 串カツ = kushikatsu = Oberbegriff für Holzspieße; paniert und kurz frittiert
  • sashimi = roher Fisch; bzw. andere rohes Meeresgetiert; im Prinzip ist es Sushi ohne den Reis
  • 寿司 = Sushi
  • 御田 oder おでん  = oden = Art Fondue auf Gemüsebrühebasis
  • しゃぶしゃぶ = shabushabu = dünn geschnittenes, kurz gekochtes Rindfleisch mit Gemüse
  • カレー = karee = japanische Currygerichte (Oberbegriff)
  • = donburi oder kurz don = Obergriff für Schüssel mit Reis plus eine Zutat oben drauf.
  • カツ = katsu = japanische Version des Schnitzel; meist als カツカレー (katsukaree), also Schnitzel mit Karee und Reis oder  カレー丼 (katsudon), also ein Schüssel mit Reis mit einem Schnitzel oben drauf
  • なべ oder 鍋物 = nabe = Oberbegriff für Eintöpfe
  • = gyoza = Sammelbegriff; Teigtaschen; meist vegetarisch; aus China
  • 弁当 = bento = Schachtel mit Essen (kalt); DIE Verpflegung im Zug!

Gerade bei den Kushi-Gerichten (串) ist es wichtig zu wissen, was auf dem Spieß angeboten wird. Tori = Hänchen heißt nicht, dass es Fleisch ist. Es wird buchstäblich alles vom Huhn gegessen. Hier die wichtigsten Tiere:

  • 牛 = ushi oder gyuu gelesen
  • 和牛 = wagyuu = japanische Rind, z.B. Koberind
  • = buta = Schwein
  • = tori = Geflügel (Hänchen); eher ein Oberbegriff
  • = niwatori = Hänchen
  • = sakana = Fisch (ok, hier müssen wir präzisieren, Stichwort Sushi)
    • = sake = Lachs
    • 鮪釣 = maguro = Thunfisch
    • = una = Aal
  • = tako = Oktopus (Tako-yaki = gegrillter Oktopus)
  • 烏賊 = ika = Tintenfisch, Sepia
  • 牡蠣 = kaki = Austern
  • 海老 = ebi = Garnelen, Shrimps, aber auch Hummer
  • 海胆= uni = Seeigel
  • 枝豆 = edamame = gekochte, unreife Sojabohnen; Barsnack Nr.1

Man beachte das 海 in den letzten beiden. Es ist das Kanji für Meer. Damit ist leider immer noch nicht beantwortet, welches Teil vom besagten Tier man gerade isst:

  • = niku = Fleisch => 牛肉 (gyuuniku = Rindfleisch)
  • 肝臓 = レバー  = Leber
  • = Herz (oft in Kombination mit einem zweiten Kanji)

So viel zu den Innereien, kommen wir nun zum Gemüse:

  • = tamago = Ei
  • 野菜 = yasai = Gemüse
  • 大根 = daikon = japanischer Rettich
  • 海苔 = nori = Seetang (das Zeug in das Sushi eingewickelt ist)
  • 山葵 = wasabi = Meerrettich (trotz Berg-Kanji; grins); sehr scharf
  • = kinoko = Pilze (als Oberbegriff)
  • 大蒜 = ninniku = Knoblauch (gibt es als Kushiyaki !)
  • 昆布 = konbu = auch eine Art Seetang; meist als Suppenbasis
  • 若布 = wakame = noch ein Seegras

Die Welt der Getränke ist etwas einfacher, da hier viele Wort aus dem Englischen kommen, beim Bestellen also weniger Probleme machen. Allerdings muss man für die Speisekarte in diesem Fall auf Katakana-Kenntnisse zurückgreifen können. Für Katakana habe ich nur einen Tip: Denkt an das englische Wort und denkt dabei Japanisch.

  • ビール = biiru = Bier
  • 生ビール= namabiiru = Bier vom Faß / frisches Bier
  • ウイスキー = uisukii = Whisky
  • = sake = Alkohol (in Japaner benutzen diesen Begriff nicht für das alkoholische Getränk Sake selbst; es ist mehr ein Sammelbegriff)
  • 日本酒 = Nihonshuu = Das ist der Sake. Das Kanji sake wird in diesem Fall shuu gelesen. Nihon ist Japan. Also: japanischer Alkohol.
  • 焼酎 = Shouchuu = Branntwein; dies ist die destillierte Version von Sake aus Reis, Süßkartoffel oder Kastanie mit einem Alkoholgehalt bis 40%; wird daher auch als „Japanese Wodka“ bezeichnet.
  • ハイボール = Highball = Whisky mit Soda; im Sommer sehr beliebt

Auf der nichtalkoholischen Front ist es ähnlich einfach

  • = cha = Tea, oft mti einem Höflichkeits-O ()
  • コーヒー = Koohii = Kaffee; Achtung: Kaffe gibt es heiß  ( ホットコーヒー  = hotto koohii) und auch eiskalt ( アイスコーヒー  = aisu koohii)
  • ミル = milu = Milch
  • カップ = Kappu = Tasse
  • (shiru) / ジュース  (djuusu) = Saft
  • = misu = Wasser

Ji, Dera und Tenmangu (Kanji-Crashkurs)

Viele Dinge scheinen in Japan auf die gleiche Silbe zu enden. Dies hat System. Und wenn man diese Silben zuordnen kann, ist es schon eine Runde einfacher in Japan als Tourist zu überleben.

