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Nordic Fuzz Con – Abreise

Um 7:45 Uhr erfolgt der Weckruf, etwas eine Stunde vorm Anlegen. Zeit für Fotos von Travemünde. Die Sicht kenne ich: Links der Priwallstrand wo ich als Kind mit meinen Eltern den Sommer verbraucht habe. Die ehemalige DDR-Grenze kann man immer noch erahnen. Rechts der Kurstrand von Travemünde. Vor uns das Maritim-Hotel und die Nordermole. Dahinter die 4-Mast-Bark Passat1.

Ein vertrauter Anblick. Aber ich habe ihn noch nie aus dieser Höhe gesehen. Das 9. Deck eines Fährschiffes ist was anderes als der Blick von einem Segelboot aus, kurz über der Wasserlinie.

Jetzt habe ich auch ein Foto von den beiden Leuchttürmen von Travemünde. Der alte Turm von 1827, der 1974 der dienstälteste Leuchtturm Deutschlands war und vom Leuchtfeuer auf dem Maritim-Hotel abgelöst wurde, das bis heute mit 117 m das höchste Leuchtfeuer Europas ist.

Bei meiner nächsten Fahrt brauche ich Fotos vom Priwall. Dann werde ich auch den Akku laden und nicht auf Reserve arbeiten.

Ich habe den ganzen Tag für die Rückfahrt. Da bleibt genug Zeit für einen zweiten Besuch bei meinen Eltern. Kurz vor 17 Uhr wird es dann Zeit für die Rückfahrt nach Koblenz. Keine Ahnung wie der Verkehr sein wird. 18 Uhr Hamburg, 19 Uhr Bremen alleine könnte zäh werden. Widererwarten fließt der Verkehr sehr entspannt. Die Fahrt ist totlangweilg und ich bin kurz nach 23 Uhr wieder in Koblenz. Morgen geht auch schon wieder die Arbeit los. Die nächste Con ist in ferner Zukunft. Fokus liegt nun wieder auf den Blogeinträgen für die USA und meine Japanreise im September.

Nordic Fuzz Con 4

Der Samstag beginnt mit dem Fursuit-Photoshoot. Anders als das erste Gruppenfoto mit allen Teilnehmern, ist diese erst um 12 Uhr und nur für Fursuiter. Es ist mir ein wenig mehr Schlaf vergönnt.

Direkt im Anschluss beginnt der Fursuit-Walk quer durch die Altstadt von Mälmo. das Wetter ist genial dafür. Ich habe für den heutigen Tag meinen guten Kimono ausgepackt. Hoffentlich macht jemand ein Foto, sonst habe ich wieder keins.

Nach dem Walk beginnt der normale Con-Alltag mit Panels und Veranstaltungen. Der Kimono ist sicherlich ein Hingucker. Aber Okayama Denim ist schwer. Mit Haori wiegt das Ding sicherlich 8 kg. Zeitig fürs Abendessen zieht es mich zurück ins S:t Jörgen. Ich wechsel in den komfortableren Yukata-Style. Dann geht es ins Valhalla für ein paar Veranstaltungen.

Ich habe keine Reservierung für das Haunted House. Folglich warte ich auf eine Gruppe, in der noch ein Platz frei ist. Das Haunted House ist eines der vielen Dinge, die extra für „Spirit of the Zen Garden“ im Con-Programm sind. Das muss man nutzen. Leider kann ich kein Trinkgeld spenden: Das geht nur per Smartphone und googleWallet oder AppleWallet. Mit LineageOS auf meinem Phone ist mir der Zugriff verwehrt (weil google die Daten nicht ansaugen und missbrauchen kann).

Anschließend verbringe ich zu viel Zeit in der Arcade. Dieser blöde Yamanote-Simulator. Zurück im Clarion warten weitere Panels, u.a. zu japanischen Yokai. Dann ist es wieder Zeit für das „Howling at the Moon“. Ein letzter Besuch auf dem Dancefloor und so endet der letzte Abend der NFC.

Es wirkt, als wäre den ganzen Tag nichts passiert. Im Gegenteil. Es war viel los, aber es gibt keine spannende Geschichten zu erzählen.

