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USA 22 – Niagara Falls

Ankunft

Der Flug über nach Buffalo war wieder ein Red Eye (Nachtflug). Der Zwischenstopp in Chicago war kurz. Aber er reichte für ein Bier und eine Pizza. Mein Glück war, dass die Bar noch nicht einmal offen war. Ich habe trotzdem ein Bier bekommen. Und die Bedienung hat für mich eine Pizza organisiert. Hier am Flughafen kennt jeder jeden. Es ist also immer eine gute Idee, mindestens einen am Flughafen zu kennen.

In Buffalo durfte ich dann wieder einmal erleben, wie unselbständig und dumm der durchscnhittliche Amerikaner ist. Man denkt, es ist einfach die Schlüssel für einen bereits reservierten Mietwagen bei Sixt/Avis/Bduget/… abzuholen. Nein. Amerikaner können auf so viele kreative Arten an dieser Aufgabe scheitern. „Kein Führerschein“ oder „keine Kreditkarte“ waren da nur Level 1.  Aber bevor ich jetzt einen Rant starte … Autoschlüssel und los.

Ankunft in Niagara

Ich fahre über den Niagara Scenic Parkway an. Es ist die Straße direkt am Fluss. Das andere Ufer ist übrigens Kanada. Ich muss wieder einmal kurz innehalten und realisieren wo ich bin uns was ich hier gerade mache: Ich bin in den USA. Das da drüben ist Kanada. Vor mir sind die Niagarafälle. Alles kenne ich nur aus Film und Fernsehen.

Ich parke den Wagen am Fluss etwa 500m vor den Fällen. Der Niagara River teilt sich hier. Die meisten Wassermassen fließen südlich von Goat Island über den berühmten Horseshoe Fall. Ein kleinerer Teil geht nördlich der Insel über die Americal Falls. Und obwohl dies hier der Nebenarm ist, die Strömung ist der Wahnsinn. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Das hier toppt White Water Rafting. Und wie gesagt: Es sind noch 500 m bis zu den Fällen.

American Falls

Ich wandere langsam über Goat Island zu den American Falls. Wow. Impressive. Und das hier sind die kleinen Wasserfälle. Hier auf der insel gibt es die „Cave of the Winds“. Es ist ein Bereich unterhalb der Fälle, wo die Wassermassen nach ihrem Sturz in die Tiefe aufschlagen.

Ich kann es kaum erwarten, die Horseshoe Falls in Angriff zu nehmen. Aber zuvor kommt Regen. Eine Gewitterfront zieht auf. Ich befinde mich natürlich an blödesten Ort. Weiter weg vom Auto kann ich nicht sein. Ich habe keine Chance, trocken zu bleiben. Da der Regen nach Internet aber mindestens eine Stunde dauern wird, kann ich auch im hotel einchecken.

Nachdem Hotel geht eszurück zu den American Falls, genauer gesagt dem American Falls Tower. Ein Aussichtsturm. Hier führt auch ein Fahrstuhl hinab zu den Ausflugsbooten. Und trotz des Regenschauers ist hier eine riesige Warteschlange. Auf sowas habe ich nun wirklich keine Lust.

Auf nach Kanada

Ich habe einen Reisepass und ein NATO-Visum. Ein Abstecher nach Kanada sollte so einfach sein, wie ein Kaffee in Paris in Europa. Ich gehe durch das Drehkreuz und passiere die Rainbow international Bridge.  Vor mir ist Kanada.

Ein paar Fragen der Border Patrol später bin ich in Kanada. Wow. Wenn ich das überlege. Einfach so, zu Fuß, nach Kanada. Nur leider hat es die Kameraoptik zerlegt: der Sprühnebel der Fälle, die Gewitterfront und die Klimaanlage im Hotel. Mein Weitwinkel ist beschlagen, zwischen den Linsengruppen. Das kann Stunden dauern. Außerdem wird es die Beschichtungen beschädigen. Dieses Objektiv ist ein Totalschaden.

