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Kurzlaub – Deutschland

Sonntag, 28.04.2024 – Rhein, Mosel, Koblenz

Heute, am Sonntag, steht das Rheintal auf dem Programm. Eventuell ein Stück von der Mosel. Für den Abschluss (und Abendessen) plane ich Koblenz. Das ist knapp bemessen. Somit ist das nur etwas mehr als ein Teaser für den nächsten Urlaub.

Dank meiner Fahrkünste enden wir sofort auf der falschen Rheinseite. Damn you St.Goar(shausen). Eine Überfahrt mit der Rheinfähre bei Oestrich-Winkel korrigiert den Fehler und sorgt für ein nettes Add-on auf dieser Reise. Bei Bingen fahren wir nun auf der B9 ins Mittelrheintal ein.

Today, on Sunday, the Rhine Valley is on the programme. Possibly a stretch of the Moselle. I’m planning Koblenz for the end (and dinner). That’s a tight schedule. So this is just a little more than a teaser for the next holiday.

Thanks to my driving skills, we immediately end up on the wrong side of the Rhine. Damn you St.Goar(shausen). A crossing with the Rhine ferry at Oestrich-Winkel corrects the mistake and provides a nice add-on to this journey. At Bingen, we now enter the Middle Rhine Valley on the B9.

Nun habe ich die Qual der Wahl, welches Rheindorf besichtigen wir. Ich entscheide mich spontan für Bacharach. Ich bin erstaunt, wie viele alte Werbeschilder hier noch montiert sind. Ich sollte bei einer weiteren Reise verstärkt darauf achten, ob dies jetzt Zufall war. Wir nutzen die Chance auch für ein Glas vom regionalen Wein.

Mit ein paar Stopps hier und da arbeiten wir uns langsam flussaufwärts in Richtung Koblenz. Mit Blick auf die Uhr passt ein Besuch der Marksburg1 in die Planung. Ich habe die Rechnung aber ohne die Sperrung der B42 bei Lahnstein gemacht. Der Umweg kostet etliche Minuten. Die Führung machen wir nicht mit, da die nächste englische Tour erst in einer Stunde startet. Somit genießen wir kurz die Aussicht, bevor wir unsere Reise fortsetzen.

Auf der B49 geht es nach Cochem. In der Innenstadt genehmigen wir uns eine Erdbeerbowle. Viel zu bieten hat Cochem nicht. Aber für Bernkastel-Kues oder Traben-Trabarch ist keine Zeit. Also folgt die Rückkehr nach Koblenz. Dieses Mal auf der B412.

Now I’m spoilt for choice as to which Rhine village to visit. I spontaneously decide in favour of Bacharauch. I am amazed at how many old advertising signs are still in place here. On another trip, I should pay more attention to whether this was a coincidence. We also take the opportunity to enjoy a glass of local wine.

With a few stops here and there, we slowly work our way upstream towards Koblenz. Looking at the clock, a visit to Marksburg Castle 2 fits into the plan. But I hadn’t reckoned with the closure of the B42 at Lahnstein. The diversions costs several minutes. We don’t go on the guided tour as the next English tour doesn’t start for another hour. So we briefly enjoy the view before continuing our journey.

We take the B49 to Cochem. We treat ourselves to a strawberry punch in the town centre. Cochem doesn’t have much to offer. But we don’t have time to visit Bernkastel-Kues or Traben-Trabarch. So we return to Koblenz. This time on the B412.

Von Koblenz habe ich keine Bilder gemacht. Mein Archiv ist voll. Ich habe natürlich vergessen, dass jetzt etwas in diesem Blogeintrag fehlt. Wir besuchen die wichtigen Orte: Deutsche Eck, Blick auf Festung Ehrenbreitstein3, Liebfrauenkirche, sowie all die Plätze, die es in Koblenz gibt. High Noon und Mutti sind geschlossen, damit fällt gutes Bier aus und wir gehen, auch angsicht der Uhrzeit zum Abendessen über.

