懐石 .. Kaiseki

Dieser Artikel behandelt 茶懐石 (cha-kaiseki), das bei der Teezeremonie gereicht wird. Für das Kaseki, dass man in teuren Restaurants und Ryokans bekommt, gibt es einen anderen Artikel [hier der Link]. Beachtet, da dieses Kaiseki mit den Kanji 会席 geschrieben wird.

茶懐石 (cha-kaiseki) wird vor Beginn der Teezeremonie serviert. (cha) ist das Kanji für grünen Tee. (kai) ist eine Art Brusttasche, wie sie vor allem buddhistische Mönche benutzen, und die eher auf Bauchhöhe getragen wird. (seki oder auch ishi gelesen) ist der Stein.

Der Ursprung ist das Wort 温石 (Onjaku; ja, hier wird jaku gelesen). Dies ist ein heißer Stein, den man sich in die Kleidung steckt, um sich zu wärmen. Mönche haben ihn ihrer Brusttaschen (懐,kai) getragen, um das Hungergefühl während langer Meditationen zu unterdrücken. Cha-kaiseki ist also der heiße Stein, der das Hungergefühl während der Teezeremonie besänftigen soll.

Die Verwendung dieser Kanji für das Menü, das vor der Teezeremonie gereicht wird, geht auf den Teemeister Sen-no-Riykuu  (1522–1591) zurück.

Serviert wird in der Regel ichi-juu san-sai. Ich habe das mal mit Bindestrichen geschrieben, mit dem die Übersetzung einfacher wird: „eine Suppe, drei Beilagen“. Dazu gibt es Reis.

  • ichi-juu: Dies ist eine klare Suppe (suimono) oder Miso-Suppe
  • san-sai: Die klassischen drei Beilagen sind Mukouzuke, Nimono (煮物, Gekochtes) und Yakimono (Gegrilltes).

Neben dem ichijuu sansai werden Hassun, Yutou und Kounomono gereicht.

Die Bestandteile im Einzelnen

Mukouzuke heißt übersetzt „auf der entfernten Seite platziert“. Es ist die Beilage, die auf dem Tablett am auf weitesten vom Gast entfernt ist. Häufig ist dies Sashimi.

Yakimono ist Grilltes. Yaki  steht für Gegrilltes und wird in der Regel auf einem Teller für alle Teilnehmer serviert, während die anderen Beilagen für den jeden Teilnehmer separat kommen.

Ihr kennt das Kanji sicherlich von Yakitori, Takoyaki und Okonomiyaki. Mono ist ein Kanji das für Sache oder Ding. Mit ihm kann man z.B. Verben substantivieren: taberu = essen, tabemono = das Essen; nomu = trinken, nomiono = das Getränk; kau = kaufen, kaimono = der Einkauf.

Suimono ist eine klare Suppe, die in einer kleinen Schüssel mit Deckel serviert wird. Sie ist der Starter und soll den Gaumen auf das Essen vobereiten, bevor der Sake getrunken wird. Andere Worte sind Kozuimono (kleine, klare Suppe) oder Hashiarai (Essstäbchenreiniger).

Hassun sind kleine Leckerbissen aus den Bergen oder dem Meer. Dieses servieren sich die Gäste untereinander. Es begleitet den Ausschank des Sake durch den Gastgeber. Das Hassun folgt damit dem Suimono in der Reihenfolge der Gänge.

Yutou (湯桶) ist heißes Wasser mit ein wenig braunem Reis (ganz leichtes Aroma). Dieses schenkt man sich selbst ein.

湯 ist das Kanji für heißen Wasser. Es finder sich z.B. im Yushima Tenmngu (湯島天満宮), meinem Hausschrein. 島(shima) ist die Insel. (湯島) yushima ist also die Heißwasserinsel. (天満宮) Tenmangu ist eine Klassifikation von Schreinen.

Kounomono ist Eingelegtes. Diese Beilage gehört zum Yutou.

Es ist gut möglich, dass es weitere Beilagen gibt, die Shiizakana genannt werden. Diese begleiten dann einer weitere Runde Sake. Ein anderer Name ist Azukebashi (Schale, die in der Obhut eines anderen ist). Der Name leitet sich davon ab, dass die Schale mit dem Shiizakana vom Gastgeber beim ersten Gast abgestellt wird. Sie wird dann von Gast zu Gast weitergereicht.

Chakaiseki ist ist also wie auch die anderen Kaisekiformen ein vollständiges und im Prinzip mehrgängiges Menü. Es nimmt seine Sonderform ein, weil es in der Regel ausschließlich mit der Teezeremonie serviert wird.

Bevor ich mich in das Thema eingelesen hatte, hätte ich steif und fest behauptet, dass es nur ein kleiner Appetizer ist. In der Teezeremonie ist Alles im Geiste des Zen auf das wesentliche reduziert. Da lag es nahe, dass das Kaiseki auf einen Reiscracker reduziert wird. — Ich habe mich getäuscht.