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Lost in Translation (Film)

Gleich vorab: Ich kann über diesen Film nichts schlechtes sagen. Es passt alles zusammen (eine kleine Ausnahme). In diesem Blogeintrag geht also eher darum, dass ich zeigen will, wie gut er Tokyo darstellt. Wenn man die Story ausblendet (ja, sie ist ganz nett), dann bleiben da etliche Eindrücke von Tokyo übrig.

Und da ist auch wieder dieses Gefühl, dass sich bei mir einstellte, als ich zum ersten Mal in der Yasukunidori am Eingang der Kabukicho stand; angezogen von der Leuchtreklame, wie eine Motte. Der Blick aus dem Hotelzimmer über das Häusermeer von Tokyo. Ich war zurück in Shinjuku. — Zum Glück ist es eine Romanzenschnulze mit langen und ruhigen Einstellungen.

Der Film zeigt ein paar Orte, an denen ich nicht fotografieren durfte bzw. wollte. Dieses Screenshots fehlt daher die Gegenüberstellung mit einem meiner Fotos.

Shinjuku

Die ersten Einstellungen setzen den Ort und die Stimmung: Tokyo, Shinjuku, Yasukunidori (von der Kabukicho und Godzilla Road abzweigen). Neon. Modern. Fremd. Elektrisierend.

Das Park Hyatt

Das Hotel in dem Film ist das 5-Sterne-Hotel Park Hyatt in Shinjuku. Die drei Türme mit den nachts beleuchteten Dreiecken auf dem Dach ist eine der typischen Szene für den Wolkenkratzerbezirk von Shinjuku. Natürlich habe ich einen Stapel von Fotos.

Der Blick aus dem Hotelzimmer passt. Es ist ein Zimmer auf der Ostseite (ich vermute im dritten und höchsten Tower).

Von hier aus kann man sowohl das Mitsui Building sehen als auch die Kusho-Kaido und das Panorama mit Yoyogi Park (Meiji Schrein), Docomo Tower, Shinjuku Gyoen (und Tokyo Tower und Roppongi Hill Mori Tower weit im Hintergrund). Tokyo Midtown fehlt, da es noch nicht gebaut wurde.

Die Einstellungen zeigen recht gut wie riesig, grau und auch anonym diese Stadt ist. Kaum zu glauben, dass dies die gleiche Stadt ist, der gleiche Stadtteil, der abends so neonbunt daher kommt.

By the way. Die Koshu-kaido führt In Verlängerung (Blickrichtung vom Hotel aus) zu Shinjuku Eki. Es ist die Straße, die zwischen dem alten und dem neuen Banhhofsgebäude über die Gleise führt und auch im VNV-Nation-Video zu sehen ist. Von der dortigen Fußgängerbrücke hat man übrigens einen perfekten Blick auf das Park Hyatt …

Wer den Blick in etwa nachstellen will, ohne gleich ein Zimmer im Park Hyatt zu buchen, kann zum Tokyo Government Buildung gehen. In beiden Türmen gibt es oben Aussichtsplattformen (abwechselnd geöffnet) mit fast dem gleichen Blick. Und man hat das Park Hyatt mit im Bild.

Shinjuku /vs/ Omotesando

Einen Kritikpunkt habe ich: Charlotte (Scarlett Johansson) schaut hier auf eine Karte des U-Bahn-Netzes. Der orange Punkt unten links markiert den eigenen Standort. Und das Shibuya, wo Ginza-Line (gelborange) und Hanzomon-Line (Lila) enden.

In der nächsten Einstellung steht sie am Bahnsteig in Omotesando. Das ist eine Station vor Shibuya.

In Shibuya angekommen fährt sie mit der Rolltreppe nach oben. Das müsste aber Omotesando sein, denn die U-Bahn endet in Shibuya im Obergeschoss und man muss die Rolltreppe herunter fahren. Die letzte Einstellung könnte Shibuya (der alte Bahnhof) sein.

