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日本橋川 と 神田川 .. 1

Ich dachte, ich kriege das ganze aufgelöst. Aber sie wie es aussieht sind die Puzzleteile zu unterschiedlich. Ich bin schon froh, dass sie vom gleichen Puzzle sind …

Heute ist der Nihonbashigawa ein 4,8 km langer Fluss, der vom Kandagawa abzweigt und wie dieser in den Sumidagawa mündet. Die bekannteste Brücke an ihm ist die Nihonbashi. Der Kandagawa ist heute ein 25,5 km langer Fluss, der vom Inokashira-Teich nahe Kichijoji (#Ghibli, #Sakura, #2018) gespeist wird. Beide Flüsse gehören zum Arakawa-Flusssystem.

Die Ausgangssituation

Die Form der Tokyobucht hat sich nicht nur in den vergangengen zig Jahren durch die Aufschüttung neuer Inseln verändert. Die Praxis wurde schon seit der Sengoku-Ära (15. Jahrhundert) angewendet.

Der Mündungsbereich war ursprünglich eine flache, sumpfige Landschaft mit großen Schilfflächen. Was heute der untere Berich des Sumidagawa und des Nihonbashigawa sind, war damals noch ein Teil der großen Tokyobucht.

In diese Bucht flossen nahe der Stadt Edo drei Flüsse, die zum Arakawa-Flussystem gehören: Koishikawa, Edogawa und Hirakawa, {„der vom Edogawa auf Höhe von Funagawabashi abzweigt.“ Passt nicht in den erstlichen Kontext.}

Achtung: Ab hier und jetzt die Flussnamen Nihonbashigawa und  Kandagawa vergessen, sonst wird das zu Verwirrungen führen !!

1477-1573 .. Sengoku-Ära

Dohan Ota ließ 1497 (Muromachi-Ära / Sengoku-Ära) die Burg Edo-jo (auch als Chiyoda-jo bekannt) bauen. Der äußere Burggraben (Sotobori) wurde vom Wasser des Hirakawa 平川 gespeist, der nur wenige Meter an der Burg vorbei floss. Der Fluss mündet bei Hibiya in die Tokyobucht (Hibiyabucht).

Die Burg verfiel nach dem Tod von Dohan Ota.

1573-1603 .. Azuchi–Momoyama-Ära

Motivation: Unter der Führung von Toyotomi Hideyoshi wurde die Burg Edo-jo ab 1590 wieder aufgebaut und mit dem Ausbau der Wasserversorgung von Edo begonnen.

Das Wasser der Flüsse {Koishikawa, Edogawa und Hirakawa} war nicht zu gebauchen. Durch die Gezeiten der Tokyobucht wurde Seewasser in die Flüsse gedrückt und verwandelte sie (und auch das bodenahe Grundwasser) und Brackwasserflüsse. Das flache, sumpfige Ufergebiet war zudem anfällig für Überschwemmungen, wenn die Flusse wegen starker Regenfälle im Einzugsgebiet über die Ufer stiegen.

Kandoajousui: [[Ich gehe davon aus, dass der Fluss der den Inokashira-Teich entwässert der Hirakawa ist, sonst passen die Puzzlestücke nicht.]]

Für die Wasserversorgung der Burg (und der Burgstadt) wurde Hiragawa vom Inkashira-Teich (Kichijoji; #2018, #Ghibli, #Sakura) kommend kurz vorm Edogawa<???> im heuten Bunkyo-ku durch das Sekiguchi-Oarai-Wehr aufgestaut (10m über Meesesspiegel) und geteilt. Ein Teil floss durch die Residenz des Mito-Clans [Heute ist hier der japanische Garten Koishikawa Korakuen] in eine Kanal, den Kandajousui 神田上水 und weiter über eine Wasserbrücke, oder japanisch: Suidobashi 水道橋, über den Edogawa<???> hinweg. Hinter der Suidobashi verzweigte sich das Wassernetz in unterirdische, hölzerne Wasserleitugen (Fusui).

[Suidobashi heißt heute die Bahnstation der Chuo-Line, die sich nur 100m westlich von der ehemaligen Suidabashi befindet, die selber nicht mehr existiert.] 