  • (-dera, -tera, -ji) = Endungen für buddhistische Tempel
  • , (-gu , -gu) = Bei Shintoschreinen gibt es verschiedene Endungen, abhängig von ihrer Hierarchie. Aber eines der beiden Kanji kommt immer vor: -jingu (神宮), -tenmangu (天満), -tenjin (), -hachimangu (八幡)
  • (-mon) = Tore
  • (-do, -to) = Hallen, meist in buddhistischen Templen
  • (- bashi) = Brücken (Bsp.: 日本橋 = Nihonbashi = Japanbrücke)
  • (-to) = japanische Pagode
  • (- jo) = Burgen
  • (-en) = Park; Es gibt koen (公園) und teien (庭園)

Hier ein paar „moderne“ Ortskanji, die hilfreich sind:

  • (-eki) = Bahnhof
  • (-do) = Straße (meist in der Kombination 道路 = dori)
  • (-machi, -cho) = Ortschaft, Stadt; kommt sehr häufig vor

Man sollte auch die „Landmarken“ drauf haben:

  • (-yama / -zan) = Berg (Merke: Fujizan nicht Fujiyama)
  • (- dake) = Berggipfel
  • (-shima) = Insel (aber auch Bucht)
  • (-ta / -da) = Feld
  • (- dani) = Schlucht, Tal
  • (-kawa / -gawa) = Fluss

Die Himmelsrichtungen und andere relative Ortsangaben sind in Japan sehr hilfreich, gerade wenn man mit der Bahn unterwegs ist. Man hat oft das Gefühl, dass die Japaner nicht kreativ bei den Namen der Bahnstation waren.

  • (Kita) = Nord (Kitakyushu, Kitakyoto)
  • (Minami) = Süden (Minamikyoto)
  • (Higashi) = Osten (Higashiyama in Kyoto)
  • 西 (Nishi) = Westen
  • (Mae) = vor, bevor (Meijijingumae = Meiji-Jingu-Mae)
  • (Shita) = unterhalb
  • (Naka) = Mitte oder Innerhalb
  • (Ue, Kami) = oberhalb

Hier eine paar Beispiele:

  • 北千住駅 und 南千住駅 –> Ohne zu wissen was los ist, sagt uns das letzte Kanji 駅, dass es ein Bahnhof. Das Erste Zeichen sagt uns, dass es einen im Norden 北 und eine im Süden 南 des Ortes 千住 gibt.
  • 明治神宮前 –> ???-jingu-mae; Es ist also ein Ort vor einem Schrein. In diesem Fall dem Meiji-Schrein.
  • 道路 –> Das können wir komplett mit den Kanji von dieser Seite übersetzen = Eki-Mae-O-Dori = Straße vor dem Bahnhof, also Bahhofsstraße (hab ich in Toya gesehen, in Kanji gelesen und erst dann festgestellt, dass die englische Schreibweise gar nicht vorhanden war.)

Weitere Kanji, die hilfreich sind:

Folgende Kanji reiße ich nur kurz an. Hierzu kann mein mehrere Seiten schreiben; gerade wenn es darum geht, die Unterschiede zu definieren.

  • 温泉, oder (Onsen) = heiße Quellen, Thermalquelle, Kurort
  • 銭湯, oder (Sento) = Badehäuser ohne Thermalwawasser
  • (-furo / -buro) = Badezimmer
  • = Höflichkeits-O, dass gelegentlich dem Wort vorangestellt wird und sich auch in Ortsnamen findet.
  • (shin-) = meint neu ist häufig zu finden, wie in Shinkansen (neue Bahnstrecke)

 


Und ein Nachtsatz: Eventuell versteht ihr jetzt, warum ich immer pantomimischen Herpes kriege, wenn ich in Reiseführern Dinge wie „Ise Jungu Shrine“ oder „Asakusadera Temple“ lese. Das ist so, als stünde im Reiseführer für Lübeck „Marienkirche Kirche“ oder bei Köln noch schlimmer „Kölner Dom Kirche“. Im Prinzip ist es nichts anderes als bei LCD-Display (wofür seht D in LCD ???) oder HIV-Virus (…)?


So viel zu den wichtigen Silben und Endungen in Japan. Hier noch ein paar Kanji/Katakana, denen man immer wieder begegnet, wenn es um Essen, Trinken und das Nachtleben geht:

  • カラオケ = Karaoka = Karaokabar
  • 居酒屋 = Izakaya = jap. Kneipe; meist sind die Kanji auf einem roten Lampion; das mittlere Kanji steht für Alkohol/Sake
  • 屋台 = Yatai = kleine Wagen, die Essen und Trinken anbieten; sehr japanisch, aber vom Aussterben bedroht; unterstützt sie !!!!
  • 和食 = japanisches Essen = Dies sind Familienrestaurant. Meist sind es Ketten / Systemgastronomie, die familienfreundlich ist.
  • = ist das Kanji für Essen und findet sich oft in Restaurantnamen.
  • = Kanji für Haus / Geschäft; im Nachtleben meist eine Bar oder Kneipe; ist aber nicht auf diese Bedeutung beschränkt ( = Blumenladen)

Für mehr Kanji zu diesem Thema mache ich aber einen eigenen Eintrag, zumal es hier um Essen und Trinken geht, dass wie Onsen ein Bestandteil einer Japanreise sein soll — nein, muss — und daher eine eigene Abhandung verdient.

スイカ .. SUICA (und andere IC-Cards)

Ich bin im Besitz einer SUICA. Dies ist eine kontaktlose Bezahlkarte. Erworben habe ich sie 2006. Es war die zweite Aktion in Narita, gleich nach der Ankunft und dem Erwerb des JRP. Ich nutze die Karte primär im direkten Umfeld von JR und der Toyko Subway, sowie an den Bahnhofskiosks und in den Combini. Ich glaube, ich habe sie ein Mal im Taxi benutzt.

