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Gaijin-Killer

ChuHai (チューハイ od. 酎ハイ) ist eine Abkürzung für Shochu Highball (焼酎ハイボール), dem in seiner Grundform eine Fruchtgeschmack ergänzt wird; klassisch ist Zitrone.

Shochu (焼酎) ist ein Destillat auf der Basis von Süßkartoffel (imo), Buchweizen (soba), Reis (kome), Gerste (mugi) oder Kastanie (kuri). Als Hefepilz wird Koji verwendet, der auch beim Sake zum Einsatz kommt. Der Geschmack hat daher Ähnlichkeiten zum Sake. Shochu ist aber mit 20-25% wesentlich stärker. Geschmacklich ist er mit Korn und Vodka vergleichbar (daher der Spitznamen „Japanese Vodka“) bekannt.

Highball ist eine Bezeichnung für Cocktails die aus einer Spirituose und Soda (Wasser mit Kohlensäure) bestehen. In Japan selbst meint Highball in der Regel den Whisky-Highball, welchen Suntory mit seinem Blended Whisky „Kakubin“ seit 1937 populär gemacht hat. (Im Sommer kann den echt empfehlen: Whisky+Mineralwasser im Verhältnis 1:10; wer keinen Kakubin hat, kann auch Ballentines nehmen.)

Seit Mitte der 2000er wird ChuHai immer populärer. Das liegt vor allem daran, dass es neben Zitrone nun u.a. auch die Geschmacksrichtungen Pfirsich, Melone, Weintraube, Birne, … gibt. Kurz: ChuHai ist der japanisiche Alkopop und … leider geil.

Aber was ist jetzt der Gaijin-Killer?

Gaijin ist die nicht ganz höfliche Bezeichnung für Ausländer. Killer muss ich wohl nicht erklären. Abwarten. Gleich schließt sich der Kreis … Es gibt die ChuHai meist mit 5-6% Alkohol. Daneben gibt es die STRONG-Serie (sowohl von Kirin als auch von Suntory). Diese Drinks haben satte 9%. Und das ist dann der Gaijin-Killer.

Mit einer Dosengrößen von 350ml oder 500ml sind diese Drinks sehr potent, denn sie haben eine Gemeinheit: Shochu ist von Haus aus sehr mild und der Alkoholgeschmack geht in diesen ChuHai komplett unter. Man kann selbst die STRONG-Version trinken wie Limonade. Wer dies tut, schafft schnell 3 Dosen in einer Stunde. Das ist dann aber das Äquivalent von mindestens einer Flasche Wein … und keine gute Idee.

Ausländer unterschätzen dieses Getränk regelmäßig, zum einen weil sie die 9% falsch einschätzen, zum anderen den Alkohol eben nicht herausschmecken und vor allem aber, weil sie den Japaner ein solches Getränk einfach nicht zutrauen. Diese Überheblichkeit wird Gaijins sehr oft zum Verhängnis.


Räumen wir da doch an dieser Stelle gleich mal mit dem Mythos auf, das Japaner nichts vertragen. Ja richtig, die meisten Japaner sind nach dem ersten großen Bier so durch den Wind wie wir nach einem Sixpack. Aber das heißt, nicht dass die Japaner nichts vertragen. Die halten ihren Zustand während der nächsten Biere. Wir haben da so eine Rampe, die Jürgen von der Lippe gut beschrieben hat, Japaner eher eine Flanke.


Die eine Dose auf dem obigen Bild ist eine -196°C Strong Zero.  Das Zero steht für zuckerfrei (wobei „zuckerfrei“ in Japan heißt, dass weniger als 0,5g/100ml enthalten sind). Strong ist die Starke 9%-Version. Und -196°C ist die Temperatur von flüssigem Stickstoff. Bei dieser Temperatur werden die Früchte schockgefroren und pulverisiert. Das Pulver wird dann in Shochu aufgelöst und fertig ist dieser ChuHai.