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Es geht zurück. Ein kurzer Stop in Tokyo fürs Shopping und dann weiter nach Narita.

Outside Narita

Shopping war gestern und Rückflug ist morgen. Für heute steht Entspannung auf dem Plan; sowie die Reste von der Narita-Liste 2013.

Nach einem entspannten Frühstück geht es zum JR-Bahnnhof und von hier in Richtung Katori. Ziel ist Sawara. Wenn ich überlege was für eine gefühlte Weltreise es 2006 von Tokyo nach Katori und weiter nach Kashima war. Und jetzt ist Katori nur eine Station hinter Sawara. Für gehört diese Erkenntnis in die Gruppe „Ach, hier kommt man raus, wenn man links abbiegt“.

Zurück zu Sawara: Hier soll es einen Kanal mit alten japanischen Häusern geben. Den Tip habe ich von NHK Journey in Japan und ich glaube, das kann ein sauber Abschluss für diesen Japanurlaub werden. [Nachtrag: Im Juli 2018 lief auf ein Beitrag zu Sawara im Rahmen der Reihe Tokyo Eye 2020.]

Gleich in der Nähe des Bahnhofes finde ich einen Sakaya (Schnapsladen). Eine letzte Chance für Yamazaki. Aber auch hier habe ich keine Chance. Aber ich reserviere die vorletzte Flasche Hakashu, die ich auf dem Rückweg abholen werde.

Auf meiner Karte gibt es zwei Kanäle; einen im Norden und einem im Osten. Man kann auch eine 50%-Chance verhauen. War ein netter wenn auch extrem unspektakulärer Sparziergang. Und ich erreiche den Kanal mit den alten Häusern vom Norden und nicht mittig wie beim direkten Weg vom Bahnhof. Beim direkten Weg wäre der Kontrast zum restlichen Sawara sicherlich abrupt gewesen. So baut sich die Szene nach und nach auf: Kanal … Bäume … das erste Haus … Kurve … weitere Häuser … ich steh mittendrin. Der ganze Abschnitt ist nicht mal 500m lang, aber das reicht. Ich hätte schon früher hier vorbeikommen sollen.

Ich laufe die Straße einmal entlang. Hinter der Brücke mit dem eingebauten Wasserfall kommt eigentlich nichts mehr. Der Kanal geht noch ein Stück weiter, ist aber nicht mehr so gut ausgebaut. Wieso kommt da eigentlich Wasser aus der Brücke?

Mit dem Zug geht es zurück nach Narita. Spanned ist die Fahrt nicht. Zurück in Narita verstaue ich den Hakushu im Schließfach. Ich habe eine Stunde Wartezeit bis zum nächsten stündlichen fahrenden Bus (super Timing, ich scheine ein Talent für sowas zu haben) nach Boso-no-Mura. Das reicht für einen kurzen Rundgang durch die Shoppingstraße von Narita, einen Stop in der Sakebrauerei und Mittagessen (die lokale Spezialität ist Unagi; Aal).

Der Bus fährt nicht direket zu Bosa-no-Mura. Ich muss zwei Ampeln zu Fuß gehen, aber so weit ist es nun auch nicht. [Nachtrag: Ich steige am Anfang eines Neubaugebietes aus, dass man auf googlemaps sofort findet, selbst wenn man es nicht direkt gesucht hat. Scrollt einfach nördlich von Nartia entlang der Nationalstraße 18].

Bosa-no-Mura ist ein Freilichtmuseum mit Bespaßungsprogramm. Leider ist fast alles ausschließlich in Japanisch. Trotzdem, die nachgebaute Post Town ist alleine schon einen Besuch wert. Sie wirkt wie aus einem Samuraifilm. Um das Dorf herum sind mehrere weitere Farmhäuser verteilt. Und ich lerne endlich, wie man diese Kampfkreisel (Beigoma) vorbereitet und bedient. Einfach ist es nicht.