Warum erzähleich das? Aus meiner Sicht sollte die SUICA (oder eine andere IC-Card) gleich hinter dem JRP auf der Prioritätenliste  stehen. Sie ist einfach praktisch.

Historie

Die SUICA (Super Urban Intelligent CArd) startete am 18.11.2001 in Tokyo/Kanto als Bezahlkarte für die Bahnlinien von JR East im Großraum Tokyo / Kanto (also auch die wichtige Yamanote und die Chuo). Mittlerweile gibt es mehrere Geschmacksrichtungen. Hier die wichtigsten:

  • Suica = die Standardkarte
  • MySuica = personalisiert, was bei Verlust hilfreich ist
  • View Suica = Prepaid Suica + Kreditkarte
  • Rinkai Suica (Rinkai Waterfront Line) und Monorail Suica (Monorail)
  • BIC Suica = SUICA + Kreditkarte + BIC Kamera Bonuskarte

Parallel starteten weitere IC Cards in Japan. Heute gibt es einen ganzen Zoo von diesen Karten [Herausgeber in eckigen Klammern]:

  • SUICA von JR East: Tokyo, Kanto Area, Niigata, Sendai;
    Super Urban Intelligent CArd ; suika = Wassermelone
  • PASSMO von nicht-JR Bus-, Bahn- and U-Bahn-Gesellschaften in Tokyo
  • ICOCA von JR West: Keihanshin (Osaka, Kyoto, Kobe), Kansai, San’yo; die KIPS ICOCA wird von Kintetsu ausgegeben;
    IC Operating CArd; im Kansai-Dialekt „Sollen wir gehen?“
  • TOICA von JR Central: Nagoya Area ; TOkai IC Card
  • SUGOCA  von JR Kyushu: Fukuoka-Kitakyuhsu Area
    Smart Urban GOing CArd; im Kyushu-Dialekt: sugoka = großartig
  • NIMOCA von Nishitetsu Railway: Fukuoka Area
  • HAYAKAKEN von Fukuoka City Subway: Fukuoka
  • KITACA, MANACA, PiTaPa, LuLuCa, NicePass, …………….

Und: Die 10 größten IC-Cards sind seit dem 23.03.2013 kompatibel! Die Kompatibilität bezieht sich aber nur auf die Bezahlfunktion. Monatskarten (Commuter Passes) sind weiterhin auf die herausgebende Bahngesellschaft beschränkt. Hier eine Übersicht [Stand 21.11.2015]:

Bedeutung der Karte / Akzeptanz

Man kann die IC-Card als Bahnticket nutzen. Dafür ist sie ja gedacht. Mit ihr braucht man sich nicht am Automaten anstellen und den Fahrpreis (mehr oder weniger) errraten. Einfach einbuchen, einsteigen und los.

Zudem kann man sie am Banhofskiosk ebenso benutzen wie bei den wichtigen Combini (convenient stores) wie Lawson, am/pm, oder 7eleven. Auch ein Großteil der Getränkeautomaten akzeptiert die Karte. Es gibt Schließfächer, die man damit bezahlen kann. Und nicht nur das: Die Karte fungiert gleichzeitig als Schlüssel für das Staufach. Vereinzelt wird sie sogar in Hotels und Restaurants (meist direkt am Bahnhof) akzeptiert.

Einige Taxen akzeptieren sie ebenfalls. Taxen haben das Dachschild „Card OK“ (siehe Foto im Anhang). Ich bin mir aber nicht sicher, ob sich das auf Kreditkarten oder IC-Karten bezieht. Yodobashi Kamera und BIC Kamera akzeptieren die Karte.

Mit dem Sony FeliCa Reader kann die Karte sogar zu Hause fürs online-Shopping eingesetzt werden. Und: Der Dienstausweis der JR East Mitarbeiter ist gleichzeitig eine SUICA.

Kurz: Heute ist die IC-Card elektronisches Bargeld. Etwas, das die Geldkarte in Deutschland nie geschafft hat.

Einschränkung 1: Die SUICA ist in der Kanto-Region allgegenwärtig. Die Akzeptanz nimmt aber schnell ab. Wenn man z.B. viel in Osaka ist, sollte man auf die ICOCA setzen. Die Kompatibilität hat das Problem etwas reduziert. Aber die Nutzbarkeit der IC Card an sich nimmt mit Abstand von den Shinkansestrecken ab. In entlegenen Orten wie Naruko Onsen kann sie kaum eingesetzt werden.

Einschränkung 2: Fahrten in andere „Zuständigkeitsbereiche“ sind nicht möglich. Man kann mit der SUICA z.B. nicht von Tokyo (SUICA-Gebiet) nach Nagoya (TOICA-Gebiet) fahren. [Nachtrag: Ich bin mir nicht sicher, ob das immer noch so ist.]

Einschränkung 3: Expresszüge wie z.B. der Shinkansen oder der Haruka zwischen Kansai Airport und Flughafen benötigen ein Extraticket. Das kann die SUICA nicht. Man kommt, soweit ich weiß zwar durch das Drehkreuz, muss aber im Zug beim Schaffner, das fehlende Expressticket nachlösen.

Die EX-IC ist eine Zusatzkarte für die Nutzung des Tokaido Shinkansen. Sie muss zusammen (!) mit der SUICA (oder ICOCA) am Lesegerät benutzt werden. Beide Karten werden parallel ausgelesen. Dahingegen behindern sich zum Beispiel SUICA und PASSMO gegenseitig wenn sie gemeinsam im Scanbereich sind.

