Anfang der 2000er verschwanden ein paar Destillerien von der Bildfläche. Endlich gibt es drei neue Destillerien, die die Landkarte bereichern.
Akkeshi Distillery
Diese Destillerie wurde 2015 neu aufgebaut und brachte 2018 ihren ersten Whisky auf den Markt. Die Destillerie liegt an der Küsten von Hokkaido mit viel Torf in der Umgebung, was ihn wohl zu den Islaymalt von Japan macht. Derzeit kauft die Destillerie noch Whisky hinzu. Die ersten beiden Kreationen dieser Destillerie heißen Foundations 1 und Foundation 2. Beides peated malts, die in Ex-Bourbondfässer gereift wurden.
Nagahama Distillery
Diese eröffnete 2016 und ich habe sie verpasst. Ich war 2018 für das dortige Matsuri in Nagaama. Das ist jetz schon etwas ärgerlich. Bisher hat die Destillerie nur New Makes im Sortiment, also nicht gereifte Whisky … ist das dann nicht Korn? Es ist wohl die kleinste Brennerei in Japan mit nur 26 m2. Zudem gibt es wohl einen limitierten peated Malt namens Nagahama World Malt Edition No.1. Der Name ist schon ein fettes Statement.
Kanosuke Destillery
Die Eröffnung dieser Brennerei mit Standort in der Präfektur Kagoshoma war am 09.11.2017. Der erste Whisky sollte also 2019/2020 auf den Markt kommen. Eigentümer ist Komasa Jyozo Co., die seit 1883 Shoshu herstellen, also einige Erfahrung im Brennen haben. In der Destillerie stehen zwei Brennblasen, eine für einen schweren Malt und eine für leichtere körperreiche Spirits.
Für die Reifung werden neben Bourbon- und Sherry- auch Shochufässer verwendet. Das ist spannend. Shochu ist ein klarer Schnaps, der auch Japanese Wodka genannt wird. Anders als Wodka hat er aber einen Eigengeschmack, da er aus Reis, Süßkartoffel oder Kastanie hergestellt wird. Hinzu kommt ein Geschack, der an Sake erinnert, da er den gleichen Hefepilz für der Fermentierung einsetzt. Ich habe keine Ahnung wie sich das auf den Whisky auswirkt, vermutlich eine fruchtig-süße Note. Das wird ein spannendes Experiment.
Sakurao Distillery
Diese Brennerei aus der Hiroshima Präfektur hat bereits einen Gin auf dem Markt … Hm, viele Whiskydestillerien produzieren heute auch Gin Vermutlich um schnell (ohne 3 Jahre Reifezeit) Geld in die Kasse zu spülen. Meine Meinung zu Gin ist einfach: Martini mixen oder wegschütten. Zurück zum Whisky … Master Distiller ist Taihei Yamamoto und sein Ziel ist ein Whisky mit Fokus auf Bourbonsüße und Vanille (laut flaviar.com). Einzigartig ist wohl die Verwendung der Hölzer für die Reifefässer: Mizunara-Eiche, Zitrone-Klebsamen und Kirsche.
[Stand: 05.02.2019]