Heute steht Shibuya auf dem Plan. Der Zeitplan ist etwas straffer als gestern, denn ich will nachher noch den ersten Abschnitt in Shinjuku abarbeiten. Und heute Abend landet Thomas mit seiner Freundin. Wir haben uns in Roppongi Hill verabredet.
(45) Dieser Screenshot war bis zum Schluss unter den „umbestimmbar“ einsortiert. Das hätte jede U-Bahn sein können. Aber ich hatte einen Verdacht: die Marunouchi-Line. Leider waren die ersten beiden Versuche ein Fehler. Das Design der Haltestangen passte nicht. Dieses Foto entstand, nachdem ich schon aufgegeben hatte und nur noch zurück nach Shinjuku wollte. Man muss auch mal Glück haben.
Asakusa war aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Ich konnte alle geplanten Einstellungen finden, landete einen Glückstreffer und der Zeitplan war sehr gut dimensionert. Die Motivation für den heutigen Tag ist entsprechend hoch. Und die Laufroute wird mich durch viele Straßen führen, die ich noch nicht kenne (oder seit 2004 nicht mehr besucht habe). Nun also Teil 2 der Fotojagd …
(46) Diese Einstellung in Asakusa konnte ich nur durch die Giebel im Hintergrund zurodnen, die zur Nakamise gehören. Es hat aber etwas gedauert. Mein Foto entstand 2 Tage vor der Golden Week, daher hängen die Laternen über der Straße.
Der Zeitplan ist bereits vor dem Start hin, denn ich habe mich bei den Fotos für „Tokyo Underground“ verzettelt, musste einen Umweg über das Imperial Hotel einlegen und verlor weitere Zeit auf der Suche nach einem Coin Locker; Lange Geschichte …
(47) Shibuya Scramble Square. Es ist die erste Szene aus der Kamerafahrt durch Center Gai, aus der knapp 40% aller Shibuyaaufnahmen stammt. Ein paar hatten wir schon. Schade ist nur, dass der linke Jumbotron 2019 eine Bautelle war.
Die erste Einstellungen sind die Fotos #31 und #66 unter der Brücke. Den Standort habe ich in der Karte markiert. Das Problem ist mal wieder Shibuya Eki. Dieser Ort mag mich nicht. Und derzeit ist alles eine riesige Baustelle.
(48) Dies ist wieder eine einfachere Einstellung aus der Nakemise in Asakusa. Und erstaunlicherweise, sind bei mir weniger Touristen im Bild als im Video.
Das gesamte Areal um den Bahnhof und auch der Bahnhof selbst werden komplett umgebaut. Den Bahnhof erkenne ich kaum wieder.
(49) Wieder einmal war der Cocoon Tower im Hintergrund ein todsicherer Hinweis auf den Drehort. Und der Zufall half, dass ich wie im Video alle Personen mit dem Rücken zur Kamera habe.
In zwei Jahren werde ich bestimmt nichts wiedererkennen. Vielleicht existiert dann nicht einmal diese Brücke, auf deren Weg ich immer noch bin. Ich habe den falschen Ausgang genommen.
(50) Diese Einstellung ist ein paar Meter von Bild #35 entfernt. Das unbeschriftete Werbeschild links findet sich auch dort. Ich bin auf Verdacht die Straße in google-Streetview weiter entlang laufen.
Ich lande mitten in einer Baustelle. Als ich die Korridore aus Bauzäunen hinter mir habe, bin ich auf der falschen Seite vom Bahnhof. Endlich an der Brücke sind die Foto schnell geschossen.
(51) Diese Foto gehört in die Kategorie: Ich hätte eine solchen Ausschnitt nicht von selbst gewählt. Erst das Video musste mich dazu bringen. Vielleicht sollte ich häufiger solche Ausschnitte machen. Ich probiere es zwischendurch, aber nie so extrem.
Jetzt heißt es, die Scramble Square und Center Gai zügig abzuarbeiten. Auf dem Weg dorthin lauf ich an Gebäuden (noch sind es Baustellen) vorbei, die das neue Bild von Shibuya sein werden. Shibuyas Straßenbild wird sich komplett wandeln.