Das es unser letzten Abend in Deutschland ist, muss es heute deutsche Küche sein. Aber wo? Die meisten Orte sind aus meiner Sicht „mid“. Mein Favorit, das Alt Coblenz ist geschlossen. (Notiz an mich selbst: Koblenz auf einem Sonntag ist totlangweilig.)

Wir entscheiden uns für das Weinhaus Hubertus. Es war eine gute Wahl. Der Gastraum mit seinen dunklen Hölzern strahlt die typische „deutsche Gemütlichkeit“ aus und das Essen ist super. Bevor wir nach Frankfurt zurückkehren, zeige ich Toni noch wo und wie ich wohne.

I didn’t take any pictures of Koblenz. My archive is full. Of course, I forgot that something was missing from this blog entry. We visit the important places: Deutsches Eck, view of Ehrenbreitstein Fortress4,, Liebfrauenkirche, as well as all the places there are in Koblenz. High Noon and Mutti are closed, so there’s no good beer and we move on to dinner, also in view of the time.

As it’s our last evening in Germany, it has to be German cuisine tonight. But where? Most places are ‘mid’ from my point of view. My favourite, the Alt Coblenz, is closed. (Note to self: Koblenz on a Sunday is boring as hell).

We decide in favour of Weinhaus Hubertus. It was a good choice. The dining room with its dark wood exudes the typical ‘German cosiness’ and the food is great. Before we return to Frankfurt, I show Toni where and how I live.

Singender Sushi-Koch in Koblenz

Da hat es doch mein favorisiertes Sushi-Restaurant ins Fernsehen geschafft … Sushi & Ramen Pirates, Koblenz …

Ich kann das Video (4 min) leider nicht direkt verlinken, ihr müsst den Links folgen. Das Video ist aktuell verfügbar auf der SWR-Seite und in der ARD Mediathek:

www.swrfernsehen.de/landesschau-rp/Vom-Land-des-Laechelns-an-den-Rhein-Singender-Sushi-Koch-in-Koblenz,av-o1192237-100.html

https://www.ardmediathek.de/swr/player/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzExOTIyMzc/

(Beide Seiten benutzen Scripte vom akakmaihd.net-Server und den eigenen Servern. Die Cookies kann man problemlos blocken. Irgendwelche Tracker habe ich auf den ersten Blick nicht entdeckt.)


Und hier kurz die wichtigsten Gründe für das Sushi & Ramen Pirates:

  • Es ist das einzige, mir bekannte japanische Restaurant in Koblenz, in dem auch ein Japaner, namentlich Gaku Sumida, arbeitet.

Nichts gegen die Koreaner und Vietnamesen in den anderen Sushiläden in Koblenz, aber wenn ich zum Italiener gehe, erwarte ich einen Italiener und keinen Griechen hinterm Tresen. Und wenn ich gezielt zu einem Koreaner gehe, will ich etwas koreanisches Essen. Nennt mich engstirnig oder voreingenommen, mir egal.

Leider ist mein japanisch immer noch nicht gut genug, um den ganzen Abend dort auf Japanisch zu bewältigen.


Quizfrage: Welches Ramen ist von Gaku ?


  • Es ist kein Restaurant im deutschen Sinn … Ich merke gerade, ich muss etwas ausholen …

Als ich zum ersten Mal (2015) im Sushi Pirates war, da sah es noch aus wie eine altbackene deutsche Kneipe: ein dominanter Tresen, gefliester Fußboden, einfache Möblierung; ein bisschen so wie das Sportheim, in das mein Opa immer für den Frühschoppen gegangen ist.

Mein erster Gedanke war: „Aha … O…K…“ Mein zweiter Gedanke ein paar Minuten später war: „Irgendwie japanisch, gefällt mir“. In Deutschland wirken asiatische Restaurants, nein eigentlich alle Restaurants mit ausländischer Küche, entweder durchgestylt oder ersaufen in Klischees. Kein Grieche ohne Weinlaub, keine Chinaladen ohne diese Winkekatze Manekineko (die übrigens aus Japan kommt) oder alles ist hipsteroptimiert. Das Pirates hat nicht einmal den Versuch unternommen. Und das erinnerte mich an diese viele kleinen Izakaya aus Tokyo und Osaka. Man sitzt dort hinter einer Plastikplane unter einem Treppenaufgang oder auf umgedrehten Getränkekästen. Alles wirkt so improvisiert und unfertig. Die Atmosphäre entsteht durch die Gäste. Der Wirt gibt nur die Bühne, die Gäste sorgen für die Performance. — Ein zweiter Laden der ähnlich ist, wäre das Daruma in Hamburg. Man kann aber beide Läden trotzdem nicht miteinander vergleichen.