Einschränkung 4: Die Karte berechnet die Fahrten einzelnd. Wenn man sich z.B. viel in Osaka bewegt (raus aus der Bahn, Sightseeing, rein in Bahn, …) kann es günstiger sein, wenn man sich eine Tageskarte kauft und die IC Card in der Hosentasche lässt.

Die Karte benutzen

Erwerb der Karte: Die Suica-Karte kann man an den grünen Fahrkartenautomaten (Farbe von JR East) für 2000円 erwerben. Davon sind 500円 Pfand und 1500円 Startguthaben. Alternativ kann man sie am „midori-no-madoguchi-Schalter“ kaufen (so wie ich in 2006). Das sind die Schalter für Sitzplatzreservierungen, erkennbar am grünen Symbol mit dem Strichmänchen im Sessel.

Die Karte hat keine Bindung an den Käufer, es kann aber nur einer mit der Karte fahren, da sich  das System merkt ob man eingestiegen ist. Man kann beim Schalterkauf die Karte personalisieren. Bei Verlust wird die alte Karte dann gesperrt und eine neue Karte mit dem Restguthaben ausgehändigt. Das ist sicherlich sinnvoll. Ich habe das damals nicht gemacht.

Ich vermute, dass ist in Osaka für die ICOCA ähnlich. Eventuell haben die Fahrkartenautomaten eine andere Farbe. Bei PASSMO ist der Automat vermutlich rosa und bei ICOCA hellblau (Farbe von JR West)

Nutzung der Karte: Zum Buchen muss sich die Karten für 0,2 Sekunden im Lesebereich (10cm) befinden. Die Karte kann dabei in Bewegung sein. Es reicht also aus, die Karte im Vorbeigehen über den Sensor zu ziehen. Ich lege die Brieftasche mit der Karte zur Sicherheit kurz auf das Lesefeld.

Achtung: Andere Karten, gerade andere NFC- oder FeliCa-Karten können das lesen behindern. Ich habe zudem die Erfahrung gemacht, dass auch mehr als 6 Karten in der Brieftasche zu Problemen führen. Räumt die Brieftasche auf und legt diese so auf das Lesegerät, dass die Suica unten (also nicht am Lesegerät) ist.

Wenn die Karte nicht genutzt werden kann: Es gibt Bahnhöfe ohne Lesegerät. Wenn man das weiß, kann man gleich ein Ticket kaufen. Hat man mit  der Karte eingebucht, kann man die Karte am Ziel dem Mitarbeiter am Schalter „Fare Adjust“ geben. Er ermittelt den Fahrpreis und überreicht einen Zettel. Der muss an der nächsten Station, wo die Karte genutzt werden kann, vorgezeigt werden.

Aufladen: Die Prepaid kann bis 20.000yen aufgeladen werden. (Bei der View SUICA erfolgt die Aufladung automatisch über das gekoppelte Kreditkartenkonto.) Aufladen kann man die Karte am Automaten, am Schalter oder (das ist etwas frech) am Kiosk. Meist kaufe ich etwas und bitte den Kassierer, den Rest auf die Karte zu buchen. Hinweis: Suica behält wie paypal ein kleinen Teil der Transaktion als Gebühr ein. Allerdings vom Kioskbesitzer und nicht vom Nutzer.

Zurückgeben: Warum? Zumindest die Suica ist nach dem letzten Benutzen noch mindestens 2 Jahre aktiviert. Auf der Karte steht was von 10 Jahren. Ich habe die Karte August 2006 gekauft und Oktober 2016 zuletzt benutzt. Von daher scheint es nicht die Lebensdauer zu sein. Zurückgeben kann man die Karte an den Aufladeautomaten oder am Schalter.

Hintergrundwissen zur IC-Card Technologie

FeliCa: Die Karte basiert auf einem RFID-Chip von Sony, der FeliCa heißt. Der Encryption Key wird dynamisch bei jeder Nutzung generiert. Die Stromversorgung erfolgt extern durch des EM-Feld des Lesegerätes. Ursprünglich sollte die FeliCa als ISO 14443 laufen. Die Norm wurde nie offiziell. NFC (wird in Deutschland langsam bekannt) basiert auf der ISO 18092 und arbeitet ähnlich: Frequenz 13,56 MHz, Manchester Coding, 212 kbit/s. Hardware und Betriebssystem erfüllen die ISO 15408 EAL 4. Seit 2011 kommt AES-Verschlüsselung zum Einsatz. Die Karte übertragt simultan 8 Blöcke mit je 16 Byte). Die Karte setzt sich bei Unterbrechung der Stromversorgung durch das Lesegerät automatisch zurück.

Der FeliCa-Chip wird neben dem IC-Card-Zoo in Japan auch andernorts eingesetzt (nur Auszug):

  • Octopus Card (Hong Kong)
  • EZ-Link Card (Singapur)
  • Shenzhen Trans Card (Shenzhen, China)
  • Metro Card (Bangkok, Thailand)

Transaktionen: Für eine Transaktion wird die ID der Karte ausgelesen und an den Server übertragen. Der Rest passiert auf dem Server. Das Auslesen erfolgt innerhalb von 0,2 Sekunden. Kontakt zum Lesegerät ist dabei nicht notwendig. Kurzer Kontakt garantiert aber, dass man im Lesebereich ist und die Kontaktzeit einhält.

Auf dem Server werden für jede Karte Informationen zentral abgelegt. Betritt man die Bahnsteig wird auf dem Server die ID des Eingangsgate notiert und zeitgleich das Guthaben abgefragt. Im Display des Drehkreuzes wird das Guthaben angezeigt.

