Ein Ofuro (風呂) ist einfach ein Bad mit Badewanne. Hotels nutzen die Bezeichnung, um zu zeigen, daß es nicht nur die Dusche gibt. Ein Rotenburo (露天風呂) ist ein Badebecken unter freiem Himmel.
Die Begriffe „Private Rotenburo“ und „Private Onsen“ muß ich erklären. Im Onsen badet man unbekleidet. Es ist ein Bad, keine Schwimmhalle. Die Badehäuser sind streng nach Männer und Frauen betrennt. Ausnahmen gibt es nur für kleine Kinder, damit diese beaufsichtigt werden können, wenn nur ein Elternteil dabei ist. Ist man nun mit seinem (Ehe)partner im Urlaub, gibt es keine Chance gemeinsam zu baden … außer in einem Private Rotenburo/Onsen. Wie der Name schon sagt, ist es privat. Man muß es im voraus reservieren. Ist es in Benutzung (kleines Schild an der Tür), ist es für alle anderen off-limits. Manchenorts findet man auch den Begriff „Family Rotenburo“. Dahinter versteckt sich meist ein größeres Badebecken mit Platz für die ganze Familie.
Die Yukata ist der japanische Bademantel. In den meisten Hotels gibt es ihn, um damit im Hotel herumzulaufen. In Thermalorten mit vielen öffentlichen Onsen sieht man aber auch viele Japaner auf der Straße damit. Ich bin 2004 in Shibu/Yudanaka so rumgelaufen und 2010 in Sounkyo. Herrlich bequem. Die Yukata kann man, wenn es sich nicht gerade um die billige blau-weiße Hotelversion handelt, auch zu japanischen Festen anziehen. Die Yukata ist neben einem Bademantel auch sowas wie die informelle Version des Kimono.
Eingang
Onsen als Urlaubserlebnis
Onsen ist für Japaner mehr als nur Baden. Es werden ganze Kurzurlaube darum gebaut. Freitag-Sonntag in ein Onsen; für Japaner mit ihren 10 Tagen Jahresurlaub ist das bereits ein vollwertiges Entspannungsprogramm. Entsprechend voll sind die Onsen in den Bergen dann.
Um Onsen ranken sich auch jede Menge Klischees. Gerade wenn man mit seiner Freundin dorthin reist. *hint*hint*. Traditionelle Onsen verbieten bis heute, daß nicht verheiratete Paare im gleichen Zimmer übernachten. Onsen mit einem „Private Rotenburo“, das man also für sich alleine hat, haben für dieses ähnliche Regeln, da man ja nackt badet.
Was noch ganz oben auf meiner Liste stand ist „Onsen im Winter“. Auch so ein Klischee. Das ich mir 2013 erfüllt habe. Und ja, es ist genial. -8°C Grad, man sitz im heißen Wasser und genießt den Schneefall. Nur die Sache mit dem Sake habe ich mir verkniffen.
Schreibweise
Ob nun Onsen (温泉) oder Sento (銭湯), man sollte sich zwei Schriftzeichen merken: 湯 und ゆ. Beide bedeuten Wasser und werden „yu“ gelesen. Es sind die beiden Zeichen, die man auf den Flaggen findet, die an der Tür hängen. Wenn ihr baden wollt, haltet nach diesen beiden Schriftzeichen ausschau.
Eingänge und Wechsel
Wie erwähnt wird nach Geschlechtern getrennt gebadet. Damit gibt es auch getrennte Umkleiden und getrennte Eingänge. Die Eingänge sind immer klar gekennzeichnet. In Hotels hängen oft farbige Noren: blau = Männer; rot = Frauen. Zudem sind die entsprechenden Kanji auf dem Noren oder einem kleinen Schild neben der Tür abgedruckt: 男 = otoko, Mann; 女 = onna, Frau. Kleine öffentliche Sento haben oft eine zetralen Haupteingang, wo die Kasse ist, und trennen sich erst hinter der Tür.
Es gibt eine zweite Besonderheit, die peinlich werden kann: Onsen wechseln gelegentlich die Seiten! Es gibt zwei Optionen: Das Bad wechselt ein oder zwei Mal täglich die Seiten. Ein Wechsel erfolgt nachts, wenn das Bad geschlossen ist. Der andere Wechsel meist am Nachmittag. Also seid vorsichtig. Nicht, daß ihr aus Gewohnheit abends die gleiche Tür ansteuert wie vormittags, bzw. die gleiche Tür wie gestern. Schaut immer auf die Noren und die Schilder. In Hotels wird mein beim Check-in darauf hingewiesen.
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