Ich werde nicht die besten Bilder mit nach Hause nehmen. Stattdessen sauge ich hier alles optisch auf. Der Blick von der kanadischen Seite auf die American Falls und die Horseshoe Falls ist um Längen besser als von der US-Seite. Und letzt, so spät am Abend hat man die Sonne tief um Rücken. Mit dem Sprühnebel der Fälle ist ein Regenbogen garantiert.

Doppelte Einreise

Kurz vor Sonnenuntergang geht es zurück in die USA. Was man wissen sollte: Der Weg zurück kostet $1 US. In bar. Ich wühle meine Taschen durch. Glück gehabt. Ich habe tatsächlich Bargeld dabei.

Die Wiedereinreise in die USA ist denkbar einfach. Der Officer schaut kurz auf meine Visum. „Oha. NATO“. 30 Sekunden später bin ich wieder in den USA. Jetzt muss ich … WO IST MEIN SMARTPHONE?

Da mein gesamtes US-Leben an das Smartphone bzw. die Telefonnummer geknüpft ist, werde ich nervös. In Deutschland ist es mir scheißegal. Aber hier in den USA klebt das ganze Leben, selbst der Zugang zum Dienstrechner, an diesem Scheißding. Und ich habe es in Kanada verloren/vergessen. Einzige Hoffnung, dass ich es auf der Suche nach Bargeld am Grenzübergang habe liegen lassen.

Ich frage sicherheitshalber den Officer auf der USA-Seite. Nein. Hier ist es nicht. Es geht mit Anlauf zurück nach Kanada. Der kanadische Officer ist etwas vorwirrt. Einreisegrund: Handy suchen. Eigentlich umkreise ich seinen Schreibtisch und stehen 10 Sekunden später schon wieder auf der Ausreiseseite.Ich habe so ein Glück. Das Smartphone liegt wirklich noch auf dem Zahlautomaten. Zum Glück ist die Kanada. Und zurück in die USA. Zurück zum gleichen Officer. Ich bin mir sicher, der Titel „Crazy tourist of the week“ gehört mir.

Der Abend endet im Wine in Third. Ich erwähne das nicht nur, weil es Tip vom Hotelpersonal ist, sondern weil es mir dort gefallen hat. Restaurants in den USA stehen bei mirnicht hoch im Kurs. Aber hier. Hier kann man wirklich dinnieren.

Nachtrag vom 28.06.2023

Heute geht es über Cleveland nach Pittsburgh. Trotzdem. Ein paar Fotos von den Falls brauche ich noch. Und zurück am Tower sehe ich keine Warteschlage. Diese Chance muss ich nutzen. Rauf aufs Boot und los. Natürlich ist die Kamera nach der halben Tour hilflos. Das Objektiv ist nass, Wassertropfen auf der Linse. ich wechsel also wieder auf „Genießen ohne Beiwese“.

Plastikverbrauch: Jeder Tourist bekommt einen Poncho aus Plastik. Das ist nicht verkehrt, da es sehr nass werden wird. Wenn ich jetzt aber hochrechne wie viele Touristen hier am Tag durchgeschleust werden und einen Poncho für 30 Minuten anziehen und danach wegwerfen …

USA 01 – New York Film Location

Hier nun die Film Location, die ich in New besucht habe. Ja, die Bilder stimmen nicht zu 100% im FOV überein, aber ich hatte bei meiner Reise die Screenshots nicht dabei und musste „aus der Hüfte“ schießen.

Coming to America

Im Film reisen Prinz Akeem und Semmi nach Queens, um eine Queen für den Prinzen von Zamunda zu finden. Das Apartment befindet sich aber in Brooklyn. Abgesehen von der Farbe und der Tatsache, dass der Barber Shop nur für den Film dort war, hat sich die Gegend nur wenig verändert.

Men In Black

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Ghost Busters

Im Film war das Gebäude eine ehemalige Feuerwehrwache. In Realität das Gebäude ist immer noch eine Feuerwehrwache. Hook & Ladder 8 sind hier stationiert. Das Patch der Wache ist – natürlich – das Ghostbuster-Logo, das Motte ist „I’m afraid of no fire“. Die Wache ist 14 N Moore Street in Tribeca.