Der Tempel

Diese Szene fängt sehr gut die Stimmung an einem regnerischen Tag ein. Der Tempel ist der Jougan-ji (Nakano-Sakaue; M-06, E-30), den ich selbst noch nicht besucht habe … Blick auf google … Der ist echt einen Zwischenstop wert.

Shibuya

Party in Tokyo meint: Shibuya; zumindest in 2008 und eigentlich auch heute noch. Shibuya ist der Inbegriff des  jungen, trendigen Tokyo. Es steht stellvertretend für die Jugend (wie Charlotte). Shinjuku sind Wolkenkratzer, Büros und Adult Entertainment nach Feierabend, und steht stellvertretend für die ältere Generation (wie Bob).

Und natürlich spielen die Szenen auf der Scramble Square, wie sonst wüsste man, dass es Shibuya ist. Einen guten Blick auf die berühmte Kreuzung hat vom Starbucks aus (wo vermutlich die Szene in Bild 1 herstammt). Hier ein paar von meinen Fotos.

Diese Game Show

Die Dekoration und der Showmaster sind nicht übertrieben. Kein Stück. Genauso wacky sehen machen TV-Shows aus. Und wenn mich nicht alles täuscht, habe ich von dieser Show sogar ein Foto (3. Bild). Und wenn nicht, ist es verdammt dicht dran.

Arcade und Pachinko

Zwei moderne Orte, von denen ich keine Fotos habe, sind Arcades (Spielhallen) und Pachinko-Hallen, dabei sind sie so typisch für Japan. In den einem gibt es durchgeknallte Spiele und bei Pachinko schaut man auf Kugeln, die in einem Raster aus Stiften nach unten fallen.

Ein paar weitere Bilder

Bei Bild 1 bin ich etwas unsicher. Das müsste Shinjuku sein. Aber der rote Streifen gehört eigentlich zur Marunouchi-Line. Bild 2 mit der Rainbowbridge ist dagegen einfach. Bild 3 ist ein Blick in die Kabukicho. Bild 4 zeigt wieder die EPSON-Werbung, die ich nie fotografiert habe. Das Taxi ist in der Yasukunidori und müsste sich fast direkt am Eingang zur Kabukicho befinden. Die Sushibar in Bild 5 ist so typisch.

Die Brücke in Bild 6 ist nicht die gleiche wie in Bild 1. Das ist Shibuya. Der Zug (U-Bahn) hat einen gelben Streifen und gehört damit zur Ginza-Linie. Die Aufnahme stammt von der Straße 305 und ist heute so nicht mehr möglich. Die haben die 2018/2019 die Gleise verschoben (und einen neuen Bahnhof für die Ginza-Line gebaut [LINK].

Für Shinjuku und die Rainbowbridge habe ich Entsprechungen. Zum letzten Foto habe ich nur diese Version, die das neue Shibuya Scramble Square Buildung, das im Film fehlt. Links in meinem Foto sieht man übrigens die neue Brückepostion der Ginza-Line.

So typisch Japan

Hier sehen wir einen Mitarbeiter des Hotels. Wie auch Taxifahrer trägt er weiße Handschuhe. Im zweiten Bild sieht man, wie er die Tür offenhalt und die linke Hand oben an den Türrahmen hält, damit der Fahrgast sich beim Aussteigen nicht versehentlich den Kopf stößt. So einen Service gibt es nur in Japan.

Ohashi und Masu

Das mit den Masu, den hölzernen und quadratischen Sakebechern, passt. Man trinkt über die Ecke. Ich selbst streue bei manchen Sakesorten etwas Salz auf die Kante. Das mit den Stäbchen müssen wir noch mal üben, Bob. Man fasst sie etwas höher an.

