Archiv der Kategorie: 関西

.. „westlich der Grenzstation (Hakone)“. Diese Bezeichnung schließt historisch die Region Chubu mit ein. Im Westen läuft die Grenze zu Chukoku etwas rechts der Linie Bizen-Tottori. Im Osten ist die Grenze zu Chuubu kurz vor Nagoya. Ein anderer verwendeter Begriff ist Kinki (=nahe der Hauptstadt (Kyoto)). In Kansai liegen Oosaka und Kyoto, sowie die Orte Himejji, Uji, Nara und Ise. Hier liegen fast 60% der im Reiseführer erwähnten Sehenswürddigkeiten.

Kyoto Tag 2 Reloaded

Heute steht die Westseite von Kyoto auf dem Programm. Den Moostempel lasse ich aus; hab vergessen, die Unterlagen abzuschicken. Ich starte am Toji (東寺) südlich von Kyoto Eki (京都駅). Hier steht die größte Pagode Japans. Das muss erwähnt werden, da man es sonst nicht merkt. Man sieht die Pagode vom Shinkansen aus. Ich bin oft dran vorbei gefahren, jetzt besuche ich ihn, endlich.  Er ist weitläufig. Jedoch steht die Pagode in einer Ecke. Und so früh am Tag habe ich Gegenlicht. Der Tempel bietet neben der Pagode eine große Halle (Foto).

Es geht zu Fuß zurück zum Hauptbahnhof. Auf dem Weg gibt es ein paar Fotopunkte zum Thema „kompaktes Japan und Bahnstrecken in bebautem Gebiet.“ Kyoto kann aber auch hier Tokyo nicht das Wasser reichen. Mit Frühstück versorgt geht es weiter zum Nishi-Hongangji (西本願寺). Vor 10 Jahren war dieser eine Baustelle. Jetzt ist er renoviert. Das Gebäude ist imposant. Das gilt insbesondere für die Architektur im Inneren. Schuhe ausziehen lohnt sich wirklich.

Mein Fußmarsch zum nächsten Stop wird unterbrochen: An einer Feuerwache ist Ausbildung. Ich schaue etwas zu. Ein Teil der Gruppe übt den Atemschutz-Angriff vom Fahrzeug aus: Aussteigen, Wasserleitung Aufbauen, Angriff. Ein anderer übt sich in einer Kombinationsübung (sobald das Video auf akzeptable Größe geschrumpft ist, stelle ich es online): Mit PA-Ausrüsten; Knoten machen; B-Leitung und Verteiler, dann C-Rohr; PA anschließen und Wasser marsch. Alles gegen die Stopuhr. Leider muss ich weiter. Auch meine Stopuhr läuft.

Die Nijo-Burg (二条城) gehört zum Kyoto-Pflichtprogramm. Das Eingangstor ist reich verziert und erinnert mit seinem Detailreichtum an Nikko. Wer das Innere des Gebäudes besichtigt, sollte genau hinhören. Die Korridore haben den Spitznamen „Nachtigallengänge“. Es ist nicht möglich, ohne Geräusche mehr als ein, zwei Schritte zu gehen. Dann quietscht es. Die Dielen sind so gelagert, dass jede noch so kleine Bewegung die Wachen alarmiert. Es Prinzip, dass auch nach Jahrhunderten zuverlässig funktioniert. Ich probiere es immer wieder. Ein Schritt, zwei, drei … das wars. Es quietscht. Ein paar Touristen wundern sich, was ich da treibe. ich erkläre es. Haben die das Memo nicht gelesen? Kurz danach versucht sich eine Reihe von Touristen in meinem Experiment. Nur Schade, dass fotografieren verboten ist. Das Bild ist einmalig.

Hinter dem Palast gibt es einen kleinen Garten mit Resten der Burgmauern. Hier beeile ich mich, denn es fängt an zu nieseln. Bis zum nächsten Ziel wären es wieder knapp 1,5 km nach Norden. Angesichts des Wetters und dass ich über eine Stunde hinter meinem Zeitplan bin, nehme ich mir ein Taxi. Der Kitano Tenmangu (北野天満宮) ist schon einen Besuch wert, würde ihn aber nicht zum Pflichtprogramm erheben. Das kann aber auch am Wetter liegen; mittlerweile regnet es so richtig.