Im öffentlichen Park nebenan gibt es einen Stapel alter Grabhügel (Kofun). Das einzige Problem ist, dass man die meisten Hügel nicht einmal sieht, wenn das grüne Schild mit dem Hinweis daneben steht. Ich verbuche das unter Sonntagsspaziergang und nehme den 17-Uhr-Bus zurück nach Narita.

Das restliche Sonnenlicht nutze ich, um von der Pagode von Naritasan Fotos zu machen. Es sind dann auch die letzten Fotos meiner Kamera. Auf dem Weg zurück zum Hotel rutscht mir die Kamera aus der Hand. Totalschaden. Kein Witz. Meine Pentax K-7 ist hin. Das Objektivbajonett ist aus dem Gehäuse bebrochen, der Blitzschutz ist hin und die Aufhängung des CCD-Chip hat es auch erwischt. „Zum Glück am Ende des letzten Tages“ könnte man einwenden, aber das war unnötig. Zumal das Objektiv, diese Billigscherbe von Tamron das Ganze unbeschadet überlebt hat. Da ist nur ein kleiner Kratzer an der Gegenlichtblende. Das wäre dann die fotometrische Ableitung Murphys Law #30: „Teure ICs sind durch billige Sicherungen geschützt, um im Ernstfall die Sicherung zu schützen.“

Die Jet-Lag-Bar ist in Sichtweite. Ich brauche einen kräftigen Drink. In der Bar treffe den Chef und seinen Hund, die gerade auf dem Weg nach Hause sind. Barkeeper für den Abend ist daher ein Ex-Marine. Mein Frust hält genau drei Drinks, die man als „US-Marines-approved“ bezeichnen kann. Dann ist Schluss. Ich bin gefrustet, nicht blöd. Ich muss morgen früh raus und einen Flug kriegen. Einen Hangover kann ich nicht gebrauchen und mit den ganzen Whisky-Tastings war dieser Urlaub schon alkohollastig genug.

Im Hotel gibt es zum Abendessen nochmal ein schönes japanisches Steak. Dann falle ich ins Bett.


Fazit: Wer Narita schon kennt, sollte Sawara einen Besuch abstatten. Es liegt zwar nicht an der Bahnstrecke zum Flughafen, aber ist einen Abstecher wert. Für den Kanal braucht man gemütliche 2-3 Stunden. Hinzu kommt die Zeit für die Bahnfahrt und das warten auf den Zug. 4 Stunden sollten allemal reichen.

Tokyo Shopping

Der heutige Tag in Tokyo dient nur einem Zweck: Souvenir-Shopping. Das war von Anfang an so geplant, da ich die 23 Extrakilo bzw. einen zweiten Koffer nicht quer durch Japan schleppen wollte.

Das Frühstück lasse ich aus … zumal ich es nicht gebucht habe. Ich deponiere die Koffer nach dem Check-out an der Rezeption und los geht es. Der erste Stopp ist Asakusa. Mit Marugoto Nippon hat mal Dinge aus ganz Japan auf mehreren Etagen.

Mein erstes ernsthafte Ziel ist aber die Kappabashi. Wer die nicht kennt: Es ist DIE Einkaufsstraße für Restaurant- und Kneipenausrüstung. Hier kriegt man alles. Es gibt einen eigenen Shop für diese kleinen Bestellzettel und Mäppchen für die Rechnung; einen eigenen Laden für Speisekarten und Zubehör, … Auf meiner Agende stehen diverse Küchenutensilien, eine zweite Fahne, ein zweite Izakaya-Laterne, Gewürze und ein Noren.

Ich kaufe noch nichts. Das mache ich heute Spätnachmittag auf dem Weg zurück zum Hotel. Aber ich weiß, dass ich alles hier kriege. Haken dran. Ich finde auch einen Laden für Verpackungen. Das löst dann auch mein: „Wo bekomme ich den zweiten Koffer her?“

Stopp Nummer zwei ist der Sakaya in Yushima nahe der U-Bahnstation. Ich laufe den Weg, weil ich die Strecke falsch einschätze. Aber so schlimm ist es auch nicht. Zum einen finde ich auf dem Weg einen Yakutori-Stand, an dem ich mein Mittagessen kaufen. Zum andere lerne ich eine Seite von Ueno kennen, die ich 14 Jahre lang übersehen habe: Die Ostseite des Bahnhofs Ueno. Hier gibt es sogar einen Eingang. Das wusste ich gar nicht.