Beim Aussteigen die ID des Ausgangsgate notiert. Der Server ermittelt Fahrstrecke und -preis. Dieser wird vom gespeicherten Guthaben abgezogen. Fahrpreis und das Restguthaben werden im Display des Ausgangsgates angezeigt.

Beim Bezahlen am Kiosk oder im Combini wird die ID des Kiosk und der Kaufpreis übermittelt. Das Guthaben wird entsprechend reduziert und der Preis dem Kiosk gutgeschrieben (abzüglich einer Transaktionsgebühr wie bei paypal).

Kartentypen: Es gibt die Karte als Prepaid und Postpaid. Der Chip ist dann Teil einer IC-Card, einer Kreditkarte oder des Smartphones. Bei den Smartphones erfolgt die Abrechnung über die Telefonrechnung. [Bin gespannt wann sowas in Deutschand kommt].

Es gibt Monatskarten, 3-Monats-Karte und Jahreskarten. Diese Karten sind meinst an eine Strecke gekoppelt (Wohnung – Arbeit/Schule). Für Fahrten außerhalb dieser werden die Aufpreise automatisch gerechnet und gebucht. Die Bezahlung von Zusatzstrecken (und da bin ich mir nicht sicher) laufen über Prepaid.

Für Touristen lohnt sich eigentlich nur die Prepaid-Version, zumal andere Karten mangels japanischem Konto, von dem abgebucht werden kann, nicht erworben werden können. Die Prepaid-Karte kann sogar mit Namen versehen werden.

Kartenformen: Neben der klassischen SUICA / IC Card im Scheckkartenformat gibt es die Funktion auch als Teil von Kreditkarten und sogar Smartphones (mobileFeliCa, oSaifu-Keitai, mobileSuica). Selbst die NFC-Funktion am Wii U Gamepad ist kompatibel. Die Sony VAIO PCs haben einen FeliCa-Port. Und es gibt USB-Lesegeräte (PaSoRi).

[Nachtrag: Seit 07.11.2016 wird die IC-Card von Apple Pay unterstützt. Mit einer App kann die Apple Pay Wallet um die IC-Card-Funktion erweitert werden. Seit 12.09.2017 untestützen iPhone 8 und Apple Watch 3 die „Global FeliCa“.

Empfehlung
  • Holt euch eine IC-Card und betrachtet sie als Kombination aus Bahnfahrtkarte und alternatives Zahlungsmittel.
  • Die SUICA ist kein Bargeldersatz, aber eine gute Ergänzung.
  • Für Langstrecken ist ein normales Bahnticket sinnvoller.
  • Bei vielen Fahrten am Tag sollte man auf Tageskarten setzen.
  • Die Kombination mit dem JRP ist sinnvoll (Stichwort Shinkansen)

wikipedia EN:SUCIA
[Stand 10/2017]


A: Karte wird akzeptiert
B: Basisfunktion wird akzeptiert; nicht aber z.B. „electronic money“
C: Hier wird es bald eine eigene Karte geben
F: Hier wird die Karte zukünftig akzeptiert.

Region Betreiber suica pasmo icoca PiTaPa toica sucoca Others (A)
北見 Hokkaidō Kitami Bus Bus Card
札幌 JR Hokkaidō B Kitaca
Sapporo CTB SAPICA
仙台 JR East A A B F B A Kitaca
新潟 JR East A A B F B A Kitaca
Niigata Kotsu RYUTO
富山 T. Light Rail passca
石川 Hokuriku Railroad ICa
東京 JR East A A B F B A Kitaca
Priv. oper. A A
Tōkyū Setagaya L. B B Setamaru
山梨 Yam. Kōtsū B B Bus IC Card
静岡 Shizutetsu B A LuLuCa
Entetsu NicePass
JR Central B B A B
名古屋 JR Central B B A B
Meitetsu, TBC Nagoya, Toyotetsu F F Manaca
Kintetsu F B A
大阪, 神戸, 京都 JR West B A B B B
Private operators F B A
Nara Kōtsū F B A CI-CA
Itami CTB F B A Itappy
Shinki Bus F B A NicoPa
岡山 Shinki Bus F B A NicoPa
Private operators F B A Hareca
JR West B A B B B
広島 JR West B A B B B
Private operators B PASPY
香川 Kotoden Group IruCa
愛媛 Iyo Railway IC e-card
福岡 Nishitetsu A A nimoca,
Hayakaken
JR Kyūshū A B B A nimoca,
Hayakaken
Fukuoka CTB A A nimoca,
Hayakaken
Kitakyūshū CTB Himawari Bus Card
長崎 Private operators Nagasaki Smart Ca.
大分 Oita Bus, Oita Kōtsū,
Kamenoi Bus
A A Mejiron,
nimoca
宮崎 Miyazaki Kōtsū Miyakō Busca
鹿児島 Kagoshima CTB RapiCa, Iwasaki IC
Iwasaki Group RapiCa, Iwasaki IC

Was ist Anime

Es gibt hunderte von Webseiten und Youtube-Beiträgen, die sich mit der Frage beschäftigen, was ein Anime ist und was nicht.  Die Diskussion wird teilt erbittert bis beleidigend geführt. Hier ist mein Fazit:

Es ist ein Anime,
wenn es aussieht wie ein Anime
und sich anfühlt wie ein Anime !

Das hilft nicht wirklich weiter, aber es ist die einzig gütige Defintion soweit ich es beurteilen kann. Andere Definition sind:

  • Anime sind japanische Zeichentrickfilme.
  • Anime sind Zeichentrickfilme von japanischen Studios.
  • Anime sind Zeichentrickfilme, die primär für den japanischen Markt / eine japanische Zielgruppe gezeichnet wurden.

