Bahnhöfe und Shopping Malls haben in Japan eine spezielle Symbiose, die sich in vielen Aspekten äußert. Wie auch in Deutschland waren und sind Bahnhöfe ein Entwicklungspunkt für Geschäfte: Fahrgäste die auf ihren Zug warten, Angehörige die jemanden verabschieden oder begrüßen wollen. Alles potentielle Kunden. Hinzu kommt, dass es in Japan Brauch ist, für die daheim gebliebenen Souvenirs mitzubringen.
Das Bahnhösgebäude und teilweise die Bahnsteige sind voll mit kleinen Geschäften: Sobashops, Bentoshops, kleine Convenient Stores, Souvenierläden.
Speziell in Tokyo ist Bauraum wertvoll. Damit bot es sich an, den Untergrund rund um U-Bahn-Stationen und Bahnhöfe zu nutzen. Gerade bei U-Bahnlinien gibt es oft einen direkten Zugang zu Kuafhäusern, teilweise haben sie eigene Eingänge. Teilweise sind Stationen nach Kaufhäusern benannt, wie Mitsukoshimae.
Die Nutzung des Untergrunds beschränkt sich dabei nicht nur auf die Korridore der Bahnstation selbst. Yaesu in Tokyo und Umeda in Oosaka sind regelrechte Städte unter Erde: Kaufhäuser, Apotheken, Friseure, Restaurants. Hier gibt es alles. Die Gänge sind bis zu mehrere hundert Meter lang. Teilweise sind mehrere U-Bahnstationen miteinander verbunden. Man kann Stunden hier zubringen.
Was die Kaufhäuser angeht ist der Weg teilweise andersherum. Die Bahngesellschaften haben ihre „Marktposition“ erkannt und bauen ihre Bahnhöfe meist mit Kaufhäusern. Die Bahnhöfe Nagoya und Saporro sind beispielsweise Gebäudekomblexe inklusive Hotels und Büroflächen.