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Typisch japanisch – Regenschirme und andere Normalitäten

Vorwort

Wer durch fremde Länder reist, kommt automatisch in Berührung mit Dingen, die es zu Hause (Deutschland) nicht gibt. Ich meine jetzt nicht unbedingt Essen und Getränke, sondern Dinge des Alltags. Japan ist voll von Ihnen. Sie sind so einmalig, daß man sie vorstellen muß. Ich habe mir für die Reiseblogs die Regel gesetzt, maximal 12 Bilder pro Tag zu zeigen. Ich habe jahrelang einen Weg gesucht, die Sache, die einem auf dem Weg zwischen zwei Sehenswürdigkeiten über den Weg laufen, zu zeigen. Ich war 2009 nicht in Japan, also werde ich in diesem Jahr all die Dinge zeigen, die Japan so anders machen. Dinge, die am Ende mitverantwortlich sind für den Kulturschock.

Regenschirme und Plastikessen

Japaner legen äußert viel Wert auf die Verfügbarkeit von Regenschirmen. Juli und August ist Regenzeit. Regenschirme sind überlebensnotwendig. In jedem 7eleven kann man einen Regenschirm für 100yen (75 cent) erwerben. Sie werden auch mal zu Werbezwecken auf der Straße gratis verteilt. Wer so viel Wirbel um die Schirme macht, hat natürlich auch auf folgende Dinge gedacht:

Einen Regenschirmständer vor Restaurants. Regenschirme können hier sicher angeschlossen werden, damit sie keiner klaut. Aber wer sollte? Hat doch jeder einen. Die Regenschirmständer sind mir 2004 aufgefallen. Die Schlösser und die kleinen Nummern fand ich damals übertrieben. 2008 sah ich dann das: Den „Nassen-Regenschirm-Eintüt-Automaten“. Hier bietet sich die Möglichkeit den nassen Regenschirm in eine Tüte zu packen, damit er im zusammenfalteten Zustand, nicht die Klamotten anderen Leute schmutzig macht (oder den Teppich des Kaufhauses).

Gerüchteweise stammt die Idee, eine Plastikversion der Speisekarte auszustellen, aus der Meiji-Restauration. Damals kamen viele Europäer ins Land, die die Schriftzeichen nicht lesen konnten. So fingen Gastwirte an Essen auszustellen. Ähnlich wie man das aus der Mensa kennt. Man kann mit Fug und Recht behaupten, daß die Japaner diese Kunst perfektioniert haben.

Das ganze hat einen Vorteil, den auch ich nutze: Man geht mit dem Kellner vor das Resto, zeigt auf den Teller und die Bestellung ist ganz ohne Kanjilexikon gemacht. Das ist in Japan auch nichts peinliches. Plastikfutter wurde genau dafür erfunden. In Zeiten der Digitalkamera mache ich schnell ein Foto und zeige es dem Kellner.

Dinge des Alltags

Wie soll ich sie sonst nennen? Für Japaner sind sie völlig normal. Für Europäer sind sie ein Grund mehr, warum Japan trotz seines modernen westlichen Lebenstils immer noch so exotisch wirkt. Es sind auch die Dinge, die uns in Anime sofort auffallen. Was in Japan natürlich nicht fehlen darf, sind grüne öffentliche Telefone mit Modem- und IR-Anschluß für ein Notebook. Sie wirken mit ihrem Uraltdesign wie die Dinosaurier der Kommunikation.

Überall in Japan stehen rote Eimer mit Wasser. Es sind eimer mit Löschwasser. Man trifft sie häufig in alten Tempeln, aber auch in den schmalen Straße der Megastadt Tokyo. Moderne Vorschriften sehen zwar Rauchmelder und Feuerlöscher vor, aber die Eimer sind nach wie vor ein Bestandteil des japanischen Straßenbildes. Die Kanji heißen in etwa „Bei Feuer benutzen“.

Einen Knüller konnte ich 2010 in Sounkyo Onsen fotografieren. Die Absicherung von Baustellen ist in Japan an sich schon zur Perfektion erhoben worden (Man vergleiche dazu meine Kommentare zu Ueno). Das hindert aber nicht, die Absperrmaterialen zu optimieren. Ich habe gehört, es gibt auch Rehe.

Und was das für eine Fortbewegungsokolüt ist, kann ic hauch nicht sagen, aber das Ding paßt voll und ganz ins japanische Straßenbild. Ich hoffe nur, daß es wirklich der Shuttle-Service eines Kindergarten ist. Alle anderen Erklärungen wären zu bizarr.

Klischees

Es gibt sie wirklich: die weiblichen Reiseführer mit albernem Hut und Fänchen. Und ihr könnt davon ausgehen, daß die gesamte Reisegruppe einen Button am Hemd trägt, der in Farbe und Beschriftung mit der Fahne übereinstimmt.

Wo Reiseführerinnen sind, da sind Reisebusse nicht weit weg. Kombiniert man das noch mit der Tatsache, daß Japan in Wahrheit „Hello-Kitty-Land“ ist, dann bekommt man so etwas (und das ist KEIN Reisebus für einen Kindergarten).

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