Archiv der Kategorie: 東北

.. „Nordosten“. Es ist der nördliche Bereich der japanischen Hauptinsel Honshu. Das Gebiet erstreckt sich von Fukushima im Süden bis Aomori im Norden. Sendai (und Matsushima) und Morioka liegen hier. Es gibt hier viele interessante Orte, aber leider liegen sie sehr verstreut: Hiraizum, Wakamatsu, Matsushima und Kakunodate sind alle eine Reise wert. Die Ostküste hat es beim Tohokubeben 2011 erwischt. Der zerstörte Reaktor Fukushima Daiichi liegt hier. Die meisten Orte liegen aber weit entfernt. Dennoch sollte man sich vor der Reise informieren, wie der Stand der Dinge ist.

Yamadera

2004 bin ich nach Matsushima. Da war ich erneut 2008. Reicht. Außerdem war die Anreise 2004 von Naruko aus ein Albtraum. Ich versuche es mit Yamadera. Anreise ist nicht minder einfacher. 1 Stunde mit dem Local nach Shinjo. Dann mit dem Shinkansen nach Yamagata. Unsteigen in den nächsten Local nach Yamadera. 3 Stunden sind weg.

Bahnhof Yamadera. Man sieht dem Tempel am Berg. Das sieht nach Treppen aus. Ins Dorf. Alles auf Touristen abgestimmt. Souvenirshops überall. Sehe keine Resto. Weiter. Die ersten Stufen. Der untere Tempelbereich. Dann geht es hinauf. Zähle die Stufen. Letzte Stufe war 985. Nach den Schildern am Wegesrand sollen es 1000 sein.

Weg hinauf liegt im Wald. Überall Laternen, Grabsteine, Höhlen im Fels. Schon was besonderes. Aber auf den großen Knaller warte ich noch. Kommt nicht. Oben wieder normale Tempelgebäude. Schade. Yamadera ist sicherlich besonders aber leider nicht speziell. Egal. Genieße die Aussicht. Dann wieder bergab. Diese Stufen gehen in die Knochen.

Unten habe ich noch Zeit bis zum Zug. Suche das Bassho-Museum. Leider geschlossen. Laufe noch etwas rum, dann geht es auf die 3-stündige Rückreise nach Naruko. Komme dort um 19 Uhr an. Stop beim 7-eleven, da ich kein Resto finden konnte. Gestern war super, wollte heute aber ein anderes, damit der gestrige Abend einmalig bleibt. Finde nur nichts.

Zurück im Hotel entdecke ich mein Abendessen. Hatten doch abgemacht, dass ich es auslasse. Kommunikationsproblem. Wegen dem Stop bei 7-eleven schaffe ich nicht alles. Egal. Auf ins Onsen. Morgen ist Abreise.

Naruko Reloaded

Frühstück ist um 8 Uhr. Das ist die Standardzeit im Hotel. Heute nur drei Punkte auf dem Plan. Die Schlucht, die kalte Hölle und der Gysier. Um 10:04 mit dem Zug nach Naka-Irgendwas. Eine Station. Dann Fußmarsch. Nehme den etwas längeren Waldweg. SChön ruhig.

Oberer Eingang zur Schlucht. 100m tief. Felsen und Bäume. Eingang ist, wie angekündigt, gesperrt. Im April gab es einen größeren Erdrutsch. Die Sperrung sieht aus, als wäre sie für länger. Wir sind in Japan. 75% der Baustellentätigkeit ist Absperrung. Man darf gespannt sein. In Sounkyo dauerte die Sperrung nun schon Jahre. Wäre der Untergang für den Ort.

Nehme den Wanderweg entlang der Schlucht zurück nach Naruko. Ist kein wirklicher Ersatz, aber ok. Wie immer Stufen und glitschige, schiefe Steine. Man gewöhnt sich dran.

Bin am unteren Ende der Schlucht. Hier steht die Hütte von damals. In einem noch schlechteren Zustand. Noch weitere 2-3 Jahre und das Ding fällt zusammen.

Zurück in Naruko habe ich jede Menge Zeit bis zum nächsten Bus zum Gysier. Wie gesagt. Es wird ein langsamer Tag.