Der Endgegner Gozer wird in der Upper West Side bekämpft, das ist Central Park West zwischen 65th und 66th Street. (Das ist dann nicht wirklich weit weg vom Apartment von Seinfeld und Cosmo.)

Night Court

Night Court war eine Sitcom, die von 1984 bis 1992 lief und in Deutschland unter dem Namen „Harrys wundersames Strafgericht“ lief. Die Show hat einen 80er-Charm, den ich heute mehr zu schätzen weiß, denn je. [wiki DE][wiki EN]

Harrys Gerichtssaal ist nach Aussagen in der Show im 14. Floor (13. Stock nach deutscher Zählung). Schade, dass das „Civil Court“ von Manhatten nur 11 Stockwerke hat. Intro und Outro zeigen ein Gebäude, von dem man sofort annimmt, dass es das Municipal Courthouse ist. Ähm, nein. Es ist das „County Clerk Notarial Records. Egal.

Das Intro hat mein Bild vom New York der 80er geprägt: gritty, dreckig, Grafitti, Dampf aus der Kanalisation. Was ich vorgefunden haben ist ein Post-Guilliani-New-York: vergleichsweise sauber und aufgeräumt, für Touristen sicher (außer Bronx vielleicht).

Seinfeld

In Seinfeld gibt es zwei Orte, die immer wieder vorkommen: Tom’s Diner und Monk’s Coffee Shop. Im realen Leben sind beides der gleiche Ort: Tom’s Restaurant.

Hinweis: Da ist ist ein Tom’s Diner in Brooklyn. Der hat aber mit Seinfeld nichts zu tun. Aber nur ein paar Meter entfernt vom Diner ist der einzige Laden für Brauereizubehör in New York. Fragt nicht, wieso ich das weiß.

Tom’s Restaurant ist in Harlem, nördlich der 110. Straße und damit oberhalb des erstaunlich großen Central Park: 2880 Broadway, Ecke 112th Street. (Seinfelds Apartment ist 129W 81th Street, 4 U-Bahn-Stationen südlich in der Upper West Side. Keine Angst. Das Foto hole ich nach. Ich habe noch „eine Rechnung offen“ in New York.)

Friends

Die Außenansicht der Friends Apartments sind nach meinen Nachforschungen nur in einer Episode zu sehen. Und ich glaube, es wurde nie erwähnt in welcher Stadt die Sitcom spielt.

Das Gebäude steht in New York West Village in der Grove Street, Ecke Bedford Street. Grove St. ist übrigens eine Parallelstraße zur bekannteren Christopher Street.

Die Hard III – With a Vengance

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Der Rest vom Schützenfest

Und ja, da sind hunderte weitere Filme, die in New York spielen. Die Meisten haben Szenen an den weitbekannten Orten in New York wie Central Station, Empire State Building, Times Square. Theoretisch könnte ich alle Fotos aus New York hier unter Film Locations einblenden. Ich musste irgendwo einen Schnitt machen. Daher sind oben nur Orte gelistet, die man als Tourist eher weniger aufsucht oder denen man keine Aufmerksamkeit schenken würde.

P.S. Ja, ich habe die falsche Treppe fotografiert. Aber ehrlich, die sehen alle gleich aus.

USA 01 – New York III

Heute ist der letzte Tag in New York. Morgen geht offiziell der berufliche Teil in den USA los. Mit Kaffee gestärkt geht es zur Subway. Ich nehme die 2 nach Easter Parkway in Brooklyn; Brooklyn, der Inbegriff der New Yorker Arbeiterklasse; der Brooklyn Akzent überall bekannt.

