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日本橋川の橋 .. Brücken des Nihonbashigawa 3

Dies ist der dritte und letzte Teil: die Brücken 19 bis 27.
Der zweite Teil findet sich hier.


宝田橋 .. Takarada-bashi

(S) Die erste Brücke wurde 1929 im Rahmen des Wiederaufbauprogramms nach dem Kantobeben gebaut. Dies war eine Holzbrücke. Der Brückenname geht auf das Dorf Tarakara-mura zurück, das eins hier existierte. (Das Dorf wurde geräumt und abgerissen, um die Edo-Burg zu erweitern.) Die heutige Brücke ist eine relativ einfache Konstruktion, zu der es nicht viel zu berichten gibt. Es ist ein Zweckbau.

Die Brücke liegt nahe am Shimizumon des Palastgeländes, das heute den Kitanomura-Park bildet, indem auch das Nihon-Vudokan und das Science Museum liegen.

爼橋 .. Manaita-bashi

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    • erste Brücke:17. Jahrhundert
    • aktuelle (3.) Brücke: 1983
    • Stahlplattenträgerbrücke
    • Länge: 30,8 m (42 m)
    • [mport]

(T) Der Ursprung der Brücke geht auf das frühe 17. Jahrhundert (Edo-Ära) zurück. Es war eine kleine Brücke mit wenig Verkehr. Man vermutet, dass es kaum mehr als zwei Bretter waren. Östlich der Brücke waren die Länder der Samurai.

Manaita ist die japanische Form des Schneidbrettes für die Küche. Zum Ursprung gibt es zwei Theorien: Die einen sagen, dass die alte Brücke aussah wie ein Schneidbrett, die anderen, dass der Grund eine anhe gelegene Stadt war, die für Küchenutensilien bekannt war.

In der Meijizeit wurden die Samurailänder aufgelöst und eine Straße nach Jimbocho gebaut. Der Verkehr auf der Brücke nahm zu. Die Brücke entwickelte sich zu einem Verkehrsknotenpunkt.

Nach dem Kantobeben wurde die Brücke im Rahmen des Wiederaufbauprogramms zunächst verbreitert und 1929 durch eine Stahlbetonbrücke ersetzt. 1983 wurde dann die heutige Stahlträgerbrücke gebaut.

Die Brücke liegt ein paar hundert Meter östlich vom Eingang zum Yasukuni-Schrein und der Nordspitze des Kitanomura-Parks. Die Straße über die Brücke ist die breite, mehrspurige Yasukunidori; was für eine Entwicklung für urpsrünglich zwei Holzbretter. Die Engänge 5 und 6 der U-Bahnstation Kudannshita (Linie H, S, T) sind nur ein paar Dekameter entfernt.

南堀留橋 .. Minami-haridome-bashi

(U) In der Edozeit gab es dies Brücke nicht, denn der Nihonbashigawa in seiner heutigen Form existierte so nicht und endete auf Höhe der heutigen Haridomebashi. Man konnte mit kleinem Umweg einfach um den Fluss herum gehen.

Die Brücke wurde im Rahmen des Wiederaufbauprorgamms nach dem Kanto-Beben errichtet. Zu dieser Zeit war der Nihonbashi schon längst (naja, 25 Jahre) in Richtung Kandagawa verlängert worden, aber durch die Näh zur Minaitabashi und der Haridomebashi war eine Brücke bis dahin nie errichtet worden. Ihr Name verweist auf die Lage südlich der Haridomebashi.

Dies ist die einzige blaue Brücke am Nihonbashigawa. Wie alle Stahlbrücken aus dieser Zeit wirkt sie funktional und einfach. Vom technischen Standpunkt ist es ein Muster aus hunderten Nieten.

Die Brücke liegt in Sichtweite der Minaitabashi. Es gelte daher die gleichen Features: dicht am Yasukuni-Aschrein und Nordeingang des Kitanomura-Parks.