Shinkansenfahrt

Hier werden wieder Erinnerungen wach. Im Shinkansen am am Fuji vorbei). Das Gebäude mitdem roten Dach sagt mir auch was, allerdings muss man dann auf der andere Seite vom Zug sitzen.  Dem Sitzbezugnach könnte das ein 700er-Shinkansen sein, den wir auch im Bahnohsbild sehen. [LINK][Link Zugtypen]

Argh. Mich nervt gerade, dass ich das Gebäude mit dem roten Dach nicht einordnen kann. Ich tippe auf Atami, bin mir aber alles andere als sicher. Und google mit seinen grottenschlechten Algorithmen ist auch keine Hilfe.

Kyoto

Hier wird ein wenig geschummelt. Es wirkt, als wäre dies ein Ort. In Wahrheit sind es zwei. Zugegeben, es wird nicht gesagt, dass es nur ein Ort ist. Von daher lasse ich das mal durchgehen.

Die ersten beiden Bilder sind aus dem … ich sage jetzt man Nanzen-ji. Es müsste das Sanmon sein, von dem ich kein Foto habe, weil es bei meinem Besuch 2014 eingerüstet war. Ich bin mir realtiv sicher, auch wenn man eine Hochzeitsgesellschaft sieht, die man eher in einem Schrein antrifft. Ich vermute, dass das Brautpaar das Grab der Großeltern besucht hat. Die letzten drei Bilder sind aus dem Heinan Jingu. Beide Orte liegen im Osten und nur etwa 900m auseinander. Ich habe sogar ein Foto von den Steinen im Wasser.

Noch ein bischen Shinjuku

Das erste Bild ist direkt vor dem Government Building aufgenommen. Ich bin fast an der gleichen Stelle über die Hecke gesprungen, als ich auf der VNV-Nation-Fotojagd war. Dieser Werbewagen der Polikers ist etwas, was ich nur aus Japan kenne. Irgend habe ich auch ein Foto …

Das dritte Bild zeigt das Government Buildung im Hintergrund. Links sieht man den Schriftzug Yodobashikamera in Kanji. Das ist die Chuodori westlich vom Banhhof. Es gibt dort mehrere Yodobashi. Das hat mich bei der Vorbereitung für die VNV-Nation-Safari extrem irritiert: Die Szene im VNV-Video ist beim anderen Yodobashi in dieser Straße und in die andere Richtung aufgenommen.

Abfahrt

Der Film endet mit der Taxifahrt von Bob Harris (Tom Hanks) zum Haneda Aiport. Dies sind wieder Bilder, die so typisch sind für Japan. Soweit ich das sehe gibt es keine Probleme mit der Reihenfolge.

Die Straßenlaternen in Bild 1 sind Nishishinjuku, wo das Government Building und das Park Hyatt stehen. Die Brücke ind Bild 2 gehört zum Komplex des Government Buildung (kommt auch VNV Nation vor). Tokyo Tower (Bild 6) darf nicht fehlen. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich das Gebäude in Bild 8 kenne.

[www.movie-locations.com/…/Lost-In-Translation.php]

Jumper (Film) … Was jetzt, Ginza oder Shibuya?

Ich habe den Film Jumpers noch mal gesichtet. Das Ding hat mehr Fehler als nur diese Ginza-Shibuya-Szene, auf die ich noch zu sprechen kommen werde. Bereiten wir das Ganze chronologisch auf. Der Japanspaß beginnt in Minute 58 …

1 — Wilkommen in Shibuya; WTF

Die erste Szenen nach dem Jump nach Tokyo zeigt eine Zuglinie im Hintergrund auf einem Viadukt mit Rundbögen. Meine erste Vermutung war daher: Yamanote-Linie irgendwo im Abschnitt zwischen Shimbashi und Tokyo. Das der einzige Abschnitt, den ich kenne, mit solchen Bögen.

Ich finde eine Straße bei Koordinate MQF6+77 mit einem ähnlichne Blick auf ein Viadukt und der Straßenbelag in der Gasse stimmt. Aber die Hausfassaden sind falsch und der Laternenpfahl aus Beton fehlt. Ich stehe vor einem Rätsel.