Nordic Fuzz Con 3

Heute ist Freitag. Dieser Tag steht im Zeichen der Öffentlichkeit. Am Nachmittag ist der Bereich des Clarion Hotels auch für Nicht-Con-Teilnehmer geöffnet. Viele Familien mit Kindern werden die Chance nutzen. Ich habe die Kamera heute zu Hause gelassen.

Der Tag beginnt (zu) früh. Um 10:30 Uhr ist bereits das Gruppenfoto für alle. So früh nach dem Abend mit dem AfterBark. Das muss man nächstes Mal anders planen.

Nerd Market — Diese ist nicht teil der Dealers Den. Er erinnert mich etwas an Akihabara. Alte Computerspiele. Animefiguren. Brettspiele. Alles was Nerds glücklich macht. Zum Glück finde ich nichts, was ich unbedingt kaufen muss.

RPG, Tekken, Blood at the Cloktower, Mahjongg — Passend zur Arcade gibt es an allen Tagen Panels mit Rollenspielen, Computerspielen und Tabel Top. So intensiv habe ich das auf keiner Con vorher gesehen.

Artist Alley — Auch diese ist nicht Teil des Dealers Den. Hier können Kreative ihr Werke zeigen und verkaufen. Das Zeitfenster ist begrenzt. Aber es lohnt sich für alle, die nicht die ganze Con an einem Verkaufsstand in der Dealers Den verbringen wollen.

Da es so viel zu tun gibt, verpasse ich einige coole Fotogelegenheiten wie Cats and Boxes. Naja, ohne Kamera eh schwierig. Heute ist auch der Con-Klassiker, die Fursuit Dance Competition.

Der Dancefloor öffnet wie auch schon die Tage zuvor um 20:30, mit wechselnden DJs. Musik für mich ist nicht wirklich dabei. Aber mein Musikgeschmack ist auch sehr besonders.

Howl at the Moon — Auch dies ist eine täglich wiederkehrende Veranstaltung um Mitternacht. Und der Name ist Programm. Alle K9 versammeln sich und es wird ein Mond in der Lobby hochgezogen. Und dann machen Huskies was Huskies gerne tun: Die Mond anheulen. Es ist so genial einfach. Und warum auch immer. Es macht Spaß.

 

Nordic Fuzz Con 2

Viel Schlaf hatte ich nicht. Bereits um 11 Uhr bin ich auf dem Weg zum Clarion, dem ConHotel. Ich bin im Suit unterwegs und ohne Kamera. Der Donnerstag steht im Zeichen der Meet und Greet.

Diese Con wird wieder ein Spagat zwischen Suiten und Fotografieren. Den richtigen Mittelweg habe ich noch nicht gefunden. Ich probiere es mal im Suit und Kamera. So ganz optimal war es zurückblickend nicht.

Und ich treffe wirklich auf Fluke Husky. Er ist ein Furry aus Colorado, USA. Er ist bekannt durch seinen Youtube-Kanal. Er ist Autor, Musiker, Tänzer. Und das merkt man. Wie er sich in seinem Fursuit bewegt und wie er ihn einzusetzen weiß, das ist schon einmalig. Ich hatte ihn in 2024 auf der Further Confusion gesehen. Heute traf ich ihn erst in meinem Hotel, im Aufzug und jetzt hier am Clarion. Ich hasse Selfies, aber dieses Mal muss es sein.

Valhalla — Neben dem Tagungshotel Clarion wo gefühlt 90% der NFC laufen werden, gibt es das Valhalla; ein alter Schlachthof, etwa 800 m entfernt. Zwischen beiden Orten pendelt eine Shuttlebus. Während am Clarion der ganze Trubel stattfindet ist das Valhalla entspannt und ruhiger.

Arcade — Die NFC scheint berühmt für ihre Spielhalle zu sein. Und ja, das Ding ist genial: alte Flipper, Spiele wie Pacman und Donkey Kong. Alleine hier könnte ich Tage verbringen.

