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Reiseführer – Chubu (Süd)

中 部 地 方 (C H Ū B Ū)

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[English Version]

Chuubu ist die Region zwischen Kansai (Osaka und Kyoto) und Kanto (Tokyo). Historisch wird Chuubu oft der Kansai-Region zugeordnet. Die  neun Chubuu-Präfekturen sind Shizuoka, Aichi, Yamanashi, Nagano, Gifu, Fukui, Ishikawa, Toyama und Niigata. Die Ostgrenze verläuft von der Izu-Halblinsel hoch nach Niigata. Die Westgrenze verläuft westliche von Nagoya in nordwestliche Richtung. Der See Biwa liegt dabei auf der Kansaiseite.


[Ich bin ein Fan von japan-guide.com. Das Bild ist ein URL-Link]

Im Süden von Chuubu verläuft die Tokaido-Shinkansen-Strecke. Seit 2015 (?) ist der Joetsu-Shinkansen, der Nagano mit Tokyo verbindet bis nach Joetsu-Myoko an der Nodküste verlängert und wird dort zum Hokuriko-Shinkansen der an der Küste bis Kanazawa fährt. (Der Zug soll irgenwann über Fukui bis zur Tokaistrecke verlängert werden.) Die nörlichste Präfektur Niigata wird durch den Niigata-Ast des Yoestu versorgt.

Hautlinien gehen von Nagoya durch Kiso-Tal über Matsumoto nach Nagano. Eine weitere Linie läuft von Nagoya über Gifu mach Takayama und weiter nach Toyama. An der Nordküste läuft eine weitere Hauptlinie und verbindet Fukui, Kanazawa, Toyama, Myoko und Nagaoka. In der Region operieren neben JR viele andere Bahnlinien.

Für die weitere Betrachtung habe ich Chuubu unterteilt. Grenze ist der Nakasendo bzw. die Chuo-Bahnlinie. Die Highlights sind Nagoya, Fuji, das Kisodani, Matsumoto und vielleicht noch Gifu.


名古屋 : Nagoya — MUSS, 1-2 Tage

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Diese Stadt verdient den Status „Pflichtprogramm“. Drei Orte sollten unbedingt aufgesucht werden: die Burg, ein japanischer Garten im Norden der Stadt mit zugehörigem Museum und der Schrein im Süden. Zudem ist Nagoya ein guter Start für Tagesausflüge nach Gifu, Ise, Inuyama und (eingeschränkt) Toba. Nagoya kann auch als Zwischenstop auf der Shinkansenstrecke Tokyo-Kyoto bzw. Oosaka geplant werden.


岐阜 : Gifu — MUSS, 1 Tag (Tagesausflug)

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Gifu kann man bequem als Tagesausflug von Nagoya aus planen. Optional kann man Gifu aus Stop auf der Durchreise verwenden, wenn man seinen Hotelstandort von/nach Takayama verlegt. Will man den Kormoranfischern zuschauen, muss bis spät in die Nacht in Gifu bleiben. Aber dann fahren nur noch Züge nach Nagoya. Vom Bahnhof fährt ein Bus in Richtung Fluß. Hier stehen ein paar Tempel und Schreine. Unter anderem ein Daibutsu. Am Berghang steht eine Pagode, auf dem Gipfel die Burg von Gifu. Man kann zu Fuß hochgehen, oder man nimmt die Seilbahn; je nachdem wie viel Zeit man hat.


犬山 : Inuyama — (unbewertet) 1 Tag

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Auf halber Strecke zwischen Gifu und Nagoya liegt Inuyama. Die Zugverbindung hier ist nicht perfekt, aber der Ort ist sicherlich eine Reise wert. Ich habe nur einen Teil gesehen, was an einer verunglückten Reiseplanung lag. Bevor ich ein Urteil fälle, verdient Inuyama einen zweiten Versuch, zumal es sich als Tagesausflug von Nagoya aus eignet. Anders als Gifu eignet sich Inuyama nicht als Zwischenstop auf dem Weg nach Takayama.


木曽路 : Kisodani / 中山道 : Nakasendo — MUSS 1 voller Tag

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Das Kisodani (Kisotal) habe ich lange übersehen. Es ist ein Stück altes Japan. Alte Häuser und entlegene Wanderwege. Der Wanderweg heißt Nakasendo, ein alter Handelsweg, der Edo (Tokyo) und Heian (Kyoto) verband und eine Alternative zum Tokaido war. Am Nakasendo liegen mehrere Rastorte (Post Town), unter anderem Magome und Tsumago.