Kurz vor dem Banhhof find ich noch einen Bahnübergang, der hier eigentlich nicht sein sollte. Es scheint einer der Betriebshöfe für die U-Bahn zu sein.

Und was den Whisky angeht: Keine Chance. Ich erfahre, dass Suntory-Whisky in ganz Tokyo ausverkauft ist; Yamazaki und Hakushu. Wow. Das hätte ich nicht erwartet. Gut, ich merke mir für später eine Flasche Sake und eine Flasche Shochu vor. Sieht so aus, als hätte ich noch Platz auf dem Rückweg.

Jetzt wird es Zeit für etwas Sightseeing bzw. Matsuri. Theoretisch sollte am Nezu Jinja das Azaleen-Festival (vgl. 2008) laufen. Ich habe recht. ich bin allerdings kurz verwirrt, da ich eine Straße entlang gegangen bin, die ich nicht kannte und ich bin trotzdem beim Schrein angekommen. Das scheint der Tag der neuen Wege in altbekannten Gegenden zu sein.

Nach etwas Matsurifutter (Takoyaki) und Sake verlege ich nach Omotesando in der Hoffnung auf einen günstigen Kimono oder eine Yukata. Es endet wie mit dem Whisky. Auch ein kurzer Abstecher nach Shinkjuku Station endet nichts an dieser Sache. An beiden Sachen.

Es ist bereits 15:30 Uhr. Ich überlege kurz, ob ich kurz nach Nakano durchstarte, um eine Japan-Rail-Taschenuhr zu kaufen. Aber das wäre wieder ein Fall von „die Entfernungen und Reisezeiten und Tokyo unterschätzen“. Nein. Jetzt werden die Souvenirs eingesammelt.

Mit einem großem Pappkarton unter dem Arm verlasse ich Kappabashi. Schon etwas merkwürdig. In Yushima erstehe ich die beiden reservierten Flaschen. Es ist obrigens der Shochu, den auch der Premierminister trinkt. Rein in den Pappkarton und zurück zum Hotel. Nach 500m fällt mir ein, dass ich die Quittung für den Zoll brauche. Also zurück und alles noch mal. Ne. Ich nehme ein Taxi. Was auch eine gute Idee ist, da ich keine Ahnung habe, an welcher U-Bahn-Station ich raus muss und wie ich von dort zum Hotel komme.

Ich versuche es noch mal mit der Hotelbar. Es klappt. Ich habe einen Platz am Fenster und die Dämmerung ist noch im Gang. Die Kamera macht ein Foto nach dem anderen. Ich ärger mich, dass der Polfilter im Koffer ist. Ich versuche alles, um die Reflexe im Fenster zu unterdrücken. Die Fotos zeigen, dass mir das eigentlich ganz gut gelungen ist. Ich nutze die Chance auch für ein Steak als Abendessen. Hey. Der Blick (siehe Foto) verlangt nach gutem und teurem (angemessenem) Essen.

Der Tag endet mit einer Zugfahrt nach Narita und Check-in im Narita Richmond. Zunächst ist es wieder das berühmte Taxi zum Bahnhof. Jetzt mit zwei „Koffern“ á 23kg ist das wirklich eine gute Idee. Ich nehme wieder Keisei und nicht JR. Tradition ist Tradition. Ich nehme auch nicht den Sky Express sondern den normaled Ltd. Express. Ich schlafe kurz ein aber wache wie Japaner kurz vor meinem Bahnhof auf.

Das Richmond Hotel konne ich schon. Es ist vertraute Umgebung. Schnell ist das Gepäck im Zimmer geparkt. Ich könnte jetzt einen Abstecher in das Nachtleben von Narita machen. Aber irgendwie ist für heute die Luft raus. Und so wird es nur ein kurzer Stop in der Hotelbar.