Mir bleibt wohl nichts anderes als die Bahnlinien in Tokyo abzulaufen. So viele Viadukte kann es ja nicht geben. Und die werden auch nicht irgendwo am Arsch der Welt gedreht haben. Ich werde dran bleiben …

Die Bar ist übrigens typisch für Tokyo/Japan. Etwas rumpelig, aber gemütlich.

Und Cut. Plötzlich steht David in Shibuya. WTF. Äh, was? Ich weiß, dass kleine Gassen in Tokyo auch mal in 8-spurige Verkehrsachsen münden, aber dieser Cut ist zu abrupt. Nichts stimmt. Wo ist die Gasse gebleiben? Sie müsste nnoch zu sehen sien. Die Laustärke ist falsch. Der Straßenlärm ist anders.

War das jetzt ein Jump? Mit dem Chaos, das folgt, kann man sich nicht sicher sein.

Egal. Er steht an der Shibuya Scramble Square. Am Ende des diagonalen Zebrastreifens, gegenüber vom Hachiko-Eingang der JR Shibuya Station. Im Hintergrund sieht man die Eisenbahnbrücke von Shibuya. Der Schrift ist nicht komplett. Es ist aber die einzige in dieser Art beschriftete Brücke in Tokyo. Ein 90°-Schwenk und man blickt auf die Fußgängerüberführung. Zum besseren Verständnis habe ich einen Screenshot von google-Streetview beigefügt.

Hier zwei Bilder von mir: (A) David steht im Prinzip vrom Starbucks. Ich slebst stehe auf der Fußgängerbrücke. (B) Hier stehe ich an der Scramble Square. Man sieht die Fußgängerbrücke. David stand auf der anderen Staßenseite.

Fazit: Shibuya ist soweit OK. Aber der Cut aus der Nebenstraße. NEIN. I call bullshit. Jump oder nicht. Außerdem: Wieso landet David in der Küche von dem Izakaya. Er kann doch nur an Orte, die er kennt, oder?

3 — Wieso Ginza Station?

Gleich die nächste Szene: Das sind die Korridore der Ginza Station. Die kenne ich ganz gut, da sie an der Ginza-Line liegt. Ein weiterer Beweis ist die Straßenkarte (Norden ist auf der Karte links unten) und in einer Szene zuvor war ein Wegweiser zum Bahnsteig der Marunouchi-Linie, die hier einen Haltepunkt hat.

Griffin hat einen Jump hierher gemacht. Aber wiese ist David plötzlich hier? Selbst wenn es weiterer Jump  war, konnte er nicht wissen, dass Griffin hier ist.

Der gezeigte Zugang zur U-Bahn ist auch A8, der direkt an der vorherigen Szene (Hinweisschilder an der Decke) liegt und auch zu den nachfolgenden Ginza-Szenen passt. Heute sind die Eingänge aber komplett aus Glas. Ich kenne aber noch diese Version mit den weißen Kacheln.

Fazit: Ginza Station ist ok, nur die Filmlogi stimmt mal wieder nicht.

Fun Fact: Der Film ist von 2008. Man sieht auf dem Stationsschild, dass die Haltepunkte der drei hier fahrenden Linien bereits Nummern haben; G-09, H-08, M-16. Bei meinem ersten Besuch 2004 gab es die Nummern noch nicht. Mittlerweile (2020) sind nicht nur die U-Bahn-Stationen nummeriert worden, sondern auch alle Bahnstationen und Tokyo und landesweit!

3 — Was jetzt? Ginza oder Shibuya?

Und jetzt beginnt das Problem, das ich mit diesem Film habe! Alle Aufnahmen von vorne stammen von der Ginza. Alle Aufnahme von hinten  stammen aus Shibuya. Schaut es euch an! Selbst wenn man beide Orte nicht kennt, merkt man sofort, dass die Gebäude nicht passen.