Die Busfahrt ist ein Abendteuer. Ich hab die Karte im Hotel vergessen. Der Bus ist auch kein Bus mit Anzeigetafel. Es ist eher so eine Van für Großfamilien mit 15 Sitzplätzen. Außer dem Stausee auf der linken Seite erkenne ich nichts wieder. Zum Glück entdecke ich zwei Touristen mit der Karte und den gleichen Markierungen wie bei mir. Ich steige mit aus. Passt.

Erster Stop die Hölle. Straße runter bis zum Parkplatz dann Treppe hinab. Es ist alles grün. Ein Fluss murmelt vor sich hin. Vorsicht. Da war was. In Flussnähe ist es unglaublich warm. Das Wasser hat knapp 50°C. Kein Witz. So idyllisch wie aus auch aussieht. Rutsch man vom Weg ab und fällt in den Fluss, gibt das üble Verbrennungen. Ich hoffe das kommt auf den Fotos rüber. Überall entland des Weg sprudelt kochendes Wasser aus dem Fels. Es riecht nach Schwefel. Erdwärme hautnah.

Mit einem Gysier habe ich jetzt nicht gerechnet. Das Schild ist auch nur rein Japanisch. Foto habe ich vergessen. Mir war sicherer Abstand lieber. Warte dann 15 Minuten auf einen neuen Ausbruch, aber nichts. Weiter bis zum Ende des Weges. Hier konnte ich vor 10 Jahren noch etwas ins Grüne wandern. Nun liegen Bäume kreuz und quer. Rückweg.

Der Gysier (400yen Eintritt) arbeitet wie ein Uhrwerk. Alle 10 Minuten. Ein bischen Touristennepp ist dabei. Die Austrittsöffnung ist gemauert. Das Foto soll ja was hermachen.
Weiter unten auf dem Gelände fließt der Fluss aus der kalten Hölle entland. Ein kleiner Wasserfall. Das nebelige ist keine Gischt sonder wirklich Wasserdampf. Zurück zum Gysier. Die 10 Minuten sind um.

Noch ein paar Fotos. Dann den Bus um 16:30 zum Hotel. Onsen bis 18 Uhr. Dann Abendessen und weiter in ein Izakaya.

Der Hokutosei (oder 12 Stunden auf 4qm)

Abfahrt in Hakodate um 21:48, Ankunft in Ueno 11,5 Stunden später. Mein Einzelzimmer hat etwa 4qm. Zum Schlafen reicht das. Aber zuerst ein überteuertes Abdendesssen im Bordrestaurant; mit Kellner, wie es sich gehört. Bleibt die Frage: Wie kann er bei diesem Geruckel der Waggons drei Bier auf seinem Tablett balancieren?

Um 22:40 fahren wir fast unbemerkt in den Seikan-Tunnel ein: 54km lang, 240m unter NN und wenn ich die Zahlen Richtung im Kopf habe, 23km unter Wasser, 12 davon unter internationalen Gewässern. Ich verlasse für ein paar Minuten Japan. Man bemerkt den Tunnel eigentlich nur, weil es plötzlich lauter wird und die Scheiben beschlagen. Vom Tunnel selbst sieht man nur hin und wieder die Notbeleuchtung, in regelmäßigen Abständen kleine Querstollen. Gegen 22:57 folgen dann plötzlich durchgehende Beleuchtung und sehr lange Querstollen, die zu einem Paralleltunnel führen. Das dürfte dann der Nothaltepunkt Tappi-Kaitei Eki sein. Technisch sind wir genau jetzt unter Honshu. Um 23:06 ist der Spuk vorbei. Noch vor Mitternacht endet das Kapitel Hokkaido.