In Japan bezeichnet Anime alle Zeichentrickfilme. Die erste Definition ist damit nicht zielführend, zumal es japansiche Zeichentrickfilme gibt, die eindeutig nicht Anime sind. Die zweite Definition schließt Studios in Korea und China aus. Diese stellen jedoch Anime her,  teilweise im Autrag japanischer Unternehmen. Die dritte Definition trifft es schon besser. Allerdings weicht auch diese Definition mit der Verbreitung über Internetstreaming auf, da Anime-Studios immer mehr den internationalen Markt betrachten. Vielleicht kann man es so zusammenfassen:

  • Anime sind Zeichentrickfilme die (derzeit) primären Fokus auf eine japanische Zielgruppe hergestellt werden und dabei eine für Anime typische Äesthetik/Aussehen und Storyline verwenden.

Hinter all den verschiedenen Definitionsversuchen steht die Abgrenzung zu US-Zeichentrickfilmen. Und egal wie man es dreht un  wendet, es ist nicht vollumfassend möglich. Punkt. Wer mir nicht glaubt, darf sich an folgender Frage abarbeiten:

  • Ist Panty & Stalking ein Anime?
    Und wenn ja, ist dann The Last Airbender auch ein Anime?
    Was ist mit The Big O?

Welche Definitionen könnte man sonst noch heranziehen? Egal, denn zu jeder möglichen Definiton gibt es genug Ausnahmen. Japan-Bezug? Was ist mit Baccano oder Record of Lodoss War?

Kommen wir zurück zu meiner Definition: Es ist ein Anime, wenn es aussieht wie ein Anime und sich anfühlt wie ein Anime. Dafür muss man definieren, was die Aesthetik oder die Storyline ausmachen. Hier ein paar Kriterien; m it dem Hinweis, dass nicht jeder Anime alle Kriterien erfüllt zudem sind die Kriterieren teilweise sehr vage:

  • Anime sind Verfilmungen von Manga
  • Animation:
    • Bei der Animation werden Stilelemente der Mange verwendet, um z.B. Bewegung darzustellen, obwohl dies bei einem Zeichentrickfilm nicht notwendig wäre.
    • Kamerafahrt, Perspektiven und Blickwinkel erinnern an Realverfilmungen.
  • Die Gesichter sind „animetypisch“:
    • Augenpartie
    • Haare (Frisur, Haarfarbe)
    • Die Kinnpartie
    • Die Figuren haben 5 Finger !
  • Bildgestaltung
    • Die Detailierung von Flächen (westliche Comics wirken flächenhafter)
    • Licht und Schatten und Licht
  • Die Story
    • Bei Serien gibt es Handlungsbögen über eine oder mehrere Staffeln; ähnlich wie es bei Real-Fersehserien der Fall ist.
    • Es gibt nicht immer ein Happy-Ending oder überhaupt ein Ende.
  • Es werden Gesten und Mimiken verwendet, die typisch für Japan sind.
  • liberaler Umgang mit Sexualität: (Nacktheit, Homosexualität)
  • Darstellung von Gewalt (teilweise sehr explizit)
  • bei Zielgruppe „männlich, jugendlich“ oft „Fanservice“

Meine Einstellung zu Augen und Haare wird im Anime (?) Big O deutlich. Die Darstellung von Augen und Haare erinnert sehr stark an westliche Comics. Auch die Wahl der Farben, der Beleuchtung und der Detailierung von Flächen (Kleidung, Hintergrund) erinnert sehr an westliche Comics. Während der ersten zwei Folgen weiß man nie, wie man Big O einstufen soll, da die nächste Szene wieder typisch Anime wirkt. Da es Animeelemente gibt und auch die sich entwickelnde Story sehr Anime ist, kann m nan Big O als Anime an der Grenze der Definition sehen.

Ich schreibe jetzt schon seit Wochen an diesem Eintrag. So wie es aussieht gelingt es mir nicht in Worte zu fassen, was einen Anime ausmacht.

Schlimmer noch: Ich schaue nicht alle Anime. Damit sind obige Regeln nicht unbedingt auf 100% aller Animes anwendbar.

Bleibt die Frage wo ich die Grenze ziehe: Panty & Stalking ist für mich kein Anime, da für mich die Anime-Ästhetik fehlt. Gleiches gilt für The Last Airbender. The Big O … Hier fühlt es sich an wie ein Anime, sieht aber nicht so aus. An dem Ding verzweifle ich mit meiner Defintion.

Nun muss man dazu sagen, dass man immer von den ersten Anime geprägt wird, die man sieht. Bei war dies Neon Genesis, Bubblegum Crisis, Akira.

Optisch war der Stil der 1990er bei mir prägend: Cowboy Bebop, Woraus auch resultiert, dass Bubblgum Crisis altbacken auf mich wirkt.

Mit dem Stil der 2000er stehe ich heute auf Kriegsfuß. Bei den 2010er habe ich wahrscheinlich daran gewöhnt (Code Geass, Death Note).

Eine wichtige Definition für „Anime, die ich schaue“ ist die Animation in 2D-Ästhetik. Ich habe nichts gegen 3D-Rendering, wenn es sich gut in das Ganze einfügt. Leider gibt es viele Negativbeispiele, wo 2D-Elemente und 3D-Elemente nicht zusammenpassen. Bakaretsu Tenshin sei hier zu nenne. Noch schlimmer ist Besrserk 2016. Ein Albtraum. Gut gelungen ist es unter anderem bei Bacaano und Blue Lagoon.