(52) Auch dieses Bild ist (wie #51) ein Ausschnitt, den ich so nie gemacht hätte. Aber es funktioniert. Ich sollte das wirklich häufiger ausprobieren. Die Entfernung von Kontext (Umgebung) macht es wirklich interessanter. — By the way: Don Kihote (= Quijote) ist an der Kreuzung am Eingang zur Godzilla Road.
Das Fotoserie auf der Scramble Square ist gar nicht so einfach. ich brauche mehere Anläufe (Grünphasen) und der Ausschnitt ist immer noch nicht perfekt. Fotos mitten auf der Kreuzung sindnicht einfach. Wenn man endlich den Bildausschnitt fast richtig hat, ist die Grünphase wieder vorbei.
(53) Im Hintergrund meiner Aufnahme sieht man das neue „Shibuya Scramble Square“, eröffnet Ende 2019. Er steht auf meiner Liste für die nächste Reise. Im Video ist er nicht zu sehen, oder? Wenn es schon da ist, ist es noch eine Baustelle und unbeleuchtet.
Es ist schade, dass die linke Seite zum Eingang zur Centergai in ein Baugerüst gehüllt ist. Schon das zweite Foto heute, das durch eine Baustelle teilblockiert ist. Vielleicht mache ich beim nächsten Urlaub einen neuen Anlauf und tausche das Foto dann aus.
(54) Diagonale Kacheln? Das ist wieder Center Gai. Indirekt war es diese Foto, dass diese Zuordnung machte. In google-Streetview konnte ich das Schild unter der Laterne lesen. — Man beachte auch das Werbeschild ganz links: Der Laden in B1 hat sich geändert.
Die Fotos in der Centergai sind dann, wie erwartet, schnell erledigt. Die einzelnen Screenshots liegen echt dicht an dicht. Eine Einstellung habe ich sogar versehentlich übersprungen, weil ich nur ein Meter zu weit gegangen bin.
(55) – Der LKW war fies. Aber ich hatte das GA-ME im Werbeschild auf linken Seite schon mal (da aber rechts). Und das Straßenpflaster war für wieder ein Indiz auf Shinjuku.
Einmal rauf einmal runter und alles wesentlich ist im Kasten. Damit ist die Hälfte von Shibuya erleidigt. Und egal was der Zeitplan sagt, es ist Zeit für ein Mittagessen.
(56) Noch Foto von der „Godzilla-Kreuzung“. Ja, der Standort ist falsch. Dieses mal war es ein technischer Fumble. Die Einstellung stammt aus mitten er Kreuzung. Ich hatte zwar bei Grün alle paar Meter ein Foto gemacht. Das Foto im richtigen Abstand war aber verwackelt.
Center Gai ist wirklich ein Hotspot. Es gibt hier einige Läden mit einer riesigen Warteschlange. Ein anderer Mitarbeiter nimmt hier auf der Straße bereits die Bestellung entgegen, damit der Kunde, um Resto angekommen, sofort essen, zahlen und wieder gehen kann.
(57) Diese Einstellung war unfair. Wir hatten Yodobashi Kamera schon mal. Und ich bin in google-Streetview lange auf der Westseite des Bahnhofs herumgelaufen, bevor mir einfiel, dass es auf der Ostseite einen zweiten Laden gibt. Diese Einstellung hier ist aus einer kleinen Nebenstraße, quasi beim Hintereingang.
Ich finde eine Ramenya ohne Warteschlange. Ein schmale Treppe führt in den Keller. Ich sitze einen schmalen Tresen mit Blick auf die Kellerwand. Die Toiletten sind irgendwo im 5F (4. Obergeschoss) und gehören zu der dort ansässigen Firma? Das wäre in Deutschland unmöglich, aus so vielen Gründen.
(58) Das ich den Shop gefunden ist ein Wunder. Den hatte ich mit google-Streetview nämlich nicht gefunden. Dies war ein echter Glückstreffer. Und wie es aussieht, scheinen es immer noch die gleichen Besitzer zu sein.