Meine Anreise basiert übrigens auf einem Planungsfehler. Ich wollte zu Tom’s Restaurant, das aus Seinfeld bekannt ist. Das ist ist das andere Tom’s Restaurant. Auf dem Weg zum nächsten Ziel komme ich an Häusers vorbei, die ich unter anderem aus der Cosby Show und der Sesamstraße kenne: mit Treppen hinauf zur Haustür und unter der Treppe ist der Eingang zu einer Kellerwohnung. Es ist komisch, ich bin zum ersten Mal in New York und den USA und dennoch „kenne“ ich diese Straßen aus meiner Kindheit. Wie sehr das Fernsehen doch die Erinnerungen prägt.

Es geht die Washington Avenue hinauf. Ich finde einen Laden mit Bierbrauzubehör. Es ist der einzige Laden dieser Art in NYC. What are the odds. Ich kaufe mir einen Flask (Flachmann), beschriftet mit „Tears of my enemies“. ‚Murica.

Ich verlege mit der U-Bahn nach Broadway (Brooklyn). Vin hier ist es nur einer kleiner Fußmarsch zu 5th Street & Hooper. Ich stehe vor dem Apartment aus „Coming to America“ (Prinz aus Zamunda). Wow. Die Gegend hat sich in den letzten 36 Jahren nicht verändert. Das Haus hat eine andere Farbe. Aber man erkennt alles wieder: der Balken auf dem Eddie Murphy stand, der Friseurladen (hier und jetzt ein 2nd Hand Store), … Und keiner kapiert warum ich hier Fotos mache. Und wenn man ehrlich ist, kann ich es keinem übel nehmen. Wer kennt heute schon den Film. Außerdem ist der Ort im Film in Queens verortet, und nicht in Brooklyn.

Es geht zurück zur U-Bahn, nicht jedoch ohne einen Stopp in der Fiction Bar/Cafe; kein besonderer Grund. Sie war halt da und ich wollte einen Kaffee. Die U-Bahn verläuft hier oberhalb der Straße. Es erinnert mich ein wenig an die Loop in Chicago. Mit der Linie M geht es über die Willamsburg Bridge zur „W 4 St-Wash Sq“. WTF. Mein Ziel ist der Christopher Park direkt am Stonewall Inn. In einer Nebenstraße ist übrigens das Apartment von Friends. Hier wurde nie gedreht. Es diente nur für die Außenaufnahme.


Von hier laufe ich zu Fuß erst zum Chalsea Market, den ich vorgestern irgendwie verpasst habe. Ich treffe auch wieder auf die Highline … warum hatte ich die so gar nicht auf dem Schirm. Das Ziel dieses Fußmarsches ist 10 Ave & 22nd St. Hier ist das Empire Diner aus Men in Black II. Es hat sich innen etwas verändert, aber von außen ist es immer noch ein American Diner.

Das Mural hinter dem Diner ist genial. Sieht so aus, als müsste ich mich mal sehr intensiv mit der Tradition von Murals in den USA befassen. Ich weiß nur, dass sie eigentlich aus Mexico stammen und eine Funktion hatten, wie die Motivfenster in Kirchen: die Geschichte von Mexico bildlich darstellen und damit Analphabeten zugänglich machen. In den USA kam eine politische Komponente hinzu.

Der Tag ist schon fast um. Das ging schnell. Und es sieht nach Regen aus. Auf nach Washington Height, weit hinter Harlem und dem Apollo. Hier wurde eine Szene aus Die Hard III gedreht; die Szene wo John McCLane mit dem Schild „I hate Ni****“ auf der Straße steht. Und ja, im Originalfilm stand dort das N-Wort. Das Schild beim Dreh war leer. Es zu beschriften wäre zu gefährlich gewesen.

Und da ist er, der Regen. Und es wird dunkel. Einen letzten Stop habe ich noch: das richtige Tom’s Restaurant, das man unter dem Stichwort Tom’s Diner auf google findet. Es liegt Broadway & 112 St, fast direkt neben einer U-Bahn-Station der Linie 1, die ich eh nehmen muss, um zurück zum Hotel zu kommen. Ein Salat in dem Restaurant in dem auch Jerry Seinfeld und dinniert gedreht hat.