Mein Vorschlag: Man erkundet einen Ort und wandert die 7 km auf dem Nakasendo zum anderen. Zwischen den Orten (und den Bahnhöfen) fahren Busse für den Rückweg. Man benötigt dafür einen ganzen Tag und damit zwei Übernachtungen oder einen sehr späten Zug woandershin. Im Kisotal gibt es weitere Poststationen, die allerdings gute Wanderschuhe oder den Japan Rail erfordern. Seit meinem Besuch 2012 gehört das Kisodani zum Japan-Pflichtprogramm.

Die Zuglinie durch das Kisotal ist die Chuo. Die gleiche Chuo-Line, die in Tokyo den Yamanotering zwischen Kanda und Shinjuku kreuzt. Die Anreise ist also denkbar einfach. Einsteigen und warten. Warnung: Zwischen Nagoya und Matsumoto verkehrt ein Super Limited Express, der weder in Magome noch  Tsumago stoppt. Ich habe dies 2012 erfahren, als ich fast (Kiso)Fukushima strandete.


松本 : Matsumoto — KANN, 1/2 Tag

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Die Burg ist ein gutes Argument für Matsumoto. Viel mehr hat die Stadt dann auch nicht zu bieten. Die Burg liegt etwas abseits des Bahnhofes, die Strecke kann aber leicht zu Fuß zurückgelegt werden. Damit kann Matsumoto wie auch Nagano auf der Druchreise besucht werden. Für einen Tagesflug ist Matsumoto nicht ergiebig genug. Als was tun …


富士河口湖 : Fuji-Kawaguchiko — muss nicht, 1 Tag

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Der Ort hat nur einen Vorteil: Er liegt am Fuji und von hier kann der Aufstieg zu Fuß oder mit dem Bus gestartet werden. Es gibt Bus- und Zugverbindung nach Shinjuku. Kawaguchiko selbst hat sonst nichts zu bieten. Der See ist einer der 5 Fuji-Seen. Zwei weitere Seen sind zu Fuß als Tagesmarsch erkundbar. Ein Bus hilft die Strecke abkürzen. Es gibt 2 Höhlen, der Eintritt lohnt aber nicht. Sie fallen unter die Kategorie „Wenn man sonst nichts zu tun hat“. Kawaguchi ist teuer, wegen der guten Anbindung an Tokyo und den Blick auf Mt. Fuji vom Onsen aus. Wer unbedingt hier sein Lager aufschlägt, sollte die Fuji-Brauerei besuchen. Das Restaurant ist ganz gut. Der Selbstmordwald ist auch hier.

Mein Tip: Erst ein paar Tage im Berg und dann Entspannung in einem teuren Onsenhotel; eine Nacht, vielleicht zwei. Wenn ihr dann eure Fujitour erwähnt, ist euch Anerkennung gewiss. Ich kenne nur ein Hotel, aber mehr muß ich nicht kennen: Sansui. Wow. (schaut euch die Bilder aus dem 2006er Blog an …)


富士山 : Mt. Fuji — KANN, 2 Tage für den kompletten Berg

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Der Fuji ist 3776m hoch und Kawaguchi auf 700m als Startpunkt. Mit anderen Worten: Von oben blickt man 3000m Höhenmeter hinab. Das schaffen nicht mal die Alpen. Der Aufstieg ist bis zur 7. Station erstaunlich einfach. Bis zur 5. Station fährt sogar ein Bus. Extremfrühaufsteher mit guter Kondition schaffen es an einem Tag zum Gipfel und zurück.

Der Höhepunkt ist der Sonnenaufgang auf dem Gipfel. Das erfordert eine Übernachtung auf dem Berg, am Besten sehr nahe dem Gipfel. Niemand will vor Sonnenaufgang den Aufstieg am steilen Hang wagen. Gute Vorbereitung (Kleidung, Geld, Planung, Buchung) sind Voraussetzung. Die kleinen Stationshütten nehmen nur wenige Gäste auf. Camping ist verboten und auch nicht möglich.

Wer das komplette Programm will, startet an Station 1 im Tal, nahe Kawaguchi. Dieses Vorhaben steht auf meiner Liste. Ich vermute, es nimmt drei Tage in Anspruch. Ich will nicht die 3000m Höhenmeter in einem Rutsch gehen. Der Abstieg ist weniger anstrengend aber gefährlicher (bergab geht auf die Gelenke, man beschleunigt schnell und stolpert dann; und man ist vom Aufstieg noch erschöpft).