Vom Wehr abwärst bis zum Iidabashi hieß der Fluss [weiter?] Edogawa 江戸川. Von der Iidabashi bis runter zur Bucht hieß er dann Sotobori 外濠, da er Teil des äußeren Burggrabens war.

[Zur Orientierung: Der Sotobori war der äußere Burggraben. Heute ist nur noch ein Teil im Westen erhalten. Es ist das Gewässer, das man entlang der Chuo-Line zwischen Iidabashi und Ichigawa sieht. Hier ist allerdings ein anderer Abschnitt nordöstlich der Burg gemeint.]

Verlegung des Hirakawa

Ich hatte oben geschrieben, dass der Hirakawa in der Hibiyabucht endete. Daher kam meine Vermutung, dass der Hirakawa heute der Nihonbashigawa ist. Ich habe dabei nicht berücksichtigt, dass es die Hibiyabucht heute nicht mehr gibt. Die oberen drei Bilder zeigen, wie Flusslauf geändert wurde. Das linke Bild zeigt den Zustand, bevor Edo-Castle gebaut wurde (15 Jahrhundert). Das mittlere Bild zeigt den Zustand nach dem Bau der Burg (16. Jahrundert). Der Kandajousui existiert noch nicht. Der Hirakawa hat jetzt den Verlauf, den später der Nihonbashigawa nimmt. Das rechte Bild ist der Stand von 1632: Der Sotobori wurde gebaut und die Verbindung zum unteren Verlauf des Hirakawa gekappt. Der Kandagawa exisitert und die Hibiyabucht ist verschwunden.

Die Karte zeigt den Stand von vor1620. Der Sendaigraben fehlt noch. — Der Kandajousui ist zu sehen. Parallel fließt der Edogawa, der in den westlichen Teil des Sotoburi mündet.

Land: Um die Burg von Edo zu erweitern, wurden die Fischerstädte Kozuki, Sakurada und Hibiya umgesiedelt. Gleichzeitig begannen Landgewinnungen an der Bucht. (Zum Beispiel wurde die Insel Kamejima und der Kanal Kamejimagawa gebaut. Heutzutage ein unauffälliger Teil von Tokyo, damals noch Teil der Tokyobucht.)

1603-1868 .. Edo-Ära
1603-1623 .. Tokugawa Ieyasu

Das ist ein grobe, selbst gebastelte Skizze. Die Sache muss nicht stimmen.Es gibt noch zu viele nicht passende Puzzleteile.

Mit der Machtübernahme von Tokukgawa Ieyasu wurde der Regierungssitz (die Hauptstadt) nach Edo. In 1603 (Keicho 8) wurde auch die erste Nihonbashi gebaut und wurde schnell der Dreh- und Angelpunkt der Wirtschaftsleben in Tokyo.

In 1620 (Genwa 6) wurde unter der Führung von Date Masamune (Sendai-Clans) Grabungen von der Ushigome-Brücke (auf Höhe der heutigen Station Iidabashi) bis zur Izumi-Brücke (auf Höhe der heutigen der Station Akihabara durchgeführt. Es wurde ein tiefer Graben beim heutigen Ochanomizu geschaffen. [[der den Kandayama in Yushima-dai und Suruga-dai teilte.]] Der Graben selbst hieß Sendai-Graben.

Östlich verband sich der Graben mit einem kleinen Fluss [den Namen habe ich nicht], der in den Sumida-Fluss mündete. Dieser Fluss wurde, wie auch der Graben, auf eine schiffbare Breite und Tiefe ausgehoben. Dadurch sank auch die Überschwemmungsgefahr. Graben und Fluss bis runter zum Sumidagawa erhielten den Namen Kandagawa 神田川」. Durch den neuen Fluss (Kanal) Kandagawa wurde auch der ehemalige Hirakawa (jetzt Edogawa) bis zur Funagawara-Brücke (zwischen dem heutigen Iidabashi und Ichigaya) mit dem Boot zugänglich.

[Der Verlauf des heutigen Kanda entspricht also vom Inokashira-Teich kommend: Kandajousui bis zum Wehr, ein Stück entlang des Edogawa, und dann entlang des Sendai-Grabens bis runter zum Sumidagawa.]