堀留橋 .. Haridome-bashi
    • erste und aktuelle Brücke: 1925 (05/1926?)
    • Stahlbetonbogenbrücke
    • Länge: 26,6 m
    • Links: [mport][ne.jp]

(V) Hier muss ich etwas ausholen und ich hoffe, dass ich es richtig verstanden habe: In der Edozeit existierte dieser Abschnitt des Nihonbashigawa nicht. Ich werde demnächst einen Artikel zur Historie der Flüsse Nihonbashigawa und Kandagawa schreibe, um Kontext zu liefern, was hier passierte …

Ursprünglich gab es nur den Nihonbashigawa, der auch den oberen Teil des Kandagawa umfasste. In der frühen Edozeit wurde der heutige Kandagawa gegraben, der 1620 fertiggestellt wurde. Der Fluss, der heute den Nihonbashigawa darstellt war bis zur Haridomebashi kaum mehr als ein Graben. Dessen Name wird teilweise mit Hirakwa angegeben. Der wurde mit dem Aushub des Kandagawabaus verfüllt. Erst 283 Jahre später (1903) wurde die Verbindung des Nihonbashigawa bis hinauf zum Kandagawa hergestellt

Quellen aus der Edozeit berichten über eine Brücke über den Graben, der eher ein Abwassergraben war. Der Name Haridome bezieht sich auf den Umstand beziehen, dass der Fluss Nihonbashigawa ab hier (bzw. bis hier) eine schiffbare Breite und Tiefe hatte. Sicher ist, dass erst 1903 die Verbindung zum Kandagawa hergestellt wurde, sodass Schiffe hier entlang fahren konnten.

Die heutige Brücke wurde im Rahmen des Wiederaufbauprogramms nach dem Kantobeben gebaut und stellt somit die erste Brücke an diesem Standort dar. Die Brücke hat einen Steinbelag.

Über die Brücke führt die breite Sendaidori. Direkt neben der Brücken sind die Nishikanda-Rampen des TME (Tokyo Metropolitain Expressway). Auf der anderen Straßenseite steht eine kleine Jizofigur.

Trivia: Am 09.06.2010 stürzte ein Personenwagen über den Brücke in den Nihonbashigawa. Der Fahrer starb im Krankenhaus. Der Wagen war von dem Expressway kommend geradeaus weitergefahren.

新川橋 .. Shinkawa-bashi
    • erste und aktuelle Brücke: 1927
    • Gerber-Stahlplattenträgerbrücke
    • Länge: 27,0 m

(W) Der Nihonbashigawa fließt hier erst seit1903 entlang. Informationen zu Brücke konnte ich bisher nicht finden. Die optische und bautechnische Ähnlichkeit zur Minamiharidmoebashi und ihr Baujahr legen die Vermutung nahe, dass auch die Shinkawabashi im Rahmen des Wiederaufbaupgrogramms nach dem Kantobeben errichtet wurde und die aktuelle Brücke auch die erste Brücke an dieser Stelle ist.

Die Straße über die Brücke trifft westlich des Flusses, direkt an der Mejirodori im Spitzen Winkel auf die Sendaidori der Haridomebashi.

あいあい橋 .. Aiai-bashi

(X) Historischen Daten zufolge stand hier an diesem Standort in der Meiji-Zeit die Iidabahi, die dem Haltepunkt an der Chuo-Line westlich vom Nihonbashigawa ihren Namen gab. Für die Showa-Zeit ist an gleicher Stelle ein Hinweis auf die Shin-Iidabashi zu finden. Die war eine Holzbrücke, die im Krieg niederbrannte. Danach gabs wohl keine Brücke.

Im Rahmen des Sanierungsprojektes „Iidacho Eye Garden Air (?)“ des Gebietes (des ehemaligen Güterbahnhof Iidacho der JR ?) wurde diese Brücke gebaut. Woher der Name Ai-Ai kommt, erschließt sich mir noch nicht. Es ist anders als die vielen anderen Brücken eine reine Fußgängerbrücke.