Wenn ihr aus Tokyo anreist, macht nicht den Fehler, euch von Süden aus dem Berg zu nähern. Das ist eine Weltreise. Plant Kawaguchi. Es gibt ein Bahnverbindung und auch Fernbusse von und nach Shinjuku.


am Shinkansenan Hauptliniean Nebenstreckenabseits
NagoyaKisodaniObuseShirakawa-go
ShizuokaMatsumotoYamanouchiEiheiji
KaruizawaHakubeBessho OnsenNoto Peninsula
NaganoGifuFive LakesSado Island
ToyamaGeroGujoIzu Peninsula
TakakokaTakayamaTakato CastleOkuhida
KanazawaFurukawaToguraKamikochi
Echigo-YuzawaKaga OnsenFujinomiyaNorikura
NiigataFukuiKurobe GorgeMt. Fuji
UedaLake Hamanako
Echigo-Tsumari
Nozawa Onsen

In der Karte aufgeführt, aber keine Touristenorte (idR sind es Umsteigepunkte)

  • Central Japan Airport (nationaler Airport, Nagoya)
  • Kofu
  • Nagaoka

Ise und Toba

Heuzt geht es nach Ise, Toba und die vermählten Felsen. Viel zu spät gestartet — ich hatte vergessen das der Zug 90 Minuten fährt — stehe ich um 11:03 Uhr am Bahnhof JR Iseshi (Ise hat zwei Bahnhöfe von verschiedenen Betreibern). Der äußere Schrein ist die Straße runter, wo der Wald anfängt.

Der Schrein in Ise ist sowas wie der Vatikan des Shintoismus. Der Schrein hat eine eigene Architektur, seinen eigenen Baustil. Dazu gehört, daß es für jedes Gebäude zwei Bauplätze gibt. Ein Platz ist leer. Alle 20 Jahre wird auf dem leeren Platz ein Neubau errichtet, die Gottheit (das Heiligtum) versetzt und das alte Gebäude abgerissen; ein Zeichen, daß nichts für die Ewigkeit gebaut ist. Auf dem leeren Platz kann man den Grundriß erkennen. Die Kieselsteine sind unterschiedlich gefärbt. Und da wo später das Heiligtum steht, ist eine kleine Holzhütte. Ein Platzhalter.

Die Hauptgebäude sind meterhoch und blickdicht eingezäunt. Man kommt nur bis zu der Stelle, wo man beten darf. Ein Vorhang versperrt auch hier den Blick ins Innere. Fotografieren nicht möglich. Darauf achten mehrere Sicherheitsbeamte. (Als Gaijin hat man mit Glück einen schnellen Versuch frei, bevor man höflich in seine Schranken verwiesen wird.) Die Lage in Wald ist vortrefflich gewählt. Die Atmosphäre hat schon etwas heiliges mit diesen meterhöhen Zedern.

Danach geht es zum inneren Schrein. Man läuft die 4km oder nimmt den Buslinie 51 oder 53. Von der Haltestelle aus folge ich den Massen, da ich keinen Plan habe, wo es lang geht. Brücke, Rasenflächen, Wald; und da, Orangen. In freier Wildbahn habe ich die noch nie gesehen. Wie im äußeren Schrein auch hier meterhohe (Antifoto-)Holzzäune und Wachen. Dazu der Bautstil mit den gekreuzte Giebelbalken und den vergoldeten Tonnen auf dem Dachfirst. Das leuchten sieht man leicht, selbst durch das dichte Laub der Bäume.

Auf dem Weg zurück zum Bus finde ich eine Straße, die parallel zum Fluß läuft; Alte japanische Häuser, Restos, Souvenirläden. Ich laufe die Straße einmal ab, versorge mich mit Porivant und ergatter ein kleines Holzschild mit meinem Namen (Kanji). Das kommt an meine Kendoausrüstung.

Anschließend geht es zurück zum Bahnhof und weiter nach Toba. Ich wollte ursprünglich an den vermählten Felse stoppen, aber die Zugverbindung für diesen Haltepunkt ist so mies, daß ich es dann nicht mehr nach Toba und zurück nach Nagoya schaffe. Auf den ersten Blick ist Toba eine etwas runtergerockte Hafenstadt, die wohl nur von und wegen der Perleninsel lebt. Auf den zweiten Blick übrigens auch. Ich buche eine Schiffsreise. Ganz nett, aber Matsushima hat mehr zu bieten. Anschließend besuche ich die Perleninsel mit dem Museum. Ein Globus ganz aus Perlen. Den Wert will ich gar nicht wissen. Ein Pagode aus Gold und Perlen. Dann folgt die Vorführung der Perlentaucherinnen. Nur sieht man nicht viel. Sie tauchen ab und mit einer Auster in der Hand wieder auf.