Teezeremonie, Sushikurse, Kalligraphie, Kimonokurse — Die NFC hat sich auf das Con-Thema gestürzt wie keine andere Convention auf der ich war. Die ziehen das echt durch. Es gibt dutzende Panels zum Thema Asien und  Japan.  Am liebsten würde ich an allen Teilnehmen, aber die NFC ist so groß, dass es schwer ist, Plätze zu kriegen. Die Teeverkostung habe ich rechtzeitig gebucht.

Die Verkostung findet im chinesischen Stil statt. Der Tee zieht nur 15-20 Sekunden, wird dafür aber mehrfach aufgegossen. Das Ergebnis ist ein komplett anderes Geschmackserlebnis. Und ich muss gestehen, die Klassier Assam, Ceylon und Darjeeling sind nicht meine Favoriten.

Der Tag ist schneller rum, als ich dachte. Ich habe nicht einmal Zeit fürs Mittagessen gefunden; naja, ein Hot Dog. Zum Abendessen gibt es „Toast Skagen“. Gestern hatte ich ein großes Steak im Mando Steakhouse. Der Happy Hour mit 40% Rabatt konnte ich nicht widerstehen.

AfterBark Market — Diese Veranstaltung ist in dieser Form neu auf der NFC gewesen. Ich glaube, die Veranstalter haben nicht mit dem gewaltigen Interessse/Ansturm gerechnet. Die Warteschlange war vorm Eingang war rieisig. Alles auf dem AfterBark Market ist als NSFW (Not Safe for Work) eingestuft. Eine gute Umschreibung für „Alles, aber definitiv nicht jugendfrei oder für Zartbeseitete“. Kameras sind verboten. Eine Ausweiskontrolle ist Pflicht.

Nordic Fuzz Con 1

Die Idee, NFC (Nordic Fuzz Con) in Malmö zu besuchen, kam sehr spontan; kurz nachdem ich gelernt habe, dass das Thema „Spirit of the Zen Garden“ ist. Das Ticket habe ich mir im Oktober gesichert. Eine Hotel habe ich nicht mehr bekommen. Aber ich konnte über den normalen Weg, ein Zimmer im S:t Jörgen reservieren. Es stand auf der Con-Hotel-Liste. Ich werde also nicht alleine dort sein. Anfang Januar habe ich mich um die restliche Logistik gekümmert: Ich werde von Travemünde aus mit der Fähre nach Trelleborg übersetzen und die restlichen 30 km nach Malmö fahren. Letzte Woche habe ich dann noch ein Hotel auf der Anreise hinzugefügt, um den Stress aus der Anfahrt zu nehmen. Das heißt nicht, das mir einige Planungsfehler unerlaufen sind.

Montag, 17.02.2025

Ich stempel früh aus und lade die 4 großen Kisten ins Auto. Um 17 Uhr geht es los. Die Strecke bin ich schon so oft gefahren. Sorge macht mir das Kreuz Leverkusen (A1/A3), das ich gegen 18 Uhr erreichen werden. Widerwarten gibt es keinen Stau. Ich umfahre auch das Kamener Kreuz mit seinen nervigen Baustellen. Die Weg über die A43 ist nur ein paar Meilen länger, aber untern Strich schneller. Um 22 Uhr schwenke ich auf den Flughafen Bremen ein. Hier ist mein Zusatzhotel. Aber welches Hotel habe ich gebucht? Ich glaube es war Holiday Inn. Nur dumm, dass es zwei gibt.

Auch schön, dass das Parkhaus nur mit Bargeld bezahlt werden kann, das nicht am Eingang erwähnt wird und das Hotel keinen Geldautomaten hat. Und so muss ich noch vor dem Abendessen hoffen, dass es Flughafen einen Automaten gibt, der noch an ist. der Flughafen selbst hat schon geschlossen. Es gibt keine Nachtflüge. — Ach ja, gleich neben dem Hotel ist die Firma Arianespace.