(1) Ausgang A8 Ginza Station. Der Name steht auf dem Schild: „Ginza Sta.“ (2) Shibuya Scramble Square. Das Bild ist in jedem Reiseführer unter der Überschrift „Shibuya“ zu finden. (Die Fußgängerbrücke hatten wir eben schon. (3) Ginza; Chuo-Dori Ecke 4-chome. Der Gebäude im Hintergrund ist Mitsukoshi Department Store (direkt am Ausgang A8). An dieser Kreuzung steht auch das Wako Building mit der Turmuhr, die das Wahrzeichen von Ginza ist. (4) Shibuya. Die Eisenbahnbrücke haten wir schon. (5) Ginza (6) Shibuya (7) Ginza. Obwohl anzumerken ist, dass Mercedes dort keine Verkaufsräume mehr hat. 2004 waren die noch dort. Daran kann ich mich erinnern. Aber die haben mittlerweile einiges umgebaut.

Fazit: Hier wurde zwei Takes von verschiedenen Orten völlig grundlos zusammengeschnippelt.Warum. Es gab keinen Grund für die Ginza, außer dem Productplacement von Mercedes. Aber dann gibt es keinen Grund für Shibuya. Ich verstehe es nicht.

4 — Ohne Navi durch Tokyo

Die vorherige Szene endete damit, dass die beiden einen Benz klauen. Die Fahrstrecke ist ein wenig, naja, sagen wir mal, chaotisch.

(1) Das ist Akihabara. Von dem Gebäude links habe ich so einige Bilder. Im Hintergrund lässt sich die berühmte grüne Eisenbahnbrücke ausmachen. Die beiden fahren in Richtung Ueno. (mein Revier). Die Straße liegt in Verlängerung der Ginza. Bis hier ist also die Logik gewahrt.

(2) Diese Brücke kann ich dank des Brückenpfeilers zuordnen. Das ist die große Eisenbahnbrücke nördlich von Shinjuku-Eki. Ich stelle mich schon mal auf sinnlose Aneinanderreihung weiterer Szenen ein. Hinter der Brücke sieht man die Yasukunidori mit Godzilla Road und Kabukicho. Rechts (nicht im Bild) ist der Eingang zur Omoide Yokocho.

(3) Diese Szene stammt aus der Yasukunidori in Shinjuku und passt zur Szene 2. Wow. Kontinuität.

Hinweis: Die große Reklame von Epson findet man heute nicht mehr, aber ich kenne sie noch. Sie ist auch in dem Film „Lost in Translation“ zu sehen. Ein passendes Foto habe habe ich nicht. (Ich fotografierte immer von der Brücke kommend in die andere Richtung.) Die „Skyline“ links in meinem Bild ist im Film  rechts zu sehen. Mit etwas Fantasie kriegt man die Leuchtreklame sogar zugeordnet.

(4) Tja, und dann sind wir auch schon wieder in Ueno. Die Szene liegt in Verlängerung von Akihabara aus Szene 1.

Rechts sieht man die Baustelle die mindestens von 2004 bis 2010 existierte. Die haben hier unter der Straße eine mehrstöckiges Parkhaus mit Zugängen zu diversen Bahn- und U-Bahn-Stationen gebaut. In meinen Reiseblogs finden sich immer wieder verweise auf diese Baustelle.

Links sieht man den Eingang zur Keisei-Ueno-Station. Von hier fahren Züge der Bahnhgesellschaft Keisei direkt zum Narita Airport. Das ist der Bahnhof, an dem ich 2004 zum ersten Mal einen Fuß auf Tokyoter Boden gesetzt habe. Links im Hintergrund, das Gebäude mit den weißen Bögen, wurd komplett umgebaut. Auf meinem zweiten Bild sieht man den Neubau und rechts den Eingang zu JR Ueno Eki. Hier würde man ankommen, wenn man mit der Japan Rail von Narita aus nach Tokyo reist.

(5) Die Szene ist auch Ueno. Jedoch, dieser Ort liegt ziemlich genau zwischen der Szene 4 (Keisei-Ueno-Station) und Szene 1 (Akihabara). Fahrtrichtung und Straße passen. Die haben hier die Reihenfolge verdreht.

