USA 48.3 – O’ahu, Hawaii

Für heute habe ich einen Mietwagen. Ich werde die Westküste auslassen und mich auf die Strecke konzentrieren, die ich gestern mit der Bustour gefahren bin. Mit einem uber geht es zum Flughafen, genauer gesagt zu Enterprise, das etwas abseits von Terminal ist.

Wie gestern geht es auf dem Highway 2 nach Norden. Da ist Dole. Gleich kommt die Kaffeplantage. In Northshore angekommen, biege ich von der 83 ab und stoppe am Hale’iwa Beach. Der Ort ist überschaubar und versprüht Surfer Vibes. In der Brandung vor dem Haleiwa Alii Beach sind ein paar Surfer unterwegs. Und für einen Moment erinnert mich alles an Norddeutschland; der Yachthafen, die Windräder im Hintergrund.

Mein zweiter Stopp ist ist Waimea Bay Beach. Er liegt genau am Ende des Waimea Valley mit dem botanischen Garten. Umgeben von Bergen ist der Strand windgschützt und die Sonne scheint. So gefällt mir das.

Nur ein paar hundert Meter weiter mache ich meinen dritten Stopp in Pipeline, wo ich etwas am Strand herum laufe. Der Wind hat im Vergleich zu gestern gedreht. Es sind kaum noch Wellen da. Stattdessen wird der Himmel stahlgrau. Es sieht nach Regen aus.

Nach einem kurzen Halt am Kawala Beach wechsel ich an die Ostküste, hier ist Malaekahana Beach mein erster Halt. Danach folgt Pounders Beach. Ich verstehe immer weniger, warum Waikiki Beach so ein Hype ist. Die Strände hier haben den besseren Sand. Es sind kaum Leute hier. Das Wasser ist kristallklar. So habe ich mir Hawaii vorgstellt.

RIP Kamera — Und dann passiert es. Meine Kamera macht ein häßliches Geräusch. Sie hatte vorhin schon ein paar Aussetzer. Aber das kier klingt anders. Und es klingt nicht gut. Das aufgenomme Bild bestätigt, dass da was nicht stimmt. Rückblickend begannen die Probleme in Seattle, wo die automatische Belichtungsmessung ausgefallen war und bis heute auch nicht wieder zurück kam.

Ich entferne die Linse und klappe den Spiegel hoch. Das sieht nicht gut aus. Zwei Lamellen des Verschlussvorhangs stehen quer. Sieht so aus, als wären sie aus der Führung gebrochen und haben sich verkeilt. Das kriege ich nicht repariert, schon gar nicht hier. Auch später im Hotel finde ich keinen Weg, den Schaden zu beheben. Diese Kamera ist tot. Ich muss den Rest des Tagen mit dem Smartphone bestreiten. So hatte ich das nicht geplant.

Am nächsten Strand bin ich ganz alleine. Nur ich, der Strand, das Meer und ein Regenbogen über dem Wasser.  Und dann bin ich zurück beim Jurassic Park. jetzt habe ich Zeit für Fotos, aber keine Kamera. Arghhh. Ich würde gerne in das Tal wandern, aber es ist Privatgelände. Schade.

Wohin fahre ich jetzt. Byodo-in. Dann habe ich den abgehakt. Nur dumm, dass der Tempel um 16:30 Uhr schließt und es ist … 16:32 Uhr. Satz mit X. Also geht es zurück nach Waikiki. In Kane’ohe ist ein wenig Verkehrschaos. Ich weiß nicht, ob der Versuch es zu umfahren auch nur eine Minute Zeit gespart hat. Irgendwie habe ich es auf die 72 geschafft.

Letzter Stopp für heute wird Makapuu Beach mit dem Lookout etwas die Straße runter. Ohne es zu wissen, parke ich genau auf der anderen Straßenseite, wo morgen das Luau ist.

Kamerakauf — Zurück im Hotel überlege ich, wie ich mit der Kamera weitermache. Auch wenn es repariert werden könnte. Ich brauche hier und jetzt Ersatz. Morgen ist Pearl Harbour und das Laua. Auf Maui wird es keinen Kameraladen geben und gleich nach Maui kommen New Orleans und Miami. Ich brauche jetzt eine Lösung. Heute. Denn nur jetzt habe ich einen Mietwagen und etwas ausrichten.

Ein Blick ins Internet zeigt. Meine einzige Chance ist ein Best Buy. Das ist die amerikansiche Version von Mediamarkt. Zurück zum Auto und los.Ich erreiche den Best Buy im Regen.

Jetzt beginnen die Probleme: Es gibt keine Pentax. Ich muss das System wechseln. Nikon oder Canon? Nur eine Kamera auf die Schnelle oder mache ich wirklich einen Systemwechsel weg von Pentax und gebe mehr Geld aus. Ich schleiche um die verschiedenen Optionen. Ich habe keine Idee. Ich muss aus dem Bauch entscheiden. $800 oder $1200?

Ich muss entscheiden, hier und vor allem heute. Die Canon RP ist die technische beste und auch teuerste Option. Es ist eine Bridgekamera. Sie wirkt wie eine DSLR, hat aber keine Spiegel und keinen Verschlussvorhang, kommt stattdessen aber mit einem Bildschirm als Sucher, der Wasserwaage und Histogramm einblendet. Das könnte hilfreich sein. Und es ist eine Vollformatkamera. Der Chip hat die klassischen 36×24 mm. Das Objektiv ist standard, deckt aber 24-105 mm ab. Mehr als die anderen Kameras.Nur die $1200 sind schmerzhaft.

Egal. Kaufen, bevor ich mich umentscheide. Und … ist nicht mehr auf Lager. Was? Jetzt habe ich mich zu einer Entscheidung durchgerungen, und nun das. Aber es gibt noch wechle im anderen Best Buy nördlich von Pearl Harbour. Also los. Zurück ins Auto und durch den Regen in Richtung H1. Ich habe keine Ahnung wie ich den Verkehrsknoten ohne Fehler gemeistert habe, aber ich bin auf dem H1. Nichts kann mich aufhalten. Am Flughafen vorbei. An Pearl Harbour vorbei. Kamehameha Highway. Und da ist auch schon der Best Buy.

Ich suche einen Mitarbeiter, schildere mein Problem. Wir finden ein der letzten Versionen der Canon RP. Jetzt schnell die Kreditkarte durchziehen, bevor ich es mir anders überlege. Hoffentlich war die Entscheidung richtig.

Zurück zum Hotel nehme ich Highway 201. Damit habe ich jetzt jeden Highway auf O’ahu befahren. Abendessen vom Foodtruck rundet den Abend ab. Die letzte Aktion für heute ist das Auspacken der Kamera und das Laden des Akkus.