Und wieder einmal ein paar Worte zu „Only In Japan“ von und mit John Daub …
Von ein paar Tagen hat er den Yushima Tenjin besucht. Er ist gleich um die Ecke vom Hotel Edoya. Ihr findet eigentlich ein Foto von ihm in der Japanreise. Yushima Tenjin ist der Schrein, bei dem mein Kamidana registriert ist und den ich seit 2006 immer als allererstes besuche, wenn ich in Tokyo ankomme, noch bevor ich im Hotel einchecke.
Für mich ist dieses Video auch ein Novum, den ich habe die Pflaumenblüte, für die der Yushima Tenjin bekannt ist, noch nie live gesehen.
Der Rest ist für mich so bekannt, dass es so ist, als würde ich ein Video aus Lübeck sehen. Ich weiß, was sich links und rechts der Kamera, außerhalb des Bildes befindet. Mein Gehirn ergänzt die Bilder automatisch in ein riesiges Panorama.
Der Legende nach wurde Yushima Tenmangu im Jahr 458 gegründet und der Kami Ame-no-tajikarao-no-mikoto eingeschreint. Seit 1355 wird auch Sugawara no Michizane, ein großer gelehrter der Heian-Zeit, hier als Kami verehrt. Er gilt daher als Schrein der Lehrenden und Lernenden. ToDai ist gleich um die Ecke. Der Schrein ist daher eine Anlaufstelle für alle, die für die Aufnahmeprüfungen an dieser renommierten Universität beten wollen.
Ich kenne den Schrein unter drei verschiedenen Namen. Ich selbst verwende „Yushima Tenmangu“. John nennt ihn „Yushima Tenjin“. Das Tenjin ist ein verweis auf seine Rolle als Gelehrtenschrein. Die dritte Bezeichnung ist „Yushima Jinja“.
1478 wurde die inzwischen verfallene Anlage von dem Feldherrn und Gründer Edos, Ōta Dōkan (1432–1486), erneuert. 1995 wurden alle hölzernen Schreingebäude erneuert. Dabei wurde großer Wert darauf gelegt, die Regeln der traditionellen Schreinarchitektur einzuhalten.
Im Familienwappen von Sugawara war die Pflaumenblüte abgebildet. Daher werden an Tenjin bevrozugt Ume-Bäume gepflanzt; so auch am Yushima Tenmangu, der für seine Pflaumenblüte weit über Tokyo hinaus bekannt ist.
Und wenn ich das sehe, muss ich wirklich mal zur Pflaumenblüte nach Japan. Allerdings zeigt das Foto auch, dass so früh um Jahr das Grün der Blätter fehlt.
14:42 — Ah, Amazaka (甘酒). Lecker. 300 yen ist nicht ganz billig. Amazake wird aus fermentiertem Reis hergestellt, ist aber meist (aber nicht immer) ohne Alkohol. Wie bei der Sake-Herstellung wird Koji benutzt, um die Stärke des Reis in Zucker aufzubrechen. Vom Fertigungsprozess ähnelt er folglich dem Federweißer.
Das Ama (甘) steht für süß. Gewöhnungsbedürftig ist der Umstand, dass sich noch Reisstücke im Getränk befinden. Amazake wird heiß serviert und ist ein Getränk für den Winter. Speziell zu Neujahr findet man es überall.
19:50 — Zu den Ema habe ich vor kurzem einen Artikel geschrieben, in dem sich natürlich auch Fotos aus dem Yushima Tenjin befinden. Hier ist der [Link]. Ich hätte aber nicht gedacht, dass die Ema schon Anfang März so zahlreich im Schrein hängen; einen Monat bevor das neue Semester beginnt.
23:30 — Nice Shot.
25:57 — Die Station die er meint, Yushima Station, ist C-13 der Chiyoda-Line. Die U-Bahn-Linie ist weniger auf der Liste der Touristen, da sie mit Ausnahme von Otemachi (Kaiserpalast) an keiner wichtigen Sehenswürdigkeit stoppt.
28:30 — Omikuji. Auch dazu habe ich kürzlich einen Artikel erstellt. Hier ist der [Link].