Schlafen im Zug ist gar nicht so einfach. Jedesmal, wenn der Zug abbremst donnern die Wagons aneinander und man fällt fast aus dem Bett. Zumindest ist man wach. Frühstück dann um 7:30 Höhe Koriyama. Das kommt mir bekannt vor. Bei meiner letzten Japanreise ging es hier ab nach Aizu-Wakamatsu. Das Wetter hat sich geändert. Es ist bewölkt und ab und zu regnet es. Mal sehen was dieser Tag noch bringt…

Nachtrag aus Juni 2011: Koriyama ist nach dem Beben 2011 am Rande der Strahlenzone des Fukushima-Reaktors. Der Hokutosei fährt nicht mehr. Die Bahnstrecke ist auch nach 3 Monaten noch gesperrt. Mir wird bei der Nachbarbeitung des Blogs bewußt, daß ich durch Orte gereist bin, die jetzt Sperrzone sind, daß ich mit Zügen gefahren bin, die es jetzt nicht mehr gibt. Ich werde demnächst mit dem Blog „Urlaub 2008“ starten. Ein paar der Orte wird es jetzt wohl nicht mehr geben.


Kanji-Lexikon: Hakodate 函館, Ueno 上野, Honshu. 本州, Koriyama 郡山, Aizu-Wakamatsu 会津若松, Hokkaido 北海道, Tappi-Kaitei Eki 竜飛海底駅, Seikan-Tunnel 青函トンネル


Japanischkurs: Ich hatte schon zuvor die Eigenart der japanischen Sprache erwähnt, daß Kanji verschiedene gelesen werden können. Hier ein gutes Beispiel: Der Name des Tunnels (Seikan) setzt sich aus den Ortsnamen zusammen, die der Tunnel verbindet: 青森 (Aomori) und 函館 (Hakodate). Aus „Ao“ (青) und „Hako“ (函) wird „Sei – Kan (青函)“.

Morioka und Kitakami

Morioka

Heute geht es zurück nach Tokyo und das Ende dieser Reise ist damit nah. Bevor ich in den Shinkansen springe geht es nach einmal im Schnelldurchlauf durch Morioka. Erster Stop ist die ehemaligen Burg. Es stehen nur noch die Grundmauern. Der ganze Areal ist jetzt ein Park. Es gibt nur Reste von der Kirschblüte, was der Feierlaune der Japaner keinen Abbruch tut. Überall wird gepicknickt. Nächster Stop ist der „Rock Splittung Cherry Tree“. Ein Kirschbaum, der seine Wurzeln in einem riesigen Findling geschlagen hatte und selbigen irgendwann in zwei Teile sprengte. Der Baum ist alt und wird an vielen Stellen abgestützt. Er ist ein nationales Naturdenkmal.

Weiter geht es zum Platz, dem die Region seinen Namen (Iwa-te) verdankt. Hier im Mitsuishi-Schrein stehen, wieder Name sagt, drei große Steine. Von einem wird gesagt, daß ein Dämon hier einen Pakt mit den Menschen schloß und als Beweis einen Handabdruck auf dem Stein hinterließ. Die Stein selbst ist wenig spektakular, aber ich war zumindest da. Einen Handandruck konnte ich nicht finden.

Letzter Stop sind die 5 Tempel von Morika. Der größte von Ihnen ist der Houonji. Hohe alte Bäum und ein großes Sanmon; alleine dieser Eingang ist imposant. Dies riesigen Daachkonstruktionen wirken wie immer übetrieben, wuchtig (durch ihre Größe) und filigran (durch den kleine Unterbau und die Vereeirungen) zugleich. Hinter dem riesigen Sanmon das ruhige Tempelareal mit dem Schatzhaus. Hier stehen 500 Buddhastatuen. Jede zeigt ihn einer anderen Pose; mal lachend, mal schlafend, trinkend, meditierend. Sie heißen „die 500 buddhistischen Disziplinen“. Früher waren allen Statuen vergoldet. Jetzt bröckelt dieser Überzug. Das innere der Halle wirkt dadurch irgendwie noch imposanter und ehrfurchtgebietender.

Kitakami

Um 13:30 Uhr bin ich mit dem gröbsten in Morioka durch und eile zurück zum Bahnhof. Ich plane noch einen Stop, bevor ich wieder in Tokyo eintreffe. In Kitakami gibt es ein Freilichtmuseum mit alten Häusern. Dort angekommen stellt sich zuerst die Kofferfrage. Das Blöde an japanischen Bahnhöfen ist, daß man sich immer, aber auch immer, auf der falschen Seite befindet, egal was man vorhat. Nach 30 Minuten ist der Koffer endlich auf der anderen Bahnhofsseite verstaut. Auf gehts (wieder auf die andere Seite) und die Straße runter zum Wasser. Ein kleines Boot setzt Passagiere über. Nach einer ausführlichen Sicherheitsbelehrung und dem Anlegen von Schwimmwesten geht es los. Ich bin mal wieder der bunte Hund, den alle anschauen. Offensichtlich bewege ich mich zu natürlich auf dem Boot. So wie aussieht kennen die nur Ausländer ohne Erfahrung mit Wasser(fahrzeugen).