Mit dem Aushub aus dem Kandagawa wurde der <???>Fluss zwischen (heute) Misakibashi und (heute) Horidomebashi verfüllt. Der untere Teil des <???>Flusses hatte hingegen schiffbare Breite und wurde auf der gesamten Länge für den Warenverkehr genutzt.

Auf der Karte links sieht man den Verlauf entweder vor oder nach Verfüllung des nordlichen Flussabschnittes. Die Quellen sind nicht eindeutig: Die einen sagen der Fluss, der kaum mehr als ein Abwasssergraben war, wurde vollständig  verfüllt. Dann wäre das Bild von „vorher“. Andere Quellen sagen, dass der Fluss vefüllt wurde und dann kaum mehr als ein Abwassergraben war. Dann ware das Bild von „danach“.

[[Nicht einsortiertes Puzzlestück: „Zur Versorgung mit Wasser wurde ein Kanal zum Koishikawa gegraben.“ Das löst sich wohl erst auf, wenn ich raus habe, welcher Fluss der Koishikawa war.]]

[[Nicht einsortiertes Puzzlestück: „Der Hirakawa wurde vom Graben getrennt“ Ich vermute, dies legt nah, dass der Hirakawa den heutigen Verlauf des Nihonbashigawa hat und die Trennung heute die 30m sind, die den heutigen Burggraben im Norden vom heutigen Nihonbashigawa trennen.]]

[[Nicht passendes Puzzlestück: „Der Strömungsweg der Kanda-josui, der bis zur Meiji-Zeit existierte, wurde erst in der Genna-Ära (1615-24) festgelegt, als die Hirakawa Dies ist nach der Ersetzung. Die Ersetzung erfolgte durch die Änderung der Strömung des ehemaligen Hirakawa-Flusses, der früher vom heutigen Kanda-Fluss zum Nihonbashi-Fluss in die Bucht von Tokio floss, in den Sumida-Fluss. Dies ist der Strom, der vom Bahnsteig des Bahnhofs Ochanomizu aus gesehen werden kann.“ (Link)]]

1623-1651 .. Tokugawa Iemitsu

Zur Zeit von Tokugawa Iemitsu hatte sich die Bevölkerung von Edo auf 400.000 Einwohner vervierfacht. Die Heranführung von Wasser wurde ausgedeht.

Zusätzlich zum Inokashira-Teich wurden der Zenpukuji-Teich und der Myoujoji-Teich an den Kandajousui angebunden. Und es wurden weitere Wasserwerke/Wehre und Kanäle im Rahmen des 6-Jousui-Projektes gebaut. Einer dieser Kanäle war der Tamagawajousui (siehe unten).

1651-1680 .. Tokugawa Ietsuna

Im Jahr 1653 (Jou’oe 2) [[alternative Quelle nennt 1654]] wurde der Kanal zum Tamagawa 玉川 komplettiert, um den westlichen und südlichen Teil von Edo zu versorgen. Der 43 km lange Tamagawajousui 玉川上水 endete in Yotsuya und verzweigte dort in das Wasserleitungsnetz. Ein Abzweigkanal führte zum Kandasouji, um auch den Nordosten von Edo mit zu versorgen.

[Den Tamagawajousui gibt es noch heute.]  [Link]

Der Tamagawa-jousui zwischen Homuri und Inokashira-Teich

Hier gibt es jetzteine große zeitliche Lücke bei den Informationen zu Kandagawa und Nihonbashigawa, von denen ich immer noch nicht weiß, wo sie gerade entlang fließen und wie sie derzeit heißen.

Ein noch nicht passendes Puzzlestück sagt, dass der Fluss (wie auch immer er heißen mag, ich vermute es ist der Hirkawa), vom Graben (ich vermute es ist der Sotobori gemeint), getrennt wurde. Das wurde dann in etwa auf die nachfoglende Skizze herauslaufen.

zum Ende der Edo-Ära (ab etwa 1850)

Der heutige Palastareal ist 4/5/6. 1 und 2 sind der heutige, zuängliche Ostgarten . In 7 stehen das Budokan und das Science Museum. — 8 ist der heutige Kokyogaien. In 9/10 befindet sich heute Tokyo Eki. Der Graben dazwischen existiert nicht mehr. — Dar Graben östlich von 9 existiert auch nicht mehr. Und der Graben nördlich und östlich 10 müsste der der heutige Nihonbashigawa sein.

