Heute war der Weltrisikobericht in der Zeitung. Er vergibt einen Risikoindex für Naturkatastrophen. Mit Erdbeben, Vulkanen, Tsunami und Taifunen hat Japan einen schweren Stand. Soweit ist das allen klar. Jetzt haben wir es in Zahlen.
Katastrophen dieser Art haben neben Tod und Verletzung immer auch den Zusammenbruch und Verlust wichtiger Infrastrukturen wie Strom, Wasser, Schutzräume Transport (und für die jüngere Generation WLAN und Internet) zur Folge. Hier ein Auszug der Liste:
- 0,36 Katar
- 1,40 Belgien
- 2,19 Schweden
- 2,42 Deutschland, Dänemark
- 2,92 Österreich
- 3,42 USA
- 4,12 Italien
- 6,12 Thailand [26.12.2004, Beben 9.1M + Tsunami, 230.000 Tote]
- 6,56 Griechenland
- 7,45 Niederlande (!)
- 11,08 Japan [11.03.2011, Beben 9.1M + Tsunami, 19.630 Tote]
- 29,42 Tonga, Trinidad, Tobago
- 50,28 Vanuatu (bis 1980: Neue Hebriden)
Zitat: „Die Forscher berücksichtigen bei der Analyse nicht nur, wie häufig Länder statistisch betrachtet von Naturkatastrophen heimgesucht werden, sondern auch, wie gut sie darauf vorbereitet sind.“ Da darf ich schon mal Fragen, warum die Niederlande einen so schlechten Wert haben.
Wenn ich jetzt noch überlege, dass ich bei allen Reisen (außer denen zur Kirschblüte in 2008 und 2018) den Weg von mindestens einen, oft zwei Taifunen kreuzte. Immer gab es Tote und schwere Verwüstungen. 2016 war ich gerade auf Shikoku angekommen, als hinter mir auf Honshu, wie ich losgefahren war, der Bahn- und Schiffsverkehr komplett eingestellt wurde. Am Kompirasan ging einen Tag lang kein Zug. Meine Abreise war am nächsten Tag. Ich hatte also viel Glück mit meinem Reisetag.
Und ich habe auch irgendwie das Gefühl, wenn es schlimm kommt, dass es Japan besser koordiniert und gesitteter zugeht als in Deutschland. Sei es nun das japanische Gemüt oder deren jahrelange Erfahrung mit Naturkatasrophen. Was ich sagen will: Wenn ich schon in einer Naturkatastrophe feststecke, dann lieber in Japan als in Deutschland.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/weltrisikobericht-zu-umweltkatastrophen-welche-laender-am-meisten-bedroht-sind-a-1239163.html