Auf der anderen Uferseite stehen eine Menge Kirschbäume. Die Blüte ist vollständig verschwunden. Vor drei/vier Wochen muß das ganze Ufer Schneeweiß gewesen sein. Vorbei an einer alten Dampflok und einen Platz mit Matsuri-Ständen geht es den Hang hinauf zum Museum. Die Häuser reichen von einfach Strohhütten über die klassischen japanischen (Samurai)häuser bis hin zu einen Bauten, die definitiv von den Engländern stammen. Es gibt einiges zu sehen. Ein kompletter Querschnitt durch die Historie der Häuser dieser Region. Vor allem Details sind es, die mich zwei mal hinschauen lassen.

Auf dem Rückweg zum Bahnhof stoppe ich bei den Matsuriständen für ein verspätetes Mittagessen. Ich traue meinen Augen nicht: Fußgängerzoneninkas. Es gibt sie also auch in Japan. Wahrscheinlich ist es die gleiche CD wie in Deutschland. Die Globalisierung schreckt vor nichts zurück.

Nach dem Verpflegungsstop geht es entlang der Kischbaumallee, vorbei an einem speziellem Baum zur Brücke. Kurz vor der Brücke ist ein Seil über den Fluß gespannt. An ihm hängen diese „Winddrachen“, die wie Karpfen aussehen. Es fängt an zu dämmern, die Kamera verlängert immer mehr die Belichtungszeit. Damit habe ich den Tag komplett ausgereizt. Im Halbdunklen erreiche ich den Bahnhof.

Einzig erwähnenswert von diesem Abschnitt ist das Bahnticket. (Kita)Kami und Ue(No) benutzen das gleiche Kanji. Sieht witzig aus. Und ich habe immer noch nicht raus wann man „kami“ liest und wann „ue“. Hätte doch auch Kitaue oder Kamino sein können? Diese Finessen der japanischen Sprache werden mir wohl auf immer ein Geheimnis bleiben. Um kurz nach 20 Uhr checke ich im Edoya ein. Zimmer 307. Die Planeten sind auf ihre Urspungsbahn zurück gekehrt.

Shibuya

23 Uhr. Auf nach Shibuya. Der Trump Room wartet. Ein bizarrer Ort. Überall sind Spiegel, Ritterrüstungen und Geweihe. Sieht es aus das Destillat aller europäischen Schlössser und Burgen (Kitschversion). Das Publikum ist gewöhnungsbedürftig. Es ist eine Mischung aus Partyfolk, Cosplay und SM. Irgendwie scheint alles erlaubt. Eine Etage höher ist Kameraverbot. Es ist bizarr und schrill zugleich. Die Technomusik ist schnell und treibend. Tokyo Underground. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber das hier topt es.

Der Tag endet mit einer 4300円-Taxifahrt zum Hotel. Das erste mal, daß ich die Strecke Shibuya-Ueno nicht in einem U-Bahn-Schacht zurücklege. In Yushima übertreffen meine Ortskenntnisse die des Taxifahrers. Beängstigend.

Iwate-Gebirge und Schnee

Beim Frühstücksbuffet wird umdisponiert: Morioka besichtige ich am übermorgen, wenn ich abreise. Heute wird es eine völlig unspektakuläre Wanderung im Iwate-Gebirge. Btw … Das japanische Frühstücksbuffet ist ähnlich umfangreich wie das Dinner. Aber ich kann mich immer noch nicht dafür erwärmen. Ich bin halt der Toast plus Kaffee Typ.