Auf meiner allerersten Reise war die Straßengabelung, die man im Hintergrund sieht, eine Wegmarke auf dem Weg zu Hotel Edoya.

(6) Jetzt sind wir zurück in Akihabara und, zwar noch vor der ersten Szene, zwischen der grünen Bahnbrücke und der Mansaibashi. Immerhin: Die Straße ist immer noch korrekt.

Ishimaru gibt es nicht mehr. Das ist jetzt Hobby Paradise. Die Kreuzung rechts im Bild ist direkt vor der Manseibashi. Die Blickrichtung ist also gen Süden. Ich muss mal schauen, ob ich den Blickwinkel von der Bahnlinie aus nachstellen kann.

Ich habe mal zwei Bilder von mir ergänzt. Wie man sieht, hat der Besitzer des Gebäudes (und auch der Nachbargebäude) mehrfach gewechselt. Man kann das nur noch über die Fensterfront und das Layout der Kreuzung zuordnen. — Jedes Mal, wenn ich nach Akihbara gehe, ist irgendetwas anders als vorher.

(7) Das ist auch Akihbara, aufgenommen zwischen Szene 6 und 1. Und ich habe sogar ein Foto von diesem DVD-Laden. Das nenne ich mal Zufall.

(8) Und wieder Akihbara, etwa auf Höhe von Szene 1. (9) ist ein Stück weiter in Richtung Szene 5. Hier ist Electronic Town Akihbara eigentlich zu Ende. In der Straßenkarte wäre das grob auf der Höhe der U-Bahn-Station Suehirocho (Ginza-Line), die ich immer benutze. Hote Edoya ist grob 500m rechts.

Fazit: Ignorieren wir diese beiden Szenen aus Shinjuku, die in sich schlüssig sind, stammen alle Akihabara-Ueno-Szenen aus einer Einstellung. Die Fahrtrichtung passen und alle gezeigten Szenen liegen in einer Straße, die prinzipiell eine Verlängerung der Chuodori der Ginza ist, wo sie das Auto geklaut haben. Die haben nur die einzelnen Szenen durcheinandergewürfelt. Die korrekte Reihenfolge der Szenen wäre: 6 –> 1 –> 7 –> 8 –> 9 –> 5 –> 4

5 — Ein bischen Rainbow

Natürlich darf in einem Film mit Tokyo die Rainbowbridge nicht fehlen. Sie ist wirklich eines der Wahrzeichen dieser Stadt und überspannt die weite Flussmündung des Sumidagwa. Hier begann früher die Tokyobucht. Heute startet die Bucht etwa 4 km südlich, da viel Land aufgeschüttet wurde.

Die Szenen sind nicht zu beanstanden. Die zweite Einstellung stammt aus der Auffahrrampe auf der Ostseite (Odaiba). Rechts sieht man ein Stück vom Odaiba Beach.

Allerdings suggeriert die erste Einstellung, dass man in die gezeigte Richtung über die Brück fährt und die nächste Szene auf der anderen Flusseite spielt. Die Szene wurde aber in Fahrtrichtung vor der Brücke gedreht. Immerhin. Die Fahrtrichtung stimmt.

Fazit: Hier kann ich jetzt nicht meckern.


Alles in allem sind die Tokyoszenen durcheinander  gewürfelt. Gedreht wurde in Shibuya, Shinjuku, Ginza, Akihara/Ueno sowie auf der Rainbow Bridge. Wer alle Orte kennt hat bei jedem Schnitt einen WTF-Moment. Wasabi hat es besser gemacht. Die haben einem zwar Akihabara als Shinjuku verkauft, aber die Szenen war insgesamt schlüssig.

Als nächstes kümmere ich mich um „Lost in Translation“.

Wasabi (Film)

Die Langeweile hat mich gepackt und so habe ich mir den Film Wasabi angeschaut; eine japanisch-franzözische Produktion aus dem Jahr 2001 mit Jean Reno in der Hauptrolle. Fazit: Kann man mal gesehen haben.