Dienstag, 18.02.2025

Anders als alle anderen Hotelgäste kann ich ausschlafen. Ich muss keinen Flug erreichen. Um 12 Uhr setze ich meine Fahrt nach Lübeck-Travemünde fort, nur um noch vor der Autobahn in einem Stau wegen Unfall zu stecken. Die Autobahn ist gesperrt. Ich fahre über die Landstraßen. Dank meiner Planung habe ich so viel Reservezeit, dass ich extremst entspannt bin. Rechtzeitig zum Kaffee bin ich bei meinen Eltern.

Um Mitternacht starte ich endlich zum Hafen. Es ist arschkalt. Das Auto sagt -8°C. Um 0:30 beginnt das Check-in. Die Fähre soll um 2:30 Uhr ablegen. Nur den Gefallen tut mir die Nils Dacke nicht. Sie legt erst nach 1 Uhr an. Ausladen wird etwa 1 Stunden dauern. Laden ebenso lange. Aus echt dummen Zufall habe ich in letzter Sekunde meine Segelklamotten ins Auto gepackt. Als ob ich eine Vorahnung  gehabt hätte. Und so stehe ich vorne an der Rampe zum Schiff und klöne mit den Hafenarbeitern, anstatt gelangweilt im Auto zu warten. Und ich lerne: Die Nils Dacke hat nicht nur Verspätung. Unter Deck springt ein LKW nicht an und blockiert die Ausfahrt von dutzenden weiteren LKW.

Es wird 2:30 Uhr. Es wird 3:00 Uhr. Endlich ist der LKW ins freie geschleppt. Bald beginnt das Laden. Der Lademeister pickt Reihe 15 (wo ich stehe) als erste zur Einfahrt in das Schiff; kann natürlich Zufall sein. Ich stand fast 3 Stunden bei -8°C draußen. Mir ist warm. Die Segelklamotten sind echt super.

Mittwoch, 19.02.2025

Kurz vor 5 Uhr legen wir endlich ab. Travemünde zieht an mir vorbei. Ich kenne die Perspektive. Aber es ist das erste Mal, dass ich auf einem Fährschiff Travemünde verlasse. Der Alte Leuchtturm von Travemünde von 1821. Es war bei seiner Außerdienststellung 1972 der dienstälteste Leuchtturm Deutschlands. Dahinter das Maritim; das höchste Leuchtfeuer Europas. Dan wird es schwarz. Die Ostsee. Kein Licht. Kein Streulicht. Nur die Sterne. Es ist 5:30 Uhr. Zeit ins Bett zu gehen.

12:30 Uhr sind wir in Trelleborg. Wir haben mehr als die Hälfte der Verspätung aufgeholt. Und da wir ganz vorne stehen, sind wir (neben mir sind wirklich noch andere Furrries an Bord) mit als erstes von Bord.

Hotel. Wagen abstellen. Auf zur NFC. Registration. Nur um zu lernen, dass der Bootsausflug gestern war. ARGGHHHHH. Wer macht ein ConEvent am Tag VOR der Opening Ceremony. Ich ich habe das nicht gemerkt. Da ich ja am Tag vor der Openning Ceremony nach Lübeck gefahren bin. Das ist wie damals, als ich in Tokyo das Hotel reserviert habe, nur um kurz vor Ankunft zu merken, dass ich wegen der Zeitverschiebung einen Übernachtflug habe und das Zimmer in der ersten gebuchten Nacht gar nicht benötige.

OK. Planungsfehler. Durchatmen. Weitermachen. Das Wetter ist genial. Klarer Himmel. Sonnenschein. Und fast alle sind bereits im Fursuit. Die Skulpturen unten am Wasser sind ideal für Fotos. Ich sehe bekannte Fursuits. Gefühlt ist die halbe RFC hier.

Die Opening Ceremony ist gut und schlecht. Ich mag, dass es eine Vorschau auf einzelne Veranstaltungen und Panels gibt. Aber sie wollten alles in einen Handlungsbogen packen. Und dieser Teil wirkt wie eine Theateraufführung in der Grundschule. Kann aber aich sein, dass ich durch die Opening Ceremony von Furvester 2022 verwöhnt bin.

Der erste Tag endet völlig übermüdet mit „Howling at the Moon“ (mehr dazu morgen) und einen Abstecher auf den Dancefloor.