1868 .. Meiji-Ära

Mit dem Ende des Shogunats 1868 war die Burg verlassen. Nach einem Feuer 1873 (?) wurde sie nicht wieder aufgebaut. Die Ruinen sind heute in dieser Form im Ostgarten zu sehen. Erst 1888 wurden Teile der Burg wieder hergestellt und sind seitdem der Kaiserpalast.

Das Burgareal wurde verkleinert. Teile des Sotobori und des Dosanbori wurden verfüllt. Der Iidabori wurde in einen Kanal zum Bahnhof Iidamachi umfunktioniert.

Das verbleibende Wasserstraßennetz wurde aktiv als Transportweg genutzt und umgebaut.

[[nicht passendes Puzzelteil: „In 1883 (Meiji 16) wurde der Hamachogawa 浜町川 mit dem Kandgawa verbunden.“]]

In 1886 brach eine Choleraepedemie aus. Ihr Ursprung wird im Wasser des Kandajousui vermutet, der nicht mehr alleine für die Versorgung mit Trinkwasser benutzt wurde. Am Kandajousui gab es keine Wasseraufbereitnungsanlagen. In der Folge wurde die Trinkwasserversorgung neu organisiert und im Jahr 1901 die Versorgung über Kandajousui und Tamagawajousui vollständig stillgelegt.

Das Kandawasserwerk und die Suidobashi wurde zurückgebaut.

„Zudem wurde auch der Nordbereich des Iidagawa 飯田川, der zuvor verfüllt worden war, wieder mit dem Kandagawa verbunden,der zum heutigen Nihonbashi-Fluss wurde.“ (Übersetzung mit DeepL) –> Wenn ich das in den Kontext einfüge, dann wäre der ursprüngliche Name des Nihonbashigawa wirklich Iidagawa, und der Nordbereich wäre der Bereich, der an Angang der Edozeit mit dem Erdmaterial des Kandagawa verfüllt wurde. Das würde bedeuten, dass 1883 der heutige Nihonbashi in voller Länge hergestellt wurde, aber noch nicht so hieß.

[[nicht passendes Puzzelteil: „Andererseits wurde der ehemalige Hirakawaflusslauf südlich von Koishikawa-mitsukemon wieder hergestellt und vom Kandagawa getrennt. Er ist jetzt der Horidome. (früher Iida-cho Horidome).“ (Übersetzung mit DeepL) –> Koishikawa ist der Name des Parks, der sich auf der ehemaligen Mito-Residenz in der Nähe der Suidobashi befindet. Dieser Abschnitt beziehts sich damit vermutlich auf den Verlauf des Edogawa oder aber des Kandajousui. Aber das passt nicht zusammen. Dieser Graben, der früher der äußere Graben war und zum inneren Graben wurde, wurde auch Iida-Fluss genannt und führte Boote vom Doosan-Graben ab, und auch das Flussufer wurde gebaut.]]

Im Jahr 1903 (Meiji 36) wurde auch der obere Bereich  des heutigen Nihonbashi ab Horidomebashi wieder freigelegt und bis hinauf zum Kandagawa verlängert. Er zweigt jetzt (und heute) zwischen der Koishikawabashi und Korakubashi vom Kandagawa ab. (Der Name Koishikawabashi bezieht sich vermutlich auf den alten Namen des Kandagawa an dieser Stelle.)

Jetzt und erst jetzt hat der Nihonbashigawa den Verlauf angenommen, den wir heute in den Karten finden.

Und der Kandagawa? Sein Wasserweg exisitert schon, der Name auch. Aber verschiedene Abschnitte haben immer noch unterschiedliche Namen. Ein Abschnitt von 2.1 km auf Höhe von Waseda bis Iidabashi hieß immer noch Edogawa.