Aber wie ihr ahnt, ist das nicht der Grund, warum der Film einen Blog eintrag Wert ist. Er war eine der ersten Szenen in Japan. Die Hauptfigur Hubert Florentini (gespielt von Jean Reno) sagt, dass er nach Shinjuku muss. Momo (gespielt von Michel Muller) macht ein Anspielung, dass dies der Rotlichtbezirk von Tokyo ist.

Nun … ja und nein. Shinjuku ist eine Stadteil mit vielen Gesichtern. Hier stehen die hohen Wolkenkratzer und das Government Building. Aber es gibt auch den Bezirk Kabukicho, der 2001 noch durch und durch „Adult Entertainment“ bot, quasi die Reeperbahn und Hebertstraße von Tokyo. Heute ist Kabukicho familientauglich.

I call bullshit !

Was mich auf die Palme brachte waren die Szenen danach. Wa fing harmlos an. Eine Montage, wie die beiden nach Japan fahren; ein Hubschrauberblick auf die Rainbow Bridge (die zu diesem Zeitpunkt erst wenige Jahre alt ist) Und fährt der Wagen links ran. Dem Kontext folgend müsste es Shinjuku sein. Aber …

Sorry Leute. I call bullshit. Das ist Akihabara. Die grüne Brücke ist so bekannt; ein Ikone von Akihabara. Da könnte man auch den Kölner Dom zeigen und sagen, man ist in Hamburg.

Interessant sind die drei Bäume. Die sind mir vorher nie aufgefallen. Die linken beiden sind gut gewachsen in den 15 Jahren zwischen dem Film und meinem Foto. Der dritte scheint ein Ersatz zu sein. Er ist gefühlt kleiner als die 2001er Version.

Ab jetzt werde ich auf jede Szene achten …

Unerwarteter Schrein

Und ich traue meinen Augen nicht. Die Szene nach der Beerdigung wurde tatsächlich im Yushima Tenmangu gedreht.Ich habe es beim ersten Blick nicht geglaubt. Man sieht nicht viel, aber ich kenne diesen Schrein wie meine Hosentasche.Die Brücke im Hintergrund ist eindeutig.

Der Yushima Tenmangu ist fußläufig von Akihabara entfernt und liegt nur 300m vom meinem Hotel entfernt. Er hat eine schöne Optik und er liegt nicht direkt auf den touristischen Pfaden. Ich kann verstehen, warum er für den Dreh ausgewählt wurde. Ich fühle mich geehrt. Immerhin ist mein Kamidana in diesem Schrein registriert.

Die restlichen Szenen sind weder eine Überraschung, noch gibt es große Fehler. Ich erkenne unter anderem Ginza und Shinjuku. Ziemlich zum Schluss gibt es noch eine Szene am Kiyomizudera in Kyoto.

Allerdings: Ich bin mir ziemlich sicher, dass das im Hintergrund des folgendes Bildes die Yasukunidori in Shinjuku ist. Abschließend beweisen kann ich es nicht, aber die Reklama auf den Dächern ist in dieser Dichte typisch für diese Straße, von der die Godzilla Road und Kabukicho abzweigen. Ich kann mich natürlich auch irren. Die Szene ist kaum mehr als eine Sekunde lang.

Aber wenn es Shinjuku ist, dann ist da keine Driving Range !!

Hintergrund der Szene: Eine kleine Auseinandersetzung mit der Yakuza auf einer Driving Range, in deren Verlauf eine Handgranate versehentlich hoch gezündet wird und zu dieser panischen Flucht führt.

Ich bezweifle auch, dass es eine so große Golfanlage innerhalb bzw. Nahe des Yamanoteringes gibt. Die meisten innerstädtischen Anlagen sind auf den Dächern von Hochhäusern gebaut und durch Netze auf die Grundstücksfläche beschränkt. Keine Drinving Range ist im Bogen gebaut oder hat eine größe von 150m.