Die Idee war eine bequeme Fahrt nach Pearl Harbour und heute Abend das Luau. Aber seit gestern habe ich diese fixe Idee, den Byodo-in zu besuchen. Also los. Highway 1, dann auf 61 und auf der anderen Seite der Insel auf die 83. Ich habe die grobe Strecke noch von gestern im Kopf.
Der Tempel ist wirklich eine Kopie vom Byodo-in in Uji. google sagt, dass er „original- und maßstabsgetreu“ ist. Er wirkt etwas kleiner. Und anders als das Original ist er aus Beton, nicht Holz. Auch gibt es keine Mönche oder Priester. Beeindruckend ist er allemal. Es hat sich gelohnt, den Plan zu ändern. Ich hatte eine Stunde für Fotos eingeplant. Die Stunde ist schnell vorbei. Der Mietwagen muss um 11 Uhr zurückgegeben sein.
Ich habe wieder die Planung ohne die Koffer gemacht. Zum Glück bietet Enterprise an, dass ich die Koffer für ein paar Stunden zwischenlagere. Super. Das rettet mich. Ich kann direkt nach Pearl Harbour durchstarten. Ein uber bringt mich zum Pearl Harbour National Memorial. Von hier starten Shuttle-Boote zum Memorial der USS Arizona.
Die Shuttleboote tragen die Nummer 39. Dies ist die Kennung der USS Arizona. Dies macht sie zu offiziellen Tenderbooten der Arizona. Folglich ist das Personal an Bord der USS Arizona zugeordnet. Die USS Arizona wurde am 7. Dezember 1941 beim japanischen Angriff versenkt. 1177 starben an Bord. Fast alle Opfer befinden sich noch im Schiffsrumpf, über dem ich jetzt stehe. Die Geschützbettung ist knapp unter der Wasseroberfläche zu sehen. Regelmäßig steigen Öltropfen auf. Die Kraftstoffbunker sind immer noch gefüllt. Dies ist ein unwirklicher Ort.
Ich mache insgesamt zwei Fahrten rüber zur Arizona. Mein Fehler. Ich war so von dem Ort ergriffen, dass ich vergaß Fotos zu machen. Der Doppeltrip hat den Vorteil, dass ich jetzt weiß, wo ich bei An- und Abfahrt sitzen muss. Und was ich wann fotografieren muss. Und auf der ersten Fahrt ohne Fotos konnte der Ort nachhaltig auf mich wirken.
Ein Blick auf die Uhr. Der Flieger geht um 20 Uhr. Ich sollte um 17 Uhr am Flughafen sein. Backup-Time und so. Das gibt mir genug Zeit, um mit dem Bus rüber auf die Insel zu fahren, um die USS Missouri (BB63) zu besuchen. Mit der Arizona begann der Krieg gegen Japan. Mit Unterzeichnung der japanischen Kapitulation an Bord der USS Missouri endete er.1 Ein Rundgang über das Schiff dauert 60 bis 90 Minuten. Dann bleibt aber exakt null Reservezeit. Und einen Speedrun will ich auch nicht machen. Ich bleibe am Pier und genieße Ansicht und den sonnigen Tag.
Nach einem leckeren Eis geht es mit dem Bus zurück zum Memorial-Park und dann mit einem uber zurück nach Waikiki. Ich habe noch genug Zeit, bevor es zum Laua geht. Vielleicht hätte ich die Missouri noch geschafft. Aber lieber so.
Mehrere Reisebusse bringen uns zum Ort der Luau, das Sea Life Park Aloha Kai Luau and Hawaiian Buffet. Ja. Das Ding ist für Touristen. Ich erwarte nichts. Ich überschlage kurz. 200 Teilnehmer. Das wird eine Fließbandabfertigung.
Zunächst gibt es den Begrüßungscocktail und ein wenig Bespaßung für die Kids. Ich lehne mich zurück und genieße den Abend. Dann wird das Schwein aus dem Feuer geholt. Das Buffet ist geöffnet. Auch dieser Teil ist eher für amerikanische Touristen. Ich mache einen Bogen um die Kohlenhydrate und genieße den Abend.
Die Dämmerung setzt ein und die Show beginnt. Gezeigt werden verschiedene Tänze aus allen Regionen von Polynesien. Die neue Kamera ist echt ein Shritt vorwärst bei Nachaufnahmen. 6 Jahre Weiterentwicklung bei den Sensoren und das Vollformat mit größeren Pixeln machen sich bemerkbar. Aber ich habe die Rechnung ohne den Akku gemacht. Ich habe nur einen. Und kurz nachdem der erste Balken in der Anzeige weg ist, verschwinden auch die anderen und das Ding ist leer. Den Rest muss ich mit dem Smartphone machen. Dies hat den Vorteil, dass ich die Kamera zur Seite lege und die Show genieße.
Kurz nach Ende der Show werden wir auch schon zurück zu den Bussen beordert. Typisch Amerika: „Show is over, get your ass out of here.“ Alles in allem war es ein gelungener Abend, ein gelungener Tag und ein gelungener Abschluss vor den O’ahu-Abschnitt.
- Die USS Missouri ist ein Schlachtschiff der Iowa-Klasse. Das Schiff kam im 2. Weltkrieg, im Koreakrieg und auch im 2. Golfkrieg zum Einsatz. Das Schiff passt so gerade eben durch den Panamakanal. Der Antrieb mit 158 MW Leistung bringt das Schiff auf 33 kts. Hauptbewaffung sind 3 Drillingsgeschütze mit 406mm Kaliber. Vor dem Golfkriegseinsatz wurden 32 Marsch- und 16 Seezielflugkörper eingerüstet.