Es regnet. Es ist dunkel. Aber der Abend ist doch gerade erst angebrochen. Es folgt ein zweite Stopp im Empire Diner und ein weitere Stopp in der Christopher Street. Das Abschlussbier genehmige ich mir im Irish Pup in der Pearl Street in Manhatten. Geplant war die Hotelbar, aber die ist heute gschlossen.

Das war also das Abendteuer New York; der Auftakt zu einem ganzen Jahr in den USA. Mein Gehirn glaubt immer noch, dass es ein Urlaub ist.

USA 01 – New York II

Gestern war ich primät auf der Hudsonseite von Manhattan. Heute starte ich mit dem East River. Von meinem Hotel in der Water Street geht es runter zum FDR Drive; nix besonderes, wird aber in Die Hard III erwähnt. Vom Pier 17 mache ich ein paar Fotos von der Brooklyn Bridge1.

Um auf selbige zu gehen, muss ich zurück bis fast in die Mitte der Spitze von Mahattan. Ich finden einen Aufgang zum Brooklyn Bridge Promenade. Dies ist der Fußgängerweg in der Mitte der Brücke, zwischen den Fahrbahnen. Einmal rüber nach Brooklyn und zurück und kostet Zeit. Ich gehe an der Pace University vorbei. Irgendwie verbinde ich den Namen mit James Lipton und The Actors Studio.

Zurück in Manhatten gehe direkt Richtung Foley Square. Hier sind die verschiedenen Gerichte von New York. Ich suche ein spezielles: Die Außenansicht des Night Court.2 Im realen Leben ist nicht das Municipal Courtes, sondern es ist die Front vom New York County Supreme Court.

Einen Häuserblock später bin ich zurück am Broadway. Es geht zurück nach Tribeca, denn gestern habe ich das Ghostbuster HQ ausgelassen, vergessen, was auch immer.Ich bin erstaut zu sehen, dass es immer noch eine aktive Feuerwehrwache ist; die Heimat von Hook & Ladder 8. Und die Feuerwehrleute verstehen es, ihr berühmtes Feuerwehrhaus in bare Münze zu verwandeln. Merchandise. Da wundert es nicht, dass die Ladder das (zusätzliche) Nummerschild ECTO-1 hat.

Und zurück auf die andere Seite des Broadways. Ich durchquere Chinatown (kein Vergleich zu Yokohama, nicht mal Ansatzweise) und Little Italy in Richtung Lower East Side. In der Ochard Street ist der Pawn Shop aus Men in Black.

Es ist Zeit für ein Stück Pizza. Zum nächsten Stopp nehme ich jetzt doch die U-Bahn. Ich muss bereits 10km auf der Uhr haben. Subway 4 bringt mich zur 23rd & Park Ave. Nur ein Block entfernt ist das Flatiron Building3, welches leider zum Teil hinter ein Gerüst versteckt ist.

Aber ich entdecke einen T-Mobile-Shop. Ich habe gestern gelernt, dass mich meine google-Navigation vom JFK zum Hotel knapp 30€ Roaming gekostet hat. Ich brauche eine US-SIM-Card. Schnell lerne ich, dass US-SIM-Cards in deutschen Smartphones nicht funktionieren. Also muss ein US-Phone her. Da ich definitiv einen Prepaid-Vertrag will, den ich in einem Jahr auslaufen lassen kann, ist die Wahl stark eingeschränkt. Ich entscheide mich für ein Motorola. Das bekomme ich gratis, wenn ich zwei Monate im Voraus bezahle. Nachdem ich die Telefonnummer sehe, überlege ich sofort, ob ich den Vertrag in Deutschland aktiv halte. US-Smartphones habe keine eigene Vorwahl, sondern nehmen den Areacode der Stadt, wo der Vertrag geschlossen wird. Ich habe eine New Yorker Telefonnummer, die 646 beginnt. GEIL.