1912-1926 .. Taisho-Ära

1923 ereignete sich das große Kanto-Erdbeben, das Tokyo in Schutt und Asche legte und viele Brücken am Nihonbashigawa und Kandagawa (und für die betrachteten Abschnitte ist der Name bereits korrekt gewählt) beschädigte oder zerstörte.

Es wurde ein Wiederaufbauprogramm gestartet, das bis in die Showa-Ära reicht. Viele Brücken, gerade die Stahlbrücken, die heute noch am Nihonbashigawa zu sehen sind, stammen aus diesem Wiedraufbauprogramm. Ich haben das in den Brückenblogs bei den einzelnen Brücken dokumentiert.

1926-1989 .. Showa-Ära

1936 wurde das Kanda-Wasserwehr bei Sekiguchi zur entfernt.

Expressway

1962 wurde der Tokyo Metropolitain Expressway (TME), genauer gesagt dessen Inner Circular Route C1, und ein Abschnitt des Shuto Expressway über dem Nihonbashigawa gebaut. Der Expressway war – wie im Prinzip auch der Shinkansen – ein Teil der Baumaßnahmen für die Olympischen Spiele 1964. Bis dahin gab es kein Autobahnsystem in Tokyo. Die Stadt war auch schon komplett zugebaut. Es gab nur wenige Möglichkeiten, eine Autobahn zu bauen, ohne hunderte Häuser abreißen zu müssen. An manchen Stellen wurde der Expressway oberhalb bereits existierender Straßen gebaut. An anderer Stelle dienten Flussläufe als Route, denn alle Flüsse Tokyo sind Eigentum der Verwaltung, waren damit verfügares „Bauland“ für TME und Shuto Expressway.

Leider wurden auch nahezu alle Brücken über den Nihonbashigawa überbaut, unter ihnen auch die Nihonbashi, die einen besonderen Stellenwert in Japan hat. Sie war der Ursprung des alten Fernstraßennetzes, unter ihnen der berühmte Tokaido und der Nakasendo. Sie ist heute noch die Null-Kilometermarke des Fernstraßennetzes. Die alte Nihonbashi wurde in vielen berühmten Ukiyo-e abgebildet und gilt als eines der Wahrzeichen von Tokyo.

Erst im August 1970 wurde der Name für den gesamten Streckenverlauf vom Inokashira-Teich bis zum Sumidagawa auf den Namen Kandagawa vereinheitlicht. Vom Namen Edogawa zeigen heute nur noch die Bahnstation Edogawabashi-Eki (Yurakuchi-Line) und Edogawa-koen.

Jetzt haben wir den Kandagawa mit Verlauf und Namen in seiner heute gültigen Form.

Der Kandagawa und seine Zuflüsse
1989-2019 Heisei-Ära

Es gibt Forderungen, den Expressway auf eine unterirdische Streckenführung zu verlegen. Wie ich die Japaner kenne, machen die das irgendwann. Aber bis jetzt sind es nur Pläne und der Nihonbashigawa bleibt auf googlemaps bis auf die letzten 500m versteckt.

Reiwa-Ära (ab 2019)

Seit Mai 2019 gibt es ein Denkmal für den Suidobashi am Nordufer (Bunkyo-ku-Seite) des Kandagawa, etwa 100m östlich der Suidobashi. Das Denkmal zeigt ein Ukiyo-e, das den Kanal zeigt.

Ich bin gespannt, ob ich das auf meiner Brückentour finde. Was mich gerade ärgert ist, dass ich im Mai 2019 den Kandagawa entlang gefahren bin und zu diesem Zeitpunkt vom Suidobashi nichts wusste, außer dass es eine gleichnamige Bahnstation an der Chuo-Line ist, wo ich auch schon mal eingestiegen bin.


An dieser Stelle etwas Werbung: Motiviert zu den Artikeln über Nihonbashigawa und Kandagawa hat mich eine Aktion von Riverbaot Mizuha während des COVID19-Lockdown. Sie erstellten ein Video mit 34 Brücken, die man erraten sollte. Es hat mich 4 Nächte gekostet, in denen ich eigene Fotos durchsucht und google-maps konsultiert habe. Mein Vorteil war: Ich habe bereits 3 Touren mit Mizuha gemacht und bin auch den Sumidagawa schon mehrfahr entlang gefahren.  –> Ich mache es kurz: Ich bin der erste und bislang einzige, der alle 34 Brücken identifizieren konnte.

