Simpel formuliert: Unter Furoshiki versteht die Kunst einen Gegenstand in ein quadratisches Handtuch zu packen. Und ja, das ist die einfachste Beschreibung von Furoshiki. Und ja, auch diese Sache ist in Japan eine Kunst.
Furoshiki schreibt man 風呂敷. Furo bedeutet „Badenzimmer“ und shiki „Handtuch. Das Furoshiki wurde ursprünglich nicht zum abtrocken benutzt, sondern eher als eine Arte Fußmatte. Jetzt muss man noch wissen, dass früher Häuser kein Badezimmer hatten, sondern man zum Baden ins lokale Sento (Badehaus) ging. Der einfachste Weg, Seife und Co mitzunehmen war, alles in das Furushiki einzuwickeln. Nach dem Auskleiden wurden die Kleidung im Furoshiki eingewickelt, um Ordnung im Umkleideraum herzustellen. Diese Historie reicht zurück bis in die Narazeit.
Mit Furoshiki kann man theoretisch alles verpacken: Ein Bento kann man so zum Beispiel in eine Serviette oder kleine Tischdecke einpacken. Das Furoshiki kann man dabei so falten, dass man einen Tragegriff hat.
Furoshiki war früher (vor WWII) sehr verbreitet, wurde aber durch Plastiktüten verdrängt. Heute, im Zuge der Ökowelle, die auch Japan um 2000 erreichte, wird Furoshiki wiederentdeckt.
Die verwendeten Tücher sind quadratisch und haben ein Kantenlänge von 45cm bis 100cm. Bedruckt sind sie oft mit tradtionellen Mustern. Hier eine paar Falttechniken:
Das Bild ist nicht von mir. Ich habe es von der Webseite des Japanese Department of Environment. [Link]