Welche Kriterien gelten für mich, damit ich mir einen Anime anschaue?

  • Zeichenästhetik: Panty und Stalkung, The Last Airbender und The Big O gehören damit nicht zu meinen Favoriten.
  • Sprache Japanisch: Ich bin kein Freund von Dubs. In den Anfängen waren die teilweise grottenschlecht und abstoßend. Bei den englischen Dubs gab es mit Cowboy Bebop einen Wendepunkt. Dennoch die Sprachmelodie bei deutschen und englischen ist für mich einfach nicht richtig.
  • ich brauche eine gewisse Menge an Slapstick-Humor oder eine erwachsene, anspruchsvolle Handlung (Ghost in The Shell, Death Note).
  • Die 3-Episoden-Regel wende ich nicht strikt an, aber meist ist es so, dass ich nach ein paar Folge entscheide, ob sich der Zeitaufwand lohnt.
  • Bis auf wenige Ausnahmen mag ich keine Shonen. Ranma ist in meiner Sammlung, da er mit zu den ersten Anime gehörte. An Hunter x Hunter mag ich die Charaktere und ihre Entwicklung. Gundam muss man haben. Womit ich nichts, aber auch gar nichts anfangen kann ist Pokemon, Digimon, Dragonball, One Piece und Naruto.
  • Bei den Genre stehen Sci-Fi, Steampunk, Cyberpunk im Kurs.

Amphi und Mera Luna 2017

Nach dem WGT standen zwei weitere Festivals auf der Liste für 2017. Anfang macht das Amphi in Köln. 3 Wochen später folgt das Mera Luna in Hildesheim. Allerdings hat mich das Lineup vom Mera jetzt nicht umgehauen. Egal. Ich habe die Karte schon seit ein paar Monaten. Nächstes (mit Japan) werde ich mit spitzer Feder rechnen.

Amphi 2017

Sa: Eisfabrik, FabrikC, Tanzwut, Lord of the Lost, Nachtmahr, VNV Nation
So: Stahlmann, Hocico, Combichrist, Apoptygma Berzerk, Eisbrecher

Es gibt drei Bühnen. Ein bischen Planung ist notwendig. Die Anreise startet am Samstag morgen. Nach Köln ist es nicht weit und der erste Gig ist Eisfabrik um 12:10. Das reicht, um den Wagen am Hotel zu parken. Es liegt weiter weg vom Tanzbrunnen als ich dachte. Ich brauche knapp 35 Minuten. Jetzt erst mal ein Met. Dann die Karte gegen das Bändchen tauschen. 12 Uhr. Auftakt mit Eisfabrik. Ich habe die auf dem WGT zum ersten Mal gesehen. Weiter geht es mit FabrikC. Danach brauche ich eine Pause. Tanzwut beeindruckt mich live nicht. Zeit für Shopping. Lord of the Lost ist da schon eher mein Fall.

Die nächsten Bands sind eh nicht mein Ding. Ich nutze die Lücke für den Checkin. Nebenan ist eine Hochzeit. Ich glaube, ich habe die Gäste verschreckt. Dann geht es den langen Weg zurück.

Abschluss für heute bilden  Nachtmahr und VNV Nation. Nachtmahr ist brutal wie immer. VNV ist eine Klasse für sich. Vor tanzt ein Einhorn mit. Er findet es Ronan diese Vorliebe für Fabelwesen komisch, zollt aber Respekt für den Mut, dies so offen zu zeigen. Zwei Leider später ist das Einhorn mit auf der Bühne. Wir lernen: Es heißt Johannes. (eine Nachfrage meinerseits später am Bierstand klärt das Geheimnis. Der Besitzer heißt Johannes, das Einhorn Clarissa). Nach VNV geht es noch kurz auf die After Show Party, aber meine Füße sind durch für heute. Außerdem zieht ein Unwetter auf. Die Security plant die Räumung des Geländes. Hotel. Schnell Duschen, Klamottenwechsel (Yukata), und dann noch entspannt an die Bar. Es ist 2:30 Uhr. Der Vorteil des Hotels: Die Bar ist Teil der Rezeption und die ist 24/7 besetzt. Der Abend klingt mit 18 Jahre altem Whisky aus.

Am Sonntag geht es weiter. Frühstück ist mir zu teuer. Dafür kriege ich mindestens 2 Met. Gesagt, getan. Das Wetter ist etwas angenehmer als gestern. Da verdunsteten knapp 8 Bier ohne Effekt.  Stahlmann gibt den Startschuss. Dann eine kleine Pause in der Hocico Autogrammstunde hat. Die Chance nutze ich und treffe in der Warteschlange auf einen Spanier. Zum Glück hat er eine Handykamera dabei. Meine habe ich im Hotel gelassen. Foto mit Band.

Dann geht es weiter. Combichrist bringt eine Mischung aus Altem und Neuem. Alles mit Druck. Gleich danach Hocico. Es regnet. Na und. Mehr Platz zum Tanzen. Apoptygma Berzerk ist dann live doch nicht meine Welt; eine willkommene Pause und den Abschluss mit Eisbrecher zu feiern. Danach geht es noch kurz zur After Show Party. Das Amphi beende ich mit einem entspanntem Fußmarsch zurück ins Hotel. Ein Hotelgast hat das mit dem Amphi wohl nicht mitbekommen und ist sichtlich irritiert. Um 2 Uhr ist Feierabend. Morgen geht es nach Hamburg und dann weiter nach Lübeck.

