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Evangelion; Danjiri

Heute ist es soweit. Meine Zeit in Ijiri ist vorbei. Gestern war der letzte Unterrichtstag. Meine Koffer sind gepackt. Um 5:30 verlasse ich die Unterkunft und werfe den Schlüssel in den Briefkasten.

Es ist ein anstrengender Fußmarsch nach Sasabaru. Aber ich bin im Zeitplan. Nur der Zug kommt nicht. Bis mir irgendwann einfällt: Heute ist Samstag. Ich habe meine Planung auf Basis des falschen Fahrplans gemacht. Zum Glück hatte ich einen Zug Backup eingeplant, der durch Zufall auch am Samstag fährt. Den brauche ich jetzt. Es lebe das Backup.

In Hakata angekommen habe ich jetzt etwa 15 Minunten bis der Evangelion Shinkansen fährt. Auf der Anzeige ist er als normaler Hikari angekündigt.

Kameras werden gezückt. Der Zug rollt ein. Während andere noch Fotos machen steige ich ein und sichere meinen Sitzplatz. Anschließend wird der Zug erkundet. Durch meinen Testlauf von vorgestern habe ich es nicht eilig.

Die Fahrt nach Shin-Osaka wird etwa 5 Stunden dauern. Der Zug hält an jeder Milchkanne. Aber das war mir vorher bewusst. Hier ist der Weg das Ziel. Einzig, ich habe nur begrenzten Proviant, da durch den Zugfehler von heute morgen 10 Minuten in meiner Planung fehlten.

Shin-Osaka und Loop-Line

In Osaka angekommen  folgen noch ein paar Fotos von Shinkansen, dann mache ich auf, die  andere Seite von Osaka zu erreichen. Ich bin etwas überfordert. Aber nach etwas Zickzack in Umeda stehe ich in der Loopline. Orientierung gibt mir Harukas300. Diesen höchten Skyscraper Japans kann man schon von weitem sehen. Die Fahrtroute der Loopline erlaubt mir sogar einen Block auf die Burg von Osaka.

In Tennoji frage ich mich zum Zug nach Wakayama durch. Es kommt die Gegenfrage nach dem Zugticket. Der Zug vor mir ist ein Ltd. Express, für den man ein entsprechendes Ticket benötigt. Ich zeige meinen JRP, das kürzt die Sache ab. Die Fahrt dauert länger als ich dachte.

Wakayama

Ich Wakayama schnappe ich mir ein Taxi. Hotel Gravia; oder wie auch immer man das auspricht. Der Fahrer fragt zwei Mal nach. So undeutlich spreche ich nun auch nicht. Dann zeigt er auf das Gebäude neben uns. Ich Depp. Das Hotel ist Teil des Bahnhofgebäudes.  Das hatte ich total vergessen. Wie peinlich.

Aber nein, er soll mich trotzdem vor die Tür fahren. Die 100m kosten mich dann zwar 350yen, aber egal. Beim Check-in dann eine negative Überraschung. Ich scheine eine Raucherzimer gebucht zu haben. Ich bin zwar anderer Meinung, aber beschwören könnte ich es nicht, da für habe ich damals die Buttons zu schnell geklickt.

Nach einer kurzen Pause ist das Danjiri mein nächstes Ziel. Also zurück zum Bahnhof. Der nächste Zug fährt in 20 Minuten. Ich gehe zum Bahnsteig und sehe aufgemalte Katzenpfoten. Sollte es sein. Ja. Ein Markierung zum Bahnsteig der Tama-Linie. Die Katze ist echt auf dem Marketingtrip.

Ich bin aber verwirrt. Die Tama-Linie gehört nicht zu JR, dennoch fährt der Zug von einem Bahnsteig hier in JR Wakayama. Das habe ich so noch nicht gehabt. Damit ist Wakayama wohl der einzige Bahnhof, deren Bahnsteige man ohne Ticket betreten kann.

Danjiri

Auf geht es zum Danjiri. Zielbahnhof ist Higashi-Kishiwada. Von hier werde ich mich schon irgendwie durchschlagen. Ich steige aus. Eigentlich hatte ich auf einen Wegweise gehofft. Nix. Also überlegen. Der Zug fuhr nach Norden und die Station heißt Higashi, also muss ich links rum, unter der Bahnlinie durch dann grob die Richtung halten. Mal sehen, ob meine Theorie passt. Nach 2km kommen mir erste Zweifel, aber noch habe ich die Nankai-Bahnlinie nicht erreicht.

Dann kommt etwas in Sichtweite. Sieht aus wie die Bahnlinie. Hier sind auch Lampions und Anzeichen für ein Matsuri. Es wird wärmer. Und direkt am Bahnhof bin ich auch schon mittendrin. Allerdings ist es auch schon 16:30 Uhr. Mal sehen, was ich vom heutigen Tag noch retten kann.

Viel ist es nicht. Ich habe auch nicht ganz raus, wie die Marschrouten sind. Ich laufe etwas durch die Gegend. Die wilden Rennen scheinen für heute vorbei zu sein. Alle Festwagen werden derzeit mit riesigen Reihen von Lampions ausgerüstet. Ich vermute eine nächtliche Parade und liege damit richtig. Sie startet gege n19 Uhr. Damit bleibt genug Zeit für Abendessen.

