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USA 43.2 – Sacramento II

Roar! — Wie erwartet sind einige bekannte Gesichter hier. Auch ich werde wiedererkannt. Das habe ich so nicht erwartet. Ich war nie der Ansicht, dass ich auf den Furryparties irgendwie auffällig oder herausstechend war. Ich war wohl einfach nue auf den wichtigen Parties der Community, ohne es zu wissen. Rückblickend waren das schon einige: Frolic, CSD, Burning Man, Castro Street Festival, Folsom Street Fair.

Sonntag 17.12.2024 — Nach der Partynacht schlafen wir aus. Naja. Wir müssen um 11 Uhr raus aus der Wohnung; Ausschlafen ist also nicht wirklich eine Option. Fürs Frühstück fahren wir nach Old Sacramento. Geplant haben wir nichts und entscheiden uns spontan für das Steamers. Kaffee und ein Breakfast Taco. Es klingt, als sollte es nicht funktionieren, tut es aber.

Für heute ist viel Regen vorhergesagt, daher hatten wir die Museen auf heute gelegt. Der Himmel ist schon dunkelgrau. Die letzten trockenen Minuten nutze ich für Fotos von Old Sacramento. Kurz vor dem Eisenbahnmuseum fängt es an zu regnen.

Das Museum zeigt die Geschichte der Eisenbahn in Kalifornien. Viele der frühen, kleineren Lokomotiven sehen wirklich aus wie aus einem Comic: der überdimensionale Schornstein, das Cattle Grid vor der Lokomotive, diese riesige Laterne.

Einzige Überraschung ist die Southern Pacific Lokomotive 4294. Anders als alle anderen Dampflokomotiven ist der Führerstand an der Spitze und nicht zwischen Kessel und Tender. Auch die Feuerbüchse ist vorne. Damit ist es im Pinzip eine Dampflok um Rückwärtsgang mit dem Tender auf der falschen Seite. Da die Lok mit Öl befeuert wurde, war das aber kein Problem. Grund für diese Bauart waren die langen Tunnel und Schneedächer auf der Strecke. Der Lokführer hätte nichts gesehen und wäre vermutlich an CO-Vergiftung gestorben.

Sonst ist mir nur der Personenwagen mit der Aufschrift „Monterey & Salinas Valley“ aufgefallen. Die Bahnstrecke in Monterey ist in Teilen heute noch da, aber zum Radwanderweg umgebaut.

Bevor es zum Classic Car Museum geht, stoppen wir im Bear & Crown auf ein Bier. Es ist mit Abstand die beste Bar in der Altstadt. Warum sind wir nicht schon gestern hier eingekehrt?

Unser Zeitmanagement istwie immer schlecht. Wir betreten das Car Museum erst eine Stunde bevor es schließt. Das wird dem Museum nicht gerecht, aber was soll man machen. Das späte Erscheinen hat aber den Vorteil, dass wir die letzten Besucher sind. Die Mitarbeiter geben uns fast eine Privattour. So viele Info und Detail, die man sonst nicht erfährt … und ich habe sie fast alle vergessen. Argh.

Es bleibt die Heimreise, aber nicht ohne Abendessen. Wir werden erst sehr spät in Monterey sein. Also auf zum Bombay Bar & Grill, was fast neben unser Unterkunft liegt. Wir hätten am Freitag nur eine Straße weitergehen müssen.

Die Rückfahrt mit leichtem Regen ist komplett unspektakulär. Kurz nach Mitternacht sind wir zurück in Monterey.

USA 43.1 – Sacramento

Freitag 15.12.2024 — Sacramento ist die Hauptstadt von Californien. Aus touristischer Sicht war die Stadt nie auf meiner Liste. Tony hatte aber die Idee, die Stadt zu besichtigen und bei FurryParty Roar! vorbeizuschauen. Ich kann wetten, dass ich viele Furs aus San Francisco dort treffen werde. Und ja, warum nicht nach Sacramento.

Freitag nach der Arbeit geht es los. Tony hat ein AirBnB gebucht. Ich bin gespannt was das wird. Die Fahrt ist wenig spektakulär. Bis San Jose geht es auf gewohnter Strecke, dann schwenken wir auf die 680. Auf der 580 geht es an Livermore vorbei.

Für Nerds: Hier ist die National Ingnition Facility von Lawrence Livermore National Laboratories. Hier steht ein Fusionsreaktor und der weltstärkste Pulslaser. Der Reaktor diente als Warp-Kern der Enterprise in der Kelvin-Timeline. Leider gibt es derzeit keine Besucherführungen.