Zurück zur Subway 4. Ich muss Strecke machen. Nächster Stopp ist Grand Central Station (very Grand and very central). Das Ding kommt in so vielen Filmen vor (u.a. Madagascar),  dass ich definitiv ein Foto brauche und dort gewesen sein muss. Um eine Szene aus MiB zu fotografieren, schleiche ich mich schnell auf die Park Ave. Ich bin Tourist. Ich darf das. Unten auf der 42nd mache ich meinen ersten Kontakt mit Streetfood: Hot Dog, New York Style.

Von hier geht es wieder zu Fuß weiter, auf der berühmten 5th Avenue. Nächster Stopp ist Central Park, der an der 59th beginnt. Unterwegs passiere ich einige Highlights: Rockefeller Center, St.Patrick’s Cathedral (sie wirkt wie ein Fremdkörper zwischen den Hochhäusern), St.Thomas Church und natürlich Trump Tower.

Weiter geht es zur 8th Ave. Wow. Wenn das die kurze Seite des Central Parks ist, dann ist das Ding riesig. Der Grund für den Wechsel auf die Westseite ist Ghostbusters. Das Gebäude auf dem sie gegen Gozer kämpfen ist an der 8th Ave. Das Gebäude ist nicht einfach zu finden. Alle Gebäude hier sind Art-Deco und sehen extrem cool aus.

Die Dämmerung ist nicht mehr weit weg, aber ein Ort ist noch auf meiner Liste: das Guggenheim auf der Ostseite des Central Park. Ich so wandere ich quer durch diesen riesigen Central Park. Und jetzt ist es auch egal. Ich wandere hoch bis zur 110th Street und mache ein paar Fotos über den Teich von der Skyline.

Und dann kommt mir die Idee, doch noch 15 Straßen nach Norden zu fahren. Harlem. Hier ist das Apollo-Theater.  So viel Polizei. Ich frage nach, ob es eine gute Idee ist, hier zu sein. Ja, ist es. Heute ist Drake im Apollo. Keine Ahnung wer Drake ist, aber bevor das hier losgeht, will ich weg sein. Auf zur U-Bahnstation 125th & Manhattan. Ich nehme den A-Train !!!

Der A-TRain würde mich von der 125.ten runter bis zur … 1st Street ist W.Houston St … als zur -20.ten Straße (Fulton Street) bringen. Wäherend der Fahrt fällt mir ein, dass wir Greenwich Av & Christopher St passieren, die Christopher Street. Einen Stopp kann der Tag noch vertragen. Außerdem ist es Zeit für ein Bier.


Der heutige Tag stand wirklich im Zeichen von „Das kenne ich aus Film und Fernsehen“. Ich kann es nicht beschreiben. Es war ein merkwürdiges Gefühl an all diesen Orten zu sein. Man kennt sie, irgendwie, obwohl nie zuvor hier war. Und zugleich kennt man sie nicht, da es oft ein Blick in eine 40 Jahre alte Vergangenheit ist, die man im Kopf hat. Ich kann aber jedem, der nach New York fliegt, raten, diese Film-und-Fernsehn-Brille aufzusetzen. Der Blick auf die Stadt ist komplett anders, als wenn man dem Reisefüherer folgt. Ich würde aber jedem raten, eine andere Aufteilung der beiden Tage zu wählen.

USA 01 – New York

Heute ist mein erster Tag in New York. Ich bin gespannt, wie weit ich komme. Manhattan ist groß und ich versuche, heute alles in einen langen Fußmarsch zu packen; wenn das Wetter mitspielt. Das Frühstück halte ich kurz: Kaffee.

Dann geht es auch schon los, mit einem kleinen Hindernis. Das Ladegerät für die Kameraakkus habe ich Genie in die Luftfracht gepackt. Ich muss mit AA-Batterien vorlieb nehmen. Meine erste Aufgabe ist folglich, Batterien zu kaufen. Und Sch**** sind die hier in den USA teuer.

Auf gehts. Ich fange mit der Wall Street an; einfach, da sie gleich um die Ecke ist. Die New York Stock Exchange kommt in so vielen Filmen vor. In Verlängerung der Straße steht die Trinity Church, direkt am Broadway1. Sie wirkt neben den Hochhäusern wie Modell.