Mera Luna 2017

Sa: Unzucht, Ost+Front, .com/kill, Feuerschwanz, Faderhead, Subway to Sally, ASP, Korn
So: Versengold, Tyske Ludder, Megaherz, Mono Inc., Schandmaul, Blutengel, And One

Ich Reise schon am Freitag an. Das Lineup hätte auch eine Fahrt früh am Samstag zugelassen, aber ich will keine Stress. Ein Blick auf die Staukarte sagt: A2 fällt aus. A5/A7 fällt aus. Nein. Mehr Autobahnen gibt es nicht. Ich probiere es über die Landstraße Wetzlar-Marburg-Kassel. Ach ja. Es regnet ohne Pause. Auf der Landstraße dann noch ein LKW, der 70 als sein Maximum gewählt hat. Ich brauche 24km, um an ihm vorbeizukommen. In Kassel geht es zurück auf die A7 und  prompt steht ich im Stau. Ach ja. Regen. Nach 5km in einer Stunde ist die Reststrecke dann frei und ich bin um 22 Uhr am Hotel.

Einschub Hotel: Es ist aus den 70ern und das Design scheint seitdem unverändert. Die Lobby ist eine Raucherlobby. Hm. Dafür ist das Personal komplett entspannt. Meine Bestellung eines Bieres wird mit der Frage „Mit Glas oder Flaschenkind?“ gekontert. Alle anderen Gäste (bis auf drei verloren wirkende Monteure) sind fürs MeraLuna hier.

Samstag: Erst mal Frühstück. Rührei und Speck sind gerade alle. Aber der Koch/Keller/Rezeptionist kündigt Nachschub an. Den liefert er direkt in der Pfanne an den Tisch. Das ist Service wie bei Mutti. Für ein Hotel sicherlich ungewöhnlich, aber es passt hier irgendwie genau rein.

Wie kommt man zum Flughafen. Shuttle Bus. Aufgrund des Chaos ist die Fahrt für mich und die Truppe aus dem Hotel irgendwie gratis. Dann Schlange stehen für das Bändchen. Irgendwie sind die am Stauanfang überfordert (im Hintergrund Eden weint im Grab). Ich habe einen ersten Blick auf den Platz: Braun. Schlamm. Alles ist vom Regen komplett aufgeweicht. Das kann ja was werden. Es geht zum Hauptbereich. Zur Zeit spielt Unzucht. Ich erkunde das Gelände. Dann erklingt der Regimentsgruß. Das kann nur Ost+Front sein. Die geben wirklich alles. Das Konzert endet mit der DDR-Hymne; ein Markenzeichen.

Ich pendel zwischen Hauptbühne, Hanger, Fressmeile, Mittelaltermarkt und Shopping Area. Das schöne am MeraLuna: Man kann von überall den Gig auf der Hauptbühne hören. Wie die Zeit verfliegt.

Gleich kommt der vorletzte Gig: ASP. Das wird ein Fest. Das erste Lied und Schluss. Licht aus. Das war nicht geplant. Der Strom auf der Hauptbühne ist weg. Total. Galgenhumor macht sich breit. Regen setzt ein. Nach einer halben Stunde flammt Hoffnnung auf. Es ist wieder etwas Strom da. Es reicht für die Druchsage, dass es den Hauptgenerator zerlegt hat, aber ASP und Korn wie geplant spielen werden. Der Regen wird stärker. Endlich ist wieder Saft da. ASP gibt alles. In Solidarität mit uns wunderschönen (und nassen) Menschen übergiesst sich Alexander (ASP) mit Wasser. Highlight ist dann das Duo Mit Eric von Subway to Sally. Beide singen Zaubererbruder. Hm, Eric scheint nicht so textsicher, aber beide haben Spaß auf der Bühne und das überträgt sich.

Schade, dass es dazu kein Video bei youtube gibt. ich vermute, es hat auch die Kameratechnik des NDR erwischt, der den ganzen Tag über gefilmt hat. Korn brennt dann alles ab, was geht. Feierabend. Die Aftershowparty lasse ich ausfallen. Ich bin patschnass bei 15°C. Das mit dem Shuttlebus wird wohl nicht. Da stehen Leute für mindestens 4 Busse und ich sehe keinen einzigen. Taxen gibt es auch keine. Also Fußmarsch. Nach Karte 3km. Ich brauche 25 Minuten. Im Hotel ist der Nachtportier bereits mit dem restlichen Partyvolk am Klönen. Ein Feierabendbier ist schnell zur Hand. Um 3 Uhr geht es aufs Zimmer.

Sonntag: Wie gestern geht es mit dem Bus zum Gelände. Dieses Mal mit der regulären Linie, da der Shuttle gerade weg ist. Hm hier draußen bei den Zelten kostet das Bier (Dose) nur die Hälfte; Zeit für ein zweites Frühstück. Das Pflichtprogramm startet um 16:30 Uhr. Wie gestern pendel ich durch die Gegend. Versengold und Megaherz machen Stimmung. 16:30 Mono Inc. … Die sind live echt gut. Schandmaul ist live so lala. Blutengel ist vielleicht etwas Mainstream, passt aber gut. Abschluss macht And One. Danach ist Schluss. Die Ordner bugsieren alle zum Ausgang. Da will wohl jemand Feierabend machen. Nicht mit uns. Im Mittelaltermarkt ist noch was los. Und bei den Zelten erst recht. Hier gibt es Trümmer eines Pavillions und Leute die abwechseld „Mera – Luna – Mera – Luna – …“ und „Blut, Blut, Räuber saufen Blut“ singen. Die Szenen erinner ein wenig an MadMax. Gerüchteweise soll das vor ein paar Jahren mal eskaliert sein, als haufenweise Zelte abgebrannt wurden.

[werde den Text irgendwann noch mal ausbauen]