Dann beginnt die Parade. Mit ein wenig Kanji-Kenntnissen kann man die Herkunft der Festwagen lesen: Kita (Nord), Minami (Süd), Kita-Higashi (Nordost). Es kann so einfach sein. Ich mache ein paar Fotos vom Minami-Festwagen und komme ins Gespräch.

Ich begleite die Parade und lasse mich dabei immer wieder einen Wagen zurückfallen. Die Parade führt durch die überdachte Einkaufsstraße hinauf zum Nankai-Bahnhof. Hier bleibe ich bis der letzte Festwagen weg ist. Und etwas länger.

Mit der Nankai-Linie geht es dann nach Wakayamashi, den anderen Bahnhof in Wakayama. Und nun? Taxi. Eine teure, aber gute Entscheidung- Es ist doch eine ganze Ecke bis JR Wakayama.

EVA-500; Matsuri

Feierabend um 16 Uhr. Rein theoretisch müsste jetzt der Neon Genesis Shinkansen aus Shinosaka zurückkommen. Ich bin neugierig. Es sind zwar nur noch zwei Tage, aber dann habe ich zwei Koffer in der Hand. Besser jetzt ein paar Fotos machen.

Perfektes Timing Der Zug rollt gleich ein. Auf der Anzeige ist kein Hinweis. Ich weiß, dass die Fahrt etwa 5 Stunden dauert und dasss es ein Kodama ist. Auf der Anzeige ist ein Kodama gelistet. Das passt. Ich gehe in Position. Und da kommt er auch schon.

Mich wundert die Anzeige. Der Zug fährt nicht mit Hakata, wie ich dachte. Er fährt bis Hakata Minami, eine Station weiter. Das muss ich nutzen. Ich steige ein. Es ist wirklich wie auf den Fotos. Wagen 2 ist im Design gestaltet die Basis in Neo-Tokyo. Wow. Eigentlich ist es nur ein Zug. Wagen 1 hat einen kleinen Showroom und ein Evangelion Cockpit in Originalgröße.

Nach kurzer Reise erreiche ich Hakata Minami. Hier ist auch das Shinkansendepot. Deshalb fährt der Zug hierher. Er übernachtet hier. Aber warum die hier einen Shinkansenstop gebaut haben erschließt sich mir nicht. Hier ist nichts los. Eine Kombini. Das wars. Ich finde nicht mal ein gutes Izakaya oder Resto. Ich hoffe, es fahren Züge von hier zurück nach Hakata.

Zurück in Hakata bin ich planlos. Aus Langeweile frage ich die Touristeninfo. Wow. Heute ist ein großes Schreinfest im Norden. Das ist genau, was ich suche. Schnell nach Ijiri. Ein Schreinfest fordert eine Yukata. Klamottenwechsel, Geld und weiter nach Tenjin (Fukuoka); ab in die U-Bahn; Umsteigen in Nakasukawabata. Ich bin nicht mehr der einzige in Yukuta, aber weiterhin der einzige Ausländer in Yukata.

In Hakozakimiyamae folge ich einfach den anderen. Der Ausgang endet direkt an der langen Straße vor dem Schrein, die jetzt eine Matsuri-Meile ist. Die Straße ist lang, sehr lang. Eine unüberschaubare Anzahl von Ständen mit Essen und Getränken.

Ich starte das Matsuri mit einer kühlen Dose Bier. Ich schlendere die Straße auf und ab; stoppe hier und da. Yakitori, Sake, Nikuyaki, … Es ist ein Matsuri. Tausende Leute. Kaum Polizei. Es gibt viel zu sehen. Viele neue Dinge stehen auf dem Speiseplan. Ich für meinen Teil bleibe bei den Klassikern.

Ich entdecke sogar einen Döner, der von Japanern betrieben wird. Damit ist es offiziell: Der Döner ist in der japanischen Kultur angekommen. Im Vergleich: Ich kennen keinen Döner in Deutschland, der von einem Meier oder Schulze betrieben wird. Warum ist das so?

Ich kaufe eine dieser komsichen Masken. Glaubt man den Anime, gehören die beim Matsuri einfach dazu. Zumindest erhöhen die Maske die Aufmerksamkeit. Viel Smalltalk mit Japanern.

Was für ein gelungener Abend. Das Matsuri endet um 22 Uhr. Pünktlich. Das mit der Sperrstunde haben die wirklich raus. Ich schlendere in Richtung U-Bahn-Station. Ich habe keine Ahnung wie voll die Züge sein werden. Es geht. In Tenjin nehme ich den falschen Ausgang. Ich lande im Untergrund von Tenjin und dieser ist größer als ich dachte. Ich versuche, an der Oberfläche eine Orientierung zu finden. Gar nicht so einfach. Ich bin zwar schon zwei Wochen hier, aber die Umgebung von Tenjin ist mir immer noch unbekannt.

Ein paar Kurven weiter kann ich den Bahnhof nicht mehr verfehlen. Nicht bei diesem Schild am Bahnhofsgebäude. Zwei Stationen mit dem Rapid, umsteigen in den wartenden Local, eine Station und ich bin daheim.

Erkenntnis des Tages: Zu einem Matsuri gehört eine anständige Yukata.

Freitag

Heute ist der letzte Tag Unterricht. Ich klöne mich fest. Erst um 17 Uhr starte ich Richtung Ijiri. Heute wird nichts passieren. Ich muss die Koffer packen, das Apartment putzen. Der Wecker wird um 5 Uhr klingeln.