Nach der Pause geht es nach Doganzaka, oder wie viele es auch kennen und nennen: „Love Hotel Hill“. Auf dem Weg dorthin nutze ich zwei Nebenstraßen, die ich, rückwirkend betrachtet, nachts wahrscheinlich nicht genommen hätte.
(59) Das ist wieder eine Aufnahme aus der Sammlung „Muss ich noch mal machen, nur ein paar Meter versetzt.“Wie die andere Aufnahme war es eine der letzten Einstellungen des gesamten Projekes, bei der wohl die Konzetration merklich nachließ.
Es ist schon spannend, diese Seite von Shibuya zu erkunden. Ich war nur zwei Mal in Shibuya (die Scramble Square ausgenommen): 2004 und 2006. Aber diese Ecke habe ich auch dann nicht besucht. Ich hatte sie einfach nicht auf meiner Agenda.
(60) Hier habe ich den Blickwinkel versemmelt. Ich hätte dichter am rechten Gebäude stehen müssen. Aber mit all den Regenschirmen im Screenshot habe ich das bei Fotografieren nicht realisiert.
Das ist übrigens der Eingang zur Center Gai, der Einkaufsstraße die an der berühmten Kreuzung beginnt (rechts ist Staba und der Jumbotron). Glaubt es oder nicht, ich war zuletzt 2004 in dieser Straße.
Wie erwartet, und gestern schon geschehen, führt mich das VNV-Projekt erneut an Orte, die ich sonst nie aufgesucht, bzw. so nie wahrgenommen hätte. Und diesen Mal ist es nicht der extreme Winkel.
Diese Straße hier wäre maximal der kürzeste Weg von A nach B gewesen. Ich hätte ihr keine Beachtung geschenkt. Vielleicht hatte ich sie allein wegen der Optik sogar gemieden.
(61) Diese Einkaufsstraße in Asakusa kannte ich noch nicht. Es ist die Straße, die mit Bild #37 beginnt, das mein erstes Foto im Projekt war. Ich habe nicht erwartet, dass ich sie genauso leer vorfinden werde wie im Video.
So langsam schult sich mein Blick für die etwas andere Kameraeinstellung. Ich entdecke vertraute Umgebungen aus neuen Blickwinkeln und werfe einen Blick in ansonsten unbeachtete Nebenstraßen und Gegenden.
(62) Diese Foto aus Nishi-Shinjuku war wegen der falschen Brennweite einfach unmöglich 1:1 nachzustellen. Und für den gleichen Bildinhalt hätte ich mitten auf die befahrere Kreuzung legen müssen. Der Ring unten im Bild gehört zur Ampelanlage der Kreuzung, auf deren Mittte ich gerade stehe und Autofahrer irritiere.
Das hier ist also Love Hotel Hill. Hm. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein beliebiges Kneipenviertel in Tokyo bei Tag. Nur die Werbetafeln an den Wänden sind mittlerweile sehr eindeutig; Hostessenbars und Stundenhotels … und auch viele Katzenbilder? Was ist der Deal mit diesen Katzenbildern?
(63) Labi aus einer anderen, als der gewohnten Blickrichtung. Ich habe ein paar Fotos mit Blick auf die Runde Seite des Gebäudes im Archiv. Wie in Shibuya ist ein riesiger Monitor in der Fassade eingebaut. Das Gebäude steht neben der Unterführung, die man benutzt, um von hier zum Nordeingang von Omoide Yokocho zu gelangen. Links hinter mir liegt die Godzilla Road.
2004 bin ich zum allerersten Mal nachts die Unterführung gegangen. Omoide Yokocho habe ich wortwörtlich links liegen gelassen. Diese schmale Gasse war mir suspekt. Damals hatte man mich vor Kabukicho gewarnt; ein Rotlichtbezirk und Yakuza. Dazu ein bischen Ortsunkenntnis und es war die erste Reise nach Japan … Erstaunlich wie beim Nachstellen eines Musikvideos die Erinnerungen hoch kommen.