Der goldene Pavillion ist (mehr oder weniger) gleich um die Ecke. Es kommt ein leichtes Deja-vu auf: Die ansteigende Straße, dann über die Ampel und nach links; Nur einmal hier gewesen; vor 10 Jahren; und doch wiedererkannt. Die Eintrittskarte ist ein Stück Papier mit Kanji drauf.

Der Kinkakuji (金閣寺) ist überrannt von Touristen. Kein Wunder, er ist der Inbegriff eines Japanurlaubs. Der Pavillion, der Fuji, das Tori des Itsukushima-Schreins im Wasser; diese drei Bilder sind in jedem Reiseführer enthalten. Es ist schwer, einen guten Platz für Fotos zu kriegen; zumal meine Bildkomposition von der japanischen abweicht. Die Bedeutung des kleinen Wasserfalls im hinteren Teil des Geländes muss mir erklärt werden. Leider habe ich sie schon wieder vergessen.

Zu Fuß geht es weiter zum nächsten wichtigen Highlight in Kyoto: der Ryoanji (龍安寺) mit seinem Steingarten, dem wohl berühmtesten in ganz Japan. Hier muss man auf Entspannung schalten. Der Garten ist kleiner als man erwartet. Generell wirken alle Fotos aus Japan nur durch das verwendete Weitwinkel. Für Zen und Chado hat der Garten eine besondere Bedeutung und wenn man sich ein wenig Zeit nimmt, dann merkt man, dass kein Stein weggelassen werden kann oder hätte woanders sein können, ohne die Wirkung zu zerstören.

Durch die Außenanlagen geht es zum „Bonusprogramm“. Der Ninnaji (仁和寺) ist nicht weit weg. Glück. Am Tempel wird gerade ein Film gedreht. Ich nutze die Chance für ein paar Fotos, obwohl es nicht erlaubt ist. Aber wann bekommt man schon mal zu eine Kulisse samt Statisten. Der Tempel bietet ein paar nette Motive: Steingarten, Korridore. Würde er nicht in Kyoto stehen wäre er sicherlich ein Highlight. Hier jedoch ist er nur Bonusprogramm. Obwohl: Die Gebäude stammen aus dem 17. Jahrhundert und der Tempel war eng mit dem kaiserlichen Hof verknüpft.

Die Dämmerung setzt ein. Zeit mit dem Bus zurück zu fahren. Der Bus nimmt wirklich jede Milchkanne mit. 30 Minuten Fahrt. Zurück im Ryokan wird der Abend geplant: Erst ein wenig Touristenkitsch in Gion Corner, dann Abendessen in der Pontocho.

Gion Corner bietet eine Show für Touristen. Ich erwarte nicht viel. Der Weg dorthin ist etwas stressig; bin wie so oft spät dran. Die Durchschnittsgeschwindigkeit von Japaner mit laufendem Handy ist nicht förderlich. Jeder Opa mit Rollator ist schneller. Die Show selbst ist ein Querschnitt durch die Japanischen Künste: etwas traditionelle Musik, Ikebana, Geishatanz, Comedy, Puppentheater. Diplomatisches Fazit: Ich bin die falsche Zielgruppe.

Nach der Vorstellung schlendere ich durch Gion und steuere dann Pontocho (先斗町) an. Leider kann man in dieser kleinen dunklen Gasse ohne Stativ und Blitz (letzter ruiniert die Stimmung/Farben) keine guten Fotos machen. Mein Stop ist eine kleine Bar, die ich mehr oder weniger über Zufall auswähle. Vom Ambiente her wird es teuer werden. Okonomiaki und andere Leckereien werden geordert. Begleitet von einem regelmäßigem Blick auf die Uhr (Sperrstunde des Ryokan) genieße ich das Nachtleben.


Kanji-Liste der heutigen Sehenswürdigkeiten:

Randbemerkung: -ji () bedeutet Tempel. Toji-Tempel, wie er im Reiseführer gerne genannt wird, ist also falsch. Entweder To-Tempel oder Toji. Das ist genauso wie LCD-Display.

Von Gion und Pontocho gibt es  keine deutschen wikipedia-Einträge. Die Community scheint sich zu fein für solchen Dinge. Zum Glück gibt es das englische wikipedia.