Der folgende Stopp ist Pflichtprogramm: One World Trade Center Ground Zero und St. Pauls Chapel, die von den Trümmern der Twin Tower verschont geblieben war. Von diesem Ort geht ein merkwürdiges Stimmung aus.

Im Anschluss wandere ich am Hudson River entlang hinunter zur Südspitze von Manhattan wo der Battery Park ist.  Am Ende des Parks aus meiner Richtung kommend ist die New Amsterdam Plein und das Terminal der Staten Island Ferry. Mit einem Guinness bewaffnet starte ich die Überfahrt.

Manhatten wird kleiner, die Skyline dafür umso imposanter. Wir passieren die Statue of Liberty, Ellis Island 2 und Governors Island. In Staten Island muss ich die Fähre für die Rückfahrt wechseln. Ich sichere mir wieder einen guten Platz unten an der Autorampe. Manhattan wird immer größer und größer. Die Bootstour ist wirklich entspannend.

Von jetzt an geht es in Richtung Norden. Ich durchquere Tribeca (Triangle below Canal Street), weiter durch Hudson Square und in das West Village. Das hier sieht aus wie das New York aus den Filmen der 80er; nicht der Dreck und die Kriminalität. Ich meine die Gebäude. New York hat seinen eigenen, unverkennbaren Style. Ich wechsel zurück auf die Greenwich Street, wo ich mir eine NY-Style Pizza besorge.

Nächster Stopp ist im Meatpacker District. Hier ist das Restaturant aus Men in Black. Der Stadtteil scheint im Wandel zu sein. Viele alte Gebäude wurden saniert und beherbergen jetzt Restaurants und Kneipen. New York erfindet sich neu. Ich folge der „The High Line3 für ein paar Blöcke. Die ehemalige Trasse der Hochbahn ist jetzt ein Park oberhalb der Straßen von New York. Die High Line endet an den Gleisen, die zur Penn Station führen. Hier entsteht gerade eine neuer Stadtteil: The Vessel (eine Skulptur?), The Shed, Edge. Ich versuche mich durch die Straßen zur 34th Street durchzuschlagen. Hier steht das Empire State Buildung. Ich habe erfolgreich die Größe von Manhattan Island unterschätzt. Vom Wasser bis zum Empire State, welches ziemlich mittig zwischen Hudson und East River steht, sind es gut 2 km.

Ich habe komplett die Zeit aus den Augen verloren. Es wird dunkel. Ob auf dem Empire State (btw. King Kong lässt Grüßen) genieße ich die Dämmerung und die anbrechende Nacht. Es ist spannend zu sehen, wie sich New York in ein Lichtermeer verwandelt.

Der letzte Stopp des heutigen Tages wird der Times Square (Broadway & 42nd Street). Ich kann es nicht glauben, dass ich von Staten Island Ferry bis hierher gelaufen bin. War es ein erfolgreicher Tag? Ich glaube schon. Morgen werde ich mich verstärkt um die Orte aus Film und Fernsehen kümmern.

Ein, zwei Stunden hat der Tag noch. Die Linie 1 bringt mich von Times Square zurück zum World Trade Center. Auf dem Weg zurück zum Hotel fällt mir ein, dass hier am Broadway irgendwo der Charging Bull sein müsste. Ein Blick auf meine Karte bestätigt dies. Es ist ein minimaler Umweg zur Beaver Street. Ein Foto ist nicht drin. Meine Batterien sind leer. Ich muss morgen erneut Einkaufen gehen.

Was ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiß, ist die Tatsache dass zwischen mir und meinen Hotel einige der berühmtesten Restaurants New Yorks liegen. Unwissenheit spart mir eine Menge Geld. Stattdessen lande ich im Killarney Rose; einem Irish Pub zwischen Beaver St. and Pearl St. Nach diesem Tag fällt mir die Wahl einfach: Shepards Pie und ein sehr großes Bier.