Es folgt der Heimweg mit Abendessen. Das einzige, was ich finde, ist ein Resto, das die beste Zeit hinter sich hat. Udon, Bier, Sake – letzteren auch gegen den aufkommenden Frust über diesen Reiseabschnitt. Dann geht es mit dem Local zurück nach Nagoya.

Dort erst einmal Onsen, entspannend und frustlindernd. Anschließend begebe ich mich ins nächste Resto. Ich finde eines. Das Gericht ist jetzt nicht originell: Ka-bo-na-ra. Das muß ich wohl kaum übersetzen. Saulecker ist es aber. Damit schließt der Nagoyapart. Morgen geht es mit Zwischenstop in Gifu nach Hida-Takayama.


Fazit und Tip: Wer nicht nach Perlen tauchen will, kann Toba auslassen. Lohnt nicht. Die vermählten Felsen, hier ist auch nicht viel mehr los, sollte man besuchen, bevor man Ise ansteuert; alleine wegen der Zuganbindung. Der Schrein schließt vermutlich gegen 16:30 Uhr. Danach kann man in der erwähnten Straße vortrefflich shoppen und abendessen, bevor man einen späten Zug zurück nach Nagoya nimmt. — Erst Felsen dan Ise.

Ise / Meoto-Iwa

Es regnet. Es ist der 3. Regentag in Japan. Das macht bisher 1 Tag pro Woche. Ziemlich gute Statistik. Und an einem der beiden Regentage war mit Nara sogar ein volles Programm absolviert worden. Welche Entscheidung ist für heute die richtige? Ein weiterer Tag in Kyoto oder auf Ise? Eigentlich ist es keine Wahl. Ise. Auch in der Hoffnung, daß während der Zugfahrt der Regen aufhört.

Die Fahrt wird dauern. Ich muß erst mit dem Shinkansen nach Nagoya und dort umsteigen in eine Bummelbahn. Trotzdem wird die Fahrzeit kürzer sein, als von Oosaka aus. Wenn man mal außer Acht läßt, daß der Shinkansen gerade abfährt und ich 30Minuten warten muß. Dafür habe ich dann sofort Anschlaßin Nagoya. Ich bin um 12:15 am Bahnhof Ise. Es regnet immer noch.

Der Geku, der äußere Schrein, ist knapp 900m entfernt. Die Strecke laufe ich. Der Weg dorthin ist recht einfach. Einzig auffällig sind die großen modernen Steinlaternen auf dem Fußweg. Gleich am Eingang steht ein eine rote Bühne mitten in einem Teich. Dies ist auch der Beginn eines Waldes. Der Schrein steht inmitten des Waldes. Die Bäume sind echt groß; kerzengerade und groß. Die wichtigen Gebäude sind von einem Zaun umgeben. Ab dem Zaun ist das Fotografieren verboten.

Einmalig ist jedoch, daß es nebem dem Schreingebäude eine leere Fläche gibt. Sie hat die gleiche Fläche wie das Gebäude. Man sieht sogar den Grundriß. Die Kieselsteine sind zweifarbig. Alle 20 Jahre wird ein neues Gebäude auf der leeren Fläche gebaut und das alte dann abgerissen. Es ist ein Symbol, daß nichts für die Ewigkeit ist. Sehr philosophisch; und praktisch. Alle 20 Jahre müßte man die Holzbauten eh renovieren.

Auch die langen Giebelbalken mit den goldenen Ende fallen auf. Auch die goldenen Tragbalken sind einzigartig. Nach Handbuch liegt es daran, daß es kaum chinesischen Einfluß in der Architektur gibt. Stimmt. Dieses ganze Verspielte – ich sage nur Chinarestaurant – fehlt.