Und da ich auf er Suche nach den Namen der Brücken feststellte, dass es keine nicht-japanische Seite darüber gibt, habe ich angefangen die Informationen zusammenzutragen. Die Seiten zu den Brücken des Sumidagawa gab es schon. Die Seiten zu den Flüssen Nihonbashigawa, Kandagawa und Kamiejimagawa folgten jetzt während des LockDowns. Insgesamt sind bestimmt 3 Wochen an Arbeit in die Texte geflossen. –> Und sie sind nnoch lange nicht feritg. Dieser Text hier hat immer noch einzelne Puzzleteile, die nicht zusammenpassen wollen.

Hier ein interessanter Link zum Thema Suidobashi und das Wasserleitungssystem in Edo/Tokyo: [Link] Hier noch ein Wwebseite, die in einer Fotoserie den gesamten heutigen Kandagawa bereist [Link]


Wasserqualität

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass Nihonbashigawa und Kandagawa nicht die beste Wasserqualität hat. Ich meine jetzt nicht die Choleraepedemie von 1886.

Nach WWII konnte man noch in ihm schwimmen und angeln. Mit dem Wirtschaftboom in den 1950ern verschlechterte sich die Qualität rapide und ins extreme. Mit steigendem Wohlstand wurden immer mehr Haushaltsabwässer in die Flüsse eingeleitet. Das Aufkommen des eigenen Baezimmers (bis jetzt war der Besuch des Sento Teil des Alltags) verschärfte die Situation zusätzlich. Hinzu kamen Industrieabwässer.

Die „Überdachung“ durch den Expressway macht die Sache am Nihonbashigawa nicht besser. Es lag jetzt fast komplett im Schatten. Die Situation am Kandagawa war so schlecht, dass der Fluss den Beinamen „Fluss des Todes“ bekan. Bereits in den 1980ern wurden erste Maßnahmen eingeleitet (mit mäßigem Erfolg). Dennoch: Süßfische wurden seit 1993 jedes Jahr bestätigt (Heisei 5).

Seit der Jahrtausendwende haben dutzende Projekte dafür gesorgt, dass beide Flusse wieder halbwegs sauber sind.  In ihnen schwimmen würde ich trotzdem nicht freiwillig. Hin und wieder sieht man dann doch eine tote Ratte im Wasser treiben und verwesen. Aber sie sind sauber genug, dass Ausflugboote auf ihnen Fahren können.

Überschwemmungen

Ein anderes Problem war Überschwemmungen. Mit der raschen Entwicklung der Stadt nach WWII (und die damit einhergehende Versiegelung von Oberflächen) konnten die Flüsse nicht mithalten. Eine der größten Überschwemmungen ereignete sich 1958 nach einem Taifun.

1986 wurde am Kandagawa mit Hochwasserschutzmaßnahmen begonnen. Es wurden (zum Teil unterirdische) Umleitungskanäle und Rückhaltebecken gebaut, um Niederschlägsmengen von 50mm aufzunehen. — Im Prinzip entstand ein zweiter, unterirdischer Kandagawa. Zwei der Auslässe kann man sehen, wenn man mit dem Boot (z.B. Riverboar Mizuha) den Kandagawa entläng fährt.

Das Konzept scheit zu funktioneren. Bei Taifun 14 in 2005 fielen mehr als 100mm pro Stunde über einen längeren Zeitraum. Der Myoshoji-Fluss (wir haben ihn oben schon kennen gelernt) trat über die Ufer und verursacht schwere Schäden am Ufer. Der Kandagawa blieb hingegen von Schäden verschont.

Seit 2007 wurde Maßnahmen eingeleitet, die die Kapazitäten der Rückhaltesystem auf Niederschlagsmengen von 75mm erhöhen sollen.


Jeder, der Informationen hat, kann gerne über die Kommentarfunktion Kontakt zu mir aufnehmen …