Kyoto Tag 1 Reloaded

Heute ist wieder ein Tag, der dem Drehplan von 2004 folgt, mit minimalen Änderungen. Startpunkt ist der große Tempel Higashi-Honganji (東本願時). Eine der beiden Hallen wird immer noch renoviert. Das Gerüst erinnert mehr an einen Hangar für Flugzeuge. Ich besichtige das Innere. Das sind eine Menge Tatami.

Der Shoseien (渉成園), mein nächster Stop, wird in vielen Reiseführern übersehen oder nur kurz erwähnt. Ich hatte ihn 2004 auf der Liste und er zählt für mich zum Pflichtprogramm. Leider kann man hier sehr viel Zeit verbringen, was etwas mit dem Plan für den Tag kollidiert.

 Hinaus aus der Idylle zurück auf die Straßen Kyotos. Was mir dabei auffällt. Kyoto ist flacher als Tokyo. Zumindest kommt es mir so vor. Am Sanjusangendo (三十三間堂) warten mehrere Touristenbusse. Das wird voll. Oder auch nicht. Die Halle ist sehr lang. Im innere stehen hunderte, tausende Kannon-Statuen. Fotografierien ist lieder verboten. (Ich scanne irgendwann mal den Flyer ein.) Die schiere Anzahl ist imposant.

Am Yogenin vorbei zum Chisan (智積院会館). Möche sind bei der Gartenarbeit. Keiner ist älter als 30. Wow. Ich bin eigentlich nur hier, wegen der großen Stoffbahnen, die den Korridor rund um die Haupthalle zieren. Ein wirklich gutes Foto gelingt mir jedoch nicht. Wird Zeit, dass ich die Dias von 2004 scanne. Hinter dem Tempel befindet sich der Yamaguchiinari-Schrein (山口稲荷神社). Für einen kleinen Abstecher ist immer Zeit. Außer dem Eingangstor ist ist nichts spezielles auszumachen.

Ich folge der Straße und unterquere die Autobahn, oder Schnellstraße, oder was auch immer es ist. Dahinter geht es bergauf zum Kiyomizudera (清水寺). Ein wiedersehen nach nur 2 Jahren. Die Baustelle hat sich etwas verschoben. Da ich ja so gesehen gerade erst hier war und der Rundgang schnell erledigt. Ebenso der Besuch im Jishu-Schrein.

Ich gehe die Treppen hinab zur berühmten Straße von Higashiyama (東山). Ich atme durch. Diese Ecke von Kyoto hat alles, was Tokyo nicht hat: Den Charm des alten Japans. Straßen wie diese unterscheiden Tokyo und Kyoto.

Ich verlasse die historische Straße und steuere den Kodaiji (高台寺) an. In der Hektik vergesse ich einen Besuch des Steingartens. Weiter zum Entokuin. Die Drachenmalerei an der Decke ist imposant.

Quer durch den Maruyamapark geht es zum Yasaka Schrein. Der Park ist gut für eine Pause, zieht aber keinen Hering vom Teller. Der Yasakaschrein ist, das fällt mir erst jetzt auf, der Schrein, den man von der Shijodori sieht. Gion überspringe ich. Aber nur, weil ich vor zwei Jahren hier war.

Der nächste Stop ist Kenninji. Hier gibt es nur einen kurzen Stop. Ich bin schon weit hinter meinem Zeitplan. Chionin (知音院) ist  braucht etwas Zeit. Ein Großteil des Tempel wird gerade renoviert. Schade.

Der Heian-Schrein ist beeindruckend. Die riesige Front in orangerot. Der Schrein ist seit 2004 in meiner Erinnerung. Der Garnten hinter dem Schrein hat sich in meinen Gedächtnis verewigt. Die überdachte Brücke über den See. Ich gönne mir eine kurze Pause, bin mir aber bewusst, dass mein Zeitplan mal wieder zu eng gesteckt war und ich jetzt hinterher hinke.

Vom Heian geht es ohne Umwege zum Pilosopher Path (哲学の道). Es geht durch Nebenstraßen. Es ist weiter als gedacht. Dann endlich bin ich am Pfad. Jetzt wird es wirklich knapp. Wie 2004 werde ich den silbernen Pavillion erst kurz vor Schließung erreichen. Und dann verlaufe ich mich auch noch. Kyoto ist hier irgendwie zu Ende. Aber wo ist der Tempel? Zurück. Links. Rechts. Ich muss nachfragen, um wieder auf kurs zu kommen.