Bis zum Naiku sind es 6km. Es gibt einen Pilgerweg. Laufen oder den Bus nehmen? Genug Zeit wäre. Es hat zwar aufgehört zu regnen, das Wetter motiviert aber nicht wirklich. Durch Zufall komme ich mit einer Lehrerin aus Oosaka ins Gespräch. Sie empfiehlt den Bus. Na dann…

Am Naiku angekommen steht man vor einer Brücke über einen Fluß. Es hat wieder angefangen zu regnen. Auch dieser Schrein liegt im Wald. Zuerst geht es aber einen breiten Schotterweg entlang. Rechts eine Rassenfläche; im Hintergrund sieht man einen Berg. Die Spitze verschwindet im Regen. Wir treffen auf eine Japanerin in Begleitung eines Schweizers. Er arbeitet für das Team Sauber. Stimmt. Nächste Woche ist das Formel-1-Rennen in Suzuka. Das liegt unterhalb von Nagoya, also ganz in der Nähe. Zu viert geht es weiter zu den Schreingebäuden im Wald. Auch hier gibt es wieder die leere Fläche neben den Schreinbauten. Das zentrale Heiligtum ist von einem hohen Zaun umgeben. Der Durchgang ist durch einen Vorhang blickdicht gemacht. Neben dem Durchgang ein Wachhäuschen. Allein der Versuch die Kamera in Stellung zu bringen, ruft die Wächter auf den Plan. Gut, wenn man die Situation aus ein paar Metern bebachtet und andere in Falle treten läßt, bevor man es selbst probiert.

Das Team Sauber will weiter zu den vermählten Felsen. Keine Ahnung was das ist. Hab ich im Reisefüher überlesen. Soll aber im Shinto ein wichtiger Ort sein. Sie haben ein Auto. Das macht es einfach. Ich nutze die Chance. Ich frage mich zwar, warum ich die Tageskarte gekauft habe. Die Autofahrt an sich ist ereignislos. Witzig ist das Navi. Ein japanisches Navi klingt so komisch. Der Regen hört wieder auf.

Nach 15 Minuten Fahrt erreichen wir Meoto-Iwa, so der japanische Name. Die vermählten Felsen sind zwei Felsen, die mit einem Seil verbunden sind. Ehrlich gesagt, hatte ich was Größeres erwartet. Die Felsen sind klein. Es sind eher größere Steine. Viele Japaner fahren hierher, um zu sehen, wie die Sonne hinter den Felsen aufgeht. Warum, keine Ahnung. So ein Kracher kann der Anblick nicht sein. Sonnenaufgang auf dem Fuji, ok. Das kann ich verstehen. Hier? Für mich fällt es unter die Rubrik: Ich war hier.

Eisnchub: Vielleicht muß man Shintoist sein, um die Bedeutung von Meoto-iwa zu würdigen. Ise ist der höchste Schrein des Shinto. Er ist so etwas wie der Vatikan oder Mekka. Und um in diesem Vergleich zu bleiben: Der Kaaba kann ich auch nichts abgewinnen.

Das „Team Sauber“ bringt mich und die Lehrerin zurück nach Ise. Ich bekomme noch eine Einladung. Sollte ich zum Rennen in Suzuka sein, soll ich kurz anrufen. Jetzt fange ich wirklich an zu überlegen. Nächste Woche bin ich schon in Naruko, oder nach in Nagano? Ich muß das prüfen. Die Lehrerin will mit dem Kintestu fahren und so bleibe alleine am JR-Bahnhof zurück.

Der Zug ist gerade wieder weg. So bleibt Zeit, etwas zu essen. Nahe am Bahnhof gibt es eine kleine Garküche. Ich bestelle Udon. Lecker. Um 18 Uhr ist dann Abfahrt. Die Rückfahrt dauert aus irgendwelchen Gründen länger als geplant. Keine Ahnung wieso. Ich sitze erst um 20:34 im Shinkansen. Ein Stunde später erreiche ich Kyoto. Nach einer kleinen Runde durch die Shoppingstraße und einem Stop bei McD ist Feierabend. Nicht jedoch ohne zuvor noch einmal weiter Richtung Norden zu gehen. Hier ist ein Park. Ein dunkler Spot umgeben von der großen hell erleuchteten Stadt. Es ist aber nicht wie in Ueno. Irgendetwas fehlt. Nur was?

Randnotiz:

  • Fazit: Nicht viel gesehen, aber den Regentag genutzt und einen Punkt von meiner Liste abgehakt.
  • Formel 1 in Suzuka ist zwar nicht Teil des Plan, klingt aber spannend.
  • Das erst Kanji in Geku ist das gleiche wie in Gaijin (Ausländer). Gai-jin meint also“äußerer Mensch“ oder einfach Mensch von außen.