Die zwei Fotos, die ich schießen will, sind in der gleichen Straße. Das eine ist das mit der Bar namen Lion (oder in Katakana RA-I-O-N). Das zweite ist nur ein paar Meter weiter. Und das war es im Prinzip auch schon. Aber es ist schon merkwürdig. Zunächst steht da immer noch der Hyundai rechts auf dem Parktplatz, als hätte man das Video erst gestern gedreht.
Und dann ist da ein paar Meter, am Ende der Straße, dieses Love Hotel mit einer Gartenmauer in leuchtendem Rot und Schwarz gestrichen. Hüsch ist was anderes. Das hier ist schrill, aber auf die falsche Art. Und gleich daneben steht ein kleiner Inari-Schrein. Er wirkt so fehl am Platz. Ich laufe noch (erfolglos) durch ein paar Nebenstraßen in der Hoffnung auf einen Glückstreffer.
(64) Der Eingang zur Hauptstraße von Kabukicho mal aus einem anderen Blickwinkel, wie in all den Reiseführern zu Tokyo. Und es ist ein weiteres Beispiel wie extreme Kamerawinkel (trotz Weitwinkel) neue Blickwinkel auf bekannte Szenen gebenkann.
Wie schon erwähnt: Bis Anfang der 2000er war Kabukicho der Inbegriff von „Unterhaltung für Erwachsene“. Es ist ein bischen wie der Kneipenbereich in Yushima … Moment. Wo war noch mal mein Hotel?
Der heutige Tag ist bis auf eine letzte Einstellung komplett. Ich bin fast wieder im ursprünglichen Zeitplan. Es fehlt nur noch das Foto #74 mit dem Tor, auf dem Hyakkendana steht. Der Ort ist gleich um die Ecke; im Sinne des Wortes.
Dieser Projekttag ging erstaunlich schnell. Ich war anfangs noch gestresst, weil ich über zwei Stunden hinter meinem Zeitplan war. Aber mit jedem Foto habe ich Zeit gut gemacht, trotz Mittagspause.
(65) Noch ein Foto von dem ich zuerst dachte, dass ich es nie zuordnen könnte. Aber wenn man sich auf Shinjuku, Shibuya und Asakusa beschränkt, dann sind das gar nicht so viele Brücken, die man prüfen muss. Der entscheidende Tip war das Brückengeländer. Dieses gehört zur Brücke, die Teil vom Tokyo Goverment Building Complex ist
Für den ursprünglich geplanten, ersten Abschnitt von Shinjuku bin aber immer noch zu weit hinten dran. Aber es bleibt bei einem sofortigen Rücksturz nach Kanda genug Zeit, um entspannt den Kimono zu kaufen. Der war gestern geplant, aber ich hatte auf dem Ryogoku Matsuri (absichtlich) die Zeit vergessen.
(66) Der zweite Splitscreen im Video: Der linke Teil ist vermutlich unter irgendeiner Brücke. Bis ich eine Idee habe, bleibt die linke Seite bei mir leer. Der Blickwinkel der rechten Seite stimmt nicht ganz, aber der Gehweg war wegen einer Baustelle sehr schmal und ich stand den anderen Passenten im Weg (in Tokyo herrscht Rechtsverkehr für Fußgänger). Das ist auch die Einstellung, über dessen Geländer ich Bild #31 zuordnen konnte.
Ach ja, der letzte Teil (Shinjuku) startet erst in drei Tagen. Morgen ist der letzte Tag der Heiwa-Ära. Und danach ist der 1. Mai, der erste Tag der Reiw-Ära. Die beiden Tage sind für andere Dinge reserviert. Prioritäten. Ihr wisst schon. Das heißt aber auch, dass ich ganz Shinjuku auf den 2. Mai, der auch schon teilverplant ist, und 3. Mai, der ebenfalls verplant ist, verschieben muss. ich habe das Gefühl, der letzte Abschnitt wir Stress.
Der letzte Abschnitt (Shinjuku) wird mich einen ganzen Tag und Nerven kosten …