Am silberner Pavillion (銀閣寺) bleiben mir 30 Minuten. Schnelldurchlauf. Sicherlich dme Ort, seiner Schönheit und seiner Bedeutung nicht angemessen. Es fängt an zu dämmern. Die Belichtungszeit geht rauf. Den Sandkegel gibt es immer noch.

Als einer der letzten Gäste verlasse ich den Ginkaku. Es ist fast dunkel. Der Rückweg führt mich zunächst zurück zum Heian Schrein. Von hier folge ich dem Fluss Shirakawa (白川). Eigentlich eine idyllische Straße beidseitig des Flusses. Schade, dass ich kein Resto finde. Hunger hätte ich.

Ich folge weiter dem Fluss. Die Straße im zweiten Teil ist nicht mehr so schön, aber endet nahe der Pontocho (). Plan B für ein Abendessen. Ich wähle ein beliebiges Izakaya. Ein Ort eher am unteren Ende der „sieht ganz gut aus“-Skala. Aber so sind Izakayas. Keine Optik aber alkoholische Getränke und (für japanische Verhältnisse) deftiges Essen. Mal sehen, was mich hier erwartet.

Jetzt bin ich in der Stimmung, das Seven & Seven zu suchen. Ob es das noch gibt? Ob es den alten Barkeeper/Besitzer noch gibt?

Jaaa. Nach etlichen Kurven und Haken finde ich es. Ich hatte vergessen, dass es noch hinter der nächsten großen Querstraße liegt. Zum Glück habe ich den Ausdruck von google maps mitgenommen.

Ich betrete den Laden. Genauso, wie ich ihn in Erinnerung habe. Der Barkeeper ist auch noch da. 10 Jahre älter. Er muss jetzt Ende 60 sein. Mindestens. Irritierte Blicke in meine Richtung. Dies ist sicherlich kein Ort, an den es Touristen verschlägt. Ich setze mich an den Tresen und bestelle einen Whisky.

Es gibt neue Bierdeckel. Ich erwähne, dass ich vor 10 Jahren hier war. Ungläubige Blicke. Als ich dann den alten Bierdeckel beschreibe (rün, die beiden Siebenen von 7and7  formen ein Martiniglas), werden die Blicke noch ungläubiger.  Jetzt aber, weil es stimmt, ich das alte Design kenne bzw. mich daran erinnere. Die Grundlage für Gespräche ist gelegt. Allerdings bin ich der einzige, der das alte Design dem Neuen bevorzuge.

Die drohende Sperrstunde beendet den Abend. Ich muss zurück ins Ryokan. Im Laufschritt. Ich will nichts riskieren.


Kanji-Liste der heutigen Sehenswürdigkeiten:
  • 東本願時 = abc … wikipedia … japan-guide
  • 渉成園 = abc … wikipedia … japan-guide
  • 三十三間堂 = abc … wikipedia … japan-guide
  • 智積院会館 = abc … wikipedia … japan-guide
  • 山口稲荷神社 = abc … wikipedia … japan-guide
  • 清水寺 = abc … wikipedia … japan-guide
  • 高台寺 = abc … wikipedia … japan-guide
  • 東山 = abc … wikipedia … japan-guide
  • 知音院 = abc … wikipedia … japan-guide
  • 哲学の道 = Der Weg des Philosophen … wikipedia … japan-guide
  • 銀閣寺 = Tempel des silbernen Pavillion … wikipedia … japan-guide
  • 白川 = weißer Fluss … wikipedia … japan-guide
  • 先斗町 = phonetisch aus dem Portugisischen: Brücken-Straße

Transfertag

Heute werde ich den ganzen Tag im Zug sitzen. Ich schlafe erst einmal aus. Den frühen Zug lasse ich ausfallen. Keine Lust. Erster Wechsel in Fukui. Stop in Koriyama. Allerdings ist die Zugverbindung nach Iwaki dermaßen bescheiden, dass ich diese Idee verwerfe. Ich wollte eigentlich zur Sperrzone. Aber es besteht die Gefahr, dass ich zu spät in Kyoto eintreffe. Ich hatte versprochen vor 22 Uhr da zu sein.