Über Stockton geht es auf der I-5 durch die Nacht weiter nach Scaramento. Ein paar Dinge kommen mir von der Fahrt zum Burning Man bekannt vor. Die Straßen in Sacramento sind aus Schachbrett in Zahlen und Buchstaben organisiert. Das erinnert ein wenig an Mannheim. Unsere Unterkunft ist 18th Street and O Street.

Es ist ein älteres, typisch amerikanischens Haus in in einer reinen Wohngegend. Im Hintergrund hört man das klingeln einer Bahnstrecke. Ich hoffe die Züge fahren hier nicht die ganze Nacht durch. Das Haus ist etwas eklektisch aufgebaut. Ich vermute es wurde mehrfach umgebaut und ergänzt.

Samstag 16.12.2024 — Der Tag beginnt entspann mit Fürhstück im The Porch. Es wirbt mit Südstaaten-Vibe und -Essen. Ich tendiere kurz zu Benedict Ham1, entscheide mich dann aber doch für Brisket & Biscuit.

Der Park mit dem State Capitol ist fußläufig erreichbar. Ich habe etwas gegoogelt. In Sacramento gibt es nicht viel zu sehen: Das Capitol, Old Sacramento am Wasser, die Tower Bridge, die gleichzeitig Wahrzeichen von Sacramento ist. Es gibt es Eisenbahnmuseum und ein Classic Car Museum; beides steht für morgen auf dem Plan.

Viele öffentliche Gebäude an N Street haben den Charme der 20er-Jahre: Bauhaus, Art Deco. Vorbei an Gebäude des California State Senate geht es zur Cathedral of the Blessed Sacrament. Eine der schöneren Kirchen in den USA. Dies liegt an dem weißen Marmor. Ich vermute es ist das gleiche Baumaterial, aus dem auch der Senate gebaut wurde.

Und dann sind da die Murals (Bilder im nächsten Blogeintrag). Für Sacramento gibt es sogar die Webseite Wide Open Walls, die über 170 Murals auflistet. Ich habe nicht vor, alle zu finden. Troztdem ist es ein wenig wie eine Schnitzeljagd durch die Stadt. Sicherlich eine gute Idee für einen Red Plot, um die Stadt zu erkunden. Die paar Sehenswürdigkeiten macht man dann so nebenbei mir.

Hier, nördlich der Kirche ist die Jazz Street und die ersten Murals, die ich mit Hilfe der Webseite aufsuche. Auf dem weiteren Streifzug durch die Stadt finden wir typische amerikanische Gebäude. alles im Stil der 20er/30er Jahre: Ein altes Theater/Kino, riesige Gebäude, die einen ganzen Block groß sind.

Wir sind jetzt an der 3rd Street, haben das Stadtzentrum von Sacramento also erfoglreich durchquert. Es geht unter I-5 hindurch nach „Old Sacremento“, der Altstadt. Hier könnte man ohne Probleme einen Western drehen. Aber alles ist zugeparkt. Was habe ich erwartet. Deutsche Altstädte sind schließlich auch zugeparkt. Das hier ist kein Freilichtmuseum.

Die Altstadt ist eine Mischung aus Holz- und Steingebäuden. Mir fallen die erhöhnten Fußwege auf, die aus Holz gebaut sind. So etwas sieht man sonst nur in Western. Die Fußwege sind teilweise überdacht, wobei die Dächer Teil der Gebäude sind. Es erinnert mich ein wenig an Einkaufsstraßen in Japan. Ich vermute, die Japaner haben die Idee als den USA übernommen.

So kurz vor Sonnenuntergang bleibt gerade noch Zeit für ein paar Fotos von der Tower Bridge; eine gelbe Hubbrücke, die das Wahrzeichen von Sacaramento. Sie glüht fast golden in der tief stehenden Sonne.

Wir testen zwei Pubs für ein Abschlussbier. Aber beide sind nicht wirklich unser Stil. Es sind mehr Saufhallen, für junges Publikum. Erst jetzt merke ich, was für ein Glück ich im Monterey habe: Peter B’s, Turn 12, Crown and Anchor, selbst das Bull Dog ist ein anderes Level als das hier.

Was bleibt ist der lange Fußmarsch zurück zur Unterkunft, oder zumindest bis zur 18. Straße. An der Ecke 18th/Capitol Ave (ist eigentlich M Street) gibt es das Zócalo, ein mexikanisches Restaurant. Was für schöner Abschluss für den Tag; der noch nicht ganz vorbei ist. Heute Abend ist Roar!, die FurryParty im Bear Dive.