Mittlerweile sind die Räume etwas japanisiert. Die eine Wand ist in ein dunkles rot getaucht. Der holzfarbene Biertresen ist mit erstaunlich einfachen Mitteln optisch verdeckt worden. Es ist aber nichts übertrieben. Von mir aus kann alles so bleiben … naja, der absolute Kracher wäre eine Tatamiecke ganz hinten im Laden.


Quizfrage: Welches Sushi ist von Gaku?


  • Im Hintergrund läuft klassische Musik und kein pseudo-japanisches Gedudel … Aber: Wir sollten mal die CD wechseln *grins*

Der Hintergrund wird durch die Reportage klar: Gaku ist Opernsänger. Das war für ihn der Grund nach Deutschland zu kommen. Das Sushirestaurant war also eher sein Plan B. Und ich bin ja so dankbar für Plan B (ich bin kein Opern-Fan).

Und das gab es auch schon: Man kommt am Samstag zum Pirates und dort hängt ein Schild: Heute geschlossen. Gaku bekommt immer wieder mal die Chance eine kleine Rolle zu Singen; zuletzt an der Oper in Frankfurt in Don Carlo.  Dann ist Gaku wieder bei seinem Plan A und ich muss für das Abendessen meinen Plan B suchen.

    • Und natürlich der wichtigste Punkt: Das Essen.

2015 gab es nur Sushi und ein paar leckere Snacks wie Edameme, Yakitori und Gyoza. Dann irgendwann kam Ramen dazu; nicht nur Miso Ramen und Shoyu Ramen sondern auch mein Favorit: Tonkotsu Ramen. Der zeitliche Aufwand, um die Brühe herzustellen ist enorm.

Ramen und Sushi sind so dicht am Original, dass ich schon gar nicht mehr nach Düsseldorf fahre. — Nichts gegen die Läden in Düsseldorf, aber seitdem Ramen zum Wellness-Hype erhoben wurde, finde ich dort die merkwüridgsten Zutaten in der Schüssel. Was hat Brokkoli in einem Ramen verloren? — Nicht so bei Gaku. Hier ist alles klassisch.

Gleiches gilt für Sushi. Ja es gibt diese leckeren Kreationen in Düsseldorf und Frankfurt. Und ja, ich mag auch die. Aber bei Gaku kriegt man die Klassiker. Und es steht und fällt mit dem Reis.


Quizfrage: Welcher „Snack“ ist von Gaku?


Wichtig: Wer nicht reserviert (und vorbestellt), kann unter Umständen etwas länger warten. Gaku arbeitet in der Küche alleine. Sein Laden lebt von Stammkunden, die zur Abholung bestellen. Wenn man — so wie ich in der Regel — einfach so vorbei kommt, muss Gaku die Bestellung irgendwo dazwischen quetschen. Mich stört das nicht, da ich ja das Ergebnis des Wartens kenne.

Aber ich saß auch schon mal über eine Stunde. Gaku ist fair. Er sagt einem gleich beim Hereinkommen, wie ausgelastet er ist und man hat die Wahl. Ich warte gerne. Ich habe allerdings schon Gäste erlebt, die anfingen rumzumeckern. Frei nach dem Motto: ich will auswärts essen, aber um 20:15 beginnt DSDS. Ich hingegen komme gegen 19 Uhr und gehe so gegen 22 Uhr.


Würde ich was ändern wollen? Ja, drei Dinge:

  • eine kleine Tatamiecke
  • Hakata Ramen mit auf die Karte (Zutaten sind schon alle da)
  • eine größere Sake-Auswahl