Nach dem Frühstück geht es zur Kreuzung, wo der Bus hält. Eine halbe Stunde später stehe ich an der Endhaltestelle mitte in den Bergen. Schnell ein Foto vom Fahrplan. Der letzte Bus fährt im 16:15 Uhr, der vorletzte um 15:30 Uhr. Letzteres wird meine Zielmarke. So habe ich einen Notfallpuffer und  knapp 4 Stunden zum Wandern.

Hier unten liegt ein wenig Schnee, weiter oben noch eine ganze Menge. Der Weg wird lang und steil. Mal sehen wie weit ich komme. Ich suche mir einen Wanderstock und gehe los. Die Steigung erreicht schnell Werte nahe 100% und geht in die Beine. Es gibt keinen Weg. Ich gehe einfach quefeldein bergauf. Grobe Orientierung bietet eine Seilbahn rechts vo mir. Nach einer Stunde erreiche ich die Schneegrenze und etwa die Hälfte ist geschafft. Jetzt geht es durch ein Waldstück. Jetzt wird es richtig anstrengend und gefährlich. Tauwetter. Ich sacke immer wieder tief in den Schnee. Nach dem Wald ist es noch ein Stück querfeldein. Ich suche mir Wegmarken für den Rückweg.

Oben angekommen finde ich einen kleinen Pfag mit einem nicht mehr lesbarem Schild. Ich laufe etwas auf dem Bergrücken entlang und such nach guten Motiven. Auf der einen Seite sehe ich die Busstation und die Straße im Tal. Weiter hinten eine Ortschaft. In die andere Richtung ist nichts; nur Berge, Schnee und Landschaft. Am liebsten würde ich immer weiter gehen. Der Vorteil hier oben: Ich bin ganz alleine. Diese Ruhe ist einfach herrlich. Der Nachteil: Ich bin ganz alleine. Wenn es scheif geht, ich mich verletze, habe ich ein großes Problem.

Irgendwo muß der Krater des Iwate sein, ist schließlich ein Vulkan. Es riecht nach Schwefel und es gibt hier Quellen für Onsenwasser. Weit weg kann er nicht sein. Es reizt, den Weg zum nächsten Gipfel zu folgen, in der Hoffnung, daß dahinter der Krater ist. Aber wenn ich es mit dem Bus erst meine, sollte ich jetzt umdrehen. Der Abstieg ist gefährlicher als der Aufstieg.

An einer Stelle im Wald höre ich Wasser rauschen. Ein Bach? Wohl eher Tauwasser, das unter der Schneedecke fließt. Ich sehe ein Loch im Schnee und unten das Wasser fließen. Schnee, Loch, Wasser? Schon breche ich ein und bin bis über die Knie im Schnee. Abgesehen davon geht der Abstieg geht wie geplant voran. Schneegrenze. Ab jetzt Gras, flache Büsche und Gestrüpp als Weg. Ich muß auch einen anderen Weg hinab nehmen. Es ist zu steil. Eine Stolperfalle nach der anderen. Ich rutsche weg, nicht zur ein Mal. Ohne hohe Wanderstiefel mit Knöchelschutz wäre das schief gegangen. Die Kamera kriegt einen ab, aber funktioniert noch. Scheint nichts passiert zu sein.

Ich erreiche pünktlich das Tal und veschiebe meine Abreise auf den letzten Bus. So nahe der Haltestelle kann ich das riskieren. Ich finde das Onsen, für das oben das Wasser gefördert wurde. Zum Baden bleibt zu wenig Zeit. Aber es gibt was zu Essen. Mein Proviant war schon auf dem Berg zu Ende. Also einmal Ramen und ein Bier.

Gegen 17 Uhr bin ich wieder an der Kreuzung. Shopping im 7-eleven und dann geht es zu Fuß zurück nach Tsunagi. Der Weg ist erfreulich flach. Kirschbäume stehen überall. Die fallenden Blüten bilden einen weißen Teppich auf dem Gehweg. Eine Abzweigung und ein Steg durch ein Schilffeld. Das kommt auf dem Foto bei weitem nicht so gut rüber wie in live. Die Abzweigung endet an der Brücke nach Tsunagi. Zum Sonnenuntergang noch ein Abaschlußbierchen am Ufer und dann zurück ins Hotel. Abendessen und Onsen.