Weiter. Nächster Wechsel in Tokyo. Weiter nach Nagoya. Nächster Wechsel. Ich stoppe für den Ausblick auf Nagoya. War eine spontane Idee. Hab vergessen, dass abends vermehrt Nozumi fahren. Stehe 40min am Bahnsteig. Treffe auf ein älteres amerikanisches Ehepaar. Kommen ins Klönen. Dann der Shinkansen. Hab kein reservierten Sitzplatz. Mut zur Lücke.

In Kyoto wiederhole ich 2004. Ich gehe zu Fuß. Ich weiß, dass es weit ist. Aber das hier ist Reloaded. Auf den letzten 100m patze ich. Ich biege eine Straße zu früh ab. So langsam wird das Gepäck schwer. Finde das Ryokan dann aber doch. Zimmer im ersten Stock. Ich kann es nicht garantieren, aber es könnte das Zimmer von 2004 sein. Oder war das damals im vorderen Hausabschnitt. Es gibt zwei Treppen. Begrüßung war wie damals sehr herzlich.

Heute ist etwas Platz für Bilder. Eine Japanurlaubs sollte immer Essen (und Onsen) beinhalten.
Hier ein paar Impressionen der japanischen Küche.

Nara Reloaded

Heute im Programm Ikaruga 2.0 und Nara 2.0; Beide Orte habe ich seit 2004 nicht mehr besucht. In Ikaruga steht der Horyuji (Hinweis an Leute mit Reiseführer: Horyuji-Tempel ist wie LCD-Display; ji heißt Tempel; dera übrigens auch).

Ich stehe früh auf; volles Programm; Das schöne an Tennoji: hier starten die Züge nach Nara. Dank des Rapid Express bin ich schnell da. Die Straße bis zum Ende gehen. Auf halber Strecke sollte der Lawson sein. Da ist er. Foto. Ich kaufe wieder Frühstück. Im Gegensatz zu 2004 scheint heute die Sonne. Dann links. Weiter. Rechts die lange Baumalle direkt auf das Haupttor zu.

8 Uhr öffnet der Tempel. Ich bin kurz vorher da. Zeit für Frühstück. Horyuji hat die ältesten Gebäude Japans und die zweithöchste 5-stufige Pagode Japans.

Ich verewige mich am Tempel. Cooles Konzept. Das Dach muss neu gedeckt werden. Ich kaufe eine Dachpfanne. Mein Name wird auf die Pfanne geschrieben. Eintrag ins Tempelbuch. Wer also in Zukunft den Tempel besucht: Ein Stück des Daches (etwa 20×25 cm) gehört mir.

By the way … Der Tempel wurde vor 1400 Jahren gegründet und seine Holzgebäude gehören zu den ältesten der Welt.

Um 10 Uhr bin ich wieder am Bahnhof. Zug fährt in 11 Minuten. Ich bin damit sehr, sehr gut im Zeitplan. Kurze Pause. Die Hitze macht mir zu schaffen. Irgendwie sind meine Schuhe mutiert. Vor 2 Jahren waren 10km kein Problem. Jetzt komme ich mir vor wie ein Marathonläufer. Ja ok, ich bin 10 Jahre älter und habe seit 2004 knapp 20kg zugelegt. Aber beim letzen Urlaub vor 2 Jahren war der Nakasendo mit seinen 15km kein Gegner.

Nara. Was haben Kyoto, Tokyo, Kamakura und Nara gemeinsam? Es war einmal die Hauptstadt Japan. Entsprechend bedeutsam und imposant sind die Orte hier. Also: Volles Programm. Ich will um 15 Uhr an der Kintetsu sein, um die Tempel außerhalb zu besichtigen.

Starte mit den Tempeln im Süden. Ganz nett. War hier. Weiter. Im Osten steht der große Schrein. Hunderte Laternen. Das Ding ist ne Reise Wert.

Dann geht es zum großen Tempel von Nara. Todaiji. Wirklich groß. Riesig. Das höchste Holzgebäude der Welt. Einfach irre. Es hat das höchste Dach eine Holzgebäudes. Damals war es nicht einmal das größte Gebäude des Tempels. Der Buddha ist der größte in der Welt, der aus Bronze gegossen wurde.

Nebenan steht das Hokkedo. Ich glaube, den habe ich 2004 übersehen. Ich würde ich sonst an die überdachte Treppe erinnern. Ich ein Neubau ist es nicht. Es ist eines der wenigen Originale aus der Grüdungszeit. Vor 1300 Jahren!