Außer der Farbe Rose ist die Brücke eher langweilig. Oder doch nicht? Einem Webartikel zur Folge gibt es Vorsprünge auf der Brücke, in denen Musikinstrumente stehen. Ich glaube, ich muss das mal erkunden.

So … Die letzten drei Brücken folgen Schlag auf Schlag, innerhalb von nicht einmal 30m. Kurz danach ist dann auch der Nihonbashigawa zu Ende. Dieses Brückenensemble hat mir bei der Mizuha-Schnitzeljagd echte Kopfschmerzen gemacht.

Alle drei Brücken liegen in direkter Nähe zum Westausgang von Suidobashieki. Zwischen den Brücken gibt es am Westufer Überreste vom Koishikawamon.

新三崎橋 .. Shinmisaki-bashi

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(Y) Ich habe mich geirrt. Dies hier ist  die langweiligste Brücke am Nihonbashigawa. Der Name bezieht sich auf die Misakibashi, der letzten Brücke am Nihonbashigawa.

Unerhalb der Brücke gibt es auf der Westseite einen Steg für Katastrophenfälle, von denen es insgesamt 5 Stück an Kandagawa und Nihonbashigawa gibt. (Er ist auf dem Koishikawa-Kyouryou-Foto rechts zu sehen.) Nach dem Hanshi-Beben von 1993, a.k.a Kobe-Erdbeben, erfolgte die Versorgung und der Transport von Überlebenden großteils auf dem Wasserweg. Die führte zu einer Neubewertung der  Wassertraßen in Tokyo, von denen viele, gerade in Koto-ku zugeschüttet wurden.

小石川橋梁 .. Koishikawa-Kyouryou
    • erste Brücke: 1904
    • aktuelle Brücke: (unklar)
    • Doppelbrücke
      Brücke 1: parallelgurtige Stahlfachwerkbrücke (Warren-Fachwerk) mit obenliegenger Fahrbahn
      Brücke 2: Stahlträgerbrücke mit oben liegender Fahrbahn
    • Länge der Brücke: 76,6 m
    • Spannweite Widerlager: 25,4 m (1000″)
    • [asahi-net.co.jp][jsce.or.jp][shinobi.jp][kougiken.jp]

Im Hintergrund sieht man die Shin-Misaki-Bashi von der ich kein eigenes Foto habe.

(Z) Dies ist ein Doppelbrücke. Das erste Segment beherbergt die Gleise der JR Chuo-Line und wurde von Harkort, Duisburg, Deutschland gebaut. Über die zweite Brücke führen die Gleise der JR-Sobu-Line. Dieses scheint die ältere von den beiden Brücken zu sein. Obwohl, die gemauerten Wiederlager beider Brücken sehen alt aus. Die Brücken könnte durchaus aus dem gleichen Jahr sein. Das angegebene Baudatum bezieht sich auf die Jahrensangabe auf der ins Mauerwerk eingelassene Eisentafel.

Ich habe oben zwei Längenangaben gemacht, da die Brücke neben dem Fluss auch zwei Straßen überspannt, die über die Misakibashi und die Shinkisakibashi verbunden sind.

Die Länge von 25,4 m entspricht 1000″ oder 831/3 Fuß. Mit dieser Länger größer als 83 Fuß musste die Brücke nach damaligen Vorgaben als Fahcwerkbrücke gebaut werden und noch als Plattenträgerbrücke. Das Fachwerk umfasst aber nur 12 Segmente zu je 21,82 m. Das entspricht allerdings nur 717/12 Fuß. Hm.

三崎橋 .. Misaki-bashi

(ZZ) Die letzte Brücke am Nihonbashigawa ist in „klassischem“ Grün gehalten (und könnte einen neuen Anstrich vertragen).

Vor 1903 gab es den Nihonbashigawa hier noch nicht. Die erste Brücke enstand also erst danach, zum Ende der Meiji-Äre und vor dem großen Kantobeben 1923. Die aktuelle Brücke ist von 1958. Von der Zeit dazwischen habe ich keine Informationen finden können.