Die letzten Tempel sind geschlossen oder wegen Bauarbeiten nur zur Hälfte zu sehen. Schade.

Wie komme ich zum Suzaku Mon? Das sind etwa 2km. Meine Füße sind rund. Taxi? Nein Zufall. Die Bahn fährt dran vorbei. Foto aus dem Fenster. Ist zwar geschummelt. Aber außer dem Tor gibt es hier nicht, außer Grundmauern und Steine. Ein Problem weniger und Geld und Zeit gespart.

Yakushiji ist direkt am Bahnhof und die Reise Wert, auch wenn gerade eine Pagode eingerüstet ist. In Japan heißt das: komplette Verhüllung.

Toshodaji auch ganz hübsch. Fällt aber unter die Kategorie: wenn man schon mal in der Gegend ist. Die Begräbnisstätte nördlich, ist nur ein See mit bewaldeter Insel. Das Satellitenbild ist 1000 mal spannender.

Weg zum Bahnhof führt mich durch schmalsten Straßen Japans. Etwa so breit wie der Gang meiner alten Wohnung. Hier mit Autoverkehr; in beide Richtungen! Rücksturz nach Osaka. Stop am Yamato-Saidaiji-Eki für eine Schüssel Ramen. Das erste richtige Essen heute. Das Sandwedge ist auch schon 9 Stunden her.

Abschluss des Tages auf 300m Höhe im nunmehr höchsten Wolkenkratzer Japans (Sky Tree fällt unter Funkturm).

Ich habe wenig über Nara berichtet. Hier ein video von NHK World. Die mieserable Tonqualität ist nicht meine Idee. Ich habe diese videos überall eingebaut. Sie sind das Beste was ich zur Zeit im Netz finde …

https://www.youtube.com/watch?v=YiqCVv7xVVM

Himeji und Okayama Reloaded

Heute Himeji. Nara auf Morgen verschoben. Überlegung ob Okayama ebenfalls. Würde mir Luft verschaffen für Bitchu-Takahashi. Oder doch die Reste von Osaka? Nein. Okayama. Shinkansen fahren. Abfahrt in 10 Minuten. Das passt doch.

Erster Stop Okayama. Keine Ahnung wieso. Normalerweise kommt der weiter entfernte Ort zuletzt. Passieren Shin-Kobe. Wirkt wie eine Bahnstation auf dem Land. In Okayama glaube ich den Weg zu kennen. Geradeaus; große Kreuzung; links die Konzerthalle. Japp. Stimmt.

Dann rechts der Eingang zur Burg. Nehme dieses Mal einen aderen Weg. Die Burg ist schon was ordentliches.

Weiter zum Südtor des Parkes. Kurzer Stop für ein Bier. Aus einer Microbrew. Coppo. Scheckt ganz ordentlich. Probiere das Rotbier und das Extra Fruity. Das ist mit Pfirsich. Erfahre, dass es zu Valentinstag ein Schokoladenbier gibt. Japan halt.

Südeingang Park. Volle Dosis Japangarten. Wow. Zurecht einer der drei schönsten Gärten Japans. Im Park Drehung im

180 Grad. Blick auf die Burg. Postkartenmotiv.

Zurück zum Bahnhof auf nach Himeji. Bin knapp mit der Zeit. Im Eilgang zur Burg. Ist Baustelle. Trotzdem ein Kracher. Ab Ende 2015 wird das Ding ein Knüller. Die Sperrung spart mir Zeit. Positiv denken.

Auf zum Engyo-ji. Lange Anreise. Bus gerade Weg. Gehe zu Fuß. Entweder finde ich ein Taxi oder …. der nächste Bus.  Ne Menge Zeit verloren. Dann die Seilbahn. Bin um 4 Uhr oben. Habe noch eine Stunde. Anlauf. Bergauf. Der Tempel ist weitläufig im Wald verteilt. Eine eigene Welt.

Geschafft letztes Gebäude um 16:55. Jetzt mit mittlerer Geschwindigkeit zurück ins Tal, zurück zum Shinkansen und zurück nach Osaka. Das Nachtprogramm bestreitet Dotomburi. Geplant war Umeda Floating Garden, aber dafür ist das Geld zu knapp. Finde die kleinen Imbisstand von 2012.